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Rathaus zeigt Ausstellung zu Prostitution und Frauenhandel

Pressemitteilung vom 08.11.2005

Die Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, Ortsgruppe Rostock, hat in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadtverwaltung, dem Verein "Frauen helfen Frauen", dem Evangelischen Frauenwerk in Mecklenburg-Vorpommern und der Arbeits-gemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Rostock, die Ausstellung "Ohne Glanz und Glamour - Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung" im Rahmen der Anti-Gewaltwoche 2005 nach Rostock geholt.

Die Ausstellung wird am 14. November um 11 Uhr im Foyer des Rathauses eröffnet: Dazu werden auch Dr. Margret Seemann, Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung Mecklenburg-Vorpommern, und der Rostocker Senator für Finanzen, Verwaltung und Ordnung, Sebastian Schröder erwartet. Eine Einführung in die Exposition gibt Juliane von Krause, TERRE DES FEMMES e.V., München, um 11.15 Uhr. Zu Aspekten der Vertretung von OpferzeugInnen von Menschenhandel in Ermittlungs- und Strafverfahren spricht Regina Kalthegener, Rechtsanwältin, Berlin, um 12.15 Uhr.

"Sklaverei im 21. Jahrhundert - Wege aus Menschenhandel und Zwangsprostitution" steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion um 12.45 Uhr. Dazu werden unter anderem Claudia Franke, Dipl. Sozialpäd., contra-Beratungs- und Koordi-nierungsstelle für Betroffene von Frauenhandel, Kiel, Fred Grimm, Journalist aus Hamburg, Heike Herold, Runder Tisch gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution Rostock, Ulrich Hinse, Referat für Prävention, Innenministerium Mecklenburg Vorpommern und Regina Kalthegener, Rechtsanwältin aus Berlin erwartet. Darüber hinaus nehmen Hannelore Monegel, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, und Karin Schmidt, Gleichstellungspolitische Sprecherin der Linkspartei, PDS-Fraktion, daran teil.

Ausstellungsführungen für Schulklassen werden angeboten. Anmeldungen sollten bitte unter der Rufnummer 4403290 vorgenommen werden. Die von TERRE DES FEMMES, Tübingen, konzipierte Ausstellung mit dem Ziel über Fakten und Daten zu informieren, wirft gleichzeitig die Fragen auf: Welche Dimensionen und Formen hat das Geschäft mit der "Ware Frau"? Wer ist beteiligt, wer gewinnt und wer verliert? Begleitend zur Ausstellung wird am 17. November im LiWu, Stephanstr. 7, der Film "Lilja 4-ever" um 20 Uhr gezeigt.

Auch in Rostock, als größter Stadt des Landes und Hafenstadt, haben sich die Delikte Zwangsprostitution und Menschenhandel etabliert. Die aufgedeckten Verbrechen in dieser Szene in Rostock, weisen auf feste Strukturen der organisierten Kriminalität. Im Februar 2005 wurde daher durch das Rostocker Büro für Gleichstellungsfragen ein Runder Tisch zum Anliegen der Bekämpfung von Zwangsprostitution und Menschenhandel eingerichtet. In diesem Gremium beraten die Vertreter von Staatsanwaltschaft, Polizei, Bundespolizei, des Stadtamtes, Abt. Gewerbeangelegenheiten und Abt. Einwohnerangelegenheiten, Sachgebiet Ausländerangelegenheiten, des Sozialamtes, der Agentur für Arbeit, der Koordinierungsstelle CORA und der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt über die Situation in Rostock und Möglichkeiten der Bekämpfung sowie zur Verbesserung des Schutzes der Opfer.

Anliegen des Runden Tisches sind die Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution in Rostock, die Sicherung von Schutz und Hilfe für die Opfer und die Erlangung von verfahrensrechtlich relevanten Aussagen von Opferzeugen. Darüber hinaus sollen Ämter und Behörden sensibilisiert und die Kooperation gefördert werden, um ein koordiniertes, strukturiertes und konsequentes Vorgehen aller zum Thema arbeitenden Stellen zu erreichen. Damit soll die Einrichtung einer zukünftigen Fachstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution vorbereitet werden. Die Ausstellung, die bis zum 25. November zu sehen ist, soll Anlass zu einer gesellschaftlichen Diskussion über dieses aktuelle Thema geben.

Brigitte Thielk
Gleichstellungsbeauftragte
der Hansestadt Rostock