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Na­vi­ga­ti­on

Re­de des Se­na­tors für Um­welt, So­zia­les, Ju­gend und Ge­sund­heit, Dr. Wolf­gang Nitz­sche, zur Ver­lei­hung des Um­welt­prei­ses der Han­se­stadt Ros­tock "Joe Du­ty" am 5. Ju­ni 2008 im Ba­rock­saal

Pres­se­mit­tei­lung vom 05.06.2008

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren, sehr ge­ehr­te Frau An­ne Du­ty,

Die Um­welt­preis­ver­lei­hung "Joe Du­ty" am Welt­um­welt­ag ist nun schon zu ei­ner schö­nen Tra­di­ti­on ge­wor­den. Mit Joe Du­ty (10. Ja­nu­ar 1931 - 24. März 1990) ehrt die Han­se­stadt Ros­tock ei­nen ih­rer ver­dienst­volls­ten Bür­ger. Ich will nur kurz sei­nen Le­bens­weg skiz­zie­ren. Joe Du­ty wur­de 1931 als Sohn ei­nes Förs­ters in Böh­men ge­bo­ren und stu­dier­te Bio­lo­gie in Leip­zig und Hal­le. Seit 1958 leb­te und ar­bei­te­te er in Ros­tock. Hier war er als wis­sen­schaft­li­cher As­sis­tent am da­ma­li­gen Geo­gra­phi­schen In­sti­tut der Uni­ver­si­tät Ros­tock tä­tig. Er führ­te ver­tie­fen­de Stu­di­en un­ter an­de­rem in der Pflan­zen­so­zio­lo­gie bei Prof. Tü­xen und in der Bo­den­kun­de bei Prof. Reu­ter durch.

Sei­nem En­ga­ge­ment als Kreis­na­tur­schutz­be­auf­trag­ter ist es zu ver­dan­ken, dass zahl­rei­che öko­lo­gisch wert­vol­le Le­bens­räu­me er­hal­ten wer­den konn­ten. Er nutz­te die in der DDR ge­ge­be­nen Mög­lich­kei­ten ma­xi­mal aus, um für die Er­for­schung und den Er­halt der Na­tur, be­son­ders der Pflan­zen­welt, in ganz Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu wir­ken. So wur­de er zu ei­nem her­vor­ra­gen­den Ken­ner der meck­len­bur­gi­schen Land­schaft und der Pflan­zen- und Tier­welt - er prak­ti­zier­te ganz­heit­li­che Land­schafts­öko­lo­gie. Sei­nem Ein­satz ist es zu ver­dan­ken, dass zahl­rei­che öko­lo­gisch be­deut­sa­me Le­bens­räu­me er­hal­ten sind. Sein gro­ßes En­ga­ge­ment für Um­welt­bil­dung konn­ten die er­le­ben, die sei­ne be­geis­tern­den Vor­trä­ge be­such­ten. Ziel­grup­pen wa­ren jün­ge­re und äl­te­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Wie Wis­sens­ver­mitt­lung auch von der Aus­strah­lung der Per­son pro­fi­tier­te, konn­te man bei Joe Du­ty er­le­ben.

Ei­ni­ge Zeit vor sei­nem Tod im Jah­re 1990 er­krank­te er schwer. Die Zeit des po­li­ti­schen Um­bruchs konn­te er, wenn auch nur kurz, noch er­le­ben.

Ge­stat­ten Sie mir nun ei­ne kur­ze Über­sicht der bis­he­ri­gen Preis­trä­ger und Preis­trä­ge­rin­nen. Da­nach will ich ei­ne Wür­di­gung der dies­jäh­ri­gen Be­wer­bun­gen ein­schlie­ß­lich der Preis­trä­ger vor­neh­men, be­vor ich zur Aus­zeich­nung kom­me.

1993: Rolf Reh­bein und die Ju­gend­fach­grup­pe Or­ni­tho­lo­gie & Vo­gel­schutz

1994: der Ros­to­cker "Stor­chen­va­ter" Hans Zöllick und zwei Öko­kurs-Pro­jek­te vom Gym­na­si­um am Goe­the­platz

1995: IG Stadt­öko­lo­gie Ros­tock und das Ehe­paar Bär­bel und Pe­ter Brehm

1996: die Fach­grup­pe Fle­der­m­aus­schutz im NABU Ros­tock und das Pro­jekt "Öko­lo­gi­sches Schul­um­feld" von Ar­che Ros­tock e.V.

