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Na­vi­ga­ti­on

OB Ar­no Pö­ker: Schul­sa­nie­rung hat Vor­rang

Pres­se­mit­tei­lung vom 24.05.2000



"Die Sa­nie­rung der Schu­len hat für uns Vor­rang", er­klär­te Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker. "Wir wer­den un­se­re An­stren­gun­gen bei den In­ves­ti­tio­nen in die Schu­len ab 2003, nach­dem die Gro­ß­pro­jek­te weit­ge­hend fi­nan­ziert sind, ver­dop­peln müs­sen. Ich bin mir be­wu­ßt, wie pre­kär sich die Si­tua­ti­on für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie für das Lehr­per­so­nal dar­stellt. In den letz­ten Jah­ren hat die Han­se­stadt Ros­tock aber be­reits ein gro­ßes Stück Ar­beit ge­leis­tet. Es galt nicht nur den Sa­nie­rungs­be­darf zu be­rück­sich­ti­gen son­dern auch der Tat­sa­che Rech­nung zu tra­gen, dass die Schul­net­ze völ­lig neu ge­schaf­fen wer­den muss­ten. Zu­dem sind wir mit ei­ner gra­vie­ren­den Än­de­rung der Schü­ler­zah­len kon­fron­tiert. So hat­ten wir in den Jah­ren 1985, 1986 und 1987 je­weils Ma­xi­mal­wer­te bei den Schul­an­fän­gern von bis zu 3.800 Schü­lern"“

Wei­ter sag­te er: "Bi­lan­zie­ren wir un­ser En­ga­ge­ment der letz­ten Jah­re, stel­le ich fest, dass es rich­tig war, ein­zel­ne Sa­nie­rungs­pro­gram­me in den un­ter­schied­li­chen Schul­ge­bäu­den vor­zu­neh­men. Un­ab­hän­gig von un­se­rer Prio­ri­tä­ten­set­zung oder Pro­gramm­bil­dun­gen bleibt das er­for­der­li­che Ge­samt­vo­lu­men gleich. Wir wer­den noch in den kom­men­den Jah­ren ho­he In­ves­ti­tio­nen an den Schu­len zu leis­ten ha­ben".

Als An­la­ge bei­ge­fügt er­hal­ten Sie ei­ne de­tail­lier­te Auf­stel­lung des Sa­nie­rungs­pro­gramms an Schul­ge­bäu­den, die be­reits er­folgt sind und die noch aus­ste­hen:

I. All­ge­mei­ne Rah­men­be­din­gun­gen

In der Han­se­stadt Ros­tock wur­de nach 1989 die Er­rich­tung und die stän­di­ge An­pas­sung des Schul­net­zes von An­fang an auf der Ba­sis ei­ner lang­fris­ti­gen Schul­ent­wick­lungs­pla­nung vor­ge­nom­men.
Ein Haupt­pro­blem bei der Schaf­fung völ­lig neu­er Schul­net­ze war die Tat­sa­che, dass da­bei ge­ne­rell auf be­stehen­de Schul­ge­bäu­de zu­rück­ge­grif­fen wer­den mu­ß­te. Die­se Schul­ge­bäu­de wa­ren nach Bau­art, nach Grö­ße, nach Raum­aus­stat­tung und Raum­um­fang be­kannt­lich ehe­mals auf ganz an­de­re Schul­for­men zu­ge­schnit­ten.
Dar­über hin­aus wa­ren und sind die meis­ten Schul­ge­bäu­de stark sa­nie­rungs­be­dürf­tig.
Ein glei­cher­ma­ßen schwer­wie­gen­der As­pekt bei der wei­te­ren Aus­ge­stal­tung der Schul­net­ze sind na­tür­lich auch die gra­vie­ren­den Ver­än­de­run­gen der Schü­ler­an­zah­len. So hat­te die Han­se­stadt Ros­tock zum je­wei­li­gen Schul­jah­res­be­ginn 1985, 1986 und 1987 Ma­xi­mal­wer­te an Schul­an­fän­ger­zah­len von bis zu 3.800 Schü­lern.

