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Na­vi­ga­ti­on

OB Ro­land Me­th­ling: Schwe­ri­ner For­de­run­gen sind un­rea­lis­tisch

Pres­se­mit­tei­lung vom 01.06.2006

"Die Rechts­auf­sichts­be­hör­de ist der Auf­fas­sung, dass die Han­se­stadt Ros­tock nicht al­le Mög­lich­kei­ten zur Mi­ni­mie­rung ih­res Haus­halts­de­fi­zits aus­ge­schöpft hät­te und die Haus­halts­sat­zung da­mit rechts­wid­rig sei." Über ein ent­spre­chen­des Schrei­ben in­for­miert Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. Des­halb be­ab­sich­ti­ge die Rechts­auf­sichts­be­hör­de, im Zu­sam­men­hang mit der Haus­halts­ge­neh­mi­gung für das Jahr 2006 zwei An­ord­nun­gen zu er­las­sen.

"Mit der ers­ten An­ord­nung sol­len wir ver­pflich­tet wer­den, bis zum 15. Ok­to­ber 2006 ei­nen Be­schluss über die 1. Nach­trags­haus­halts­sat­zung zu fas­sen, in der wir noch­mals 30 Mio. Eu­ro ein­spa­ren. Da­zu sei als So­fort­maß­nah­me ei­ne ent­spre­chen­de Haus­halts­sper­re zu ver­fü­gen. Und die zwei­te An­ord­nung be­sagt, dass wir eben­falls bis zum 15. Ok­to­ber 2006 ei­ne Über­ar­bei­tung zum Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept be­schlie­ßen sol­len, dass ei­nen neu­en Fehl­be­darf ab dem Jahr 2009 aus­schlie­ßt. We­sent­li­cher Be­stand­teil soll ein Per­so­nal­kon­zept sein.

Wie wir die­se For­de­run­gen um­set­zen sol­len, sagt der Er­lass­ent­wurf der Rechts­auf­sichts­be­hör­de nicht. Dem Schrei­ben ist le­dig­lich zu ent­neh­men, dass wir auf der ei­nen Sei­te die Ein­nah­men aus Be­tei­li­gun­gen und Grund­stücks­ver­käu­fen wei­ter er­hö­hen und auf der an­de­ren Sei­te frei­wil­li­ge Leis­tun­gen und Zu­schüs­se an kom­mu­na­le Ei­gen­be­trie­be noch wei­ter kür­zen sol­len.

Ich sa­ge ganz deut­lich in Rich­tung Schwe­rin: Die­se For­de­run­gen sind so­wohl zeit­lich als auch in­halt­lich völ­lig un­rea­lis­tisch und durch kei­nen ein­zi­gen sub­stan­ti­el­len Vor­schlag un­ter­setzt. Selbst wenn wir al­le frei­wil­li­gen Leis­tun­gen, wie z.B. ak­ti­ve Kul­tur­ar­beit oder Sport­för­de­rung, auf ei­nen Schlag auf Null zu­rück­fah­ren, wenn wir sämt­li­che Rück­stel­lun­gen auf­lö­sen und vie­les an­de­re mehr tun wür­den, was in die­sem Jahr über­haupt noch kas­sen­wirk­sam wä­re, könn­ten wir die­se Zahl auf kei­nen Fall er­rei­chen.

In Schwe­rin wird gern be­haup­tet, in un­se­rem Haus­halt wä­re "noch Luft". Mit die­sem Er­lass­ent­wurf wird al­ler­dings kei­ne über­flüs­si­ge Luft ab­ge­las­sen, uns wird viel­mehr buch­stäb­lich die Luft ab­ge­drückt. Was uns jetzt zur Auf­la­ge ge­macht wer­den soll, ist ein­fach nicht um­setz­bar. Das wer­den wir auch in un­se­rer Stel­lung­nah­me der Rechts­auf­sichts­be­hör­de mit­tei­len. Ich wer­de in Kür­ze mit den Vor­sit­zen­den der Frak­tio­nen der Ros­to­cker Bür­ger­schaft über den In­halt und die Fol­gen des Haus­halts­er­lass­ent­wur­fes des In­nen­mi­nis­te­ri­ums spre­chen. Die­sen Ein­griff in die Selbst­ver­wal­tung wer­den wir nicht zu­las­sen!"