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Rasen, Rosen und Rabatten - Tag des offenen Denkmals am 10. September 2006

Pressemitteilung vom 05.09.2006



Der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 10. September 2006 widmet sich unter dem Motto „Rasen, Rosen und Rabatten“ vor allem der Gartendenkmalpflege und damit historischen Gärten und Parks. Wem kommen sie bei dem Thema des diesjährigen Tages des offenen Denkmals nicht in den Sinn: Weitläufige Schlossparks mit gepflegten Anpflanzungen und reichem Blumenschmuck. Doch auch Villen, bürgerliche Wohnhäuser, Bauernhäuser und öffentliche Bauten sind von Gärten umgeben. Historische Gärten und Parks bilden gemeinsam die Kategorie der Gründenkmale. Auch sie gehören neben historischen Bauten und Stätten zum kulturellen Erbe und geben Auskunft über vergangene Epochen. Damit sie langfristig erhalten werden können, bedürfen sie der sorgsamen Pflege. Das Thema „Rasen, Rosen und Rabatten - Historische Gärten und Parks“ umfasst einerseits das heutige Erscheinungsbild von historischen Gärten und Parks, anderseits wird am Denkmaltag ihre gestalterische Entwicklung durch die Jahrhunderte beleuchtet.

Weitläufige Schlossparks sucht man in Rostock jedoch vergebens. Herzogliche Prachtentfaltung kam in der Hansestadt nie zum Zuge, denn Schwerin war weit weg. Die Bürger kümmerten sich selbst um die Gestaltung von Grünanlagen. Sie gründeten 1836 den „Verschönerungsverein“, der in den folgenden Jahrzehnten für die Umwandlung der Wälle von einer Verteidigungsanlage in eine Parklandschaft sorgte.

In den nächsten Monaten werden in Zusammenhang mit den großen Straßenbaumaßnahmen rund um Schröderplatz und Kröpeliner Tor die Wallanlagen saniert und der verschlammte Wallgraben ausgebaggert. Zwischen Kröpeliner und Langer Straße entsteht eine neue Grünanlage, die an die hier verloren gegangene Stadtmauer erinnert. Diese Planungen werden im Kröpeliner Tor anhand von Zeichnungen sowie bei Führungen erläutert.

Zu den Grünanlagen gehören auch die Biergärten. Zusammen mit den großen Ausflugsgaststätten entstanden sie im 19. Jahrhundert vor den Toren der Stadt. Erhalten hat sich aus dieser Zeit das Haus der Freundschaft in der Doberaner Straße. Am tag des offenen Denkmals wird die Geschichte des Hauses und eine spannende Vision für die Zukunft vorgestellt - als ein Tempel für Wellness, Gesundheit und gutes Essen - zu sehen im Kröpeliner Tor.

Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde der Friedhof um die Petrikirche in einen Park umgewandelt. Eine Erneuerung dieser Anlagen ist unbedingt erforderlich. Im benachbarten Gebäude der Volkshochschule wird die aktuelle Planung ebenso vorgestellt wie die Sanierung der Stadtmauer und der Wege an der Petrischanze. Für die Erinnerung an das Petritor stellt eine Studentin der Hochschule Wismar eine einfache, aber geniale Idee vor, die sich leicht verwirklichen lassen würde. In der Volkshochschule am Alten Markt werden historische Ansichten von Rostock präsentiert.

Am 9. September 2006 - vor dem Tag des offenen Denkmals - stellt sich, passend zum Thema, das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege mit seinen Aktivitäten von 11 bis 17 Uhr in den Wallanlagen entlang der Stadtmauer vor.

Programm

am Tag des offenen Denkmals am 10. September 2006
Besichtigungen und Führungen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr
(wenn nicht anders angegeben)

1. St.-Marienkirche
Kreuzförmige Basilika nach Vorbild der Lübecker Marienkirche aus dem 13.-15. Jahrhundert mit Astronomischer Uhr von 1472
Besichtigung: 11 bis 17 Uhr (Gottesdienst 9.30 Uhr)
Erläuterungen zum aktuellen Baugeschehen durch den Förderverein St. Marien.

