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Na­vi­ga­ti­on

Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen: Neu­er Stadt­ha­fen ist Mei­len­stein im Ros­to­cker Jahr­zehnt

Pres­se­mit­tei­lung vom 20.05.2021 - Um­welt und Ge­sell­schaft / Rat­haus

Mit gro­ßen Er­war­tun­gen be­gann am Diens­tag, dem 18. Mai 2021 die Ju­ry­sit­zung zum Ge­stal­tungs­wett­be­werb für den Ros­to­cker Stadt­ha­fen. Zehn in­ter­dis­zi­pli­nä­re Pla­nungs­teams aus Ber­lin, Ham­burg, Stutt­gart, Aa­chen, Darm­stadt, Nürn­berg, Kranz­berg, Leip­zig, Os­lo und Pa­ris  hat­ten sich der Auf­ga­be ge­stellt, den so wich­ti­gen Ort für die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt neu zu den­ken und zu ge­stal­ten.  Im Rah­men von Pro­jek­ten zur Bür­ger­be­tei­li­gung so­wie durch meh­re­re Gre­mi­en und Aus­schüs­se der Bür­ger­schaft wur­den als Zie­le ei­ne ver­bes­ser­te Auf­ent­halts- und Nut­zungs­qua­li­tät so­wie qua­li­ta­tiv-und quan­ti­ta­ti­ve An­for­de­run­gen an das Grün im Stadt­ha­fen vor­ge­ge­ben.

In­halt und Schwer­punk­te des Wett­be­wer­bes wa­ren die Neu­ge­stal­tung gro­ß­zü­gi­ger Grün- und Frei­flä­chen in Zu­sam­men­hang mit ei­ner tou­ris­ti­schen Bum­mel­mei­le bei gleich­zei­ti­gem Er­halt der Ha­fen­funk­tio­nen. Fa­mi­li­en, Fu­ß­gän­ge­rin­nen und Fu­ß­gän­ger so­wie Rad­fah­ren­de sol­len künf­tig das Bild des Stadt­ha­fens do­mi­nie­ren. Gro­ß­ver­an­stal­tun­gen wie die Han­se Sail sol­len auch künf­tig dort mög­lich sein. Als Pen­dant zum Ar­chäo­lo­gi­schen Lan­des­mu­se­um wird ei­ne Mul­ti­funk­ti­ons­hal­le das Wech­sel­spiel um die gro­ße, als Pla­za be­zeich­ne­te, Frei­flä­che be­stim­men.

Nach elf­stün­di­ger Be­ra­tung fiel am Diens­tag­abend die Ent­schei­dung: Der 1. Preis ging  an die Ar­beits­ge­mein­schaft A24 Land­schaft Land­schafts­ar­chi­tek­tur GmbH mit Hol­zer Ko­bler Ar­chi­tek­tu­ren Ber­lin GmbH aus Ber­lin.

Die Ar­chi­tek­ten set­zen sich in ih­rem ge­mein­sa­men Vor­schlag mit den un­ter­schied­li­chen Zeit­schich­ten Ros­tocks aus­ein­an­der – Mün­dungs­del­ta, Bas­ti­on und In­dus­trie­ha­fen. Mit ih­rem Ent­wurf wol­len sie die In­nen­stadt in die ers­te Rei­he bis ans Was­ser rü­cken. Die Bar­rie­re­wir­kung der L22 wird mit Lin­den­rei­hen und ei­nem Rü­cken aus Wie­sen­schol­len deut­lich re­du­ziert. Die Wie­sen­schol­len set­zen den Grün­gür­tel der Stadt fort. Hier tref­fen  weich mo­del­lier­te Erd­hü­gel auf die Rau­ig­keit der Ha­fen­flä­chen. Die Hü­gel­land­schaft mit un­ter­schied­lich ge­neig­ten Flä­chen for­dert  zum Spie­len und An­eig­nen auf. Holz­decks bie­ten Plät­ze zum Schau­en und Er­le­ben des Ha­fen- und Stadt­ge­sche­hens. Sitz­blö­cke und Baum­grup­pen glie­dern den Ha­fen­be­reich und schaf­fen stim­mungs­vol­le Auf­ent­halts­or­te.

Die Frei­raum­ge­stal­tung ver­eint auch tech­ni­sche An­for­de­run­gen des Hoch­was­ser­schut­zes mit ei­ner viel­fäl­tig pro­gram­mier­ten Frei­zeit­land­schaft so­wie den heu­ti­gen  öko­lo­gi­schen An­for­de­run­gen.

An der zen­tra­len Pla­za ge­le­gen, hat die in ho­her Qua­li­tät kon­zi­pier­te Mehr­zweck­hal­le mit Shed­dach und ei­ner Fas­sa­de aus Holz­la­mel­len ei­ne in­dus­tri­ell-ge­werb­li­che An­mu­tung. Luf­ti­ge Räu­me, Glas­fas­sa­den und op­ti­ma­le Spann­wei­ten der Stüt­zen er­lau­ben ei­ne viel­fäl­ti­ge Nut­zung  in span­nen­den und fle­xi­bel ge­stalt­ba­ren In­nen­räu­men und ei­ne op­ti­ma­le Be­lich­tung mög­li­cher Ar­beits­plät­ze.  