1997: kein Preis ver­ge­ben, son­dern die Fach­grup­pe Feld­her­pe­to­lo­gie und Ichthyo­fau­nis­tik im NABU Ros­tock er­hielt das Preis­geld als Zu­wen­dung.

1998: Öko­haus Ros­tock e.V.

1999: die Fach­grup­pe My­ko­lo­gie "Ros­to­cker Pilz­freun­de" und die DRK-Kin­der­ta­ges­stät­te Reu­ters­ha­gen.

2000: der Lan­des­pfle­ge­hof Dish­ley

2001: Goe­the­gym­na­si­um Ros­tock für die Ar­beit über Flech­ten als Si­gnal­trä­ger un­se­rer Le­bens­qua­li­tät und für die Ak­ti­ons­grup­pe der Na­tur­schutz­ju­gend des Mu­se­ums­ho­fes Stef­fens­ha­gen.

2002: DRK Kin­der­ta­ges­stät­te Reu­ters­ha­gen

2003: Dr. Claus-Die­ter Ga­bri­el für sein Le­bens­werk auf dem Ge­biet des Na­tur­schut­zes und der Um­welt­bil­dung

2004: In­ge­lo­re Ner­ge un­ter an­de­rem für die Kar­tie­rung von Am­phi­bi­en und Rep­ti­li­en und Hei­di French für die Be­treu­ung kran­ker und ver­letz­ter Igel

2006: AWO-Kin­der­ta­ges­stät­te "Rap­pel­kis­te" für ihr Um­welt- und In­ter­net­pro­jekt "Ent­lang den Flüs­sen Eu­ro­pas" und Dr. Rolf Kuhn für sein gro­ßen Ver­diens­te auf dem Ge­biet des Bio­top- und Ar­ten­schut­zes in der Re­gi­on um Ros­tock

Die bis­he­ri­gen Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger sind ei­ne gu­te Wi­der­spie­ge­lung der viel­fäl­ti­gen In­ten­tio­nen so­wie der Mög­lich­kei­ten der prak­ti­schen Um­welt- und Na­tur­schutz­ar­beit mit den eh­ren­amt­li­chen Na­tur­schutz­grup­pen, en­ga­gier­ten Ein­zel­per­so­nen, Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, Ver­ei­nen und Ver­bän­den. Um­welt- und Na­tur­schutz mit dem Ziel zu­kunfts­fä­hi­ger Ent­wick­lung sind ei­nes der wich­tigs­ten The­men der Ge­gen­wart. In al­len ge­sell­schaft­li­chen Be­rei­chen ist es not­wen­di­ger denn je, Lö­sun­gen für öko­lo­gi­sche Pro­ble­me zu fin­den. Be­mü­hun­gen um die Er­hal­tung der Na­tur, um die Ver­bes­se­rung der Um­welt­be­din­gun­gen und um ganz­heit­li­che Lö­sun­gen kön­nen nicht nur von der Ver­wal­tung aus­ge­hen. Häu­fig sind es Ver­ei­ne, Ver­bän­de, Un­ter­neh­men oder ein­zel­ne Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die sich ak­tiv en­ga­gie­ren.

Nun zu den Be­wer­bun­gen 2008:

Auch in die­sem Jahr hat­te das Preis­ge­richt, dass mit Frau An­ne Du­ty, An­ge­hö­ri­gen der Frak­tio­nen, der Uni­ver­si­tät und der Ver­wal­tung be­setzt war, die Auf­ga­be zu er­fül­len, ei­nen wür­di­gen Preis­trä­ger bzw. Preis­trä­ge­rin zu fin­den. An die­ser Stel­le mei­nen Dank da­für.

Die Aus­schrei­bung des Prei­ses wur­de am 14. No­vem­ber 2007 im Städ­ti­schen An­zei­ger ver­öf­fent­licht.