Der ab­rup­te Ge­bur­ten­rück­gang ab 1990 führ­te dann da­zu, dass be­gin­nend ab 1998 nur noch ca. 1.000 Schul­an­fän­ger in der Han­se­stadt Ros­tock in die Schu­len auf­ge­nom­men wur­den. Erst seit 1998 hat da­mit al­so der de­mo­gra­phisch be­ding­te Schü­ler­rück­gang ein­ge­setzt. 2001 wird der Schü­ler­rück­gang erst­ma­lig al­le Klas­sen­stu­fen der Grund­schu­le er­reicht ha­ben. 2007 wird das an den Re­al­schu­len und 2010 an den Gym­na­si­en er­folgt sein. Die Be­ruf­li­chen Schu­len wer­den als letz­te Schul­art ca. 2013 den voll­stän­di­gen Schü­ler­rück­gang er­reicht ha­ben.

Selbst­ver­ständ­lich re­sul­tiert dar­aus das Pro­blem, dass zu­nächst für ei­nen sehr lan­gen Zeit­raum noch we­sent­lich mehr Un­ter­richts­raum be­nö­tigt wird, als zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt, wenn der Ge­bur­ten­rück­gang tat­säch­lich al­le Jahr­gän­ge der ein­zel­nen Schul­ar­ten er­faßt hat. Die be­son­de­re Schwie­rig­keit be­steht so­mit dar­in, Schul­ge­bäu­de mit be­stehen­den Bau­schä­den zu­nächst zwangs­läu­fig noch vie­le Jah­re zu nut­zen, be­vor sie dann spä­ter nicht mehr be­nutzt wer­den.
Mit be­son­de­rer Sorg­falt wur­de und wird dar­auf ge­ach­tet, dass die kos­ten­in­ten­si­ven Sa­nie­rungs­maß­nah­men in der Tat an den Schul­ge­bäu­den er­fol­gen, die zum dau­er­haf­ten Be­stand ge­hö­ren sol­len.
Die Ge­samt­heit die­ser Zu­sam­men­hän­ge zeigt nach­drück­lich auf, wie hoch der Stel­len­wert ei­ner dau­er­haf­ten Fort­schrei­bung der lang­fris­ti­gen Schul­ent­wick­lungs­pla­nung an­ge­setzt wer­den muss.

Die Ent­wick­lung der An­zahl der Schu­len und der von ih­nen ge­nutz­ten Schul­ge­bäu­de in der Han­se­stadt Ros­tock ge­stal­tet sich wie folgt: 1997 2000 2010 An­zahl Schu­len der Han­se­stadt Ros­tock 104 88 61 An­zahl der von die­sen Schu­len ge­nutz­ten Schul­ge­bäu­de 139 127 80

Nach Bau­zeit­räu­men ih­rer Ent­ste­hung ge­glie­dert set­zen sie sich wie folgt zu­sam­men:

· 16 Schul­ge­bäu­de Alt­bau
· 94 Schul­ge­bäu­de Neu­bau bis 1989
· 17 Schul­ge­bäu­de Neu­bau oder Ge­ne­ral­sa­nie­rung nach 1989

Ein be­son­de­rer Schwer­punkt zeich­net sich da­bei al­so be­züg­lich der Schul­ge­bäu­de ab, die in der Zeit zwi­schen 1945 und 1989 er­rich­tet wur­den. Dies sind fast aus­schlie­ß­lich Schul­ge­bäu­de der so­ge­nann­ten Plat­ten­bau­wei­se.

II. Be­reits er­reich­te Er­geb­nis­se im Rah­men der Sa­nie­rung von Schul­ge­bäu­den

Der Zeit­raum zwi­schen 1990 und 1993 war in der Han­se­stadt Ros­tock be­züg­lich der Schul­ge­bäu­de­s­ub­stanz ins­be­son­de­re da­durch ge­kenn­zeich­net, dass noch be­stehen­de Schul­raum­de­fi­zi­te schwer­punkt­mä­ßig in den Orts­tei­len Dier­kow und Toi­ten­win­kel be­sei­tigt wer­den muss­ten.
Be­reits zu die­sem Zeit­punkt wur­de da­bei auf spä­ter auch an­de­ren­orts nach­nutz­ba­re Raum­zel­len­schul­ge­bäu­de zu­rück­ge­grif­fen.

