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Na­vi­ga­ti­on

OB Claus Ru­he Madsen er­läu­tert be­ab­sich­tig­te Struk­tur­ver­än­de­run­gen

Pres­se­mit­tei­lung vom 14.04.2020 - Rat­haus

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (7)Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen hat die Mit­glie­der des Haupt­aus­schus­ses heu­te de­tail­liert über die be­ab­sich­tig­ten Struk­tur­ver­än­de­run­gen in­ner­halb der Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung in­for­miert.

„Der Kri­sen­mo­dus, in dem wir uns seit Aus­ru­fung der Pan­de­mie be­fin­den, hat mich ein­mal mehr dar­in be­stä­tigt, dass wir die rich­ti­gen Schwer­punk­te für ge­plan­te Struk­tur­ver­än­de­run­gen in­ner­halb der Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung ge­setzt ha­ben. Denn in Kri­sen­zei­ten ent­ste­hen nicht nur dau­er­haft er­folg­rei­che In­no­va­tio­nen. Sie sind auch ein gu­ter Zeit­punkt für Ver­än­de­run­gen mit Tat­kraft und En­ga­ge­ment.

Seit Jah­res­be­ginn ha­be ich die im Wahl­kampf avi­sier­ten Ver­än­de­run­gen sehr kon­kret for­mu­liert und in un­ter­schied­li­chen Krei­sen und Gre­mi­en in­ten­siv dis­ku­tiert. Auch wenn die von mir an­ge­streb­te ver­trau­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit den Vor­schlä­gen bald nicht mehr mög­lich war, so sind doch vie­le Ar­gu­men­te und State­ments aus­ge­tauscht wor­den, die zur Ak­zep­tanz der ge­plan­ten Ver­än­de­run­gen bei­tra­gen wer­den.

Im Mit­tel­punkt al­ler Ver­än­de­run­gen ste­hen für mich Trans­pa­renz und Bür­ger­freund­lich­keit. Da­her ist es für mich auch be­son­ders wich­tig, die Auf­ga­ben­be­rei­che zu­sam­men­zu­fas­sen, die die Men­schen in un­se­rer Stadt im Fo­kus ha­ben.

In ei­nem Bü­ro für men­schen­freund­li­che Stadt sol­len künf­tig die Bü­ros für Gleich­stel­lungs­fra­gen, für In­te­gra­ti­on und für Be­hin­der­ten­fra­gen noch en­ger als bis­her zu­sam­men ar­bei­ten. Syn­er­gi­en möch­te ich aber auch da­durch er­schlie­ßen, dass wir hier die Auf­ga­ben im Rah­men der Bür­ger­be­tei­li­gung, des Be­schwer­de­ma­nage­ments und der Auf­ga­ben­trä­ger für be­son­de­re Bür­ger­an­lie­gen zu­sam­men­fas­sen, al­so die Zu­sam­men­ar­beit mit dem Kom­mu­na­len Prä­ven­ti­ons­rat und mit dem Se­nio­ren­bei­rat. Hier wird al­so ein Kom­pe­tenz­zen­trum ent­ste­hen, das un­se­re Ar­beit als Ver­wal­tung im­mer aus der Op­tik der Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker kri­tisch be­glei­tet und an den un­ter­schied­lichs­ten Stell­schrau­ben im Rat­haus klei­ne Kor­rek­tu­ren vor­neh­men kann. Da­bei geht es nicht um Con­trol­ling, son­dern um Un­ter­stüt­zung.

Sie ken­nen das von mir gern zi­tier­te Bei­spiel des Fuß­we­ges, der da ent­lang füh­ren soll­te, wo die Men­schen tat­säch­lich lang­ge­hen, und nicht dort, wo ein Ar­chi­tekt ihn gern se­hen wür­de. Auch klei­ne und gar nicht im­mer teu­re Maß­nah­men kön­nen so da­zu bei­tra­gen, dass un­ser Ros­tock noch le­bens­wer­ter wird. Ich bin da­von über­zeugt, dass wir so ge­mein­sam sehr viel an „Men­schen­freund­lich­keit" in un­se­rer Stadt er­rei­chen kön­nen!

Wei­te­re Schwer­punk­te sind für mich die Di­gi­ta­li­sie­rung und die städ­ti­sche IT-In­fra­struk­tur. Auch hier ha­ben wir ge­ra­de jetzt die Chan­ce, po­si­ti­ve Er­fah­run­gen der Men­schen in­ner­halb und au­ßer­halb des Rat­hau­ses zu nut­zen, weil sie ge­ra­de Ho­me­of­fice für sich ent­de­cken, zum ers­ten Mal Te­le­fon- oder Vi­deo­kon­fe­ren­zen nut­zen und er­fah­ren, wie ef­fek­tiv auch de­zen­tra­les ge­mein­sa­mes Ar­bei­ten sein kann.

