Nur langfristig verträgt Rostock weitere Hotelbetten
Pressemitteilung vom
15. Dezember 1999
Nur langfristig verträgt Rostock weitere Hotelbetten
Eine aktuelle Hotelverträglichkeitsstudie für die Hansestadt Rostock liegt der Stadtverwaltung jetzt vor und wird Verbänden und Interessenten zur Verfügung gestellt. Das vom Progress-Institut für Wirtschaftsforschung GmbH und dem Büro für Strukturforschung Rostock GmbH erarbeitete Papier beruht auf statistischen Informationen von Stadt, Land, regionaler Tourismuswirtschaft und auf eigenen Recherchen. Dabei sind in die Studie auch Einschätzungen von Experten der Branche eingegangen. Befragt wurden im Vorfeld Hotelmanager, Pensionsinhaber sowie Vertreter von Fremdenverkehr und Wirtschaft.
Die analysierten Daten und Fakten besagen, dass in Rostock gegenwärtig kein dringlicher Bedarf für weitere Übernachtungskapazitäten besteht. Schließlich stehen derzeit neben rund 7.500 Betten in Rostocker Hotels und Pensionen im Landkreis Bad Doberan weitere 10.300 Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung sowie 5.000 und 9.000 Betten von kleingewerblichen und privaten Anbietern.
Nach Angaben der Studie ergeben sich Entwicklungsmöglichkeiten für Vier- und Fünf-Sterne-Hotels im City-Kern-Bereich und in Wassernähe. Ausbaupotentiale bieten sich ebenfalls bei Angeboten für spezifische Zielgruppen an, wie z. B. Seglerheimen, Sport- oder Jugendhotels. Die Hotelverträglichkeitsstudie kommt aber zu dem Schluß, dass Rostock langfristig durchaus Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten im Tourismusgewerbe hat.
So ist der Rostocker Bekanntheitsgrad national und vor allem international zu erhöhen, um potentielle Kundengrupen im Lande und der Welt zu erreichen. Durch Großveranstaltungen mit bundesweiter und internationaler Ausstrahlung, wie der Hanse Sail und dem Rostocker Weihnachtsmarkt, und verstärktes Marketing sind Zuwachsraten möglich. Dabei soll die IGA 2003 konsequent für die Werbung genutzt und als einmalige Chance begriffen werden. Zum anderen ist die Wiederbelebung eines Messestandortes in Rostock empfehlenswert, der sich vor allem auf Skandinavien und das Baltikum konzentriert. Künftig sollen im Mittelpunkt von Vermarktungsstrategien auch Vorzüge der Stadt eine Rolle spielen, die über Ostsee, Sonne und Natur hinausgehen. Ideen sind gefragt, um Rostock für mehr Auslandsgäste interessant zu machen. Als EU-Grenz- und Fährstandort kann Rostock derzeit auf nur sieben Prozent ausländischer Übernachtungsgäste verweisen. Hier gibt es Entwicklungspotentiale insbesondere im internationalen Tagungs- und Kongreßtourismus.