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Na­vi­ga­ti­on

Re­de von Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker auf der Sit­zung der Bür­ger­schaft

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.09.2002

4. Sep­tem­ber 2002

Re­de von Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker auf der Sit­zung der Bür­ger­schaft

Sehr ge­ehr­ter Herr Prä­si­dent,
sehr ge­ehr­te Mit­glie­der der Bür­ger­schaft,
ver­ehr­te Gäs­te,
mei­ne Da­men und Her­ren,

am ver­gan­ge­nen Sams­tag ha­ben Mit­glie­der des so­ge­nann­ten “Bünd­nis Rechts” aus Schles­wig-Hol­stein in Ros­tock de­mons­triert. Von der Stadt­ver­wal­tung wur­de we­gen des er­heb­li­chen Ge­fah­ren­po­ten­zi­als für die öf­fent­li­che Ord­nung und Si­cher­heit ein Teil­ver­bot er­las­sen, dass auch ei­ne Ver­kür­zung des Auf­zug­we­ges vor­sah. Die­se Ver­fü­gung wur­de vom Ver­wal­tungs­ge­richt Schwe­rin und nach Wi­der­spruch der Han­se­stadt Ros­tock ge­gen die­se Ent­schei­dung auch vom Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Greifs­wald auf­ge­ho­ben. Ein mas­si­ves Po­li­zei­auf­ge­bot von über tau­send Be­am­ten konn­te den­noch Zwi­schen­fäl­le ver­hin­dern. Bit­te sei­en Sie ver­si­chert, dass wir auch in Zu­kunft al­le recht­li­chen Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen wer­den, um die In­ter­es­sen der Han­se­stadt Ros­tock zu wah­ren.

Ganz an­de­re Bil­der als die­se ha­ben wir da­vor von Ros­tock aus in die Welt ge­sen­det: Tau­sen­de Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker ha­ben so wäh­rend des Frie­dens­fes­tes am 24. Au­gust am Son­nen­blu­men­haus in Lich­ten­ha­gen an die ras­sis­ti­schen Aus­schrei­tun­gen vor zehn Jah­ren er­in­nert und ge­zeigt, dass Welt­of­fen­heit und To­le­ranz ele­men­ta­re Grund­wer­te für un­se­re Stadt sind.

Mein be­son­de­rer Dank gilt den In­itia­to­ren und Or­ga­ni­sa­to­ren der Ver­an­stal­tun­gen zu die­sem Jah­res­tag, be­son­ders dem Ver­ein “Bunt statt braun” e.V. Die Aus­stel­lung un­ter dem Mot­to “Von Men­schen, An­sich­ten und Ge­set­zen. Ros­tock-Lich­ten­ha­gen - 10 Jah­re da­nach”, die der­zeit hier im Rat­haus zu se­hen ist, soll in den kom­men­den Jah­ren an Schu­len und vie­len öf­fent­li­chen Or­ten in un­se­rer Stadt die Er­in­ne­rung wach hal­ten und zu Dis­kus­sio­nen an­re­gen.

Wie wich­tig es ist, zehn Jah­re Lich­ten­ha­gen nicht als Ab­schluss, son­dern als dau­er­haf­ten Auf­trag an uns al­le zu be­grei­fen, ha­ben nicht nur die Re­den wäh­rend un­se­rer Ge­denk­ver­an­stal­tung am 23. Au­gust im St.- Ka­tha­ri­nen­stift ge­zeigt. Ge­ra­de auch das na­tio­na­le Me­di­en­echo gibt uns dar­in Recht, die Er­eig­nis­se nicht zu ver­drän­gen. Dass fast ge­nau zum Jah­res­tag die­ser Er­eig­nis­se in Lich­ten­ha­gen Mo­lo­tow-Cock­tails auf das Son­nen­blu­men­haus und auf Ge­schäf­te aus­län­di­scher Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger ge­wor­fen wur­den, macht deut­lich, dass En­ga­ge­ment für ei­ne fried­li­che Zu­kunft heu­te ge­nau so wich­tig ist wie vor zehn Jah­ren.

