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Na­vi­ga­ti­on

Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker weist Vor­wür­fe zu­rück

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.12.2003

Wäh­rend der heu­ti­gen Sit­zung der Bür­ger­schaft hat Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker aus­führ­lich zu dem not­wen­di­gen Zu­schuss an die IGA Ros­tock 2003 GmbH in­for­miert. "Mit gro­ßem Be­dau­ern muss ich fest­stel­len, dass die In­ter­na­tio­na­le Gar­ten­bau­aus­stel­lung, mit der zahl­rei­che Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker, aber auch vie­le Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher aus dem In- und Aus­land Er­in­ne­run­gen an wun­der­ba­re Er­leb­nis­se ver­bin­den, nun zum Ge­gen­stand des Kom­mu­nal­wahl­kamp­fes ge­wor­den ist. Ich be­daue­re das au­ßer­or­dent­lich, denn die IGA hat es nicht ver­dient, ge­ra­de von den po­li­ti­schen Kräf­ten im Nach­hin­ein in­stru­men­ta­li­siert zu wer­den, die sel­ten ei­ne Ge­le­gen­heit aus­lie­ßen, die­se Gar­ten­schau in Ros­tock in Fra­ge zu stel­len!"

Wei­ter un­ter­strich der Ober­bür­ger­meis­ter: "Mit den Be­su­cher­zah­len ha­ben wir in be­zug auf un­se­re Pla­nun­gen na­he­zu ei­ne Punkt­lan­dung hin­ge­legt. Ich ha­be Ih­nen vor ei­ni­gen Wo­chen da­her mit­ge­teilt - und so wa­ren auch mei­ne In­for­ma­tio­nen durch den Ge­schäfts­füh­rer der IGA Ros­tock 2003 GmbH zum da­ma­li­gen Zeit­punkt - dass die IGA die im Wirt­schafts­plan vor­ge­ge­be­nen ent­spre­chen­den Er­lö­se er­zielt hat und da­mit oh­ne ein nen­nens­wer­tes fi­nan­zi­el­les De­fi­zit ab­schlie­ßt. Dies ist nicht der Fall, wie ich und Sie heu­te wis­sen. Ich räu­me ein, vor ei­ni­gen Wo­chen die fi­nan­zi­el­le La­ge der IGA zu op­ti­mis­tisch be­ur­teilt zu ha­ben. Ich wei­se aber den Vor­wurf, ich hät­te In­for­ma­tio­nen zu­rück­ge­hal­ten und die Mit­glie­der der Bür­ger­schaft nicht zum frü­hes­ten Zeit­punkt in­for­miert, ent­schie­den und mit al­lem Nach­druck zu­rück."

"Wer heu­te be­haup­tet, die Bür­ger­schaft sei nicht recht­zei­tig in­for­miert ge­we­sen, igno­riert die Ur­sa­chen des De­fi­zits, die teil­wei­se von uns al­len mit­ge­tra­gen wur­den. Las­sen Sie mich noch ein­mal ei­ni­ge Ur­sa­chen re­ka­pi­tu­lie­ren: Zum ei­nen ha­ben wir trotz der ho­hen Be­su­cher­zah­len im Ver­gleich mit dem Wirt­schafts­plan Min­der­ein­nah­men von 3,9 Mil­lio­nen Eu­ro. Die­se sind aber auch auf be­wu­ß­te po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu­rück­zu­füh­ren, die der Auf­sichts­rat ge­mein­sam be­schlos­sen hat. Wir ha­ben z.B. ei­ne er­mä­ßig­te Abend­kar­te an­ge­bo­ten, die sehr gut an­ge­nom­men wur­de und vie­le Be­su­cher zu ei­nem zwei­ten oder drit­ten Be­such an­ge­regt hat. Und wir ha­ben Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch star­ke Er­mä­ßi­gung die Mög­lich­keit ge­ge­ben, die IGA nicht nur zu er­le­ben, son­dern auch an und in ihr zu ler­nen. Ich ste­he nach wie vor zu die­sen Ent­schei­dun­gen und ha­be nichts da­von zu zu­rück­zu­neh­men. Dar­über hin­aus wur­den die ver­kauf­ten Dau­er­kar­ten häu­fi­ger ge­nutzt als in den Pla­nun­gen an­ge­nom­men."

