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88 Prozent der Rostockerinnen und Rostocker leben gern hier

Pressemitteilung vom 09.05.2023

Ergebnisse der Bürgerinnen- und Bürgerbefragung zum Thema „Wohnen und Nachbarschaft“


Über 3.200 Rostockerinnen und Rostocker beteiligten sich an der im Herbst 2022 durchgeführten Bürgerinnen- und Bürgerumfrage. Und erneut bestätige sich: Die Hansestädterinnen und Hansestädter fühlen sich wohl in ihrer Stadt. Rund neun von zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Befragung leben gern in Rostock und möchten hier wohnen bleiben.

Im Durchschnitt leben die befragten Rostockerinnen und Rostocker seit 29 Jahren in ihrer Heimatstadt, seit zwölf Jahren in ihrem Wohngebiet und seit neun Jahren in ihren derzeitigen Wohnungen. Die höchste Fluktuation gibt es in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Mit im Schnitt 23 Jahren hat Biestow die höchste Wohndauer, was sich durch den hohen Altersdurchschnitt (59 Jahre) und die hohe Eigentümerquote (81 Prozent) im Stadtbereich erklären lässt.

Mehr als drei Viertel der befragten Rostocker Haushalte (78 %) haben die Wohnung oder das Hauses gemietet. Grund- und Gesamtmieten fügen sich in den langjährigen Trend der Preissteigerung: Sie sind im Vergleich zu den Vorjahresumfragen weiter gestiegen. Ein Rostocker Mieterhaushalt zahlte 2022 im Mittel für den Quadratmeter Wohnfläche 6,86 Euro Grundmiete/Nettokaltmiete bzw. 9,45 Euro Gesamtmiete (einschließlich Heizungs- und sonstige Betriebskosten).

2022 belasten die Wohnkosten einen Rostocker Mieterhaushalt mit durchschnittlich 26,9 Prozent. Damit ist der Anteil des Haushaltseinkommens, der für die Wohnkosten aufgebracht werden muss, im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken (2016 = 27,5%; 2013 = 29,8%). Am höchsten ist die Mietkostenbelastung für Personen mit niedrigen Einkommen, Singlehaushalte, allein stehende Rentner und Alleinerziehende.

Über 80 Prozent der Befragten haben in den letzten fünf Jahren Mietsteigerungen wahrgenommen, darunter 30 Prozent sogar deutliche Erhöhungen. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, dass die Mieten unverändert geblieben seien.

Mehr als die Hälfte (60 Prozent) aller Befragungsteilnehmenden sehen das Verhältnis der Menschen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft positiv - man ist mit den Nachbarn befreundet oder man kennt die Nachbarn, unterhält sich und hilft einander. In Gartenstadt/Stadtweide (94 %), Biestow (88 %) und Brinckmansdorf (86 %), in Stadtbereichen mit einem hohen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern, schätzt man die Nachbarschaftsverhältnisse am positivsten ein, während die Befragten in Dierkow-Neu, Schmarl und Groß Klein diese deutlich schlechter bewerten.

78,6 Prozent bewerten das Wohnumfeld als guten Ort für Kinder, um groß zu werden. Am höchsten sind Zustimmungswerte bei Befragten aus Biestow, Gartenstadt/Stadtweide und Brinckmansdorf.

Die Umzugsneigung der Rostocker Befragten hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Die aktuelle Umfrage ergab, dass 39 Prozent der Befragten einen Umzug beabsichtigen, aber die wenigsten in naher Zukunft. Der Hauptgrund für einen Wohnungswechsel ist, dass der aktuelle Wohnraum zu klein (geworden) ist. Es folgt der Wunsch, in Haus- oder Wohnungseigentum zu ziehen. An dritter Stelle steht der Bedarf an alters- bzw. behindertengerechtem Wohnraum.

Die Mehrheit der Rostockerinnen und Rostocker nennt bei der Frage, in welchem Stadtbereich sie gerne leben wollen, das eigene Wohnumfeld als häufigste Antwort. Nur Befragte aus Groß Klein, Evershagen, Dierkow-Neu und Toitenwinkel würden am liebsten woanders - genauer gesagt in Warnemünde bzw. Gehlsdorf - leben. Der aktuell bewohnte Stadtbereich schafft es aber trotzdem auf Platz 2 der häufigsten Nennungen. Für Rostock insgesamt sind Warnemünde und Stadtmitte die favorisierten Wohngebiete.

Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird von 90 Prozent der Befragten als gut bewertet. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der Befragung aus dem Jahr 2021.

Ebenfalls zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit der Versorgung mit Apotheken und bedürfnisgerechten Einkaufsmöglichkeiten im Stadtbereich. Am schlechtesten bewertet wurde die Parkplatzsituation. Insbesondere Befragungsteilnehmer aus den Stadtbereichen Kröpeliner-Tor-Vorstadt und Stadtmitte stimmten der Aussage „Es gibt ausreichend Parkplätze“ nicht zu.

Rund 70 Prozent der befragten Personen sehen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen als Bereicherung für Rostock an. Mit über 85 Prozent findet sich die höchste Zustimmungsrate unter Befragten aus der Kröpeliner-Tor-Vorstadt.

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wird von der großen Mehrheit als eine der drei wichtigsten kommunalen Aufgaben angesehen. Dem folgen die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie der Umwelt- und Klimaschutz.

Bei der Priorisierung der kommunalen Aufgaben zeigen sich altersbedingte Differenzen: Für die 18- bis 24-Jährigen haben der Umwelt- und Klimaschutz eine hohe Relevanz. Je älter die Befragten, desto mehr Bedeutung wird der Überwachung der öffentlichen Ordnung beigemessen. Dass finanzielle Mittel in die Sanierung und den Ausbau von Schulen investiert werden sollten, dafür plädierte insbesondere die Altersgruppe der 34- bis 44-Jährigen.

Den gesamten Bericht zur Kommunalen Bürgerinnen und Bürgerbefragung 2022 mit ausführlichen Tabellenteil ist im Internet abrufbar unter www.rostock.de/statistik.