2. Altes Kantorat, Am Ziegenmarkt 4
Im Kern spätgotisch, 1730 überformtes und 1995-2000 saniertes Kantorat
Kellerbesichtigung und Führung durch den Christlichen Verein junger Menschen

3. 200- Jahr- Feier Vogelsang 14
1806 errichtetes dreigeschossiges Traufenhaus, eines der letzten erhaltenen klassizistischen Stadtpalais, beim Bombenangriff 1942 ausgebrannt, wurde es noch im Krieg notdürftig wiederhergestellt. 2005 Restaurierung der Fassade und Wiederherstellung des Steildaches.
Besichtigung der ausgedehnten Kelleranlage mit Veranstaltungssaal und des Hofgartens

4. Ideenbörse in der Volkshochschule - Alter Markt
Erläuterung der Freiflächenplanung um Petrikirche und Stadtmauer durch die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung und den Landschaftsarchitekten (Büro Hamann)
Wie kann an das Petritor erinnert werden? - Vorstellung einer Studentenarbeit
Historische Ansichten von Rostock werden präsentiert

5. St.-Petrikirche
Basilika des 14. Jahrhundert., mit 117 Meter hohem Turmhelm
Besichtigung 13 bis 17 Uhr, (11 Uhr Gottesdienst)
Turmbesteigung (gegen eine Spende 1,50 bis 2,00 Euro) von 10 bis 17 Uhr
Der Lift fährt bis zum Rundgang der Aussichtsplattform innerhalb des Turmmassivs

6. Speicher Wollenweber Str. 62
Zusammen mit dem Großspeicher der Wollenweberstraße 59 und den angrenzenden Gebäuden in dem geschwungenen Straßenzug ist hier ein Ensemble von besonderem städtebaulichen Wert überliefert, das dreigeschossige breit gelagerte Gebäude mit mittigem Aufzugsaufbau über der Gebäudedurchfahrt prägt das Bild dieses 1731 entstandenen Speichers, auf dem Hof restauriertes Sudhaus aus der Zeit um 1800
Besichtigung ausgewählter Teile des gerade fertig gestellten Gebäudekomplexes,
Vorstellung der an historischen Vorbildern orientierten Hofgestaltung

7. Beginenberg 2
Ehemalige Ausspanne in der Altstadt mit historischer Kelleranlage
Besichtigung des reizvoll gestalteten Stadthofes mit neuen Wandbildern und des Gewölbekellers unter dem Motto „Kaffee, Kultur und Kuchen im Wildgarten“

Gleich um die Ecke liegt der romantisch zugewachsene Weg „Hinter der Mauer“ mit dem Lagebuschturm, für den gegenwärtig eine neue Nutzung gesucht wird.

8. Kloster zum Heiligen Kreuz und Universitätskirche
Zisterzienser-Nonnenkloster aus dem 14./15. Jahrhundert, heute Kulturhistorisches Museum, mit dazugehöriger Klosterkirche aus der ersten Hälfte des 14. Jh., jetzt Universitätskirche,
Sanierung 2005 abgeschlossen; Zugang über das Museum
Dauerausstellungen: Klöster in Rostock, mittelalterliche Kunst, Kunsthandwerk, Künstlerkolonien Ahrenshoop & Schwaan
Rostocker Stadtbilder. Stadtansichten und Stadtpläne aus fünf Jahrhunderten
Die Ausstellung spannt einen Bogen von den frühesten gedruckten Ansichten Rostocks bis hin zu Darstellungen der Stadt und ihrer Bauten aus dem 20. Jahrhundert. Sie präsentiert ein einmaliges Panorama aus selten gezeigten, kostbaren, jahrhundertealten Drucken, Gemälden, Postkarten und Stadtplänen und stellt diese in den Kontext der Entwicklung Rostocks.
Führungen durch die Ausstellungen des Museums und den Klostergarten        

9. Kröpeliner Tor - Neues von den Wallanlagen
Repräsentatives Stadttor, Unterbau vom Ende 13. Jahrhundert, die oberen Geschosse aus dem 14. Jahrhundert, 1969 Umbau zum Museum, heute Sitz der Geschichtswerkstatt Rostock e. V.
Vorstellung der Planungen rund ums Kröpeliner Tor
Erläuterung der Sanierung der Wallanlagen (unter anderem Wallgrabenentschlammung)
Fotoausstellung zur Geschichte der Stadtbefestigungen, Ideen zur Umgestaltung des ehemaligen Ausflugslokals Haus der Freundschaft
Jede volle Stunde Führungen: Tor, Stadtmauer, Wallanlagen bzw. Lindenpark