Sie­ben Vor­schlä­ge gin­gen bei mir ein. Al­le Ein­sen­dun­gen lie­gen zur Ein­sicht im Foy­er aus, ich la­de Sie ein, die Ar­bei­ten im An­schluss zu be­sich­ti­gen.

Das Preis­ge­richt hat sich am 15. April 2008 zur Be­ra­tung ge­trof­fen. Vor­aus­set­zung für die An­er­ken­nung ei­nes Preis­vor­schla­ges war, dass eh­ren­amt­li­che Ar­beit ge­leis­tet wur­de. Die Ju­ry hat sich die Ent­schei­dung für die Preis­trä­ger nicht leicht ge­macht. Ich bit­te die Be­wer­ber, die heu­te oh­ne Aus­zeich­nung aus die­ser Um­welt­preis­ver­lei­hung her­aus­ge­hen, nicht zu sehr ent­täuscht zu sein. In zwei Jah­ren wird er­neut der Um­welt­preis "Joe Du­ty" ver­lie­hen. Die Qua­li­tät der vor­ge­schla­ge­nen Pro­jek­te spricht da­für, dass sie in über­ar­bei­te­ter Form durch­aus Chan­cen ha­ben, den Preis in zwei Jah­ren zu ge­win­nen. Ich wün­sche Ih­nen viel Er­folg da­bei.

Nun zu den sie­ben Vor­schlä­gen zur Um­welt­preis­ver­lei­hung "Joe Du­ty". Ge­stat­ten Sie mir mei­ne Sehr ge­ehr­ten Da­men und Her­ren, dass ich die Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber vor­stel­le.

1.​Vor​schl​ag - Frau In­grid Köp­pen hat sich mit dem Wei­den­dom auf dem Ge­län­de der IGA be­wor­ben. Der Ver­ein "Freun­des­kreis Wei­den­dom e.V." leis­tet be­reits seit 2003 eh­ren­amt­li­che Ar­beit, die so­wohl die pfle­ge­ri­schen Maß­nah­men als auch die Ge­stal­tung von viel­fäl­ti­gen kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen Ver­an­stal­tun­gen be­trifft. Für vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Han­se­stadt Ros­tock wird der Wei­den­dom auf der IGA da­durch zu ei­nem nicht mehr weg zu den­ken­den Klein­od.

2. Vor­schlag - Herr Gün­ther Hoff­mann, ver­ant­wort­lich für den Um­welt-, Na­tur- und Ar­ten­schutz im Kreis­ang­ler­ver­band Ros­tock hat sich mit dem The­ma: "Kon­trol­le und che­mi­sche Über­wa­chung der Was­ser­qua­li­tät der Pacht­ge-wäs­ser des Kreis­ang­ler­ver­ban­des Ros­tock" be­wor­ben. Der Kreis­ver­band be­wirt­schaf­tet 5 An­gel­ge­wäs­ser mit ei­ner Ge­samt­flä­che von 28 ha. Dar­aus er­gibt sich ei­ne ho­he Ver­ant­wor­tung für die Er­hal­tung der Na­tür­lich­keit, sprich He­ge und Pfle­ge die­ser Tei­che. Als Be­wirt­schaf­ter küm­mern sich die An­gel­freun­de ne­ben dem Fisch­be­satz und der Ar­ten­viel­falt in den Ge­wäs­sern ganz be­son­ders um die Sau­ber­keit im Um­feld der Tei­che.

3. Vor­schlag - Herr Karl Krü­ger hat sich mit dem Rö­ker­berg­park Dier­ha­gen be­wor­ben. Mit be­wun­derns­wer­tem En­ga­ge­ment ha­ben Herr Krü­ger und sei­ne Hel­fe­rin­nen und Hel­fer ei­nen klei­nen Park ge­schaf­fen, der auch als Lehr­pfad für Kin­der an­ge­legt ist. Auch fi­nan­zi­ell hat Herr Krü­ger viel in die­sen Park in­ves­tiert. Durch sei­nen Ein­satz konn­te er noch mehr Na­tur­freun­de im In- und Aus­land da­für ge­win­nen, sich für Na­tur- und Um­welt­schutz ein­zu­set­zen.

