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Na­vi­ga­ti­on

OB Ro­land Me­th­ling: Mi­nis­te­ri­el­le Rat­schlä­ge ge­hen an der Rea­li­tät vor­bei

Pres­se­mit­tei­lung vom 13.05.2008

"Die von Fi­nanz­mi­nis­te­rin Sig­rid Keler am 10. Mai in ei­ner in Schwe­rin er­schei­nen­den Ta­ges­zei­tung me­di­al in Sze­ne ge­setz­ten öf­fent­li­chen Rat­schlä­ge an die Ros­to­cker Kom­mu­nal­po­li­tik ge­hen lei­der an der Rea­li­tät weit vor­bei", meint Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. "Frau Keler kennt die Zah­len hof­fent­lich bes­ser. Und sie dürf­te auch wis­sen, dass Ta­rif­ver­hand­lun­gen nicht nur von ei­nem Ta­rif­ver­trags­part­ner ab­hän­gen." Ros­tock ist der­zeit im Kas­sen­kre­dit­be­reich mit et­wa 240 Mio. Eu­ro ver­schul­det. Die­se Schul­den sind seit 2001 ent­stan­den, im Jahr 2005 lag das ge­plan­te De­fi­zit bei 95 Mio. Eu­ro, im Ver­lauf des Jah­res 2007 konn­te das jähr­li­che De­fi­zit auf et­wa fünf Mio. Eu­ro ge­senkt wer­den. "Wenn wir al­lein Frau Kelers Rat­schlä­gen fol­gen wür­den, er­gä­be das et­wa sechs Mio. Eu­ro we­ni­ger Per­so­nal­kos­ten pro Jahr. Wie da­mit bis zum nächs­ten Jahr ein Schul­den­berg von 240 Mio. Eu­ro ab­ge­baut wer­den soll, ist mir al­ler­dings nicht klar."

Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling be­dau­ert die­se Art des Um­gangs mit der grö­ß­ten Stadt des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern. "Wenn es der Fi­nanz­mi­nis­te­rin, die seit im­mer­hin 1996 die­ses Amt be­klei­det, ernst ist mit der Hil­fe für ih­re Stadt, dann muss sie sich schon die Fra­ge ge­fal­len las­sen, wo ih­re war­nen­den Wor­te wa­ren, als die SPD-ge­führ­te Lan­des­re­gie­rung die mas­si­ve Ver­schul­dung durch ei­ne SPD-ge­führ­te Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung zu­ließ. Mit den von Frau Keler vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men ist Ros­tock in 40 Jah­ren noch nicht ent­schul­det. Da sind wir in Ros­tock mit un­se­rem am 19. De­zem­ber 2007 von der Bür­ger­schaft be­schlos­se­nen Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept er­heb­lich wei­ter." Die Bür­ger­schaft hat­te die Ver­wal­tung u.a. be­auf­tragt, ein Kon­zept zur Ver­mö­gens­ak­ti­vie­rung zu er­ar­bei­ten, dass den kurz­fris­ti­gen Ab­bau der Alt­schul­den er­mög­licht. Der­zeit be­zahlt Ros­tock al­lein für die so ge­nann­ten Kas­sen­kre­di­te täg­lich über 31.000 Eu­ro Zin­sen.

Da­her un­ter­streicht der Ober­bür­ger­meis­ter: "Die Kom­mu­nal­ver­fas­sung for­dert ei­nen aus­ge­gli­che­nen Haus­halt. Das soll­te auch die dienst­äl­tes­te Fi­nanz­mi­nis­te­rin in Deutsch­land wis­sen. Und das ha­ben An­fang die­ses Jahr­zehnts die SPD-ge­führ­ten Schwe­ri­ner Mi­nis­te­ri­en stets über­se­hen. Wenn jetzt zu Recht ge­for­dert wird, die­sen ge­set­zes­wid­ri­gen Zu­stand schnells­tens zu be­en­den, ist das auch ei­ne Fra­ge der Ge­ne­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit. Denn nicht noch un­se­re Kin­der sol­len die Rech­nun­gen be­zah­len, die wir schon zu IGA-Zei­ten nicht be­glei­chen konn­ten!"

Im Üb­ri­gen ha­ben sich die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en am ver­gan­ge­nen Frei­tag zu ei­nem Son­die­rungs­ge­spräch zu­sam­men ge­fun­den. Ob es tat­säch­lich zu Ta­rif­ver­hand­lun­gen kommt, steht der­zeit noch nicht fest. Der Ober­bür­ger­meis­ter for­dert be­reits seit 2005 Ta­rif­ver­hand­lun­gen ein. Der zu­stän­di­ge Se­nats­be­reich hat dies eben­falls seit 2005 mit ho­her Prio­ri­tät als Ar­beits­schwer­punkt. Die kla­re Bot­schaft von Ober­bür­ger­meis­ter und Ver­wal­tung an die Mit­glie­der der Bür­ger­schaft lau­tet, dass der Haus­halts­aus­gleich im Jahr 2009 nur un­ter den Vor­aus­set­zun­gen des Alt­schul­den­ab­baus mit zwölf Mil­lio­nen Eu­ro Zins­kos­ten­er­spar­nis pro Jahr und ei­ner jähr­li­chen Per­so­nal­kos­ten­re­du­zie­rung von sechs Mil­lio­nen Eu­ro er­reicht wer­den kann.