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Na­vi­ga­ti­on

Mit Ein­tra­gung ins Eh­ren­buch ge­wür­digt

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.01.2000



Mit ei­ner Ein­tra­gung in das Eh­ren­buch der Han­se­stadt Ros­tock wer­den jetzt Kir­chen­mu­sik­di­rek­tor Hart­wig Eschen­burg und der Phi­lo­soph und Re­li­gi­ons­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. Pe­ter Heid­rich ge­wür­digt. Dies be­schloß der Haupt­aus­schuß der Bür­ger­schaft heu­te in sei­ner Sit­zung. „Bei­de Per­sön­lich­kei­ten ha­ben über die Gren­zen un­se­rer Han­se­stadt hin­aus mit her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen prä­gend ge­wirkt“, wür­digt Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker.

So ver­dan­ken die Han­se­stadt Ros­tock und das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern Hart­wig Eschen­burg - seit 35 Jah­ren Kan­tor der St.-Jo­han­nis-Kir­che in Ros­tock - be­ein­dru­cken­de Kon­zert­er­leb­nis­se. Sie zeu­gen vom ho­hen Ni­veau der Kir­chen­mu­sik und kün­den auch über die Gren­zen des Bun­des­lan­des hin­aus von den be­deu­ten­den kul­tu­rel­len Leis­tun­gen im Nor­den. Der Ros­to­cker Mo­tet­ten­chor un­ter der Lei­tung von Hart­wig Eschen­burg mu­si­zier­te 1993 zur Wie­der­ein­wei­hung des Ber­li­ner Doms, zur Er­öff­nung des Mu­sik­som­mers Meck­len­burg-Vor­pom­mern so­wie in meh­re­ren Städ­ten in Dä­ne­mark. Wäh­rend ei­nes Gast­piels beim Ore­gon Bach Fes­ti­val in den USA trat der Mo­tet­ten­chor ge­mein­sam mit ame­ri­ka­ni­schen und ja­pa­ni­schen Künst­lern auf. „Da­bei ist für Hart­wig Eschen­burg die Ar­beit als Kan­tor nicht nur ein mu­si­ka­li­scher Be­ruf. Er ver­steht sein Amt als Dienst an der Mu­sik und an den Men­schen glei­cher­ma­ßen. Über vie­le Jah­re hin­weg ver­mit­tel­te er Kin­dern, Ju­gend­li­chen und Er­wach­se­nen Wer­te wie To­le­ranz und Ver­ständ­nis“, un­ter­strich Ar­no Pö­ker. Im Ku­ra­to­ri­um „Mu­sik­som­mer Meck­len­burg-Vor­pom­mern“ setz­te er sich vor al­lem für die Be­lan­ge ein­hei­mi­scher Künst­ler ein. Als Mo­de­ra­tor des „Run­den Ti­sches - Kul­tur“ in Ros­tock be­müht er sich um To­le­ranz und Zu­sam­men­ar­beit der ein­zel­nen Spar­ten und In­ter­es­sen­grup­pen. 1998 wur­de ihm das Bun­des­ver­dienst­kreuz ver­lie­hen.

Prof. Dr. theol. ha­bil. Pe­ter Heid­rich wird an­lä­ß­lich sei­nes 70. Ge­burts­ta­ges für sein Le­bens­werk, ins­be­son­de­re für sei­nen nach­hal­ti­gen Ein­fluß auf das Geis­tes­le­ben der Han­se­stadt mit der Ein­tra­gung in das Eh­ren­buch der Han­se­stadt Ros­tock ge­ehrt. Der Phi­lo­soph und Re­li­gi­ons­wis­sen­schaft­ler der Ros­to­cker Uni­ver­si­tät präg­te Ge­ne­ra­tio­nen von Schü­lern und Stu­den­ten in Ros­tock und vie­len Hoch­schul­städ­ten der ehe­ma­li­gen DDR und im wie­der­ver­ei­nig­ten Deutsch­land. „Er hat stets ei­nen Un­ter­richt er­teilt, der über ge­die­ge­ne Sprach­kennt­nis­se hin­aus ei­ne au­ßer­ge­wöhn­lich brei­te theo­lo­gi­sche wie klas­sisch phi­lo­lo­gi­sche und phi­lo­so­phi­sche Bil­dung ver­mit­tel­te und vie­le Stu­den­ten be­wog, ge­ra­de aus die­sem Grund ihr Stu­di­um in Ros­tock auf­zu­neh­men“, wür­digt Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker. Un­er­müd­lich lehr­te er den Zu­sam­men­hang von Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie. Auch die Dar­stel­lung von Theo­lo­gie und und Re­li­gi­on in den Küns­ten war ihm sehr wich­tig. Er be­riet Thea­ter und bil­den­de Künst­ler bei der Ge­stal­tung re­li­gi­ons- und kul­tur­ge­schicht­li­cher The­men, wur­de zum Freund und Be­ra­ter vie­ler Schrift­stel­ler, Dra­ma­tur­gen und Schau­spie­ler. In der DDR mu­ß­te Pro­fes­sor Heid­rich per­sön­li­che und be­ruf­li­che Be­nach­tei­li­gun­gen hin­neh­men. Trotz sei­ner über­aus er­folg­rei­chen Ha­bi­li­ta­ti­on so­wie sei­ner her­vor­ra­gen­den Leh­rer­tä­tig­keit wur­de ihm bis 1986 ei­ne Do­zen­tur ver­wei­gert. Ei­ne längst an­ge­mes­se­ne Pro­fes­sur er­hielt er erst nach 1989. Nach der Wen­de konn­te Pro­fes­sor Heid­rich sei­ne Leh­rer­tä­tig­keit er­wei­tern. Ne­ben dem Lehr­an­ge­bot an der Ros­to­cker Uni­ver­si­tät hielt er Vor­le­sun­gen so­wohl an der Hoch­schu­le für Mu­sik un­d­Thea­ter in Ros­tock als auch an der Greifs­wal­der Uni­ver­si­tät. In An­er­ken­nung sei­ner jahr­zehn­te­lan­gen her­aus­ra­gen­den Ar­beit als For­scher und Hoch­schul­leh­rer wur­de Pro­fes­sor Heid­rich 1997 mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz ge­ehrt.