4. Vor­schlag - Herr Tho­mas Möl­ler, Vor­sit­zen­der des All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club Lan­des­ver­band Meck­len­burg-Vor­pom­mer e.V. schlägt die Re­gio­nal­grup­pe Ros­tock für die Ak­ti­vi­tä­ten zur Rad­ver­kehrs­för­de­rung seit der Wie­der­be­le­bung der Orts­grup­pe im Jahr 2004 vor.

5. Vor­schlag - Herr Ralph Em­me­rich, Vor­sit­zen­der des Na­tur­schutz­bun­des Re­gio­nal­ver­band "Mitt­le­res Meck­len­burg e.V.", schlägt Frau In­ge Du­ty mit ih­rem Le­bens­werk vor.

6. Vor­schlag - Frau Bär­bel Haa­se, Lei­te­rin KI­TA "Reu­ters­ha­gen" DRK Kreis­ver­band Ros­tock, be­wirbt sich mit dem "Kräu­ter­gar­ten für al­le Sin­ne".

7. Vor­schlag - Herr Dr. Mar­cus von Steng­lin be­wirbt sich mit der "Ros­to­cker In­itia­ti­ve für ei­ne zu­kunfts­fä­hi­ge Kreis­lauf­wirt­schaft und ge­gen Müll­ver­bren­nung e.V."

Mei­ne Da­men und Her­ren, die Ju­ry hat ent­schie­den: Der Um­welt­preis der Hans­stadt Ros­tock "Joe Du­ty" wird in die­sem Jahr an­tei­lig ver­ge­ben an Frau In­ge Du­ty und den All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club Re­gio­nal­grup­pe Ros­tock.

Nun zur Wür­di­gung des Le­bens­wer­kes von Frau In­ge Du­ty

Der NABU Re­gio­nal­ver­band "Mitt­le­res Meck­len­burg" hat Frau In­ge Du­ty für den Um­welt­preis vor­ge­schla­gen. Da­mit soll Frau In­ge Du­ty für ih­re her­aus­ra­gen­des Jahr­zehn­te lan­ges Wir­ken im Na­tur- und Um­welt­schutz und bei der na­tur­kund­lich-wis­sen­schaft­li­chen Er­for­schung der Ros­to­cker Re­gi­on ge­wür­digt wer­den und ei­ner brei­ten Öf­fent­lich­keit be­kannt ge­macht wer­den. Seit ihr In­ter­es­se an der Na­tur in der Kind­heit ge­weckt wur­de, hat sich In­ge Du­ty im Lau­fe ih­res Wir­kens im­mer wie­der neue na­tur­kund­li­che In­ter­es­sen- und Ar­beits­ge­bie­te er­schlos­sen. So hat sie sich in­ten­siv mit vo­gel-, säu­ge­tier- und in­sek­ten­kund­li­chen so­wie bo­ta­ni­schen und pilz­kund­li­chen The­men be­fasst. Sie hat sich Ar­ten­kennt­nis an­ge­eig­net, Kar­tie­run­gen und Er­fas­sun­gen durch­ge­führt und die Er­geb­nis­se ih­rer Ar­beit pu­bli­ziert. Aus der um­fas­sen­den Kennt­nis der hei­mi­schen Na­tur und der sie ge­fähr­den­den Ein­flüs­se ist ihr nach­hal­ti­ges En­ga­ge­ment für den Na­tur- und Um­welt­schutz er­wach­sen. Mit gro­ßer Ein­satz­be­reit­schaft hat sie sich dem Schutz und der Er­hal­tung des na­he Ros­tock ge­le­ge­nen Vor­we­de­ner Ge­bie­tes mit Wald-, Feucht- und Wie­sen­flu­ren ge­wid­met. In­ge Du­ty hat hier prak­ti­sche Ar­ten- und Bio­top­schutz­maß­nah­men in­iti­iert und durch­ge­führt. Sie hat hier aber auch auf lo­ka­le Ent­schei­dungs­pro­zes­se da­hin­ge­hend ein­ge­wirkt, dass Na­tur- und Um­welt­schutz­in­ter­es­sen bei land­schafts­ver­än­dern­den Maß­nah­men und Ent­wick­lun­gen be­rück­sich­tigt wer­den. In­ge Du­ty war lang­jäh­rig an der Uni­ver­si­tät Ros­tock täig. Sie hat drei Kin­der und ih­re viel­fäl­ti­gen na­tur­kund­li­chen In­ter­es­sen ha­ben auch ih­re Kin­der ge­prägt. Sie hat ihr In­ter­es­se und ih­re Be­geis­te­rung wei­ter­ge­ben. Trotz ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit und der Er­zie­hung ih­rer drei Kin­der hat sie stets her­vor­ra­gen­de eh­ren­amt­li­che Ar­beit ge­leis­tet.

