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Na­vi­ga­ti­on

OB Madsen emp­fiehlt: Kei­ne BU­GA in Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 10.06.2022 - Rat­haus

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (18)Ge­mein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung des Mi­nis­te­ri­ums für Kli­ma­schutz, Land­wirt­schaft, länd­li­che Räu­me und Um­welt Meck­len­burg-Vor­pom­mern und der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock:

Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen wird der Bür­ger­schaft emp­feh­len, das ein­ma­li­ge Event BU­GA nicht durch­zu­füh­ren. Die Aus­wer­tung der Ri­si­ko­ana­ly­se und ei­ne er­neu­te Prü­fung der ge­plan­ten Pro­jek­te ha­be be­stä­tigt, dass Ge­neh­mi­gung und Um­set­zung der Vor­ha­ben auf­grund ver­än­der­ter Rah­men­be­din­gun­gen durch Co­ro­na und den Krieg in der Ukrai­ne nicht recht­zei­tig rea­li­siert wer­den kön­nen und zu­dem mit er­heb­li­chen Kos­ten­stei­ge­run­gen ver­bun­den wä­ren. Die­se Ein­schät­zung leg­te der Ober­bür­ger­meis­ter Madsen ges­tern Meck­len­burg-Vor­pom­merns Um­welt­mi­nis­ter und Lei­ter der In­ter­mi­nis­te­ri­el­len Ar­beits­grup­pe zur BU­GA Dr. Till Back­haus in ei­nem kon­struk­ti­ven und of­fe­nen Vier-Au­gen-Ge­spräch vor.

„Ich bin froh, dass sich der Ober­bür­ger­meis­ter nun end­lich klar po­si­tio­niert hat, auch wenn wir uns de­fi­ni­tiv ein an­de­res Er­geb­nis ge­wünscht hät­ten. Wir al­le hät­ten die Bun­des­gar­ten­schau gern in Ros­tock ge­se­hen – das sa­ge ich in al­ler Deut­lich­keit. Tem­po­rä­re Gro­ß­e­r­eig­nis­se wie die BU­GA kön­nen die Ent­wick­lung ei­ner Stadt in ho­hem Ma­ße vor­an­trei­ben. Die­sen Schwung hät­te auch Ros­tock mit­neh­men sol­len. Dass der Plan nicht auf­ge­gan­gen ist, ist bit­ter, aber ein Fakt, mit dem wir nun wei­ter­ar­bei­ten müs­sen. Ich ha­be den Ober­bür­ger­meis­ter da­her ge­be­ten mir nun un­ver­züg­lich ei­ne Lis­te mit den für Ros­tock prio­ri­tä­ren Pro­jek­ten so­wie ei­nen ver­bind­li­chen Zeit­plan für de­ren Fi­nan­zie­rung, Ge­neh­mi­gung, Um­set­zung und Un­ter­hal­tung vor­zu­le­gen. Die Un­ter­la­gen wer­den von den be­tei­lig­ten Res­sorts zu­nächst auf Mi­nis­ter- und dann auf Staats­se­kre­tärs­ebe­ne be­ra­ten. Da­zu liegt be­reits ei­ne eng ge­tak­te­te Ter­min­ket­te vor“, be­ton­te Back­haus.

Claus Ru­he Madsen un­ter­streicht: „Ich freue mich, dass das gest­ri­ge Ge­spräch mit Herrn Mi­nis­ter Dr. Back­haus lö­sungs­ori­en­tiert ver­lief. Wir ha­ben be­spro­chen, wie die Stadt­ent­wick­lung auch oh­ne das ein­ma­li­ge Event BU­GA mit Un­ter­stüt­zung des Lan­des er­reicht wer­den kann.“

Ei­nig sind sich Stadt und Land be­reits jetzt, dass der Küs­ten- und Hoch­was­ser­schutz im Stadt­ha­fen fes­ter Be­stand­teil der um­zu­set­zen­den Pro­jek­te sein wird: „Die Pla­nun­gen da­zu sind be­reits sehr weit vor­an­ge­schrit­ten und be­rück­sich­ti­gen auch den Er­halt der tou­ris­ti­schen In­fra­struk­tur vor Ort“, so Back­haus. Der Mi­nis­ter si­cher­te auch zu, sich in­ner­halb der Lan­des­re­gie­rung da­für ein­zu­set­zen, wei­te­re wich­ti­ge städ­te­bau­li­che Pro­jek­te zu un­ter­stüt­zen. 