Be­gin­nend mit dem Haus­halts­jahr 1994 wur­den dann um­fang­rei­che Schul­sa­nie­rungs­maß­nah­men im­mer stär­ker Be­stand­teil der jähr­li­chen Bau­in­ves­ti­tio­nen am Schul­ge­bäu­de­netz.

Ei­ne Über­sicht zeigt die Ent­wick­lung der Haus­halts­an­sät­ze für Bau-, Bau­un­ter­hal­tungs- und Aus­stat­tungs­maß­nah­men an Schul­ge­bäu­den (Neu­bau und Sa­nie­rungs­maß­nah­men)

Haus­halts­jah­re     HH-An­satz Schü­ler­zahl im lfd. Schul­jahr HH-An­satz je Schü­ler
        - DM -                         DM -
1994        34.387.100,00         46.734             735,80
1995        45.534.929,00         46.342             982,58
1996        27.445.340,00         45.377             604,83
1997        29.339.654,00         43.358             676,68
1998        34.679.748,00         41.027             845,29
1999        29.222.000,00         38.949             750,26
2000        31.697.700,00         35.374             896,07

Da­mit wur­den in den Jah­ren 1994 - 2000 in der Sum­me von Bau-, Aus­stat­tungs- und Bau­un­ter­hal­tungs­kos­ten ins­ge­samt 232.306.471,00 DM in den Schul­ge­bäu­de­be­stand in­ves­tiert.
Das ge­gen­wär­tig lau­fen­de al­ter­na­ti­ve Schul­sa­nie­rungs­pro­gramm er­höht die­sen Mit­tel­um­fang um wei­te­re 28.782.964,00 DM.

Be­reits er­reich­te spe­zi­el­le Sa­nie­rungs­er­geb­nis­se:

· Schaf­fung der Grund­vor­aus­set­zun­gen für die Si­che­rung ei­nes re­gu­lä­ren Schul­be­trie­bes ins­be­son­de­re in den ehe­mals mit Un­ter­richts­raum un­ter­ver­sorg­ten Wohn­ge­bie­ten Dier­kow und Toi­ten­win­kel durch Neu­errich­tung von 4 Schul­ge­bäu­den mit ins­ge­samt 142 Un­ter­richts­räu­men in Dier­kow und 4 Schul­ge­bäu­den mit ins­ge­samt 113 Un­ter­richts­räu­men in Toi­ten­win­kel

· Neu­bau der Schu­le für Kör­per­be­hin­der­te - 24 Mio. DM (2000 fer­tig­ge­stellt)

· mo­der­ne La­bo­re und Ka­bi­net­te für Be­ruf­li­che Schu­len mit ei­nem bis­he­ri­gen Ge­samt­um­fang von 23 Mio. DM

· Sa­nie­rung bzw. Neu­bau von 11 Sport­hal­len und Neu­schaf­fung von 3 kom­ple­xen Sport- und Frei­zeit­an­la­gen mit ei­nem Kos­ten­um­fang von mehr als 26,8 Mio. DM

· Ein wei­te­res Schwer­punkt­pro­gramm war in den zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf die Schaf­fung mo­der­ner Un­ter­richts­fach­ka­bi­net­te, La­bo­re und Fach­räu­me im In­nern der Schul­ge­bäu­de aus­ge­rich­tet. Da­durch wur­den seit 1994 bis ein­schlie­ß­lich 2000 ins­ge­samt 179 völ­lig neu ge­schaf­fe­ne und kom­plett neu aus­ge­stat­te­te Fach­ka­bi­net­te an den Schu­len in Be­trieb ge­ge­ben. Dar­un­ter:

- 18 Phy­sik-Ka­bi­net­te
- 8 Bio­lo­gie-Ka­bi­net­te
- 20 Che­mie-Ka­bi­net­te
- 53 Com­pu­ter-Ka­bi­net­te
- 17 Haus­wirt­schafts­räu­me
- 63 Mul­ti­funk­tio­na­le Fach­ka­bi­net­te, La­bo­re bzw. Werk­stät­ten

