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Na­vi­ga­ti­on

Ord­nungs­ver­fü­gung zum Ab­bren­nen von Py­ro­tech­nik

Pres­se­mit­tei­lung vom 12.12.2012

Ord­nungs­ver­fü­gung zum Ab­bren­nen py­ro­tech­ni­scher Ge­gen­stän­de

Aus An­lass der Fei­er­lich­kei­ten zum Jah­res­wech­sel 2012/2013 gibt das Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock Fol­gen­des be­kannt:

1. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie 2 mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung (Sil­ves­ter- feu­er­werk) dür­fen im Be­reich der Han­se­stadt Ros­tock (Stadt­ge­biet) nur von 16.00 Uhr des 31. De­zem­ber 2012 bis 06.00 Uhr des 1. Ja­nu­ar 2013 ab­ge­brannt wer­den.

2. Für das Ab­bren­nen py­ro­tech­ni­scher Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie 2 gel­ten zu­sätz­lich fol­gen­de Ein­schrän­kun­gen:

a) Im Ab­stand von 100 Me­tern zu stroh- oder reet­ge­deck­ten Ge­bäu- den dür­fen ge­ne­rell kei­ne py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie 2 ver­wen­det wer­den.

b) Beim Ab­schuss von Ra­ke­ten der Ka­te­go­rie 2 muss ein Min­dest­ab­stand von 200 Me­tern zu stroh- oder reet­ge­deck­ten Ge­bäu- den ein­ge­hal­ten wer­den.

Die Be­grün­dung die­ser Ver­fü­gung kann im Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock, Charles-Dar­win-Ring 6, 18059 Ros­tock im Zim­mer 230
diens­tags von 9.00 bis 17.30 Uhr so­wie don­ners­tags von 9.00 bis 16.00 Uhr so­wie in al­len Orts­äm­tern zu fol­gen­den Öff­nungs­zei­ten:

mon­tags 9:00 bis 12.00 Uhr
diens­tags 9.00 bis 12.00 Uhr
und 13.30 bis 17.30 Uhr
don­ners­tags 9.00 bis 12.00 Uhr
und 13.30 bis 16.00 Uhr
frei­tags 9.00 bis 12.00 Uhr
ein­ge­se­hen wer­den.

Straf- und Bu­ß­geld­vor­schrif­ten/Rechts­fol­gen­be­leh­rung:

Zu­wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Vor­schrif­ten des Spreng­stoff­ge­set­zes und die ein­schlä­gi­gen Rechts­ver­ord­nun­gen kön­nen mit Frei­heits­stra­fe oder mit Geld­bu­ße ge­ahn­det wer­den. Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ge­gen die Vor­schrif­ten des Spreng­stoff­ge­set­zes, die hier­zu ein­schlä­gi­gen Rechts­ver­ord­nun­gen und ins­be­son­de­re ge­gen die mit die­ser Ord­nungs­ver­fü­gung ge­trof­fe­nen An­ord­nun­gen ver­stö­ßt, han­delt ord­nungs­wid­rig und kann mit ei­ner Geld­bu­ße bis 50.000,00 Eu­ro be­legt wer­den.

Rechts­be­helfs­be­leh­rung

Ge­gen die­se Ord­nungs­ver­fü­gung kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach ih­rer Be­kannt­ga­be Wi­der-spruch er­ho­ben wer­den. Der Wi­der­spruch ist schrift­lich oder zur Nie­der­schrift bei der
Han­se­stadt Ros­tock
Der Ober­bür­ger­meis­ter
Stadt­amt
Charles-Dar­win-Ring 6
18059 Ros­tock

oder je­der an­de­ren Dienst­stel­le des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock ein­zu­le­gen.
Die vor­ste­hen­de all­ge­mei­ne An­ord­nung muss öf­fent­lich be­kannt ge­ge­ben wer­den. Die­se Ord­nungs­ver­fü­gung gilt ei­nen Tag nach der Ver­öf­fent­li­chung im Amts- und Mit­tei­lungs­blatt der Han­se­stadt Ros­tock „Städ­ti­schen An­zei­ger“ als be­kannt ge­ge­ben.

Hans-Joa­chim Engs­ter
Amts­lei­ter

Be­grün­dung:

Zu 1.:

Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie 2 dür­fen ge­mäß § 23 Abs. 2 Satz 2 der Ers­ten Verord- nung zum Spreng­stoff­ge­setz (1. SprengV) in der Fas­sung der Be­kannt­ma­chung vom 31. Ja­nu­ar 1991 (BGBl. I S. 169), die zu­letzt durch Ar­ti­kel 2 des Ge­set­zes vom 17. Ju­li 2009 (BGBl. I S. 2062) ge­än­dert wor­den ist, aus­schlie­ß­lich am 31. De­zem­ber und 1. Ja­nu­ar ei­nes je­den Jah­res auch von Per­so­nen ab­ge­brannt wer­den, die das 18. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben.
Ge­mäß § 24 Abs. 2 Satz 1 Num­mer 2 der 1. SprengV kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de all­ge­mein oder im Ein­zel­fall an­ord­nen, dass py­ro­tech­ni­sche Ge­gen- stän­de der Ka­te­go­rie 2 mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung in be­stimm­ten dicht­be­sie­del­ten Ge­mein­den oder Tei­len von Ge­mein­den zu be­stimm­ter Zei­ten auch am 31. De­zem­ber und 1. Ja­nu­ar nicht ab­ge­brannt wer­den dür­fen.
Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de sind Ge­gen­stän­de, die tech­ni­schen oder Ver­gnü­gungs­zwe­cken die­nen und ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­che Stof­fe oder Stoff­ge­mi­sche (py­ro­tech­ni­sche Sät­ze) ent­hal­ten, die da­zu be­stimmt sind, un­ter Aus­nut­zung der in die­sen ent­hal­te­nen En­er­gie Licht-, Schall- Rauch-, Ne­bel-, Heiz-, Druck- oder Be­we­gungs­wir­kun­gen zu er­zeu­gen.
Bei py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den der Ka­te­go­rie 2 han­delt es sich um das zum Jah­res­wech­sel ge­mein­hin im Han­del er­hält­li­che Klein­feu­er­werk, in dem so viel En­er­gie ge­spei­chert ist, dass die Feu­er­werks­kör­per Ent­fer­nun­gen von vie­len Me­tern über­win­den kön­nen und ei­ne er­heb­li­che Licht-, Rauch- und Lärm­wir­kung er­zeu­gen.
Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung sind u. a.:

- Ka­no­nen­schlä­ge,
- Knall­frö­sche,
- Crä­cker, Kra­cher und Rat­scher
al­ler Art,
- Chi­na-Böl­ler,
- Chi­na-Mat­ten.

Die Han­se­stadt Ros­tock be­steht über­wie­gend aus dicht­be­sie­del­ten Wohn­ge­bie­ten. Hier dient dem­nach das Ab­bren­nen von Feu­er­werks­kör­pern nicht nur der ei­ge­nen Er­bau­ung, son­dern hat auch die Ne­ben­wir­kung der er­heb­li­chen Be­ein­träch­ti­gung un­be­tei­lig­ter Drit­ter, vor al­lem durch Lärm. Fer­ner wer­den auch Ver­kehrs­teil­neh­mer, ins­be­son­de­re Fu­ß­gän­ger mit Kin­dern oder Haus­tie­ren, emp­find­lich ge­stört und ver­ängs­tigt.

Von 16.00 Uhr des 31. De­zem­ber 2012 bis 6.00 Uhr des 1. Ja­nu­ar 2013 ist je­doch je­der Ein­woh­ner auf das Ab­bren­nen von Feu­er- werks­kör­pern vor­be­rei­tet und Po­li­zei, Feu­er­wehr und Ret­tungs­dienst ste­hen in er­höh­ter Ein­satz­be­reit­schaft. So­wohl aus Grün- den des Um­welt­schut­zes als auch Grün­den der öf­fent­li­chen Si­cher­heit und der öf­fent­li­chen Ord­nung wird die Ein­schrän­kung der Ab­brenn­er­laub­nis für Feu­er- werks­kör­per mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung auf die hier fest­ge­setz­te Zeit als not­wen­dig und ver­hält­nis­mä­ßig an­ge­se­hen.

Zu 2.:

Nach § 24 Abs. 2 Satz 1 Num­mer 1 der 1. SprengV kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de all­ge­mein oder im Ein­zel­fall an­ord­nen, dass py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie 2 in der Nä­he von Ge­bäu­den oder An­la­gen, die be­son­ders brand­emp­find­lich sind, auch am 31. De­zem­ber und am 1. Ja­nu­ar nicht ab­ge­brannt wer­den dür­fen. Da sich auf dem Ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock ver­ein­zelt zum Teil auch denk­mal­ge­schütz­te stroh- und reet­ge­deck­te Ge­bäu­de be­fin­den, de­ren Dach­ma­te­ria­li­en ih­rer Na­tur nach be­son­ders leicht ent­flamm­bar sind, muss auf die Ein­hal­tung der un­ter Punkt 2 a) und b) auf­ge­führ­ten Ver­bo­te und Ab­stands- ge­bo­te un­be­dingt ge­drun­gen wer­den, um Per­so­nen­schä­den und ir­repa­ra­ble Sach­schä­den zu ver­mei­den.
Hin­wei­se für die Ver­wen­dung von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen- stän­den:

Je­des Jahr zur Sil­vest­er­zeit er­eig­nen sich zahl­rei­che Brän­de und Un­fäl­le. Haupt­ur­sa­che ist im­mer wie­der un­sach­ge­mä­ßer oder leicht­sin­ni­ger Um­gang mit Feu­er­werks­kör­pern.

1. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie 1 dür­fen grund­sätz­lich von Per­so­nen jeg­li­chen Al­ters und wäh­rend des ge­sam­ten Jah­res ab­ge­brannt wer­den. Py­ro­tech­nik der Ka­te­go­rie 2 darf nur von voll­jäh­ri­gen Per­so­nen er­wor­ben und ab­ge­brannt wer­den. Die zeit­li­chen und ört­li­chen Ein­schrän­kun­gen aus der o.g. Ver­fü­gung sind zu be­ach­ten. Per­so­nen un­ter 18 Jah­ren ist das Ab­bren­nen von Py­ro­tech­nik der Klas­se 2 nicht ge­stat­tet.

2. Den auf der Ver­pa­ckung der py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­de auf­ge­druck­ten Ge­brauchs­an­wei­sun­gen ist un­be­dingt Fol­ge zu leis­ten. Der Ver­wen­dungs- ort (z.B. nur im Frei­en) ist un­be­dingt ein­zu­hal­ten. Nach dem An­zün­den ist ein Si­cher- heits­ab­stand ein­zu­hal­ten. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de sind nicht in den Hän­den zu be­hal­ten!

3. Ra­ke­ten mit Füh­rungs­stab sind nicht in den Bo­den zu ste­cken. Hier­für sind stand- si­che­re Ge­fä­ße be­nut­zen.

4. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de sind nicht im be­trun­ke­nen Zu­stand ab­zu­bren­nen. Wei­ter- hin ist das Ver­schie­ßen py­ro­tech­ni­scher Ge­gen­stän­de auf Per­so­nen oder Per­so­nen­grup­pen so­wie in­ner­halb von Per­so­nen­grup­pen zu un­ter­las­sen. Auch das Ver­schie­ßen oder Wer­fen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den in Tü­ren, Fens­ter oder Brief­käs­ten ist un­ter­sagt.

5. „Blind­gän­ger“ sind auf kei­nen Fall noch­mals zu zün­den. Sie sind nach ei­ner si­che­ren War­te­zeit mit Was­ser un­schäd­lich ma­chen.

6. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de sind nicht vom Bal­kon aus zu zün­den oder von oben her­un­ter­zu­wer­fen.

7. Beim Zün­den von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den müs­sen sich an­de­re ent­flamm­ba­re Ge­gen­stän­de in ei­ner si­che­ren Ent­fer­nung oder ei­nem ver­schlos­se­nen Be­hält­nis zu be­fin­den. Sie soll­ten kei­nes­falls am Kör­per ge­tra­gen wer­den.

8. Es dür­fen nur py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­ri­en 1 und 2 er­wor­ben und ab­ge­brannt wer­den, die von der Bun­des­an­stalt für Ma­te­ri­al­for­schung und -prü­fung (BAM) zu­ge­las­sen sind und mit der Zu­las­sungs­num­mer (z.B. BAM-PII-1398 oder BAM-PI-0363) ge­kenn­zeich­net sind.

9. All­ge­mein ver­bo­ten ist:

a) das Ab­bren­nen bzw. Ab­schie­ßen py­ro­tech­ni­scher Ge­gen­stän­de der Ka­te­go­rie T (See­not­si­gnal­mit­tel) zu an­de­ren, als zu den üb­li­chen Not­ruf­zwe­cken (s. a. § 145 Straf­ge­setz­buch).
b) das Ab­bren­nen von Py­ro­tech­nik der Ka­te­go­ri­en 3 und 4 oh­ne Er­laub­nis nach dem Spreng­stoff­ge­setz und An­zei­ge bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de.
c) das Ab­bren­nen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den al­ler Ka­te­go­ri­en in un­mit­tel­ba­rer Nä­he von Kir­chen, Kran­ken­häu­sern, Kin­der- und Al­ters­hei­men, so­wie Reet- und Fach­werk­häu­sern (Reet­häu­ser wer­den von o.g. Ver­fü- gung er­fasst, für die üb­ri­gen Ge­bäu­de­ar­ten gilt ein emp­foh­le­ner Min­dest­ab­stand von 200 Me­tern zum be­tref­fen­den Ge­bäu­de).
d) das Schie­ßen aus Schuss­waf­fen, ins­be­son­de­re aus Schreck­schuss-, Reiz­stoff- und Si­gnal­waf­fen mit ent­spre­chen­dem Schieß­be­cher für py­ro­tech­ni­sche Sät­ze, da dies ein un­er­laub­tes Schie­ßen au­ßer­halb von Schieß­stät­ten dar­stellt.
e) das Her­stel­len oder die Ver­än­de­rung von Feu­er­werks­kör­pern.

Wei­te­re Hin­wei­se, ins­be­son­de­re zum Ver­kauf und der Auf­be­wah­rung/La­ge­rung, ent­hält das Merk- blatt „Han­del mit py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den des Ka­te­go­ri­en 1 uns 2“ des Mi­nis­te­ri­ums für So­zia­les und Ge­sund­heit Meck­len­burg-Vor­pom­mern, wel­ches im In­ter­net ab­ruf­bar ist und Ih­nen zum Her­un­ter­la­den als Do­ku­ment im PDF-For­mat zur Ver­fü­gung steht.