Madsen be­ton­te in die­sem Zu­sam­men­hang, dass er der Bür­ger­schaft emp­feh­len wer­de, die prio­ri­tä­ren Pro­jek­te aus der bis­he­ri­gen BU­GA-Pla­nung wei­ter mit Nach­druck zu ver­fol­gen. Da­zu ge­hö­ren:

  • Die Ent­wick­lung des Stadt­ha­fens, Hal­le 625, der Pla­za und der Vor­ar­bei­ten für das Ar­chäo­lo­gi­sche Lan­des­mu­se­um;
  • die War­now­brü­cke als Leit­stern­pro­jekt mo­der­ner Mo­bi­li­tät und Rea­li­sie­rung des Ros­to­cker Ovals;
  • das War­nowquar­tier als Mo­dell­pro­jekt mit bun­des­wei­ter Be­deu­tung für mo­der­ne Wohn­quar­tie­re und
  • der Stadt­park als städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung.

„Auch für die wei­te­ren bis­he­ri­gen BU­GA-Pro­jek­te wer­den wir Op­tio­nen ent­wi­ckeln, aber nicht al­le un­se­re Wün­sche wer­den noch um­setz­bar sein oder nur bei zeit­li­cher Ver­schie­bung“, sag­te Madsen.

Mit der Be­wer­bung um die Aus­rich­tung der Bun­des­gar­ten­schau 2025 hat­te Ros­tock im Jahr 2018 ein sehr am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt zur Ge­stal­tung des Ovals ent­lang der War­now be­schlos­sen. Seit­her wur­de mit gro­ßem En­ga­ge­ment an der Um­set­zung der da­mit ver­bun­de­nen Pro­jek­te ge­ar­bei­tet. „In Aus­wer­tung der ak­tu­el­len Ri­si­ko­ana­ly­se und vie­ler Prü­fun­gen müs­sen wir uns nun je­doch ein­ge­ste­hen: Die Welt ist heu­te ei­ne an­de­re als 2018. Und wir wa­ren nicht kri­tisch ge­nug auf die­sem Weg. Wir ha­ben De­fi­zi­te in der Be­wer­tung und in der Kom­mu­ni­ka­ti­on der je­wei­li­gen Sach­stän­de nicht er­kannt. Es ist uns nicht ge­lun­gen, die da­für be­nö­tig­ten per­so­nel­len Ka­pa­zi­tä­ten recht­zei­tig auf­zu­bau­en. Auch ich muss mir vor­wer­fen, hier zu op­ti­mis­tisch ge­we­sen zu sein. Im Er­geb­nis bleibt uns nur, auf die BU­GA zu ver­zich­ten und mit al­ler Kraft in die Um­set­zung der für un­se­re Stadt­ent­wick­lung so wich­ti­gen Pro­jek­te und da­mit künf­ti­gen Wohl­stand zu in­ves­tie­ren. Dies wird – nach um­fang­rei­chen Prü­fun­gen und Ge­sprä­chen - auch mei­ne Emp­feh­lung an die Mit­glie­der der Bür­ger­schaft sein“, fass­te Madsen zu­sam­men.

„Die Her­aus­for­de­run­gen wer­den al­so nicht klei­ner: Un­ser er­klär­tes Ziel bleibt die nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung Ros­tocks“, so der Ober­bür­ger­meis­ter. „Wir bau­en da­bei auf die wei­te­re Un­ter­stüt­zung von Lan­des­re­gie­rung und Bun­des­re­gie­rung und be­nö­ti­gen auch wei­ter­hin die Kraft und das En­ga­ge­ment al­ler Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der BU­GA GmbH bei der Um­set­zung die­ser Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te. Ros­tock wird auch in Zu­kunft sei­ner Rol­le als Mo­tor für die Ent­wick­lung von Meck­len­burg-Vor­pom­mern ge­recht.“