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Na­vi­ga­ti­on

Öf­fent­li­che Auf­takt­ver­an­stal­tung zur Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans der Han­se­stadt Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 10.02.2017

Zur ge­plan­ten Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans der Han­se­stadt Ros­tock fin­det am 2. März 2017 um 19.30 Uhr ei­ne öf­fent­li­che Auf­takt­ver­an­stal­tung in der Au­la des In­ner­städ­ti­schen Gym­na­si­ums Ros­tock, Goe­the­platz 5/6, statt. Dies teilt das Amt für Stadt­ent­wick­lung, Stadt­pla­nung und Wirt­schaft mit. Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling wird al­le in­ter­es­sier­ten Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner be­grü­ßen. Schwer­punk­te der In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung sind In­hal­te und recht­li­che Wir­kun­gen des Flä­chen­nut­zungs­plans, die Be­völ­ke­rungs­ent­wick­lung als wich­ti­ge Grund­la­ge des Flä­chen­nut­zungs­plans, der Ab­lauf des Auf­stel­lungs­ver­fah­rens und sei­ne Zeit­schie­ne so­wie die Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung bei der Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans. Da die Au­la des In­ner­städ­ti­schen Gym­na­si­ums nur Platz für bis zu 200 Zu­hö­re­rin­nen und Zu­hö­rer bie­tet, soll­ten In­ter­es­sen­ten sich an­mel­den - per E-Mail un­ter stadt­pla­nung@​rostock.​de. Soll­te das In­ter­es­se der Öf­fent­lich­keit die Ka­pa­zi­tät der Au­la über­stei­gen, ist ei­ne wei­te­re In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung ge­plant. Für die Fach­öf­fent­lich­keit wird im April ei­ne ge­son­der­te In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung durch­ge­führt.

Hin­ter­grund

Die Han­se­stadt Ros­tock ist die Re­gio­po­le des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern und grö­ß­ter Woh­nungs­stand­ort so­wie Wirt­schafts­mo­tor des Lan­des. Die ge­gen­wär­ti­ge po­si­ti­ve Ent­wick­lung als zen­tra­ler Wirt­schafts-, Wis­sen­schafts- und Kul­tur­stand­ort zeigt sich ins­be­son­de­re in der Ent­wick­lung der Be­völ­ke­rung. Die ak­tu­el­le Be­völ­ke­rungs­pro­gno­se der Han­se­stadt Ros­tock zeigt, dass die Re­gio­po­le ei­ne dy­na­mi­sche Stadt mit stei­gen­den Ge­bur­ten­zah­len ist. Im Er­geb­nis der Be­völ­ke­rungs­pro­gno­se ist fest­zu­stel­len, dass die Be­völ­ke­rung bis 2035 auf 230.945 Ein­woh­ner wach­sen wird. Die­ses Wachs­tum um knapp 25.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner von 2015 bis 2035 zieht wei­te­re Ent­wick­lun­gen nach sich.

Es wer­den ins­be­son­de­re neue Bau- und Frei­flä­chen für un­ter­schied­lichs­te Be­dürf­nis­se er­for­der­lich, um den Be­darf von zu­künf­tig rund 231.000 Men­schen be­frie­di­gen zu kön­nen und so­mit die po­si­ti­ve Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re auch zu­künf­tig fort zu füh­ren.
Aus­ge­hend von der zu er­war­ten­den Be­völ­ke­rungs­zu­nah­me mit ih­rer Ent­wick­lungs­dy­na­mik in vie­len Be­rei­chen zeich­net sich für die Flä­chen­nut­zungs­pla­nung ab, dass der Um­fang des künf­ti­gen Än­de­rungs­be­dar­fes die bis­he­ri­gen teil­räum­li­chen Aus­wei­sun­gen über­steigt. Der ge­gen­wär­tig rechts­wirk­sa­me Flä­chen­nut­zungs­plan bil­det die zu­künf­tig not­wen­di­ge Ent­wick­lung nur noch un­zu­rei­chend ab. Das Schritt­maß, mit dem sich Ros­tock in den nächs­ten Jah­ren ent­wi­ckeln muss, be­darf ei­ner ganz­heit­li­chen und zu­sam­men­hän­gen­den Be­trach­tung. Für die ge­ord­ne­te städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung der Han­se­stadt Ros­tock ist da­her die Auf­stel­lung ei­nes neu­en Flä­chen­nut­zungs­plans als Grund­la­ge für künf­ti­ge ver­bind­li­che Bau­leit­plä­ne er­for­der­lich.

Was ist ein Flä­chen­nut­zungs­plan und was kann er leis­ten?