Ein bun­tes und fried­li­ches Mit­ein­an­der war auch die zwölf­te Auf­la­ge der Han­se Sail. Weit über ei­ne Mil­li­on Gäs­te und et­wa 250 Schif­fe wa­ren an den Ros­to­cker Kai­kan­ten – im Stadt­ha­fen, in War­ne­mün­de und zum ers­ten Mal auch im Fi­sche­rei­ha­fen – zu Gast. Das Wet­ter hat mit­ge­spielt, und die Stim­mung war wie­der nicht nur wäh­rend der Feu­er­wer­ke im Stadt­ha­fen und in War­ne­mün­de pri­ma. An die­ser Stel­le vie­len Dank an al­le, die mit­ge­hol­fen ha­ben, dass die­se Ta­ge im Au­gust so tol­le Wer­bung für un­se­re Stadt wa­ren: an die Be­sat­zun­gen der teil­neh­men­den Schif­fe, an die zahl­rei­chen Künst­le­rin­nen und Künst­ler, an die vie­len Be­su­cher aus Nah und Fern, aber auch vor al­lem an die Or­ga­ni­sa­to­ren des Bü­ros Han­se Sail und der Gro­ß­markt Ros­tock GmbH so­wie die vie­len frei­wil­li­gen Hel­fer, für die in ganz be­son­de­rem Ma­ße gilt:

“Oh­ne Be­geis­te­rung,
wel­che die See­le mit ei­ner ge­sun­den Wär­me er­füllt,
wird nie et­was Gro­ßes zu­stan­de ge­bracht.”

Die­ser Spruch des be­rühm­ten Herrn von Knig­ge könn­te auch auf für die vie­len Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker zu­tref­fen, die am 11. Au­gust am Strand von War­ne­mün­de ge­mein­sam für die Zu­kunft un­se­rer Stadt (im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes) “stan­den” und das Lo­go “Ich bin ein Ros­tock Olymp” nach­bil­de­ten. In­ner­halb kür­zes­ter Zeit war es dem För­der­kreis ge­lun­gen, in ganz Ros­tock ein gro­ßes Wir-Ge­fühl zu er­zeu­gen und dies in die Her­zen der Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker zu pflan­zen. Wer an dem Sonn­tag in War­ne­mün­de da­bei war, hat dies deut­lich spü­ren kön­nen.

Und die Ak­tio­nen zur Un­ter­stüt­zung un­se­rer Be­wer­bung um die Aus­tra­gung der olym­pi­schen Se­gel­wett­be­wer­be im Jahr 2012 ge­hen wei­ter. Zu­sam­men mit vie­len Be­tei­lig­ten be­rei­tet der För­der­kreis das welt­grö­ß­te Fuß­ball­tur­nier al­ler Zei­ten vor. Mehr als 45.000 Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 1. bis 13. Klas­sen und Aus­zu­bil­den­de aus der Re­gi­on Ros­tock sind auf­ge­ru­fen, sich an die­sem Tur­nier zu be­tei­li­gen. Das “Ich bin ein Ros­tock-Olymp”-Fuß­ball­tur­nier soll mit ei­nem Cross­lauf am Schwa­nen­teich im Sep­tem­ber ge­star­tet wer­den. Der­zeit lau­fen auch die Vor­be­rei­tun­gen für den Be­such der Eva­lu­ie­rungs­kom­mis­si­on des Na­tio­na­len Olym­pi­schen Ko­mi­tees in Ros­tock am 21. No­vem­ber.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

