Mit Eintragung ins Ehrenbuch gewürdigt
Pressemitteilung vom
Mit einer Eintragung in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock werden jetzt Kirchenmusikdirektor Hartwig Eschenburg und der Philosoph und Religionswissenschaftler Prof. Dr. Peter Heidrich gewürdigt. Dies beschloß der Hauptausschuß der Bürgerschaft heute in seiner Sitzung. „Beide Persönlichkeiten haben über die Grenzen unserer Hansestadt hinaus mit herausragenden Leistungen prägend gewirkt“, würdigt Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker.
So verdanken die Hansestadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern Hartwig Eschenburg - seit 35 Jahren Kantor der St.-Johannis-Kirche in Rostock - beeindruckende Konzerterlebnisse. Sie zeugen vom hohen Niveau der Kirchenmusik und künden auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus von den bedeutenden kulturellen Leistungen im Norden. Der Rostocker Motettenchor unter der Leitung von Hartwig Eschenburg musizierte 1993 zur Wiedereinweihung des Berliner Doms, zur Eröffnung des Musiksommers Mecklenburg-Vorpommern sowie in mehreren Städten in Dänemark. Während eines Gastpiels beim Oregon Bach Festival in den USA trat der Motettenchor gemeinsam mit amerikanischen und japanischen Künstlern auf. „Dabei ist für Hartwig Eschenburg die Arbeit als Kantor nicht nur ein musikalischer Beruf. Er versteht sein Amt als Dienst an der Musik und an den Menschen gleichermaßen. Über viele Jahre hinweg vermittelte er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Werte wie Toleranz und Verständnis“, unterstrich Arno Pöker. Im Kuratorium „Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern“ setzte er sich vor allem für die Belange einheimischer Künstler ein. Als Moderator des „Runden Tisches - Kultur“ in Rostock bemüht er sich um Toleranz und Zusammenarbeit der einzelnen Sparten und Interessengruppen. 1998 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Prof. Dr. theol. habil. Peter Heidrich wird anläßlich seines 70. Geburtstages für sein Lebenswerk, insbesondere für seinen nachhaltigen Einfluß auf das Geistesleben der Hansestadt mit der Eintragung in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock geehrt. Der Philosoph und Religionswissenschaftler der Rostocker Universität prägte Generationen von Schülern und Studenten in Rostock und vielen Hochschulstädten der ehemaligen DDR und im wiedervereinigten Deutschland. „Er hat stets einen Unterricht erteilt, der über gediegene Sprachkenntnisse hinaus eine außergewöhnlich breite theologische wie klassisch philologische und philosophische Bildung vermittelte und viele Studenten bewog, gerade aus diesem Grund ihr Studium in Rostock aufzunehmen“, würdigt Oberbürgermeister Arno Pöker. Unermüdlich lehrte er den Zusammenhang von Philosophie und Theologie. Auch die Darstellung von Theologie und und Religion in den Künsten war ihm sehr wichtig. Er beriet Theater und bildende Künstler bei der Gestaltung religions- und kulturgeschichtlicher Themen, wurde zum Freund und Berater vieler Schriftsteller, Dramaturgen und Schauspieler. In der DDR mußte Professor Heidrich persönliche und berufliche Benachteiligungen hinnehmen. Trotz seiner überaus erfolgreichen Habilitation sowie seiner hervorragenden Lehrertätigkeit wurde ihm bis 1986 eine Dozentur verweigert. Eine längst angemessene Professur erhielt er erst nach 1989. Nach der Wende konnte Professor Heidrich seine Lehrertätigkeit erweitern. Neben dem Lehrangebot an der Rostocker Universität hielt er Vorlesungen sowohl an der Hochschule für Musik undTheater in Rostock als auch an der Greifswalder Universität. In Anerkennung seiner jahrzehntelangen herausragenden Arbeit als Forscher und Hochschullehrer wurde Professor Heidrich 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.