Die Neu­schaf­fung die­ser 179 Ka­bi­net­te, selbst­ver­ständ­lich mit vor­aus­ge­hen­der Ge­ne­ral­sa­nie­rung der je­wei­li­gen Un­ter­richts­räu­me, er­for­der­te ver­teilt auf die Jah­re ins­ge­samt mehr als 32.220.000,00 DM.
Die­ses Pro­gramm zur Schaf­fung der er­for­der­li­chen Fach­ka­bi­net­te ist die Grund­vor­aus­set­zung für ei­nen mo­der­nen Un­ter­richt. Des­halb wur­den hier die grö­ß­ten Fort­schritt bei der in­ne­ren Sa­nie­rung von Schul­ge­bäu­den er­reicht und in den zwei Fol­ge­jah­ren noch fort­ge­setzt.

· Bei al­lem Ver­weis auf die noch äu­ßerst um­fang­rei­chen Bau- und Aus­stat­tungs­er­for­der­nis­se der Schu­len der Han­se­stadt Ros­tock muß mit glei­chem Nach­druck na­tür­lich auch auf be­reits voll­stän­dig sa­nier­te Schul­ge­bäu­de ver­wie­sen wer­den. Von den ge­gen­wär­tig 88 Schu­len ver­fü­gen nun­mehr be­reits 9 über voll­stän­dig sa­nier­te oder neu­ge­schaf­fe­ne Schul­ge­bäu­de.
Dies sind auch be­reits mehr als 10 % des ge­sam­ten Schul­be­stan­des.

· Be­sei­ti­gung von Brand­las­ten an Schul­ge­bäu­den bis 2004 (sie­he Be­schluss der Bür­ger­schaft zur Brand­last­be­sei­ti­gung) mit Ge­samt­kos­ten von 32.868.660,00 DM

· Neu­bau der Schu­le für Kran­ke - 2,7 Mio. DM (2000 durch be­reit­ge­stell­te Mit­tel in Bau­vor­be­rei­tung)

· Selbst­ver­ständ­lich wur­den und wer­den in den In­nen­be­rei­chen der Schu­len eben­falls Bau­maß­nah­men zum Er­halt und zur Ver­bes­se­rung der Schul­ge­bäu­de­s­ub­stanz rea­li­siert.
Das die­se Um­fän­ge die­ser Leis­tun­gen bis­lang noch zu ge­ring sind und nur par­ti­el­le Wir­kun­gen ha­ben ist be­kannt. Den­noch wur­den u. a. für Ma­ler-, Fuß­bo­den-, Gla­ser-, Sa­ni­tär und Elek­tro­ar­bei­ten im Zeit­raum 1994 - 2000 auch in die­ser Po­si­ti­on mehr als 48,03 Mio. DM aus­ge­ge­ben.

III. Noch aus­ste­hen­de Sa­nie­rungs­er­for­der­nis­se an Schul­ge­bäu­den

Grund­la­ge für die bau­li­chen In­ves­ti­tio­nen der zu­rück­lie­gen­den Haus­halts­jah­re war der lang­jäh­ri­ge Schul­ent­wick­lungs­plan ei­ner­seits und die Bau­scha­dens- und Bau­be­darfs­ana­ly­se al­ler Schul­ge­bäu­de an­de­rer­seits.

Der per 2000 be­stehen­de Sa­nie­rungs­be­darf an den Schul­ge­bäu­den der Han­se­stadt Ros­tock be­läuft sich noch auf 329.416.000,00 DM und be­inhal­tet be­reits nicht mehr die ge­gen­wär­tig in Rea­li­sie­rung be­find­li­chen Au­ßen­sa­nie­rungs­maß­nah­men für aus­ge­wähl­te Schul­ge­bäu­de im Rah­men des lau­fen­den al­ter­na­tiv fi­nan­zier­ten Schul­sa­nie­rungs­pro­gram­mes.
Gleich­falls sind die Bau­be­dürf­nis­se von Schul­ge­bäu­den nicht mehr er­faßt, die in den Jah­ren 2000 - 2002 ge­mäß der Schul­ent­wick­lungs­pla­nung dem Schul­ge­bäu­de­be­stand ent­nom­men wer­den.