Nach der po­li­ti­schen Wen­de ist die Be­tei­li­gung an Pla­nungs- und Ent­schei­dungs­fin­dungs­pro­zes­sen für Stadt­ent­wick­lungs­vor­ha­ben in und um Ros­tock ein we­sent­li­ches Ar­beits­feld von In­ge Du­ty ge­wor­den. Dies hat sie zum ei­nen über den NABU, der als an­er­kann­ter Na­tur­schutz­ver­band bei vie­len Vor­ha­ben in der Pla­nungs­pha­se ge­set­zes­ge­mäß zu be­tei­li­gen ist, und zum an­de­ren über die Mit­ar­beit in städ­ti­schen Gre­mi­en wie Um­welt­aus­schuss und Bei­rä­te ver­wirk­licht. Hier will ich nur noch ih­re Ar­beit im Bei­rat für Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge beim Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge, den Um­welt­bei­rat der IGA und den Klein­gar­ten­bei­rat der Han­se­stadt be­son­ders her­vor­zu­he­ben.

Die­ses an­dert­halb Jahr­zehn­te lang eh­ren­amt­lich ge­leis­te­te und zeit­in­ten­si­ve En­ga­ge­ment, zeugt von dem ho­hen Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, durch das sich In­ge Du­ty aus­zeich­net. Bei­spiel­ge­bend ist da­bei die auf fun­dier­ten Kennt­nis­sen be­ru­hen­de stets sach­ori­en­tier­te Art, mit der sie sich oft auch be­harr­lich ge­gen­über ih­ren Ge­sprächs­part­nern für die In­ter­es­sen des Na­tur- und Um­welt­schut­zes ein­ge­setzt hat. Den NABU Kreis­ver­band Ros­tock hat In­ge Du­ty 14 Jah­re als Vor­sit­zen­de ge­lei­tet und ge­stal­tet und da­bei ak­tiv und ver­ant­wort­lich in den Fach­grup­pen des Ver­ban­des mit­ge­wirkt. Sie war ak­ti­ves Mit­glied der Fach­grup­pen Or­ni­tho­lo­gie und My­ko­lo­gie und lei­te­te spä­ter die Fach­grup­pe En­to­mo­lo­gie. Zu die­sen The­men hat sie auch wis­sen­schaft­lich ge­ar­bei­tet. Trotz ih­res Al­ters und der vie­len eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­kei­ten ist In­ge Du­ty wei­ter­hin ak­ti­ves Mit­glied im Na­tur­schutz­bund und in der Fach­grup­pe En­to­mo­lo­gie, der sie im­mer noch vor­steht. Lei­der kann ich in die­sem Rah­men nicht al­le Ak­ti­vi­tä­ten aus­rei­chend wür­di­gen.

Mei­ne sehr ge­ehr­ten Da­men und Her­ren der vor­schla­gen­de NABU hat mit Ge­nau­ig­keit die Leis­tun­gen von Frau Du­ty fest­ge­hal­ten. Die um­fang­rei­che Do­ku­men­ta­ti­on ih­rer eh­ren­amt­li­chen Ar­beit und ei­ni­ge ih­rer Ver­öf­fent­li­chun­gen zum Bei­spiel über die Schweb­flie­gen, kön­nen Sie im An­schluss an die Preis­ver­lei­hung ein­se­hen. Ih­nen Frau In­ge Du­ty gra­tu­lie­re ich recht herz­lich Ver­lei­hung des Um­welt­prei­ses "Joe Du­ty" der Han­se­stadt Ros­tock 2008 und dan­ke Ih­nen für Ih­re gro­ß­ar­ti­ge Le­bens­leis­tung.

