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Na­vi­ga­ti­on

Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling be­dau­ert Ab­sa­gen der Um­land­ge­mein­den zu Me­dia­ti­ons­ter­min

Pres­se­mit­tei­lung vom 14.11.2017

Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling be­dau­ert, dass die Bür­ger­meis­te­rin­nen und Bür­ger­meis­ter der Um­land­ge­mein­den das An­ge­bot ei­nes Me­dia­ti­ons­ge­sprä­ches durch die In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer zu Ros­tock am 14. No­vem­ber 2017 nicht wahr­neh­men wer­den. „Wir ha­ben un­ter­schied­li­che Po­si­tio­nen zur Zu­läs­sig­keit von Woh­nungs­bau im Um­feld Ros­tocks und zu den sich dar­aus er­ge­ben­den Fol­gen", un­ter­streicht der Ober­bür­ger­meis­ter, „aber den­noch soll­ten wir den Ge­sprächs­fa­den nicht ab­rei­ßen las­sen. Wenn wir es ernst mei­nen mit un­se­rem En­ga­ge­ment für die ge­mein­sa­me Re­gio­pol­re­gi­on, dann soll­ten wir auch in der La­ge sein, un­ter­schied­li­che Auf­fas­sun­gen mit­ein­an­der zu dis­ku­tie­ren und Lö­sun­gen au­ßer­halb von Ge­richts­sä­len zu fin­den!"

Aus Sicht der Han­se­stadt Ros­tock be­för­dert über­pro­por­tio­na­ler Woh­nungs­bau in den Nach­bar­ge­mein­den die un­er­wünsch­te Zer­sie­de­lung und schafft neue Pro­ble­me. „Mit un­ge­steu­er­tem Wachs­tum ver­sie­geln wir nicht nur stän­dig neue Flä­chen und grei­fen er­heb­lich in Land­schaft und Um­welt ein. Der Land­kreis sorgt da­mit auch für zu­sätz­li­che Ver­kehrs­be­las­tun­gen der Han­se­stadt Ros­tock, oh­ne sich hier nur im Ge­rings­ten an der Lö­sung des Pro­blems zu be­tei­li­gen. Was Zer­sie­de­lung be­deu­tet, ist mor­gens und abends an den Ros­to­cker Stadt­ein­fahr­ten wie auf der Tes­si­ner Stra­ße, an der Vor­pom­mern­brü­cke, auf der Ham­bur­ger und der Sa­tower Stra­ße zu er­le­ben", so der Ober­bür­ger­meis­ter. „In der Stadt liegt der Flä­chen­ver­brauch für ver­gleich­ba­re Wohn­flä­che ins­ge­samt nur et­wa bei der Hälf­te des­sen, was auf dem Land an Flä­chen ver­braucht wer­den wür­de."

Für die Han­se­stadt Ros­tock ist es zu­dem nicht län­ger hin­nehm­bar, dass das Wachs­tum der Nach­bar­ge­mein­den Ros­tocks zu ei­nem be­trächt­li­chen An­teil von den Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern fi­nan­ziert wird. Das be­trifft Kin­der­be­treu­ungs-, Bil­dungs-, Kul­tur- und Sport­an­ge­bo­te eben­so wie die Leis­tun­gen des Ver­kehrs­ver­bun­des War­now und zahl­rei­che wei­te­re so ge­nann­te frei­wil­li­ge Leis­tun­gen der Han­se­stadt Ros­tock, von de­nen al­le Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner der Re­gi­on pro­fi­tie­ren. Al­lein für die Be­treu­ung von Kin­dern aus Um­land­ge­mein­den wer­den in Ros­tock et­wa 1.000 Plät­ze vor­ge­hal­ten. Da­für hat die Han­se­stadt Ros­tock In­ves­ti­tio­nen in Hö­he von bis zu 20 Mio. Eu­ro aus ih­rem eng be­mes­se­nen In­ves­ti­ti­ons­bud­get um­set­zen müs­sen.

Die an­ge­mes­se­ne fi­nan­zi­el­le Aus­stat­tung der Ober­zen­tren im Hin­blick auf Leis­tun­gen, die für Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner von Nach­bar­ge­mein­den er­bracht wer­den, wur­de mit der No­vel­lie­rung des Fi­nanz­aus­gleichs­sys­tems auch von der Lan­des­po­li­tik lei­der bis­her nicht in aus­rei­chen­dem Ma­ße be­rück­sich­tigt. Das Er­he­ben ei­ner Stadt-Um­land-Um­la­ge wur­de im Jahr 2012 ge­richt­lich au­ßer Kraft ge­setzt, oh­ne dass durch die Lan­des­re­gie­rung bis­lang für ei­ne ent­spre­chen­de fi­nan­zi­el­le Kom­pen­sa­ti­on ge­sorgt wur­de.

Im Re­gio­na­len Raum­ent­wick­lungs­pro­gramm ist fest­ge­schrie­ben, dass Woh­nungs­neu­bau in den 17 Nach­bar­ge­mein­den Ros­tocks nur bis zu ei­nem Plus von drei Pro­zent mög­lich ist. Ein Gro­ß­teil der Um­land­ge­mein­den hat­te be­reits bis 2015 ihr von den Plan­wer­ken bis 2020 ein­ge­räum­tes Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al aus­ge­schöpft. Die Han­se­stadt Ros­tock hat­te dar­auf­hin den Ge­mein­den, die Woh­nungs­neu­bau über die­se Gren­ze hin­aus an­stre­ben, ei­ne Zu­stim­mung für 1.000 zu­sätz­li­che Wohn­ein­hei­ten in Aus­sicht ge­stellt, wenn sie sich an dar­aus re­al er­wach­sen­den Steu­er­mehr­ein­nah­men für die Vor­hal­tung der not­wen­di­gen ge­mein­sa­men In­fra­struk­tur an­ge­mes­sen be­tei­li­gen. Ei­ni­ge Nach­bar­ge­mein­den ha­ben sich je­doch nun über Ein­wen­dun­gen Ros­tocks in Be­bau­ungs­plan­ver­fah­ren hin­weg ge­setzt, so dass der Han­se­stadt Ros­tock nur der ge­richt­li­che Kla­ge­weg bleibt.