Da­mit sinkt der noch be­stehen­de Ge­samt­in­ves­ti­ti­ons­be­darf per 2000 noch­mals um wei­te­re 60.860.000,00 DM auf 268.500.000,00 DM.

Aus der Hö­he die­ses Sa­nie­rungs­be­dar­fes lei­tet sich zwin­gend die Not­wen­dig­keit ab, den Pro­zess der fort­schrei­ten­den Ver­dich­tung der Schul­net­ze par­al­lel zu den auch in den Fol­ge­jah­ren noch sin­ken­den Schü­ler­an­zah­len wei­ter zu in­ten­si­vie­ren.
Be­reits die er­neu­te Fort­schrei­bung der lang­fris­ti­gen Schul­ent­wick­lungs­pla­nung zum Au­gust des Jah­res 2001 wird kon­se­quent den Kon­zen­tra­ti­ons­pro­zess von Schul­stand­or­ten fort­füh­ren und al­le sich bie­ten­den Mög­lich­kei­ten zu­sätz­li­cher und vor­zei­ti­ger Auf­ga­ben von Schul­ge­bäu­den zum frü­hes­ten Zeit­punkt auf­grei­fen.
Die­se Aus­sa­gen ver­deut­li­chen wie­der­um nach­drück­lich, dass ei­ne stän­di­ge Prä­zi­sie­rung der Schul­ent­wick­lungs­pla­nung zwin­gend not­wen­dig ist.
Be­reits im Vor­feld ist da­bei zu er­ken­nen, dass ei­ni­ge, al­ler­dings oh­ne­hin vor­ge­se­he­ne Schul­struk­tur­maß­nah­men noch eher und ei­ni­ge noch zu­sätz­lich er­fol­gen wer­den.

Die Dif­fe­ren­zie­rung des per 2000 noch be­stehen­den Sa­nie­rungs­be­dar­fes auf die ein­zel­nen Ge­bäu­de­be­stand­tei­le stellt sich wie folgt dar:

· Au­ßen­haut, be­stehend aus:
Dach, Blitz­schutz, Drem­pel, Fas­sa­de, Fens­ter, Bau­kon­struk­ti­on: 131.718.950,00 DM

· In­nen, be­stehend aus:
Elek­tro, Sa­ni­tär, Hei­zung: 88.684.000,00 DM

· Au­ßen­an­la­gen
Schul­hö­fe, Sport­flä­chen: 49.060.000,00 DM

Deut­lich wird ins­be­son­de­re, dass die Au­ßen­haut­sa­nie­rung von Schul­ge­bäu­den trotz des ge­gen­wär­tig lau­fen­den al­ter­na­tiv fi­nan­zier­ten Schul­sa­nie­rungs­pro­gram­mes auch zu­künf­tig noch den grö­ß­ten Schwer­punkt bil­det.

Bei be­gin­nen­den In­nen­raums­a­nie­run­gen von Schul­ge­bäu­den sind na­tür­lich ei­ni­ge Vor­leis­tun­gen er­for­der­lich.

Sa­nie­run­gen in­ner­halb der Schul­ge­bäu­de oh­ne vor­an­ge­gan­ge­ne Au­ßen­haut­sa­nie­run­gen sind im All­ge­mei­nen kein ver­tret­ba­rer Lö­sungs­weg. Im Ein­zel­fall, z. B. bei jün­ge­ren Schul­ge­bäu­den mit noch in­tak­ter Au­ßen­haut kön­nen In­nen­raums­a­nie­run­gen je­doch auch los­ge­löst von Au­ßen­haut­sa­nie­run­gen er­fol­gen.