Die Hal­bie­rung des Um­welt­prei­ses "Joe Du­ty" 2008 macht es mög­lich, dass wir heu­te auch den All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club Re­gio­nal­grup­pe Ros­tock aus­zeich­nen kön­nen. Der ADFC ist ein Ver­kehrs­club und ver­steht sich gleich­zei­tig als Um­welt­ver­band und In­ter­es­sen­ver­tre­tung für Rad­fah­re­rin­nen und Rad­fah­rer und Fu­ß­gän­ge­rin­nen und Fu­ß­gän­ger. Die ADFC-Orts­grup­pe Ros­tock hat sich im Jah­re 2004 neu ge­grün­det. Die Neu­grün­dung stand im Zu­sam­men­hang mit dem Be­ginn des so ge­nann­ten In­ter­reg-III-B-Pro­jek­tes "Bal­tic Sea Cy­cling", in dem der ADFC Ros­tock Part­ner ge­wor­den war. In die­sem EU-Pro­jekt ha­ben der ADFC Ros­tock, die Han­se­stadt Ros­tock und der Land­kreis Bad Do­be­r­an mit 19 wei­te­ren Part­nern aus sechs Ost­see­an­rai­ner­län­dern an Stra­te­gi­en für mehr Rad­ver­kehr ge­ar­bei­tet. Der ADFC hat an Work­shops teil­ge­nom­men und durch ak­ti­ve Mit­ar­beit viel für die Rad­ver­kehrs­för­de­rung ge­tan. Durch die in­ter­na­tio­na­le Ko­ope­ra­ti­on hat er weit über die Gren­zen un­se­rer Re­gi­on hin­aus ge­wirkt. Ne­ben der un­mit­tel­ba­ren Pro­jekt­ar­beit hat der ADFC sich seit­dem in­ten­siv für die Ver­bes­se­rung der Rad­ver­kehrs­si­tua­ti­on ein­ge­setzt und gleich­zei­tig für das Fahr­rad als Ver­kehrs­mit­tel ge­wor­ben. Da­bei hat der ADFC mit ver­schie­de­nen In­sti­tu­tio­nen ko­ope­riert und zahl­rei­che Ak­ti­ons­ide­en und Kam­pa­gnen aus­pro­biert und wei­ter­ent­wi­ckelt. Wir sind über­zeugt, dass es in den letz­ten Jah­ren in Ros­tock ge­lun­gen ist, das The­ma Rad­ver­kehr noch mehr in den Köp­fen von Ver­wal­tung und Po­li­tik so­wie in der Öf­fent­lich­keit zu ver­an­kern. Der ADFC hat da­bei ei­nen we­sent­li­chen Bei­trag ge­leis­tet. Die Re­gio­nal­grup­pe Ros­tock hat von An­fang an den Schwer­punkt auf Rad­ver­kehrs­po­li­tik ge­setzt. Der ADFC Ros­tock hat in Ver­wal­tung, Po­li­tik und Öf­fent­lich­keit für den Rad­ver­kehr ge­wor­ben und auf die Be­dürf­nis­se von Rad­fah­ren­den so­wie auf Pro­ble­me, Lö­sungs­mög­lich­kei­ten und Po­ten­zia­le hin­ge­wie­sen. Vom ADFC wur­de ei­ne Ar­beits­grup­pe Rad­ver­kehr ins Le­ben ge­ru­fen. Sie be­stand aus zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Ver­wal­tung (Tief- und Ha­fen­bau­amt, Ver­kehrs­be­hör­de, Amt für Um­welt­schutz), der Po­li­zei und dem ADFC. Die­se Ar­beits­grup­pe hat sich un­ter Lei­tung des ADFC in­ten­siv mit der Um­set­zung des Rad­ver­kehrs­kon­zep­tes im Rah­men des in­te­grier­ten Ge­samt­ver­kehrs­kon­zep­tes der Han­se­stadt Ros­tock aus­ein­an­der­ge­setzt und vie­le De­tail­pro­ble­me be­spro­chen. Es wur­de zur Po­li­ti­ker­rad­tour ein­ge­la­den und da­mit das The­ma Rad­ver­kehr in Ros­tock auf die Agen­da der Kom­mu­nal­po­li­tik ge­bracht. Zu­sam­men mit dem NABU und dem BUND hat der ADFC Po­di­ums­dis­kus­sio­nen mit Kan­di­da­ten vor den OB- und Land­tags­wah­len ver­an­stal­tet. In den Orts­bei­rä­ten wur­de das The­ma Rad­fah­ren auf die Ta­ges­ord­nung ge­bracht, Pro­ble­me er­läu­tert und kon­kre­te Lö­sungs­mög­lich­kei­ten und Pro­jekt­ide­en prä­sen­tiert. Die Ein­rich­tung von Fahr­rad­stra­ßen, die Öff­nung von Ein­bahn­stra­ßen für Rad­fah­rer, der Fahr­rad­kli­ma­test, die Teil­nah­me am Fahr­rad­po­li­tik­au­dit "BY­PAD" mit dem 20-Punk­te­pro­gramm zur Rad­ver­kehrs­för­de­rung will ich hier nur kurz nen­nen. Auch die Mit­ar­beit im Fahr­rad­fo­rum und im Agen­da-Ar­beits­kreis Mo­bi­li­tät will ich lo­bend er­wäh­nen. Die Öf­fent­lich­keits­ar­beit wur­de auch durch die Mit­ar­beit des ADFC be­för­dert. Durch den Ci­ty-Fahr­rad­plan, Falt­blät­ter, Ki­no­spot, Wett­be­wer­be, In­spi­ra­ti­ons­hand­buch und an­de­res wur­den noch mehr Men­schen an­ge­spro­chen.