Wei­ter sag­te der OB: "Min­der­ein­nah­men sind die ei­ne, Mehr­aus­ga­ben die an­de­re Sei­te der Me­dail­le. Den weit­aus grö­ß­ten Pos­ten der Mehr­aus­ga­ben durch In­ves­ti­tio­nen von 3,5 Mill. EUR macht die In­te­gra­ti­on des Tra­di­ti­ons­schif­fes in die IGA aus, die mit 1,2 Mill EUR zu be­zif­fern ist. Die Win­ter­bau­stel­le hat mit wei­te­ren 600.000 EUR zu Bu­che ge­schla­gen. Dar­über hin­aus gab aber auch Fehl­pla­nun­gen, da ist nichts zu be­schö­ni­gen. Um die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit der Seil­bahn, ei­ne der At­trak­tio­nen der IGA zu ge­währ­leis­ten, muss­ten in den Bau der Fun­da­men­te eben­falls 600.000 EUR mehr in­ves­tiert wer­den als zu­nächst ge­plant. Was die Aus­ga­ben­sei­te be­trifft, ha­ben wir teil­wei­se hef­tig um Lö­sun­gen ge­strit­ten. Um Scha­den ab­zu­wen­den, ha­be ich aber auch ganz per­sön­lich als Ge­sell­schaf­ter in­ter­ve­nie­ren und die Not­brem­se zie­hen müs­sen. Ich er­in­ne­re nur bei­spiel­haft an den Kon­flikt um den Neu­bau ei­nes Ver­wal­tungs­ge­bäu­des am Ham­bur­ger Tor. So ha­be ich mich als Ver­tre­ter der Ge­sell­schaf­te­rin ge­gen ei­nen Be­schluss des Auf­sichts­ra­tes vom 27. Sep­tem­ber 2001 ge­wandt, der dem Bau ei­nes Ver­wal­tungs­ge­bäu­des auf dem Platz am Ham­bur­ger Tor im Um­fang von sechs Mil­lio­nen Eu­ro zu­stimm­te. Grund­la­ge für mein Ve­to war nicht nur das ho­he Vo­lu­men der In­ves­ti­ti­on, son­dern auch schlicht die Tat­sa­che, dass kei­ne För­der­mit­tel ge­flos­sen wä­ren, wenn wir nicht ei­ne Nach­nut­zung für die Dau­er von ins­ge­samt­25 Jah­ren hät­ten vor­wei­sen kön­nen."

Der Ober­bür­ger­meis­ter un­ter­strich: "Ne­ben der im Un­ter­neh­men nicht ord­nungs­ge­mäß vor­be­rei­te­ten Li­qui­di­täts­pla­nung gab es im Au­gust 2003 ers­te An­zei­chen für Ab­wei­chun­gen zu den aus dem Jahr 2002 über­nom­me­nen Plan­zah­len. Wir ha­ben uns be­müht, mit an­er­kann­tem ex­ter­nen Sach­ver­stand den Pro­ble­men auf die Spur zu kom­men. Nun, knapp sie­ben Wo­chen nach Be­en­di­gung der IGA, lie­gen die Ist-Zah­len auf dem Tisch." Die Zah­len wa­ren dem Ober­bür­ger­meis­ter am 24. No­vem­ber 2003 über­ge­ben wor­den. Am 26. No­vem­ber in­for­mier­te er den Auf­sichts­rat der Ge­sell­schaft und an­schlie­ßend die Vor­sit­zen­den der in der Bür­ger­schaft ver­tre­te­nen Frak­tio­nen.