Wir sind uns da auch mit den Per­so­nal­ver­tre­tun­gen ei­nig, dass mo­bi­les Ar­bei­ten in Zu­kunft wich­ti­ge Bei­trä­ge leis­ten kann, um ef­fi­zi­en­ter zu ar­bei­ten und gleich­zei­tig mo­der­ne, at­trak­ti­ve­re Be­schäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten zu of­fe­rie­ren.

Fle­xi­bles Ar­bei­ten, va­ria­ble Bü­ro­räu­me bis hin zu buch­ba­ren Ar­beits­plät­zen und Hard- und Soft­ware-Aus­stat­tun­gen sind The­men für das künf­ti­ge Amt für Di­gi­ta­li­sie­rung und IT im Zu­stän­dig­keits­be­reich des Se­na­tors für Fi­nan­zen, Ver­wal­tung und Ord­nung.

Auch hier geht es dar­um, den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern so­wie der Wirt­schaft als Kun­den kür­ze­re We­ge und schnel­le­re Ser­vices an­zu­bie­ten und da­mit auch die Stand­ort-At­trak­ti­vi­tät Ros­tocks ins­ge­samt zu er­hö­hen. Auf der an­de­ren Sei­te stei­gert ein mo­der­nes, von IT ge­präg­tes Ar­beits­um­feld die At­trak­ti­vi­tät der Stadt­ver­wal­tung als Ar­beit­ge­be­rin, er­mög­licht ein fa­mi­li­en­freund­li­ches Ar­beits­um­feld und trägt da­zu bei, auf mög­li­che künf­ti­ge Kri­sen bes­ser vor­be­rei­tet zu sein.

Im Rechts- und Ver­ga­be­amt sol­len künf­tig al­le recht­li­chen Fra­gen wie­der ge­bün­delt be­ant­wor­tet und mit den Auf­ga­ben der zen­tra­len Ver­ga­be­stel­le ver­knüpft wer­den.

Ei­ne Her­zens­an­ge­le­gen­heit ist für mich, die För­de­rung von eh­ren­amt­li­chem En­ga­ge­ment in Ros­tock zur Chef­sa­che zu ma­chen. Ei­ne Viel­zahl der Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker en­ga­giert sich eh­ren­amt­lich in Ver­ei­ne für­ein­an­der bzw. für ge­mein­sa­me Hob­bys und In­ter­es­sen. Sie al­le sind ein star­kes Rück­grat für un­se­re Stadt­ge­sell­schaft, das auch ge­ra­de jetzt in die­ser au­ßer­ge­wöhn­li­chen Zeit hilft, Be­las­tun­gen zu er­tra­gen und ab­zu­mil­dern. Ich selbst bin in un­ter­schied­li­chen Ver­ei­nen en­ga­giert und ken­ne da­her vie­le Sor­gen, Nö­te und Wün­sche. Wir müs­sen das Eh­ren­amt ins­ge­samt noch stär­ker als bis­her aus dem Rat­haus her­aus wür­di­gen und un­ter­stüt­zen.

Ei­ne gro­ße Rol­le im Be­reich des Eh­ren­am­tes neh­men un­se­re über 200 Sport­ver­ei­ne mit zu­sam­men über 56.000 Mit­glie­dern ein. Zu Zei­ten der Haus­halts­kon­so­li­die­rung mit dem Schul­amt ver­knüpft, soll­ten wir hier ge­mein­sam mit ei­nem Amt für Sport, Ver­ei­ne und Eh­ren­amt ei­nen neu­en Schwer­punkt set­zen.

Im Sport­be­reich ge­hört da­zu nicht nur ein Sport­stät­ten­ent­wick­lungs­plan, son­dern auch ein Ent­wick­lungs­plan für den Sport ins­ge­samt, der die In­ter­es­sen von Brei­ten- und Spit­zen­sport in­tel­li­gent mit­ein­an­der ver­knüpft. Wir ha­ben in vie­len Sport­ar­ten hoff­nungs­vol­le jun­ge Ta­len­te, doch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren und Jahr­zehn­ten nur we­ni­ge blit­zen­de Me­dail­len mit Welt­gel­tung oder gar olym­pi­schen Eh­ren. Wir kön­nen und müs­sen pa­ralym­pi­sche Sport­ar­ten bes­ser un­ter­stüt­zen und dür­fen die Last der Or­ga­ni­sa­ti­on gro­ßer Sport­ver­an­stal­tun­gen in Zu­kunft nicht nur auf die Schul­tern des Eh­ren­am­tes le­gen.