Mit die­sem En­ga­ge­ment der ADFC-Re­gio­nal­grup­pe Ros­tock wur­de durch viel Klein­ar­beit be­wie­sen, wie mit Hil­fe von Ver­wal­tung, Spon­so­ren und Po­li­tik mehr für ei­ne fahr­rad­freund­li­che Han­se­stadt Ros­tock zu leis­ten ist. Vie­len Dank für die­ses gro­ße En­ga­ge­ment. Mit die­ser Schil­de­rung des Pro­jek­tes will ich es be­wen­den las­sen, denn Sie ha­ben im An­schluss an die­se Fest­ver­an­stal­tung noch Ge­le­gen­heit in die Do­ku­men­ta­ti­on Ein­blick zu neh­men. Dort kön­nen Sie noch von wei­te­ren Pro­jek­ten und Ak­ti­vi­tä­ten der ADFC-Re­gio­nal­grup­pe Ros­tock über­zeu­gen, die hier kei­ne Er­wäh­nung fan­den.

Sehr ge­ehr­ter Herr Tho­mas Möl­ler und sehr ge­ehr­ter Herr Mar­tin Els­hoff, ich bit­te Sie zur Ent­ge­gen­nah­me des Um­welt­prei­ses der Han­se­stadt Ros­tock "Joe Du­ty" 2008 nach vor­ne zu kom­men.

Nach dem ab­schlie­ßen­den Mu­sik­stück la­de ich Sie al­le recht herz­lich in den Vor­raum des Ba­rock­saa­les ein. Hier hal­ten wir Er­fri­schun­gen für Sie be­reit, die ent­spre­chend un­se­res Bür­ger­schafts­be­schlus­ses (2000) aus dem fai­ren Han­del stam­men. Ein be­son­de­rer Dank gilt dem eh­ren­amt­li­chen En­ga­ge­ment von Frau Pe­tra Jun­ge und Frau Mo­ni­ka Kem­nitz vom Ei­ne- Welt-La­den. So­mit ist die­se Ver­an­stal­tung bei­spiel­ge­bend für die Um­set­zung die­ses Bür­ger­schafts­be­schlus­ses in der Stadt­ver­wal­tung. Ich den­ke, auch da­mit eh­ren wir Joe Du­ty und sein au­ßer­or­dent­li­ches En­ga­ge­ment.