10. Hausbaumhaus
Kaufmannshaus mit gotischem Backsteingiebel von 1490, Eichenstamm als Hausbaum trägt die Kernlast des Gebäudes
Besichtigung und Ausstellung zur Geschichte des Hauses durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Frau Gielow

11. Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Rostock, August-Bebel-Straße
Gebaut Ende der 50er Jahre, Nutzung ab 1960 als Untersuchungshaftanstalt des MfS,
heute Dokumentations- und Gedenkstätte in einem Teil des Zellentrakts, Zugang über Augustenstraße und Grüner Weg
Besichtigung der ehem. Haftanstalt mit Originalzellen, Zellentrakt, sog. „Freihof", Dunkelzellen
Dauerausstellung zum Thema MfS und zur Haftanstalt,
Schwerpunktthema: Ökologische Gruppen im Fadenkreuz der Staatssicherheit

12. Villa Parkstraße 18
Vom S-Bahnhof Parkstraße stadtauswärts gelegen, 1927 als Villa für den Bonbonfabrikanten Wilhelm Wieck (Holtfreter & Alert) errichtet. Der Architekt Karl Sprekelsen verband den norddeutschen Backsteinexpressionismus mit ersten Elementen des Neuen Bauens. Besonders bemerkenswert ist die klar strukturierte symmetrische Gartenanlage mit dem aufwändig gestalteten Wasserbecken aus der Erbauungszeit.
Führung durch den Garten, Erläuterung der gartenplanerischen Idee der 20er Jahre

13. St.-Johannis-Kirche
Tiergartenallee 4 - idyllisch im Barnstorfer Wald liegt die kleine Kirche. Sie stammt aus der Serie der vom Architekten Otto Bartning nach dem Zweiten Weltkrieg entworfenen „Notkirchen“, die unter Verwendung der Steine der zerstörten Jakobikirche erbaut und am 17. September 1950 geweiht wurde.
11 bis 14.30 Uhr Besichtigung (10 und 15 Uhr Gottesdienst)
Ausstellung zur Jakobikirche und Johanniskirche, Ausschank von Kaffee, Tee und Kuchen

14. Botanischer Garten der Universität, Hamburger Straße
Unter Einbeziehung von natürlichen Landschaftselementen wie sanften Hügeln, Teichen und kleinen Bächen wurde der 7,8 Hektar große Botanische Garten 1936-39 angelegt.
Führungen um 10, 11.30 und 14 Uhr durch Dr. Nauenburg; Vorstellung des neuen Tropengewächshauses.

15. Pfarrkirche Warnemünde
Neugotischer Backsteinbau von 1866/71 auf kreuzförmigem Grundriss, spätgotischer Flügelaltar, Christophorusstatue
11.30-16.30 Uhr Besichtigung und Führungen durch den Förderverein
(10 Uhr Gottesdienst)
17 Uhr Konzert für Orgel und Sopran

16. Kirche Toitenwinkel
Krummendorfer Straße
Dorfkirche aus dem 14. Jahrhundert, ursprünglich Patronat der Familie von Moltke, bemerkenswerte Decken- und Wandmalereien, 2003 Chorraum restauriert
von 16 bis 19 Uhr geöffnet, Führungen 16, 17 und 18 Uhr durch Pastorin Finger

17. Societät Rostock maritim
ehemaliges Schifffahrtsmuseum - August-Bebel-Str.1
10 bis 18 Uhr Ausstellungen der maritimen Vereine

18. Kunsthalle, Hamburger Straße 40
Der bemerkenswerte Ausstellungsbau von 1969 wurde effektvoll in die weitläufige
Parklandschaft des Schwanenteiches integriert.
10 bis 20 Uhr: kostenloser Besuch der Ausstellung:
Christo und Jeanne-Claude
The Pont Neuf, Wrapped
Over The River
um 11 und 15 Uhr Führungen (drei Euro) durch die Ausstellung