OB stellt „Wirtschaftsstandort Rostock“ vor
Pressemitteilung vom
12. April 2000
OB stellt „Wirtschaftsstandort Rostock“ vor
Eine neue Image-Broschüre zum Wirtschaftsstandort Rostock stellt Oberbürgermeister Arno Pöker auf dem Stammtisch des Unternehmerverbandes heute abend um 19 Uhr im Radisson vor. „Rostock ist das wirtschaftliche Herz in Mecklenburg-Vorpommern. Maritime Traditionen bestimmten und bestimmen mit Schiffahrt und Hafen, Schiffbau und Fischereiwesen das Profil der Stadt. In jüngerer Zeit zeichnen sich erfolgversprechende Entwicklungen im verarbeitenden Gewerbe und bei den technologieorientierten Unternehmen, wie Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie ab. Die Technologiezentren, das modernste glasfasergestützte Telekommunika-tionsnetz, der Seehafen und ein Flughafen stellen dafür beste Einstiegshilfen dar. Nicht zu vergessen ist, daß die Region selbst ein hohes Nachfragepotential an investiven und infrastrukturverbessernden Maßnahmen bietet. Gegenwärtig verfügt die Hansestadt Rostock über einen Flächenbestand von ca. 900 ha für gewerbliche und industrielle Nutzungen. Der Belegungsgrad dieser Gebiete beläuft sich auf durchschnittlich 80%. Um diese Flächen weiterzuentwickeln und eine vollständige Belegung zu erreichen, wird im Rahmen der bestehenden Fördermöglichkeiten des Landes an Einzelstandorten eine kostengünstige öffentliche Erschließung angeboten“, so Oberbürgermeister Arno Pöker.
Das Buch „Wirtschaftsstandort Rostock - Chancen und Perspektiven einer Stadt“ der Mediengruppe Kirk erscheint in einer Auflage von 5.000 Exemplaren und wird sowohl im Internet als auch als CD-ROM präsentiert. Finanziell getragen wird das Buch durch den Herausgeber und die in ihm präsentierten Betriebe.
Weiter sagte Pöker: „Wichtige Großprojekte verändern die Hansestadt Rostock und die Region tiefgreifend und werden den Wirtschaftsstandort nachhaltig prägen: In den Ausbau des Rostocker Seehafens wurden in den letzten Jahren beträchtliche Summen investiert. Einerseits verfügt Rostock neben Lübeck über einen der bedeutendsten deutschen Ostseehäfen und ist selbst Standort des größten deutschen Universalhafens an der Ostseeküste. Die Umschlagleistung der Rostocker Häfen kann von jetzt 21 Mio. t pro Jahr auf ca. 32 bis 38 Mio. t im Jahr 2010 entsprechend den prognostizierten Potentialen gesteigert werden. Günstige Auswirkungen auf den maritimen Tourismus erwartet die Stadt auch vom Bau des Yachthafens Hohe Düne. Im Jahre 2003 sollen dort in Nachbarschaft der neuen Ostmole die ersten Yachten festmachen. Der Yachthafen wird eine Kapazität von ca. 700 Liegeplätzen haben. Es werden Investitionen in Höhe von ca. 80 Mio DM erforderlich. Etwa 30 Dauerarbeitsplätze werden geschaffen.
Das erste deutsche privat finanzierte Fernstraßenbauvorhaben - die Warnowquerung - faßt eine etwa 3,9 km lange Straßenverbindung zwischen der A 19 auf der Ostseite der Warnow und der Kreuzung Lütten Klein (B 103, Westseite der Warnow) mit mehreren Straßenknoten. Dazu eine Mautstelle mit Betriebsgebäude sowie einem ca. 800 m langen Unterwassertunnel als Kernstück der Warnowquerung. Die Investitionsaufwendungen für das Vorhabens belaufen sich gesamt auf etwa 420 Mio. DM. Zur Realisierung des Vorhabens hat die Hansestadt Rostock am 25.07.1996 einen Konzessionsvertrag mit der Warnowquerung GmbH & Co. KG geschlossen. Der Kommanditgesellschaft mit Sitz in Rostock wurde damit der Auftrag gegeben, die feste Warnowquerung zu planen, zu finanzieren, zu bauen und für 30 Jahre gegen Erhebung einer Maut zur Kostendeckung zu betreiben.
Durch die Ausrichtung der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) in Rostock im Jahr 2003 wird die Hansestadt Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Um die Ausstellungsflächen und Baulichkeiten, die intensiv genutzten Gartenflächen sowie die Parklandschaft weiterhin sinnvoll und ausgewogen erhalten zu können, liegen bereits erste Nachnutzungsvorstellungen vor und werden für Interessenten angeboten. Auf insgesamt ca. 30 ha großen Teilflächen werden u.a. Kultur-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten errichtet. Neben einer Verbesserung des direkten Wohnumfeldes für die Einwohner des Rostocker Nordwestens werden zahlreiche Arbeitsplätze entstehen. Zur IGA selbst wird mit ca. vier Mio. Besuchern gerechnet.