die zahl­rei­chen Pla­ka­te an den Licht­mas­ten über­all in un­se­rer Stadt ver­kün­den es: Auch in Ros­tock wer­den am 22. Sep­tem­ber die Ab­ge­ord­ne­ten des 15. Deut­schen Bun­des­ta­ges und des vier­ten Land­ta­ges von Meck­len­burg-Vor­pom­mern ge­wählt. Die wich­tigs­te Auf­ga­be für uns ist da­bei ne­ben der tech­ni­schen Vor­be­rei­tung die Ge­win­nung und Schu­lung der Wahl­hel­fer für die 171 Wahl­vor­stän­de und 18 Brief­wahl­vor­stän­de. Lei­der ge­stal­te­te sich die Ge­win­nung der et­wa 1.800 Wahl­hel­fe­rin­nen und Wahl­hel­fer äu­ßerst schwie­rig. Ins­ge­samt wer­den aber auch am 22. Sep­tem­ber et­wa 100 Erst­wäh­ler in den Wahl­vor­stän­den mit­ar­bei­ten. Wie bei der Wahl im April gibt es im Christ­li­chen Ju­gend­dorf “Chris­to­pho­rus­schu­le” wie­der zwei “Schü­ler­wahl­lo­ka­le” - ich den­ke, dass ist ein gu­tes Bei­spiel für ge­leb­te De­mo­kra­tie von Ju­gend­li­chen in un­se­rer Han­se­stadt. Al­len Hel­fe­rin­nen und Hel­fern gilt schon jetzt ein gro­ßes Dan­ke­schön. Ein Dank geht auch an al­le, die eh­ren­amt­lich und haupt­amt­lich die Wah­len in un­se­rer Stadt mög­lich ma­chen. Dank auch den Ein­rich­tun­gen, Fir­men und In­sti­tu­tio­nen, die ne­ben der Han­se­stadt Ros­tock Räum­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung stel­len. Den­noch: Wir freu­en uns auch jetzt noch über Hel­fe­rin­nen und Hel­fer für die Wah­len, denn noch sind nicht al­le Wahl­vor­stän­de be­setzt. Und letzt­lich kann ich nur al­le Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker er­mu­ti­gen, am 22. Sep­tem­ber von ih­rem Wahl­recht Ge­brauch zu ma­chen!

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

die von mir am 29. Ju­ni 2002 ver­füg­te Haus­halts­sper­re wur­de der Hö­he nach mitt­ler­wei­le um­ge­setzt. Die Ge­samt­sum­me be­trägt et­wa 3,2 Mio. Eu­ro und ver­teilt sich auf al­le Se­nats­be­rei­che. Trotz­dem wur­de die In­for­ma­ti­ons­vor­la­ge zur Haus­halts­si­che­rung, die wir für heu­te er­ar­bei­tet hat­ten, zu­rück­ge­zo­gen. Nach in­ten­si­ver Kon­sul­ta­ti­on mit dem In­nen­mi­nis­te­ri­um ha­ben wir die Mög­lich­keit auf­ge­zeigt be­kom­men, über den bis­he­ri­gen Haus­halts­er­lass hin­aus - wenn auch mit ei­nem we­sent­lich ge­rin­ge­ren An­satz, als im Haus­halt ge­plant - für Schul­sa­nie­run­gen noch Geld aus­zu­ge­ben. Dies wird nun in­ner­halb der Ver­wal­tung ab­ge­stimmt, ent­spre­chen­de Be­schlüs­se für den Haupt­aus­schuss wer­den vor­be­rei­tet und die dann ak­tu­el­len Zah­len in ei­ner neu­en In­for­ma­ti­ons­vor­la­ge zur Kennt­nis ge­ge­ben. Die dra­ma­ti­sche Haus­halts­la­ge in der Han­se­stadt Ros­tock zwingt uns aber nach wie vor da­zu, al­le Be­rei­che auf den Prüf­stand zu stel­len. Ich bit­te Sie, dies bei al­len Dis­kus­sio­nen und Ent­schei­dun­gen, die wir füh­ren und zu tref­fen ha­ben, nie aus dem Au­ge zu ver­lie­ren.