Nach § 1 des Bau­ge­setz­bu­ches (BauGB) kommt dem Flä­chen­nut­zungs­plan die Auf­ga­be zu, die bau­li­che und sons­ti­ge Nut­zung der Grund­stü­cke in der Ge­mein­de nach Ma­ß­ga­be des Bau­ge­setz­buchs vor­zu­be­rei­ten und zu lei­ten. Da­bei ist der Flä­chen­nut­zungs­plan der vor­be­rei­ten­de Bau­leit­plan und der Be­bau­ungs­plan der ver­bind­li­che Bau­leit­plan. Die Bau­leit­plä­ne sol­len ei­ne ge­ord­ne­te städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung und ei­ne dem Wohl der All­ge-mein­heit ent­spre­chen­de so­zi­al­ge­rech­te Bo­den­nut­zung ge­währ­leis­ten und da­zu bei­tra­gen, ei­ne men­schen­wür­di­ge Um­welt zu si­chern und die na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen zu schüt­zen und zu ent­wi­ckeln.

§ 5 BauGB kon­kre­ti­siert die Auf­ga­ben des Flä­chen­nut­zungs­plans. Es ist für das ge­sam­te Ge­mein­de­ge­biet die sich aus der be­ab­sich­tig­ten städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lung er­ge­ben­de Art der Bo­den­nut­zung nach den vor­aus­seh­ba­ren Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de in den Grund­zü­gen dar­zu­stel­len.

Der Flä­chen­nut­zungs­plan stellt so­mit die vor­be­rei­ten­de Stu­fe der Kon­flikt­mi­ni­mie­rung im Bau­leit­plan­ver­fah­ren dar und be­rei­tet die Flä­chen­nut­zung für die nach­fol­gen­den Pla­nun­gen, vor al­lem für die ver­bind­li­che Bau­leit­pla­nung (Be­bau­ungs­plan), vor. Da­mit stellt der Flä­chen­nut­zungs­plan die Bo­den­ord­nung und Flä­chen­nut­zung aus ei­ner ge­ne­ra­li­sier­ten, ge­samt­städ­ti­schen und um­fas­sen­den in­te­gra­ti­ven Sicht dar. Der Flä­chen­nut­zungs­plan lässt ei­ne ex­ak­te und par­zel­len­schar­fe Dar­stel­lung nicht zu. Wäh­rend die Dar­stel­lun­gen des Flä­chen­nut­zungs­plans für die Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner der Han­se­stadt Ros­tock in der Re­gel kei­ne di­rek­te Rechts­wir­kung ent­fal­ten, sind sie als ho­heit­li­che Wil­lens­er­klä­rung der Han­se­stadt Ros­tock für die Ver­wal­tung bin­dend.

Zum ge­plan­ten Ver­fah­rens­ab­lauf

Im Rah­men der Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans ist ein um­fang­rei­cher Ar­beits- und Ab­stim­mungs­pro­zess er­for­der­lich.
Als ers­ter for­ma­ler Schritt der Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans soll im Früh­jahr 2017 der Auf­stel­lungs­be­schluss von der Ros­to­cker Bür­ger­schaft ge­fasst wer­den.
In ei­ner ers­ten Pla­nungs­pha­se wird der Neu­bau­flä­chen­be­darf er­mit­telt. Da­bei wird zwi­schen Ge­samt­be­darf, In­nen­ent­wick­lungs­po­ten­zia­len und ver­blei­ben­dem Be­darf dif­fe­ren­ziert. Das be­trifft ins­be­son­de­re Wohn­bau- und Ge­wer­be-/In­dus­trie- ein­schlie­ß­lich Ha­fen- so­wie Grün­flä­chen.
In ei­ner zwei­ten Pha­se sol­len Sze­na­ri­en der Stadt­ent­wick­lung er­ar­bei­tet wer­den, de­nen un­ter­schied­li­che Qua­li­tä­ten un­ter an­de­rem auch in Form von ver­schie­de­nen Be­bau­ungs­dich­ten zu­grun­de ge­legt wer­den sol­len.
Da­bei sind aus­ge­hend von den Zie­len und Grund­sät­zen der Raum­ord­nung so­wie von den Leit­li­ni­en zur Stadt­ent­wick­lung un­ter an­de­rem woh­nungs­po­li­ti­sche und wirt­schaft­li­che Zie­le, der Mo­bi­li­täts­plan Zu­kunft (MOPZ), das Um­welt­qua­li­täts­ziel­kon­zept, der Lärm­ak­ti­ons­plan, der Luft­rein­hal­te­plan, der Ha­fen­ent­wick­lungs­plan und der Land­schafts­plan mit sei­nen un­ter­set­zen­den Pla­nun­gen zu be­rück­sich­ti­gen.