Die Ju­ry sprach bei dem Sie­ger-Ent­wurf vom künf­ti­gen Stadt­ha­fen von un­be­kann­ten neu­en Bil­dern, die über­ra­schend an­ders sind als sonst an den Ufern der War­now und von ei­nem sym­pa­thi­scher Ent­wurf, der Lärm­schutz so­wie Wind­schutz be­ach­tet und ei­ne span­nen­de At­mo­sphä­re im Stadt­ha­fen schafft. Das ge­mein­sa­me Ur­teil der Ju­ry: „ Ins­ge­samt über­zeugt die­ser Bei­trag durch sei­nen kon­zep­tio­nel­len und ganz­heit­li­chen An­satz, der sich ein­fach und un­auf­ge­regt dar­stellt und gleich­zei­tig den Ort iden­ti­täts­stif­tend in die Zu­kunft führt.

Mit den An­ge­bo­ten der Frei­raum­pla­nung und dem Ge­bäu­de­ent­wurf für die Hal­le 625 wer­den nach­hal­ti­ge Qua­li­tä­ten ge­schaf­fen.“

Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen un­ter­strich: „Ei­ne mo­der­ne Ufer­ge­stal­tung mit viel Grün und Oa­sen zum Ver­wei­len soll Men­schen an die­sem be­son­de­ren Ort, der einst ein Sym­bol der Tren­nung war, zu­sam­men­brin­gen. In den nächs­ten zehn Jah­ren – im Ros­to­cker Jahr­zehnt – schaf­fen wir die In­fra­struk­tur für die nächs­ten Ge­ne­ra­tio­nen. Das Pro­jekt stellt end­lich die Ver­bin­dung der In­nen­stadt zur War­now her und ver­knüpft die ein­zel­nen Stadt­tei­le im Her­zen von Ros­tock.“  Er dank­te zu­gleich den Fach- und Sach­preis­rich­tern aus Ber­lin, Braun­schweig, Bre­men, Graz (Ös­ter­reich), Han­no­ver, Schwe­rin und Ros­tock für ihr En­ga­ge­ment. 

Ste­fan Wenzl, Lei­ter der Ab­tei­lung Staats­hoch­bau, Lie­gen­schaf­ten, Staat­li­che Schlös­ser, Gär­ten und Kunst­samm­lun­gen des Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums (SBL) und ver­ant­wort­lich für den Wett­be­werb zum Ar­chäo­lo­gi­schen Lan­des­mu­se­um und  ist über­zeugt, dass der neue Stadt­ha­fen wun­der­bar mit dem Ar­chäo­lo­gi­schen Lan­des­mu­se­um kor­re­spon­die­ren könn­te. Das Wett­be­werbs­er­geb­nis flie­ßt in das Wett­be­werbs­ver­fah­ren des Ar­chäo­lo­gi­schen Lan­des­mu­se­ums ein.

Auch Jo­chen Sand­ner, Chef der Deut­schen Bun­des­gar­ten­schau Ge­sell­schaft, freut sich über das Wett­be­werbs­er­geb­nis: „Frei­raum­ent­wurf und Hal­len­kon­struk­ti­on die­ses Wett­be­werbs­ent­wur­fes bie­ten die Mög­lich­keit, die Bun­des­gar­ten­schau Ros­tock mit ih­ren gärt­ne­ri­schen Aus­stel­lun­gen und Wett­be­wer­ben für al­le Be­su­cher und Gäs­te ein­la­dend und span­nend zu in­sze­nie­ren.“

Den 2. Platz er­reich­te der Ent­wurf der Bü­ros Ram­boll Deutsch­land GmbH und Stu­dio Drei­seitl mit haas­cook­zemm­rich STU­DIO25.  Beim 3. Platz ent­schied sich die Ju­ry für den Ent­wurf von Sno­het­ta Os­lo AS mit Bru­un & Möl­ler GmbH.

Nächs­te Schrit­te sind die Be­auf­tra­gung der Pla­ner im 2. Halb­jahr 2021 und die ver­tie­fen­de Pla­nung im kom­men­den Jahr, so dass in den Jah­ren 2023 und 2024 aus­ge­führt und ge­baut wer­den kann. Für das Pro­jekt im Be­reich zwi­schen der Fried­rich- und der Gru­ben­stra­ße ste­hen ins­ge­samt 35,5 Mio. Eu­ro zur Ver­fü­gung. Da­von wer­den knapp 32 Mio. Eu­ro durch das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern zur Ver­fü­gung ge­stellt.

Da aus Co­ro­na­grün­den im Mo­ment kei­ne Aus­stel­lung mög­lich ist, wird es ei­ne On­line-Prä­sen­ta­ti­on ge­ben. Gleich­zei­tig wird wie beim Stadt­park ei­ne Bro­schü­re mit al­len Ent­wür­fen er­ar­bei­tet.