Selbst­ver­ständ­lich ent­steht an au­ßen­haut­sa­nier­ten Schul­ge­bäu­den bei Schü­lern, El­tern und Leh­rern der drin­gen­de Wunsch nach an­schlie­ßen­der In­nen­sa­nie­rung.
Mit deut­li­chem Nach­druck ar­ti­ku­lie­ren je­doch auch Schü­ler, El­tern und Leh­rer von bis­lang völ­lig un­sa­nier­ten Schu­len ih­re For­de­run­gen nach Au­ßen­haut­sa­nie­rung und da­mit Gleich­be­hand­lung zu be­reits teil­sa­nier­ten Schu­len.
Die For­de­rungs­dis­kus­si­on nach In­nen­raums­a­nie­rung ver­schiebt sich da­mit dann al­so fol­ge­rich­tig zu noch stär­ke­rer Er­war­tung nach Be­sei­ti­gung ele­men­ta­rer Bau­werks­schä­den an bis­lang äu­ßer­lich noch nicht sa­nier­ten Schul­ge­bäu­den.

Die Ver­mei­dung von Fehl­in­ves­ti­tio­nen ver­langt die Ein­hal­tung ge­wis­ser Ge­wer­ke­rei­hen­fol­gen. So muß die Elek­tro­an­la­ge sa­niert sein, be­vor Ma­ler­leis­tun­gen er­fol­gen. Die Hei­zungs­an­la­ge muß sa­niert wer­den, be­vor die Fußbö­den er­neu­ert wer­den. Die Sa­ni­tär­räu­me müs­sen sa­niert sein, be­vor Sa­ni­tär­an­la­gen er­neu­ert wer­den. Die Sa­nie­rung der Fuß­bo­den­be­lä­ge er­zwingt zwangs­läu­fig neu­es Schul­mo­bi­li­ar (al­tes Schul­ge­stühl führt kurz­fris­tig zur er­neu­ten Zer­stö­rung der Fuß­bo­den­be­lä­ge). Die­se und wei­te­re Ab­hän­gig­kei­ten ge­ben ei­ner sys­te­ma­ti­schen In­nen­sa­nie­rung dann den Vor­rang vor par­ti­el­len und kurz­le­bi­gen Sa­nie­rungs­schrit­ten.

Die ge­gen­wär­tig jähr­lich ein­ge­stell­ten Fi­nanz­mit­tel für die bau­li­che Un­ter­hal­tung von Schul­ge­bäu­den und schu­li­schen An­la­gen be­we­gen sich in der Grö­ßen­ord­nung von jähr­lich ca. 6,6 Mio. DM. Als Richt­wert für ei­nen be­reits sa­nier­ten Schul­ge­bäu­de­be­stand (der in der Han­se­stadt Ros­tock zur Zeit erst punk­tu­ell be­steht) wird et­wa die drei­fa­che Grö­ße be­nö­tigt.

Ei­ne ge­ne­rel­le Ent­sie­ge­lung von Schul­hö­fen und ei­ne ent­spre­chen­de Schul­hof­um­ge­stal­tung wird glei­cher­ma­ßen ei­nen pro­gram­ma­ti­schen Cha­rak­ter er­hal­ten müs­sen.
Schul­hö­fe, schu­li­sche Au­ßen­an­la­gen, Schul­sport­flä­chen und Schul­sport­hal­len sind gleich­ge­wich­ti­ge Be­stand­tei­le der Schul­stand­or­te. Sie ha­ben für die päd­ago­gi­schen Schul­pro­zes­se glei­cher­ma­ßen wich­ti­ge und un­ver­zicht­ba­re Be­deu­tung.

In ih­rer Funk­ti­on über­neh­men sie die Auf­ga­be von Fach­un­ter­richts­räu­men für be­stimm­te Lehr­in­hal­te wie z. B. den Sport­un­ter­richt.

Auch bei die­sen Be­stand­tei­len der Schul­stand­or­te be­steht noch ein ho­her Sa­nie­rungs­be­darf. Ana­ly­sen ha­ben dies­be­züg­lich noch aus­ste­hen­de Sa­nie­rungs­er­for­der­nis­se von 49.060.000,00 DM er­ge­ben.
Be­reits voll­stän­dig sa­nier­te bzw. neu er­rich­te­te schu­li­sche Au­ßen­an­la­gen wei­sen Kos­ten von ca. 1.000.000,00 DM je Stand­ort aus.
Schul­sport­hal­len sind je Ob­jekt mit Sa­nie­rungs­kos­ten in Hö­he von ca. 1.600.000,00 DM ver­bun­den.
Bei der Sa­nie­rung schu­li­scher Au­ßen­an­la­gen wird na­tür­lich auch das Netz der Ver- und Ent­sor­gungs­lei­tun­gen der Schul­stand­or­te zu­nächst sa­niert, be­vor die über­bau­te Ge­stal­tung der schu­li­schen Au­ßen­an­la­gen rea­li­siert wird.