Laut Kom­mu­nal­ver­fas­sung Meck­len­burg-Vor­pom­mern ist das Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept mit der Rechts­auf­sichts­be­hör­de zu be­ra­ten. Der Se­na­tor für Fi­nan­zen, Ver­wal­tung und Ord­nung führ­te da­zu ges­tern ein Ge­spräch mit dem Lei­ter der Kom­mu­nal­ab­tei­lung im In­nen­mi­nis­te­ri­um. Kri­tisch wer­den durch die Kom­mu­nal­auf­sicht die Haus­halts­aus­ga­ben der Han­se­stadt im frei­wil­li­gen Be­reich mit ins­ge­samt 19 Mio. EUR so­wie die er­heb­li­chen Zu­schüs­se an kom­mu­na­le Ge­sell­schaf­ten ge­se­hen. Die Re­du­zie­rung um 700 Stel­len so­wie das durch die Stadt vor­ge­schla­ge­ne Ver­fah­ren wird von der Kom­mu­nal­auf­sicht als un­ver­zicht­bar be­wer­tet. Die im Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept vor­ge­schla­ge­nen Ein­nah­me­ver­bes­se­run­gen wur­den an­ge­mahnt. In dem Ge­spräch wur­de auch der Haus­halts­er­lass 2002 an­ge­spro­chen, spe­zi­ell die ex­ter­nen Stel­len­be­set­zun­gen im Ver­wal­tungs­haus­halt so­wie die Be­schrän­kung im Ver­mö­gens­haus­halt, dass Ein­spa­run­gen und Mehr­ein­nah­men ge­gen den Kre­dit­be­darf zu rech­nen sind. Bei den ex­ter­nen Wie­der­be­set­zun­gen wird die Kom­mu­nal­auf­sicht auch künf­tig ih­re über­wie­gend ab­leh­nen­de Po­si­ti­on bei­be­hal­ten. Bei den Be­schrän­kun­gen im Ver­mö­gens­haus­halt konn­te man sich ver­stän­di­gen, dass die Mehr­ein­nah­men aus dem Fi­nanz­aus­gleichs­ge­setz so­wie die Min­der­aus­ga­ben ge­mäß Kran­ken­haus­fi­nan­zie­rungs­ge­setz ge­gen den Kre­dit­be­darf zu rech­nen sind.

Die Fort­füh­rung des von der Bür­ger­schaft be­schlos­se­nen Schul­sa­nie­rungs­kon­zep­tes ein­schlie­ß­lich der Be­sei­ti­gung von Brand­las­ten hängt auch in den nächs­ten Jah­ren ma­ß­geb­lich von der Kre­dit­wür­dig­keit der Stadt ab. Nur durch die kon­se­quen­te Um­set­zung des Haus­halts­si­che­rungs­kon­zep­tes so­wie wei­te­rer Haus­halts­si­che­rungs­maß­nah­men wer­den Kre­dit­ge­neh­mi­gun­gen wie­der ge­neh­mi­gungs­fä­hig und da­mit die In­ves­ti­ti­ons­fä­hig­keit wie­der her­ge­stellt.

Mit Be­ginn des neu­en Schul­jah­res be­su­chen ins­ge­samt 21.863 Schü­le­rin­nen und Schü­ler in un­se­rer Stadt ins­ge­samt 68 all­ge­mein­bil­den­de Schu­len. Da­von be­fin­den sich 62 Schu­len in kom­mu­na­ler und sechs in frei­er Trä­ger­schaft. Die zehn Be­ruf­li­chen Schu­len der Han­se­stadt Ros­tock wer­den dar­über hin­aus im kom­men­den Lehr- und Aus­bil­dungs­jahr 11.700 Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie Aus­zu­bil­den­de be­treu­en. In den Grund­schu­len der Han­se­stadt Ros­tock wur­den ins­ge­samt 1.112 ABC-Schüt­zen in 60 Klas­sen ein­ge­schult. 1.356 Mäd­chen und Jun­gen wer­den in die Ein­gangs­stu­fe der wei­ter­füh­ren­den Schu­len in 62 fünf­te Klas­sen auf­ge­nom­men. Die Ge­neh­mi­gung für die in die­sem Hau­se be­schlos­se­ne Fort­schrei­bung des Schul­ent­wick­lungs­pla­nes der Han­se­stadt Ros­tock wur­de mitt­ler­wei­le durch das Mi­nis­te­ri­um für Bil­dung, Wis­sen­schaft und Kul­tur avi­siert.

