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Mit Herzögen und Halali im Gelbensander Forst

Pressemitteilung vom 07.10.1999


Zu Gast im Jagdschloß Gelbensande

Reizvoll und interessant ist ein Ausflug in den mit 11.000 Hektar größten Küstenwald Deutschlands in der Nähe von Rostock. Er erstreckt sich von der B 105 zwischen Rövershagen und Gelbensande bis an die Ostseeküste bei Markgrafenheide und Graal-Müritz. Ein Abschnitt des Küstenwaldes ist der Gelbensander Forst.

In den kleinen Ort Gelbensande gelangt man von Rostock aus mit dem Auto auf der B 105 oder mit dem Zug in Richtung Stralsund. Schon Chroniken aus früheren Jahrhunderten berichten von großen Hofjagden der Mecklenburger Fürsten und ihrer Gäste aus ganz Europa. Ein erstes Jagdhaus wird bereits im Jahre 1675 als "Haus in geelen sandt" erwähnt. Im Auftrag des Großherzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin entstand von 1885 bis 1886 das Jagdschloß Gelbensande im neugotischen Stil unter Verwendung von Elementen russischer Architektur. Baumeister Gotthilf Ludwig Möckel errichtete es ursprünglich als Sommeresidenz für den lungenkranken Herzog und seine Frau Anastasia Michailowna, Großfürstin von Rußland. Schon damals wußte man den heilsamen Klimamix aus Wald- und Seeklima zu schätzen. Das Schloß war später Vorbild für den Bau von Schloß Cecilienhof in Potsdam. Bis in das Jahr 1944 wurde es immer wieder von der großherzöglichen Familie bewohnt.

Eine besonders lebendige Geschichte, wundervolles Inventar wie, z.B. restaurierte Holzschnitzereien, vier Kamine und die heutige multifunktionale Nutzung machen es heute sehenswert. Die Räume bieten ideale Voraussetzungen für Konzerte, literarische Veranstaltungen und Ausstellungen. Ständig zu besichtigen sind Zeichnungen von Möckel, königliches Porzellen aus Dänemark und eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Jagdschlosses und seiner Bewohner. Auch heiraten kann man in der vier Kaminzimmer mit ihrem besonderen Ambiente.

Der Förderverein des Jagdschlosses kümmert sich seit 1995 engagiert um die Erhaltung und weitere Restaurierung. So sollen Wohnungen im Dachgeschoß und ein Restaurant im Kellergewölbe entstehen. Schloß und Außenanlagen sind Kulisse für alljährlich stattfindende Veranstaltungen wie das Jagdhornbläsertreffen zu Pfingsten, das Schloßfest im August, der Tag des offenen Denkmals im September (1999 am 12. und 13. 9.) und der Weihnachtsbasar (1999 am 4. und 5. Dezember).

Der Schutzpatron der Jagd wird im Oktober geehrt. Unterstützt von den Jägern der Region wird am 3.Oktober das Hubertusfest gefeiert. Jagdlich geschmückte Stände mit Trophäen, Sattlerprodukten und Informationen zur Revierarbeit, das Jagdhornblasen und ein Jagdchorsingen bilden den waidmännischen Rahmen. Für den Gaumen gibt es an diesem Tag natürlich Wildbret und Wildschwein vom Spieß.

Zu besichtigen ist das Jagdschloß montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr und sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen DM 1,50 für Kinder, DM 3,50 für Erwachsene und DM 7,- für Familien. Schüler, Rentner, Studenten und Gruppen bezahlen ermäßigt DM 2,50.

  (MS)