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Na­vi­ga­ti­on

OB Ro­land Me­th­ling: Wachs­tum ja, aber nicht ein­sei­tig zu­las­ten Ros­tocks

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.12.2016

„Die Stadt-Um­land-Be­zie­hun­gen müs­sen in un­se­rem Land end­lich ver­nünf­tig ge­setz­lich ge­re­gelt wer­den“, for­dert Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. „An­sons­ten lau­fen wir Ge­fahr, die Städ­te als Ent­wick­lungs­mo­to­ren aus­zu­brem­sen und Dy­na­mik ab­zu­wür­gen. Die Re­gie­rungs­par­tei­en stel­len zwar in ih­rem Ko­ali­ti­ons­ver­trag zu­tref­fend fest: `Die Re­gio­pol­re­gi­on Ros­tock ist als Wachs­tums­kern von be­son­de­rer Be­deu­tung.´ Al­te und neue Lan­des­re­gie­rung ha­ben es aber seit Jah­ren ver­säumt, für ei­nen fai­ren In­ter­es­sen­aus­gleich auf ge­setz­li­cher Ba­sis zu sor­gen.“

Die Han­se­stadt Ros­tock un­ter­hält ei­ne um­fang­rei­che kom­mu­na­le In­fra­struk­tur. Das be­trifft den Ver­kehr, Schu­len und wei­te­re Bil­dungs­stät­ten eben­so wie Kul­tur-, Frei­zeit- und Sport­an­ge­bo­te. Bei­spiel­haft sei­nen hier nur das Volks­thea­ter Ros­tock, der Ros­to­cker Zoo, die Stadt­Hal­le Ros­tock und die Han­se­Mes­se ge­nannt. All die­se An­ge­bo­te wer­den na­tür­lich auch von den Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern der Nach­bar­ge­mein­den ge­nutzt. „Doch die Vor­hal­te­kos­ten wer­den durch Um­la­gen wie den Schul­las­ten­aus­gleich oder die Ge­mein­de­an­tei­le an Ki­ta-Kos­ten nicht voll­stän­dig kom­pen­siert“, er­läu­tert der Ober­bür­ger­meis­ter.

„Wenn un­se­re Nach­bar­ge­mein­den neue Wohn- bzw. Ge­wer­be­ge­bie­te aus­wei­sen, hat dies auch di­rek­te Aus­wir­kun­gen auf Ros­tock.“ Die Lan­des­ver­ord­nung über das Re­gio­na­le Raum­ent­wick­lungs­pro­gramm Mitt­le­res Meck­len­burg/Ros­tock vom 22. Au­gust 2011 trägt die­sem Um­stand Rech­nung. Dort hei­ßt es: „In den Ge­mein­den oh­ne zen­tral­ört­li­che Ein­stu­fung ist die Neu­aus­wei­sung von Wohn­bau­flä­chen nur im Rah­men des Ei­gen­be­darfs zu­läs­sig. Als Ei­gen­be­darf wird ei­ne Flä­chen­ent­wick­lung de­fi­niert, die ei­ne Zu­nah­me des Woh­nungs­be­stan­des um bis zu 3 % er­mög­licht.“

„Un­se­re Re­gi­on be­fin­det sich heu­te in der glück­li­chen La­ge, zu den Wachs­tums­po­ten­zia­len des Lan­des zu ge­hö­ren“, so Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. „Es geht uns da­her nicht nur um Ros­tock. Auch die Nach­bar­ge­mein­den wol­len die über die Drei-Pro­zent-Mar­ke hin­aus ge­hen­de Ent­wick­lungs-Dy­na­mik nut­zen. Aus Ros­to­cker Sicht be­für­wor­ten wir dies. Das Wachs­tum darf aber nicht wie in den neun­zi­ger Jah­ren ein­sei­tig zu­las­ten Ros­tocks er­fol­gen.“

Um Wachs­tum über die Drei-Pro­zent-Mar­ke hin­aus zu er­mög­li­chen, schlägt Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling vor, frei­wil­li­ge bi­la­te­ra­le Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Ros­tock und wachs­tums­wil­li­gen Nach­bar­ge­mein­den zu schlie­ßen. „Da­bei hal­ten wir es nur für ge­recht, die Han­se­stadt Ros­tock auch an den durch die künf­ti­gen Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner ent­ste­hen­den Steu­er­ein­nah­men und Pro-Kopf-Zu­wei­sun­gen an­ge­mes­sen zu be­tei­li­gen.“ Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling un­ter­streicht: „Es kann nicht sein, dass die Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker al­lein für die un­se­re Re­gio­po­le aus­ma­chen­de und aus­zeich­nen­de In­fra­struk­tur zah­len! Ros­tock trägt die­se Aus­ga­ben seit Jah­ren weit­ge­hend al­lein. Nur we­gen un­se­rer in­ten­si­ven Spar­be­mü­hun­gen wer­den wir jetzt end­lich auch mit dem Land­kreis fi­nan­zi­ell nach­zie­hen kön­nen.“ Die der­zeit im Raum ste­hen­den fi­nan­zi­el­len For­de­run­gen Ros­tocks lie­gen deut­lich un­ter den Be­trä­gen der Stadt-Um­land-Um­la­ge, die we­gen vom Land zu ver­ant­wor­ten­der Form­feh­ler im Fe­bru­ar 2012 vom Lan­des­ver­fas­sungs­ge­richt kas­siert wur­de.