In der 1. Ausbaustufe der Messe wird eine 12.000 qm überdachte Ausstellungsfläche errichtet, Ausstellungsfreiflächen von 15.000 qm und ein ausreichendes Parkplatzangebot für ca. 2.000 PKW komplettieren das Angebot. Ein als Rundbau (Rotunde) ausgeführter Kongressbau erlaubt die Durchführung von Veranstaltungen mit bis zu 600 Teilnehmern. Damit steht ein professionell gestaltetes attraktives Messegelände mit einer sehr günstigen städtischen Infrastruktur zur Verfügung. Das zentrale Ausstellungsgelände der IGA wird gleichzeitig als das neue Messezentrum des Landes Mecklenburg-Vorpommern gestaltet.
Das ca. 40 ha umfassende Sportforum in der Kopernikusstraße einschließlich des Ostseestadions soll völlig neu gestaltet werden. Es wird zu einem Erlebnispark mit Sport- und Serviceeinrichtungen umgebaut. Damit wird die Lebensqualität der Einwohner verbessert und die Stadt attraktiver für Besucher und Touristen. Als erste Maßnahme zur Neugestaltung des Sportforums wird das Ostseestadion modernisiert und ausgebaut. Es wird auf eine Kapazität von 30.000 vorwiegend überdachten Sitzplätzen erweitert. Geplante Fertigstellung ist der Sommer 2002.
Die Flughafen-GmbH Rostock-Laage wird getragen von der Hansestadt Rostock, dem Landkreis Güstrow und einigen Gemeinden. Die Hansestadt Rostock ist an der Gesellschaft mehrheitlich beteiligt. Bisher wurden in die Flugplatzanlagen ca. 45 Mio DM investiert. Demnächst werden weitere zehn Mio DM für die Erweiterung notwendig sein. Der Flughafen ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung der Wirtschaftsregion Rostock-Güstrow. Er trägt zur langfristigen Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Es gibt inzwischen zahlreiche Beispiele dafür, daß sich Unternehmen hier ansiedeln, weil ein Regionalflughafen in der Nähe existiert. Die Flugpassagierzahlen sind kontinuierlich gestiegen. Im Jahre 1998 wurde die Zahl 100.000 erreicht.
Mit der Untertunnelung des Hauptbahnhofes durch die Straßenbahn und der gleichzeitigen Sanierung und Neugestaltung erhält die Stadt eine moderne verkehrstechnische Lösung und einen repräsentativen Großstadtbahnhof. Die für das Projekt notwendigen Investitionen sind erheblich. Man rechnet für die Untertunnelung und die Erweiterung der Straßenbahn in Richtung Südstadt mit einem Investitionsaufwand von bis zu 200 Mio DM. Der Tunnel selbst wird ca. 52 Mio DM kosten. Für den Bahnhof sind rund 95 Mio DM geplant. Das Projekt Neugestaltung des Hauptbahnhofs soll rechtzeitig zur IGA 2003 fertiggestellt sein.
Auf keinem Gebiet ist die Entwicklung, die in anderen Branchen Jahrzehnte brauchte, so schnell vorangeschritten, wie im Bereich der Medienwirtschaft. Gleichzeitig gibt es in keiner anderen Industrie so viele Wachstumschancen für kleine Unternehmen, so viele Nischen, die noch gefüllt werden können. Hinsichtlich marktfähiger Kommunikationsdienstleistungen wurden in den letzten Jahren gerade in Rostock mehrere Tausend neue Arbeitsplätze geschaffen. Ich verweise auf Firmenansiedlungen von Call-Centern, Niederlassungen von Medienkonzernen und einige Dutzend neue kleinere Unternehmen der Medienbranche. Die Themenfelder reichen von komplexen Telefondiensten über Management-Systeme bis hin zu Marketingpräsentationen. Bei weiteren Mediendiensten, die diese Angebote ergänzen sowie qualitativ vertiefen ist ein ähnlicher Trend zu erwarten aber noch nicht eingetreten. Dies zu verändern gilt für Politik, Bildung sowie private, öffentliche und gemeinnützige Träger im Freizeit- und Kulturbereich gleichermaßen. Die Aufgabe besteht in der Verbreiterung multimedialer Dienste und in der Schaffung von Zugangserleichterungen in entsprechende Netze. Dazu sind öffentlich-private Partnerschaften sowie neue Nutzergruppen in Begriff, sich in kommunikativen Projekten zu organisieren. Das Zusammenspiel von unternehmerischer Initiative, gezielter Strukturförderung und innovativen Akteursfeldern wird auch der Medienlandschaft unserer Region den erforderlichen Auftrieb als Standortfaktor verleihen.“