Ver­zö­ge­run­gen gibt es bei der Lie­fe­rung von Schul­bü­chern in der Han­se­stadt Ros­tock. Der Haupt­aus­schuss hat­te am 16. Ju­li 2002 die Ver­ga­be zur Lie­fe­rung von Schul­bü­chern be­schlos­sen. Ge­gen die­sen Be­schluss rich­te­te sich die Be­schwer­de des Bie­ters. Bis zur Ent­schei­dung der Ver­ga­be­kam­mer war es der Han­se­stadt Ros­tock un­ter­sagt, Schul­buch­auf­trä­ge aus­zu­lö­sen. Die Aus­lie­fe­rung der Schul­bü­cher für die Ros­to­cker Schu­len pünkt­lich zum Schul­jah­res­be­ginn war da­her lei­der nicht mög­lich. Durch den Zu­griff auf noch vor­han­de­ne Be­stän­de konn­te viel­fach Ab­hil­fe ge­schafft wer­den. Für nicht von der Be­schwer­de be­trof­fe­ne Lo­se konn­ten Mit­te Au­gust die Auf­trä­ge ver­ge­ben wer­den, so für Grund­schu­len und Be­ruf­li­che Schu­len. Ers­te Schul­buch­lie­fe­run­gen sind bei den Bil­dungs­ein­rich­tun­gen mitt­ler­wei­le ein­ge­gan­gen. Vor der Schwe­ri­ner Ver­ga­be­kam­mer wur­de am ver­gan­ge­nen Frei­tag nun ei­nen Ver­gleich ab­ge­schlos­sen, so dass auch die Lie­fe­rung der noch feh­len­den Schul­bü­cher nun zü­gig er­fol­gen kann und kei­ne neue Aus­schrei­bung er­fol­gen muß.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

mit Ent­set­zen ha­ben wir die Nach­rich­ten aus den vom Hoch­was­ser be­trof­fe­nen Re­gio­nen in Mit­tel­eu­ro­pa er­hal­ten und die er­schüt­tern­den Bil­der ge­se­hen. Mit ei­ner un­vor­stell­ba­ren Zer­stö­rungs­kraft ha­ben die Was­ser­mas­sen Fel­der, Stra­ßen, Brü­cken und teil­wei­se so­gar gan­ze Städ­te ver­wüs­tet.

Un­mit­tel­bar Hil­fe ge­leis­tet ha­ben Ka­me­ra­den der Frei­wil­li­gen und der Be­rufs­feu­er­weh­ren im Gro­ß­raum Dres­den und ent­lang der El­be in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Ne­ben Fach­kräf­ten und ent­spre­chen­der Ein­satz­tech­nik un­se­rer Be­rufs­feu­er­wehr wa­ren auch zahl­rei­che Ka­me­ra­den der Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren und des Tech­ni­schen Hilfs­wer­kes im Ka­ta­stro­phen­ein­satz. Da­für möch­te ich an die­ser Stel­le den Ka­me­ra­din­nen und Ka­me­ra­den den herz­li­chen Dank der Han­se­stadt Ros­tock aus­spre­chen! Dan­ken möch­te ich aber auch den Ar­beit­ger­bern, die wäh­rend die­ser Zeit ei­ne Frei­stel­lung er­mög­lich­ten. Stadt­ver­wal­tung und Wirt­schaft ha­ben ge­mein­sam dem Ka­ta­stro­phen­stab beim In­nen­mi­nis­te­ri­um des Frei­staa­tes Sach­sen ne­ben Per­so­nal und Tech­nik für not­wen­di­ge Eva­ku­ie­rungs- und Um­zugs­maß­nah­men 1.000 so­fort be­zugs­fer­ti­ge, sa­nier­te Woh­nun­gen in Ros­tock an­ge­bo­ten.

Ich hof­fe, dass die Men­schen im Frei­staat Sach­sen Kraft fin­den mö­gen, die Ka­ta­stro­phe und ih­re Fol­gen mög­lichst bald zu über­win­den. Tau­sen­de Men­schen ha­ben ihr ge­sam­tes Hab und Gut ver­lo­ren. In vie­len Fäl­len wird kei­ne Ver­si­che­rung die­se Schä­den re­gu­lie­ren. Wir, die wir von die­ser schreck­li­chen Na­tur­ka­ta­stro­phe ver­schont ge­blie­ben sind, sind nun auf­ge­for­dert, So­li­da­ri­tät zu üben. Ich bit­te Sie: Hel­fen Sie den Men­schen in den be­trof­fe­nen Re­gio­nen! Spen­den Sie für die Op­fer die­ser Hoch­was­ser-Ka­ta­stro­phe.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