Denk­ba­re Sze­na­ri­en für Wohn­bau­flä­chen sind zum Bei­spiel ein Kon­zept ge­rin­ger Dich­te mit ho­hem Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­haus­an­teil, ein Ent­wick­lungs­mo­dell mit ho­hem Mehr­fa­mi­li­en­haus­an­teil an Ver­kehrs­kno­ten und ge­rin­ger Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­haus­ent­wick­lung so­wie das ur­ba­ne Ent­wick­lungs­mo­dell mit sehr hoch ver­dich­te­tem Woh­nungs­bau an Ver­kehrs­kno­ten oh­ne Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser.
Aus die­sen Sze­na­ri­en ist dann das end­gül­ti­ge Ziel­kon­zept zu er­mit­teln, auf des­sen Grund­la­ge die Ent­wür­fe des neu auf­zu­stel­len­den Flä­chen­nut­zungs­plans er­ar­bei­tet wer­den.

Be­tei­li­gungs­ver­fah­ren im Rah­men des Auf­stel­lungs­ver­fah­rens

Die Han­se­stadt Ros­tock plant die Durch­füh­rung ei­ner me­di­en­über­grei­fen­den Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung bei der Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans. Das Ver­fah­ren soll den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern die Mög­lich­keit er­öff­nen, an dem Auf­stel­lungs­pro­zess mit­zu­wir­ken und Ein­fluss auf die künf­ti­gen Dar­stel­lun­gen des Flä­chen­nut­zungs­plans zu neh­men. Ziel ist es, ein mög­lichst ho­hes Maß an Trans­pa­renz des ge­sam­ten Ver­fah­rens durch den Ein­satz ver­schie­de­ner Be­tei­li­gungs­ka­nä­le zu ge­wäh­ren.
Ge­mäß BauGB ist wäh­rend des Ver­fah­rens der Auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans ein zwei­stu­fi­ges Be­tei­li­gungs­ver­fah­ren der Öf­fent­lich­keit und der Be­hör­den vor­ge­se­hen.
Auf­grund der ho­hen An­zahl an Be­trof­fe­nen im ge­sam­ten Stadt­ge­biet soll dar­über hin­aus wäh­rend des ge­sam­ten Auf­stel­lungs­ver­fah­rens ei­ne um­fang­rei­che In­for­ma­ti­on und Be­tei­li­gung der Öf­fent­lich­keit - auch in­ter­net-ba­siert - er­fol­gen.

Im Rah­men zwei­er öf­fent­li­cher Fo­ren zu den Zie­len der Flä­chen­nut­zungs­pla­nung und zu mög­li­chen Sze­na­ri­en der Flä­chen­ent­wick­lung soll die Öf­fent­lich­keit in die Er­ar­bei­tung ei­nes Kon­zep­tes für den Vor­ent­wurf des Flä­chen­nut­zungs­plans ein­ge­bun­den wer­den.
Nach Er­stel­lung des Vor­ent­wurfs wird dann der Öf­fent­lich­keit ge­mäß § 3 BauGB Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, sich über die Zie­le und Zwe­cke des neu auf­zu­stel­len­den Flä­chen­nut­zungs­plans so­wie zu sich we­sent­lich un­ter­schei­den­den Lö­sun­gen, die für die Neu­ge­stal­tung und Ent­wick­lung Ros­tocks in Be­tracht kom­men, so­wie zu den vor­aus­sicht­li­chen Pla­nungs­aus­wir­kun­gen zu in­for­mie­ren und zu äu­ßern.

Par­al­lel sind die Be­hör­den und sons­ti­gen Trä­ger öf­fent­li­cher Be­lan­ge, de­ren Auf­ga­ben­be­reich durch die Pla­nung be­rührt wer­den kann, zu un­ter­rich­ten und zur Äu­ße­rung auch im Hin­blick auf den er­for­der­li­chen Um­fang und De­tail­lie­rungs­grad der Um­welt­prü­fung auf­zu­for­dern.

In der zwei­ten Stu­fe wird die Be­tei­li­gung der Öf­fent­lich­keit in Form der Aus­le­gung des Ent­wurfs des Flä­chen­nut­zungs­plans er­fol­gen. Die Be­hör­den­be­tei­li­gung wird par­al­lel er­fol­gen.
Bei der Auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans sind die öf­fent­li­chen und pri­va­ten Be­lan­ge ge­gen­ein­an­der und un­ter­ein­an­der ge­recht ab­zu­wä­gen. Die Ab­wä­gung über die in die­sem Ver­fah­ren ein­ge­gan­ge­nen Stel­lung­nah­men wird mög­lichst trans­pa­rent er­fol­gen.