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Na­vi­ga­ti­on

OB Me­th­ling leg­te Blu­men am Blü­cher-Denk­mal nie­der - Ros­tock er­in­nert an den 200. Jah­res­tag der Schlacht von Wa­ter­loo

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.06.2015

An­läss­lich des 200. Jah­res­ta­ges der Schlacht bei Wa­ter­loo hat Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling heu­te am Denk­mal des Fürs­ten von Blü­cher am Uni­ver­si­täts­platz Blu­men nie­der­ge­legt. Geb­hard Le­be­recht von Blü­cher, der wohl be­rühm­tes­te Sohn Ros­tocks, hat­te als Be­fehls­ha­ber der an den Kämp­fen be­tei­lig­ten preu­ßi­schen Trup­pen ge­gen die na­po­leo­ni­sche Herr­schaft ge­kämpft.

Am 18. Ju­ni ge­denkt Eu­ro­pa zum 200. Ma­le der Schlacht bei Wa­ter­loo, die das En­de der na­po­leo­ni­schen Herr­schaft über na­he­zu ganz Eu­ro­pa end­gül­tig be­sie­gel­te.
Als Be­fehls­ha­ber der an den Kämp­fen be­tei­lig­ten preu­ßi­schen Trup­pen kämpf­te Geb­hard Le­be­recht Blü­cher, der wohl be­rühm­tes­te Sohn Ros­tocks, sei­ner­zeit an der Sei­te der Al­li­ier­ten un­ter dem Kom­man­do des bri­ti­schen Feld­mar­schalls Ar­thur Wel­les­ley 1. Du­ke of Wel­ling­ton. Je­ner soll am Schlacht­ta­ge, von fran­zö­si­schen Trup­pen be­drängt, ge­wünscht ha­ben, es mö­ge Nacht wer­den oder Blü­chers Preu­ßen trä­fen end­lich auf dem Fel­de ein. Und tat­säch­lich gab der zwei Ta­ge zu­vor in der Schlacht bei Li­gny un­ter­le­ge­ne, leicht ver­wun­de­te und nach Tag-und-Nacht-Mär­schen er­schöpf­te Blü­cher mit sei­nen Sol­da­ten der Schlacht die sieg­rei­che Wen­dung. Am 3. Ju­li 1815 er­zwang Blü­cher dann schlie­ß­lich auch die Ka­pi­tu­la­ti­on von Pa­ris. Eu­ro­pa hat­te den Frie­den wie­der und fei­er­te sei­ne Hel­den.

„Der 1742 in Ros­tock ge­bo­re­ne durch zahl­rei­che Po­ten­ta­ten hoch de­ko­rier­te und in zahl­rei­chen Län­dern ge­fei­er­te Blü­cher wur­de auch von sei­ner Va­ter­stadt ge­ehrt. Zu Recht, denn schlie­ß­lich hat­te zu­vor und hat bis heu­te kein Ros­to­cker, kein Meck­len­bur­ger, dem Rad der Welt­ge­schich­te der­art kräf­tig in die Spei­chen ge­grif­fen, wie eben je­ner Kriegs­mann“, un­ter­strich OB Ro­land Me­th­ling. „Im Jah­re 1816 ver­lieh ihm der Stadt­rat die Eh­ren­bür­ger­schaft, die ers­te, die Ros­tock in sei­ner nun fast 800-jäh­ri­gen Ge­schich­te ver­gab. 1819, im Ster­be­jahr Blü­chers, wur­de in Ros­tock die Er­rich­tung des ers­ten Blü­cher­denk­mals in Deutsch­land und Eu­ro­pa fest­lich be­gan­gen. Kei­ne Ge­rin­ge­ren als der Bild­hau­er Jo­hann Gott­fried Scha­dow und der Dich­ter­fürst Jo­hann Wolf­gang Goe­the ha­ben Denk­mal und Platz Ge­stalt ge­ge­ben“, so der OB.

Der Teil des his­to­ri­schen Hop­fen­mark­tes auf dem das Mo­nu­ment auf­ge­stellt wor­den war, trug fort­an den Na­men Blü­cher­platz (bis 1947, seit 1961 Uni­ver­si­täts­platz). In der Alt­bet­tel­mönch­stra­ße (seit 1947 Run­ge­stra­ße) stand einst das Ge­burts­haus des Hel­den. Es wur­de zwi­schen 1892 und 1894 in den Er­wei­te­rungs­bau des an­gren­zen­den Ho­tels „Fürst Blü­cher“ ein­be­zo­gen. Dies wie­der­um wur­de im Zwei­ten Welt­krieg Op­fer der Bom­ben. Der Platz blieb bis heu­te un­be­baut. Die Stra­ße je­doch trug zwi­schen 1863 und 1947 den Na­men des Feld­her­ren. An ih­rer Mün­dung in die Wall­stra­ße er­in­nert seit 1992 die Plas­tik „Hom­mage à Blü­cher“ von Rein­hard Buch an die his­to­ri­schen Be­zü­ge des Or­tes. Heu­te trägt ei­ne Stra­ße in der Stein­tor­vor­stadt den Na­men Blü­chers. Da­zu war 1963 die Alex­an­dri­nen­stra­ße um­be­nannt wor­den.

Ob es den Ros­to­ckern be­wusst ist oder nicht: Blü­cher bleibt un­ver­ges­sen. Und viel­leicht für man­chen Zeit­ge­nos­sen et­was ab­seits des All­tags avan­cier­te er in Ge­stalt ei­ner fast 200 Jah­re al­ten Sta­tue im Schat­ten der Uni­ver­si­tät bei den zehn­tau­sen­den Kreuz­fahrt­gäs­ten, die Som­mer für Som­mer die Stadt ken­nen­ler­nen, zum Sym­pa­thie­trä­ger für Ros­tock, zum „Tür­öff­ner“ in die Han­se­stadt und ih­re Ge­schich­te und leis­tet sei­ner Hei­mat­stadt so­mit nach wie vor bes­te Diens­te.