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Prämissen zur IGA-Nachnutzung

Pressemitteilung vom 02.10.2003

Oberbürgermeister Arno Pöker stellte auf der heutigen Sitzung der Bürgerschaft einige Prämissen zur Nachnutzung des IGA-Areals vor: "Dem Ruf der Internationalen Gartenbauausstellung Rostock 2003 sind bisher mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher gefolgt, darunter im September auch Bundespräsident Johannes Rau und Bundeskanzler Gerhard Schröder. Sie alle haben nicht nur einen Park gesehen, der seinesgleichen sucht, sie haben sich von Weltklasse- Leistungen der Gärtner und Landschaftsarchitekten bezaubern lassen, sie haben zahlreiche und vielfältige Veranstaltungen erleben können und mit Rostock eine Stadt kennen gelernt, die - wie mir auch der zahlreiche IGA-Besuch in diesem Jahr immer wieder bestätigt hat - überraschend dynamisch ist. Ich bin mir sicher, dass viele Gäste der IGA auch nach unserer Weltausstellung wieder kommen und Rostock und Mecklenburg- Vorpommern einen Besuch abstatten werden.

In den kommenden Tagen und Wochen werden wir die intensiven Konsultationen zur Nachnutzung des Weltausstellungsareals abschließen und hier in der Bürgerschaft beraten. Schon heute möchte ich jedoch einige Prämissen vorstellen, die herausgearbeitet werden konnten: Wesentliche Teile des Ausstellungsgeländes bleiben auch nach der IGA als Park für die Menschen der Stadt sowie für Besucherinnen und Besucher erhalten. Um den Park dauerhaft zu erhalten, bleibt er eingezäunt. Zugänge werden auf der westlichen Seite an der Messebrücke über den Groß Kleiner Damm, auf der nördlichen Seite am Mecklenburger Hallenhaus und im Bereich der Uferpromenade möglich sein.

Der Rosenhang, die Prachtstauden und Wildstauden bis zum alten Arm des Schmarler Baches bleiben ebenso wie der Rosengarten mit Rosencafé und die Spiel- und Liegewiese im Bereich des Veranstaltungsplatzes erhalten. Die Wechselbepflanzungsflächen an beiden Seiten der Messebrücke werden reduziert. Die Ausstellungsfläche für die Grabbepflanzungen wird zu einem Skulpturenpark umgestaltet, die naturnahen Bereiche des Schilffeldes und des Kiesteiches bleiben weitgehend unberührt. Die Schwimmenden Gärten müssen leider bis zum Winter abgebaut werden. Einzelne Exponate werden aber nach Möglichkeit im Gelände eingeordnet. Das Zeltdach wird dauerhaft erhalten bleiben. Das Volkstheater Rostock möchte diese Freilichtbühne als zusätzliche Spielstätte für etwa einen Monat im Sommer nutzen. Die darüber hinaus gehende Vermarktung dieser Freilichtbühne soll in enger Abstimmung mit unserer Stadthallen- und Messegesellschaft bestehen. Die Gespräche dazu sind noch nicht endgültig abgeschlossen. Es muss aber ausgeschlossen werden, dass es zwischen der Parkgesellschaft und der Messegesellschaft bei der Vermarktung von Veranstaltungen eine Konkurrenz gibt.
Bei Veranstaltungen wird es separate Eintrittskarten geben.

Das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau haben Interesse signalisiert, das Mecklenburger Hallenhaus als Ausbildungszentrum zu nutzen. Gespräche dazu laufen derzeit. Auch der Weidendom wird durch ehrenamtliches Engagement von Mitgliedern der Kirchgemeinden weiter geführt.
Sämtliche Spielplätze und -stationen können auch nach der IGA genutzt werden. Die Schiffsarena und der Strandbereich bleiben der sportlichen Betätigung Jugendlicher vorbehalten. Die bisher äußerst erfolgreichen Umweltbildungsprojekte sollen auch künftig durchgeführt werden, sofern die Finanzierung mit Hilfe des Landes abgesichert werden kann. Während der IGA fanden bisher fast 2.000 Veranstaltungen statt.

Der Bereich des Chinesischen Gartens wird mit den Gärten Ungarns und Luxemburgs zu einer Einheit verbunden. Auch die Gärten der Vereinigten Arabischen Emirate und Mauretanies werden Bestand haben. Diese Gärten sollen über Patenschaften Rostocker Unternehmen realisiert werden. Gespräche dazu laufen derzeitmit Interessenten. Der Unternehmerverband Rostock und Umgebung e.V. und die WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH haben sich bereits zu einer Patenschaft bekannt, wofür ich sehr dankbar bin. Die Gärten Indonesiens und Griechenlands werden vorerst weiter betreut, auch dafür gibt es bereits Paten. Später werden diese Gebiete als Baufelder genutzt. Der Japanische Garten, der Holländische und der Finnische Garten bleiben ebenso wie die Rostocker Gärten erhalten. Lediglich die Gärten "Jonnys Paradies" und "Die lustige Kapitänswitwe" werden den Wünschen des Schifffahrtsmuseums entsprechend umgestaltet. Das Schifffahrtsmuseum selbst wird integraler Bestandteil des Geländes bleiben und soll künftig auch von der Parkgesellschaft verwaltet werden. Wir halten fest an den Plänen, für das Schifffahrtsmuseum auf der dafür im B-Plan vorgesehenen Fläche ein Gebäude zu errichten. Gespräche über mögliche Förderungen werden derzeit geführt, Ergebnisse liegen aber noch nicht vor.

Die einzelnen Ausstellungsbereiche werden ab 13. Oktober zurückgebaut. Nach Möglichkeit sollen aber ausgewählte Parkbereiche noch bis zum Frosteinbruch für die Öffentlichkeit nutzbar sein. Die offizielle Wiedereröffnung des Areals ist dann für Ostern 2004 geplant. Vor Beschlussfassung durch die Bürgerschaft sind in den Haushaltsplanentwurf 2004 500.000 Euro für den Betrieb des Parkes einzuordnen. Dieser Zuschuss beinhaltet auch die Kosten für die Verwaltung des Schifffahrtsmuseums. Die weiteren notwendigen finanziellen Mittel werden durch eigene Einnahmen erwirtschaftet, im Wesentlichen durch Eintrittsgelder. In der Diskussion ist derzeit ein Parkeintritt in Höhe von zwei Euro. Auch für die folgenden Jahre gehen wir von keinem wesentlich höheren jährlichen Zuschuss aus. Für Sonderteile des Parkes und für spezielle Veranstaltungen wird ein extra Entgelt erhoben."