Aus­drück­lich möch­te ich dies nicht als Kri­tik ver­stan­den wis­sen an der bis­her ge­leis­te­ten Ar­beit auf die­sen Ge­bie­ten, son­dern als ei­ne neue und sehr wich­ti­ge Wei­chen­stel­lung für un­se­re Stadt und die Rah­men­be­din­gun­gen, un­ter de­nen Eh­ren­amt in Ros­tock wirk­sam wer­den kann. Ich bin mir si­cher: Das kann Ros­tock noch bes­ser!

Das Ka­tas­ter-, Ver­mes­sungs- und Lie­gen­schafts­amt soll künf­tig wie­der dem Se­nats­be­reich Bau und Um­welt zu­ge­ord­net wer­den.

Und ei­ne wei­te­re wich­ti­ge Wei­chen­stel­lung ist in die­sem Se­nats­be­reich ge­plant: Mit dem Amt für Mo­bi­li­tät wird ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit ge­schaf­fen, die die Auf­ga­ben der Ver­kehrs­pla­nung, des Mo­bi­li­täts­ma­nage­ments und ins­be­son­de­re der Grund­la­gen für Ros­tock als Fahr­rad­stadt stär­ker als bis­her be­tont. Dies ist nicht nur ein Wahl­kampf­ver­spre­chen von mir, es ist der wohl grö­ß­te Wunsch der Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker, wenn es um Ver­än­de­run­gen in un­se­rer Stadt geht.

Wir kön­nen For­men der Mo­bi­li­tät nicht vor­schrei­ben. Und auch Ap­pel­le wir­ken nur be­dingt. Wir kön­nen und müs­sen aber Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen, die die in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dung für oder ge­gen Ver­kehrs­mit­tel di­rekt be­ein­flus­sen: Wir müs­sen letzt­lich mit Fak­ten über­zeu­gen! Im künf­ti­gen Amt für Mo­bi­li­tät sol­len all die Kräf­te ge­bün­delt wer­den, die auf die­sem Weg mög­lichst schnell zu Er­geb­nis­sen füh­ren kön­nen und für die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur Ros­tocks Wei­chen stel­len und Sicht­ba­res er­rei­chen.

Zu­gleich ent­las­ten wir das bis­her da­für zu­stän­di­ge, sehr gro­ße Amt für Ver­kehrs­an­la­gen und füh­ren das Auf­ga­ben-Port­fo­lio als Tief­bau­amt zu­rück auf die Zu­stän­dig­kei­ten als Bau­last­trä­ge­rin, denn auch hier sind die Her­aus­for­de­run­gen heu­te und in der Zu­kunft im­mens.

Im­mer wie­der ha­be ich in den ver­gan­ge­nen Ta­gen und Wo­chen die Sor­ge ge­hört, dass die Co­ro­na-Pan­de­mie nun den Kli­ma­schutz aus­he­beln könn­te. Die­se Sor­gen sind un­be­rech­tigt. Auch die Deut­sche Aka­de­mie der Na­tur­for­scher Leo­pol­di­na hat ja ges­tern noch ein­mal sehr deut­lich un­ter­stri­chen, dass dies eben ge­nau kei­ne Ge­gen­sät­ze sind! Kli­ma­schutz und Kli­ma­ge­rech­tig­keit ste­hen für uns auch in der Zu­kunft als wich­ti­ge The­men auf der Agen­da. Mit der Ein­glie­de­rung der Auf­ga­ben der Kli­ma­schutz­leit­stel­le in das Amt für Um­welt­schutz wol­len wir die­se Kern­auf­ga­be un­ter­strei­chen und die wich­ti­gen Ak­zen­te, die die Kli­ma­schutz­leit­stel­le in den ver­gan­ge­nen Jah­ren set­zen konn­te, dau­er­haft ver­ste­ti­gen.

Wir sind der­zeit da­bei, die Ge­sprä­che zu den De­tails auf Ar­beits­ebe­ne mit den Se­na­to­ren, mit den be­trof­fe­nen Äm­tern und Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten so­wie mit den Per­so­nal­ver­tre­tun­gen zu füh­ren. Nach den Klä­run­gen die­ser De­tail­fra­gen sol­len die ein­zel­nen Bau­stei­ne dann ab Mai bis et­wa Ju­li schritt­wei­se um­ge­setzt wer­den."

Der Ober­bür­ger­meis­ter un­ter­streicht noch ein­mal:

„Die vor uns ste­hen­den Struk­tur­ver­än­de­run­gen sind kein Ge­ne­ral-Um­bau der Ver­wal­tung, son­dern ein Nach­jus­tie­ren be­stehen­der Struk­tu­ren als Kom­bi­na­ti­on von mo­der­nen In­no­va­tio­nen und be­währ­ter, in der Ver­wal­tung ge­sam­mel­ter Er­fah­run­gen. Ich bin über­zeugt da­von, dass die­se Ver­än­de­run­gen un­se­re Ver­wal­tung schlag­kräf­ti­ger, ef­fi­zi­en­ter und bür­ger­freund­li­cher ma­chen!"