Die noch be­stehen­den Sa­nie­rungs­er­for­der­nis­se an Schul­ge­bäu­den in der Fol­ge­zeit ab­zu­ar­bei­ten, er­for­dert al­so auch zu­künf­tig jähr­lich mas­si­ve Sa­nie­rungs­in­ves­ti­tio­nen an Schul­ge­bäu­den.
Da­bei wer­den auch Va­ri­an­ten ge­prüft, die ne­ben der Wei­ter­füh­rung bis­he­ri­ger Sa­nie­rungs­schwer­punk­te zu­sätz­li­che Fort­schrit­te er­brin­gen kön­nen.

Dies be­trifft ins­be­son­de­re:

· für Schul­ge­bäu­de mit re­la­tiv jun­gem Bau­al­ter (10 - 15 Jah­re) mit güns­ti­gen und wei­test­ge­hend funk­ti­ons­tüch­ti­gen bau­li­chen Vor­aus­set­zun­gen be­züg­lich der Ge­bäu­de­au­ßen­haut und noch in­tak­ter kos­ten­in­ten­si­ver Ge­bäu­de­tech­nik (zu­min­dest die E-Tech­nik als Vor­aus­set­zung für al­le an­de­ren Fol­ge­maß­nah­men) ei­ne kom­ple­xe ma­ler­mä­ßi­gen Sa­nie­rung und sa­ni­tär­mä­ßi­ge Mo­der­ni­sie­rung zu prü­fen.
Da­bei wä­re auch die In­an­spruch­nah­me von Ver­ga­be-ABM als Rea­li­sie­rungs­grund­la­ge prüf­bar.

· für Schul­ge­bäu­de, de­ren Au­ßen­haut und E-An­la­ge be­reits sa­niert sind (z. B. Ob­jek­te des al­ter­na­tiv fi­nan­zier­ten Schul­sa­nie­rungs­pro­gram­mes) könn­ten für den Zeit­raum 2001 - 2004 ggf. auch un­ter In­an­spruch­nah­me der Mög­lich­kei­ten der Ver­ga­be-ABM wei­ter­füh­ren­de In­nen­sa­nie­run­gen ge­prüft wer­den.

· Ins­be­son­de­re für den Zeit­raum nach 2004 soll­te dann die wei­ter­füh­ren­de Schul­ge­bäu­de­sa­nie­rung der Han­se­stadt Ros­tock als „Gro­ß­pro­jekt Schul­ge­bäu­de­sa­nie­rung“ ge­prüft wer­den. Soll im Zeit­raum bis 2010 die ge­sam­te Schul­bau­sa­nie­rung ab­ge­schlos­sen wer­den, be­darf es dann für die Haus­halts­jah­re 2004 bis 2010 ei­ner jähr­li­chen Schul­bau­in­ves­ti­ti­on von ca. 36.000.000,00 DM.

Die kon­ti­nu­ier­li­che Fort­füh­rung der Schul­sa­nie­rungs­pro­gram­me hat für die je­weils sa­nier­ten Schul­ge­bäu­de selbst­ver­ständ­lich auch er­heb­lich kos­ten­re­du­zie­ren­de As­pek­te bei der wei­te­ren Be­wirt­schaf­tung die­ser Ge­bäu­de.
Fasst man ver­gleichs­wei­se die Be­wirt­schaf­tungs­ein­spa­run­gen al­ler ge­gen­wär­tig im al­ter­na­tiv fi­nan­zier­ten Schul­sa­nie­rungs­pro­gramm be­find­li­chen Schul­ge­bäu­de zu­sam­men, so er­ge­ben sich für die­se jähr­li­che Ge­samt­ein­spa­run­gen durch re­du­zier­ten En­er­gie­ein­satz und re­du­zier­te Re­pa­ra­tur­kos­ten in Hö­he von ins­ge­samt 892.600,00 DM.