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Michaeliskloster: Kur an Dach und Fassade

Pressemitteilung vom 13.09.1999



Die Bauarbeiten am Rostocker Michaeliskloster sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, teilt das städtische Hochbauamt mit. Das mittelalterliche Bauwerk in der Altbettelmönchstraße ist zur Hälfte bereits durch das Landesbauamt saniert, derzeit laufen die Vorbereitungen für die noch ausstehende Hälfte des Hauses auf Hochtouren. Anfang Oktober sollen hier die Bauarbeiten beginnen. Die Kirche wird ein neues Dach erhalten, die Fassade instandgesetzt und der Außenbereich neu gestaltet. So wird ein altes Hofgebäude abgebrochen, erstmals eine Regenentwässerung installiert, werden Fensterlaibungen entfernt und wieder ausgemauert. 600.000 Mark hat das städtische Hochbauamt für die Sanierung eingeplant. Bestellt und zum Teil schon angeliefert sind für die Mauerwerksanierung Klosterformatziegel und verschiedene Formsteine. Dabei werden bei beiden Gebäudeteilen die gleichen eigens angefertigten Dachpfannen und Ziegel Verwendung finden, damit sich das Michaliskloster wieder als einheitlicher Bau präsentiert. Die am sogenannten Wollhaus bereits installierte Rüstung wird in den nächsten Wochen an die Ostseite des wenig beachteten Baudenkmals umgesetzt.

Um 1480 hatten die Brüder vom gemeinsamen Leben in Rostock mit dem Bau dieser eigenwilligen Kombination von Kirche und Wohnhaus begonnen, die heute zu den kulturhistorisch wertvollsten Rostocker Bauten gehört. Der Turm ist nicht nur Zierde, sondern versteckt die Treppe, die den Zugang zu den Wohn- und Werkstatträumen im Wollmagazin gewährt. Der Backsteinbau war über Jahrhunderte u. a. als Lagerhaus zweckentfremdet worden, 1942 durch Luftangriffe ausgebrannt und wurde in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Seitdem wird das städtische Gebäude im Fraterhaus wieder als Kirche genutzt, im benachbarten Wohn- und Arbeitshaus hat die Universität ihre Geschichtsbibliothek untergebracht.