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Pilzsaison steht vor der Tür – Pilzberatungen ab 27. August

Pressemitteilung vom 24.08.2016

Der Sommer geht zu Ende, doch für die Pilzsammler fängt die Saison erst so richtig an. War der Sommer feucht und warm genug, kommt es ganz sicher zu einem üppigen Pilzwachstum. Dann lassen sich bald die Leckerbissen wie Pfifferlinge, Steinpilze, Hexenröhrlinge, Champignons und Täublinge finden. Die beliebten Maronen kommen dann ab September dazu.

In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 3.000 Großpilze bekannt, davon sind aber nur ca. 60 Arten würdig, im Kochtopf zu landen. Deshalb können giftige und vor allem ungenießbare Pilze das Sammlerglück trüben. Dagegen hilft nur die genaue Kenntnis der essbaren und giftigen Arten, oder es wird ein Fachmann zu Rate gezogen, der sie genau bestimmen kann.
Die vier Rostocker Pilzberater haben sich gut auf die Pilzsaison vorbereitet und erwarten Besucher ab 27. August 2016 an den Wochenenden im Botanischen Garten der Universität Rostock. Wie wichtig ein Blick in den Pilzkorb ist, zeigen folgende Zahlen: In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2015 ca. 300 stark giftige Pilze aussortiert, davon sogar 70 Grüne Knollenblätterpilze und 61 Pantherpilze.

Am wichtigsten für jeden Pilzsammler ist die genaue Kenntnis des giftigsten Pilzes, dessen Genuss häufig zum Tode führt. Dies ist der Grüne Knollenblätterpilz. Er hat stets weiße Lamellen (Blätter), eine weiße Manschette (Ring), einen weißen Stiel mit hellgrünem Schimmer, der unten in einer weißen Hauttasche steckt. Die Hutoberseite kann variieren von fast weißen über hellgrünen bis dunkelgrünen und braungrünen Farben.

Auch eine Pilze-App auf dem Smartphone nutzt nur dann etwas, wenn man alle Merkmale der Pilze erkennen und bestimmen kann. Wer Pilze kennenlernen will, sollte am 24. und 25. September 2016 die große Pilzausstellung im Botanischen Garten der Universität Rostock besuchen. Hier werden ca. 250 bis 350 Arten der Region ausgestellt. Besucher können auch den Pilzberatern über die Schulter schauen, wenn die Beratungen an den Wochenenden im Botanischen Garten stattfinden.

Beim Sammeln und Zubereiten von Pilzen sollte man einiges beachten. Man sollte nur Speisepilze sammeln, die man genau kennt. Ist man nicht sicher, sollte der Pilz im Wald stehenbleiben oder einem Pilzberater vorgestellt werden. Dazu müssen zwei bis drei Exemplare vorsichtig mit ganzem Stiel aus der Erde gehoben und - nicht zu den Speisepilzen - in den Korb gelegt werden.

Pilze sollte man in einem Korb sammeln. In luftdichten Plastiktüten zersetzt sich das Pilzeiweiß schnell und es kann beim Verzehr zu einer unechten Pilzvergiftung kommen.
Alte und von Maden durch setzte Pilze bleiben im Wald. Pilze sollten nicht zertreten werden, auch die giftigen haben einen Wert für die Umwelt.

Nur gesäuberte Pilze kommen in den Korb. Die erdigen Stielenden werden abgeschnitten, damit der Sand nicht in die Röhren oder Lamellen der schon gesammelten Pilze fällt. Den Sand bekommt man auch bei mehrmaligem Waschen nicht heraus und bei der Mahlzeit wird es dann kräftig zwischen den Zähnen knirschen. Die gesammelten Pilze sollten auf Madenbefall kontrolliert werden. Befallenen Teile sind großzügig wegzuschneiden, denn schon auf dem Weg nach Hause bis zur Zubereitung haben sich die kleinen Vielfraße weiter in den Pilz gefressen oder sind schon auf andere Pilze übergegangen.

Pilze sollten nicht zu aufgehoben werden (maximal ein bis zwei Tage im Kühlschrank) und so wenig wie möglich gewaschen werden. Vor allem Röhrenpilze saugen sich voll Wasser und verlieren dadurch beim Zubereiten ihr Aroma. Besser ist es, alle Schmutzteile mit einem Messer oder Pinsel zu entfernen und den Hut mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Sollten man doch einmal stark verschmutzte Pilze waschen müssen, kann man zum Trocknen eine Salatschleuder benutzen. Dies hat sich besonders bei Pfifferlingen, Krausen Glucken und Täublingen bewährt.

Pilze sollten immer gut und lange erhitzt werden. Al dente kochen trifft für Pilze nicht zu. Es gibt viele Arten, die roh giftig sind und erst beim gründlichen Erhitzen ihre Giftstoffe verlieren. So muss zum Beispiel der Hallimasch mindestens 20 Minuten stark erhitzt werden.
Pilze sind schwer verdaulich, deshalb nie große Mengen verzehren. Auch Kleinkinder sollten keine oder nur geringe Mengen davon essen. Wer ganz sicher sein will, hebt die Putzreste eine Tag auf. Falls doch ein giftiger Pilz darunter war, kann der Pilzberater daran erkennen, welcher Pilz gegessen wurde.

Treten nach einer Pilzmahlzeit Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrasen, Sehstörungen oder Schwindel auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Wochenendplan der Pilzberatungen 2016

27./28. August            Arthur Frank                14 bis 18 Uhr
3./4. September          Ria Bütow                   14 bis 18 Uhr
10./11. September      Horst Stascheit           14 bis 18 Uhr
17./18. September      Dietrich Mausolf          14 bis 18 Uhr
24./25. September alle Pilzberater, Landespilzausstellung von 10 bis 18 Uhr
1./2. Oktober               Arthur Frank                14 bis 18 Uhr
3. Oktober                   Horst Stascheit            14 bis 18 Uhr
8./9. Oktober               Dietrich Mausolf           14 bis 17 Uhr
15./16. Oktober           Horst Stascheit            14 bis 17 Uhr
22./23. Oktober           Ria Bütow                    14 bis 17 Uhr
29./30. Oktober           Dietrich Mausolf           14 bis 17 Uhr

Pilzberatungen finden auch wochentags statt.

Neben den Beratungen am Wochenende im Botanischen Garten sind folgende Pilzberater für Ratsuchende ansprechbar:

Ria Bütow, Niklotstraße 8, Telefon 0381 2002829,

Arthur Frank, Flensburger Straße 6,

Dietrich Mausolf, Willi-Bredel-Straße 22, Telefon 0381 7699434,

Horst Stascheit, Ulrich-von Hutten-Straße 8.

Darüber hinaus beraten auch die Pilzberater des Landkreises Rostock:

Karsten Pätz, Rostock-Brinckmansdorf, Telefon 0162 1064049,

Veronika Weisheit, Rügener Straße 30, Telefon 0381 29641780.


Ria Bütow
Leitende Pilzberaterin der Hansestadt Rostock