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Mit Hamlet bereits die Feuertaufe bestanden

Pressemitteilung vom 09.12.1998

9. Dezember 1998Mit "Hamlet" bereits die Feuertaufe bestanden Die neue Rostocker Theaterwerkstatt hat ihre Feuertaufe im Gerberbruch 1 und 2 bereits bestanden. Nur Farbspritzer erinnern im Malsaal noch an die Bühnenbilder für "Hamlet" und das Weihnachtsmärchen, da hat "Der holzgeschnitzte Prinz" auf dem Holzfußboden bereits Platz genommen. Der gerade skizzierte Prospekt, wie Fachleute das Bühnenbild auch nennen, füllt jetzt den 250 Quadratmeter großen Raum. Große Fensterfronten zu beiden Seiten und ein Oberlicht sorgen für die optimale Beleuchtung. Ein eigens konzipierter Aufzug macht es möglich, das Bühnenbild nicht zu ebener Erde, sondern in der künftigen horizontalen Gestalt mit kritischem Blick zu prüfen. Der Chef der Theaterwerkstatt ist mit den modernen Räumen rundum zufrieden. Ende Oktober haben die Mannen um Ernst Marquardt den alten Speicher am Gerberbruch in Besitz genommen. Der Umzug aus den beengten Werkstätten im Patriotischen Weg vollzog sich ganz nebenbei und ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Einst auf unterschiedliche Standorte verteilt, sind alle nötigen Gewerke jetzt im Gerberbruch vereint. Schlosser und Tischler, Maler und Dekorateure haben die Werkstätten auf dem Hof des ehemaligen Denkmalpflegebetriebes zu den ihren gemacht. Mit Malsaal und großzügiger Dekowerkstatt im gründlich sanierten Haus verfügen die hinter den Kulissen wirkenden Theaterleute nun über ausgezeichnete Bedingungen. Nach dreijähriger Bauzeit hat sich das 150 Jahre alte Gemäuer in der Regie des Hochbauamtes wieder in einen ansehnlichen, viergeschossigen Backsteinbau verwandelt. Heute ähnelt nur noch die Fassade dem ursprünglichen Speicher, in dem über Jahre ein Großhandelsbetrieb für Kulturwaren untergebracht war. Das Innenleben der seit 1986 leerstehenden Brandruine hat mit einem finanziellen Aufwand von 3,85 Mio DM sich in einen zeitgemäßen Zweckbau verwandelt. Aufgrund des schlechten Baugrundes und der erhaltenswerten Gebäudeteile war eine aufwendige Bohrpfahlgründung notwendig. Die Rückfront wurde durch eine neue Außenwand ersetzt, um die Grundfläche insgesamt zu erweitern. Dach, Fenster und Versorgungsleitungen sind neu. Für Dekowerkstatt und Malsaal sind zu ebener Erde und unter dem Dach helle und geräumige Säle entstanden. Insgesamt entspricht die Ausstattung der neuen Theaterwerkstatt den Wünschen der künftigen Nutzer. So erstreckt sich der Malsaal gleich über zwei Etagen und ist mit einer Empore versehen, gehört zur Waschanlage auch ein Schlammauffangbecken. Der Lastenaufzug ist so groß wie eine Lkw-Ladefläche und erleichtert den Transport des aufwendigen "Beiwerks" in die Rostocker Theaterspielstätten.