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Ortsämter mit umfangreichem Service

Pressemitteilung vom 29.11.2000


Gespräch mit der Leiterin des Ortsamtes Mitte, Stephanie Hameister

Weite Behördenwege und lange Wartezeiten auf einen Ausweis-Antrag oder einen Berechtigungsschein - dies gehört in Rostock zunehmend der Vergangenheit an. Denn direkt in den Stadtteilen bieten die acht Ortsämter der Hansestadt inzwischen umfassende Serviceleistungen der Stadtverwaltung vor Ort an. Seit kurzem werden auch Meldeangelegenheiten in den Ortsämtern bearbeitet. Der „Städtische Anzeiger“ sprach mit der Leiterin des Ortsamtes Mitte, Stephanie Hameister.

Frage: Wie wird das neue erweiterte Angebot in den Stadtteilen angenommen?
Stephanie Hameister: Sehr gut. Denn viele Einwohnerinnen und Einwohner erledigen ihre amtlichen Angelegen-heiten gern direkt vor Ort in ihrem Wohngebiet. Allein in unserem Ortsamt Mitte haben wir täglich im Durchschnitt bis zu 400 Besucher. Alle Ortsämter sind übrigens barrierefrei und damit auch für Rollstuhlfahrer problemlos zu erreichen.

Frage: Welche Behördenangelegenheiten kann man jetzt in den acht Ortsämtern der Stadt erledigen?
Stephanie Hameister: Neben Hundesteueranträgen und Angelberechtigungsscheinen werden Fundsachen bearbeitet sowie Ortsteil- und Meldeangelegenheiten. Wer also beispielsweise einen neuen Personalausweis oder einen Reisepass benötigt, kann ihn in seinem Ortsamt beantragen. Die einzige Ausnahme ist hier noch die Südstadt. In diesem Ortsamt müssen die technischen Vorausetzungen erst noch geschaffen werden.

Frage: Wohin sollen sich dann die Südstädter wenden?
Stephanie Hameister: An ein Ortsamt ihrer Wahl. Das kann übrigens jeder Bürger tun. Niemand wird abgewiesen, auch wenn er nicht in diesem Ortsteil wohnt.

Frage: Mit welchen Ortsteilangelegenheiten wenden sich die Rostocker Bürgerinnen und Bürger häufig an das Ortsamt Mitte?
Stephanie Hameister: In erster Linie sorgen die Bauarbeiten in der Innenstadt, fehlende Parkplätze und ständig wechselnde Verkehrsführungen bei den Anwohnern für Unmut. Aber auch herrenloser Unrat, wuchernde Grünanlagen und der ständig bellende Hund des Nachbarn schaffen Verstimmung. Diese Probleme können übrigens auch an die Ortsbeiräte, die über die Ortsämter zu erreichen sind, übergeben werden. Im Ortsamt können die Bürger Sorgen und Nöte vorbringen, und wir versuchen, umgehend Abhilfe zu schaffen.

Frage: Und wenn das mal nicht so schnell gelingt?
Stephanie Hameister: Bitten wir unsere Rostockerinnen und Rostocker freundlich um ein wenig Geduld. Denn auch wir können nicht über Nacht Bauzäune niederreißen oder Straßenführungen verändern. In jedem Fall erhalten die Anwohner kurzfristig eine schriftliche Nachricht. Wir bleiben dann in Kontakt.

Frage: Stichwort Datenschutz. Wenn ein Bürger sein Anliegen in vertraulicher Atmosphäre vorbringen möchte...?
Stephanie Hameister: Dann kann er das selbstverständlich tun. Wir haben hier in unserem Ortsamt separate Räume für individuelle Gespräche.

Frage: Wird das Angebot der Ortsämter künftig noch weiter ausgebaut?
Stephanie Hameister: Ja. Denn die„Ortsämter 2000“ sollen eine möglichst breite Palette an Serviceleistungen offerieren. Im kommenden Jahr wollen wir auch Gewerbean- und -abmeldungen in die Ortsämter integrieren. Außerdem sollen Änderungen in der Kfz-Zulassung, Führerscheinanträge und Rundfunkgebührenermäßigungen bereits in den Stadtteilen bearbeitet werden.

Frage: Das bedeutet für die Mitarbeiter vor Ort viele neue Aufgaben.
Stephanie Hameister: Ja. Sie wurden und werden in vielen Schulungen auf ihre neuen, umfangreicheren Arbeitsfelder vorbereitet.

Frage: Werden die Ortsämter auch in puncto Öffnungszeiten noch kundenfreundlicher?
Stephanie Hameister: Auf jeden Fall. Hier gibt es bald Veränderungen zu den Schließzeiten in der Mittagszeit. Denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Rostockerinnen und Rostocker ihre Behördenangelegenheiten auch gern in der Mittagspause erledigen. Dem wollen wir natürlich entgegenkommen. Auch abends sollten die Ortsämter künftig an manchen Tagen länger öffnen. Genaue Zeiten werden momentan noch diskutiert.

Frage: Verwirrung stiften oft die unterschiedlichen Öffnungszeiten der verschiedenen Ämter in direkter Nachbarschaft der Ortsämter...
Stephanie Hameister: Richtig. Auch wir finden es nicht für sinnvoll, wenn Bereiche des Jugend- oder des Sozialamtes, deren Büros direkt neben denen des Ortsamtes liegen, andere Öffnungszeiten haben. Schließlich gehören alle Bereiche zur Stadtverwaltung und der Bürger möchte natürlich möglichst auf einem Wege alle Dinge erledigen.

Frage: Hier wird sich also etwas ändern?
Stephanie Hameister: Ja. Hier muss gemeinsam mit den anderen Fachämtern nach einer sinnvollen Lösung gesucht werden.

Vielen Dank für das Gespräch. ka