Persönliche Erklärung von Dr. Katrin Arrieta
Pressemitteilung vom
Mit Wirkung zum 7. April 2006 werde ich meine Tätigkeit als Leiterin der Kunsthalle Rostock beenden. Darüber habe ich die Hansestadt Rostock als Arbeitgeberin fristgerecht informiert.
Die fünf Jahre als Leiterin der Kunsthalle Rostock waren reich an Kämpfen - für ein anspruchsvolles Ausstellungsprogramm und eine positive Wahrnehmung des Museums Kunsthalle in einer für die museale Arbeit immer schwieriger werdenden finanziellen wie politischen Situation. Sie brachten mir viele wichtige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern, aber auch zahlreichen an den Künsten interessierten Rostockerinnen und Rostockern. So waren für mich die schon von Dr. Annie Bardon, der vormaligen Leiterin der Kunsthalle, vorangetriebene Ausstellung zum Lebenswerk Kate Diehn-Bitts, die Ausstellungen zu deutschen Künstlern der Gegenwart wie Sighard Gille, Walter Libuda, Dieter Krieg, Clemens Gröszer und dem 2001 verstorbenen Wolfgang Peuker, die Picasso-Ausstellung und die Retrospektive zum 75. Geburtstag Jo Jastrams, die Jubiläumsschau "35 Jahre Kunsthalle" und die Einblicke in das Werk internationaler Künstler wie Zofia Kulik besondere Höhepunkte. Dennoch möchte ich mich jetzt von der Arbeit bei der Hansestadt Rostock verabschieden und mich beruflich neu orientieren.
Ich bin überzeugt, dass die Kunsthalle Rostock große Potenziale hat, Menschen aller Altersklassen und Bildungsgrade für Kunst und Kultur zu begeistern. Ich persönlich konnte in den vergangenen Jahren bei der Arbeit für diese attraktive Einrichtung auf ein engagiertes Team und die vielfache Hilfe ehrenamtlicher Unterstützer, Arbeitspartner und Sponsoren setzen. Die Besucherzahlen nahmen eine positive Entwicklung. Mit 15.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr liegt die Kunsthalle im Durchschnitt vergleichbarer Städte. Dies hat auch der Deutsche Museumsbund jüngst bestätigt.
Leider ließen die öffentlichen Diskussionen zur Zukunft dieses für die Kulturstadt Rostock so wichtigen Hauses Sachkenntnis und den Willen zur weiteren Profilierung der Institution oft vermissen. Bei einem über Jahre äußerst niedrig gehaltenen Ankaufs- und Ausstellungsetat sind dem Erfolg des Hauses über das Land Mecklenburg-Vorpommern hinaus enge Grenzen gesetzt worden. Auch das ständige Infrage-Stellen des Status der Institution war dem Image der Kunsthalle nicht förderlich.
Ich wünsche der Hansestadt Rostock daher Weitsicht und eine glückliche Hand bei den Weichenstellungen für eine gute Zukunft der Kunsthalle Rostock.
Auf weitere Nachfragen an meine Person bitte ich derzeit zu verzichten.
gez. Dr. Katrin Arrieta