im Volks­thea­ter Ros­tock wird die 108. Spiel­zeit in An­griff ge­nom­men. Nach ei­nem bun­ten Au­gust-Pro­gramm in der Klei­nen Ko­mö­die War­ne­mün­de wer­den nun auch wie­der die an­de­ren “Bret­ter, die die Welt be­deu­ten” mit Le­ben er­füllt. Un­ter der Lei­tung von Ge­ne­ral­in­ten­dant Stef­fen Piontek er­war­ten uns in den kom­men­den Mo­na­ten zahl­rei­che Hö­he­punk­te. Stell­ver­tre­tend für vie­le in­ter­es­san­te An­ge­bo­te sei­en hier nur Wil­liam Shake­speares “Der Sturm” mit Pre­mie­re am 5. Ok­to­ber, das Mu­si­cal “Mein Freund Bun­bu­ry” mit Pre­mie­re am 26. Ok­to­ber und “Don Gio­van­ni” mit Pre­mie­re am 23. No­vem­ber ge­nannt. Vor­ges­tern konn­ten der Öf­fent­lich­keit be­reits um­fang­rei­che Ver­schö­ne­rungs­maß­nah­men im Gro­ßen Haus vor­ge­stellt wer­den. Der neu­en künst­le­ri­schen Lei­tung und al­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern wün­sche ich si­cher auch in Ih­rem Na­men viel Er­folg in der neu­en Spiel­zeit!

Auch auf dem Weg zu ei­nem Thea­ter­neu­bau für Ros­tock geht es vor­an. Wir wer­den mit ex­ter­ner Un­ter­stüt­zung ei­ne Raum­kon­zep­ti­on er­ar­bei­ten, die un­se­re räum­li­chen und tech­ni­schen An­for­de­run­gen für ein neu­es Thea­ter de­fi­niert. In­ten­si­ve Ab­stim­mungs­ge­sprä­che lau­fen der­zeit, um ei­nen In­ves­to­ren­wett­be­werb vor­zu­be­rei­ten. Die zu­stän­di­gen Gre­mi­en der Bür­ger­schaft wer­den recht­zei­tig und um­fas­send über die­se Er­geb­nis­se in­for­miert.

Zahl­rei­che Dis­kus­sio­nen gab es in un­se­rer Stadt um die Aus­stel­lung des För­der­ver­eins Luft- und Raum­fahrt e.V. zur Grün­dung der Ernst-Hein­kel- Wer­ke vor acht­zig Jah­ren. Ge­ra­de die be­son­de­re Rol­le, die die­se Fir­ma und die mit ihr ver­bun­de­ne In­dus­trie in Ros­tock in­ne hat­te, ver­pflich­tet uns zum sorg­sa­men Um­gang mit die­sem Teil un­se­rer Stadt­ge­schich­te. Ich wer­de da­her ei­ne Ex­per­ten­run­de ein­set­zen, die sich des The­mas an­nimmt und hier Po­si­tio­nen für die Han­se­stadt Ros­tock im Um­gang mit die­sem Ka­pi­tel un­se­rer Ge­schich­te er­ar­bei­tet. Die Ge­schich­te der Flug­zeug­wer­ke ver­dient ei­ne be­son­de­re Be­ach­tung aus den Blick­win­keln der In­dus­trie­ge­schich­te, der Wis­sen­schafts­ge­schich­te, aber auch aus dem Blick­win­kel der Stadt­ent­wick­lung Ros­tocks. Von mir hier schon so viel vor­weg: Das The­ma kann nicht dar­ge­stellt dis­ku­tiert wer­den, oh­ne den Kon­text der schreck­li­chen Er­eig­nis­se des 2. Welt­kreigs und der Herr­schaft des Fa­schis­mus in Deutsch­land und auch in Ros­tock zu be­ach­ten. Und ge­nau die­ses tut die der­zeit auf dem ehe­ma­li­gen Nep­t­un­werft­ge­län­de ge­zeig­te Aus­stel­lung eben nicht, was ich sehr be­dau­er­lich fin­de.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

die un­ter­schied­li­chen In­ter­es­sen­la­gen bei der Aus­schrei­bung des ehe­ma­li­gen FPG-Ge­bäu­des ha­ben zu ei­ner Dis­kus­si­on über die Zu­kunft der War­ne­mün­der Mit­tel­mo­le ge­führt. In Ab­spra­che mit den Vor­sit­zen­den der Frak­tio­nen ha­be ich da­her an­ge­regt, ei­ne Ex­per­ten­grup­pe ins Le­ben zu ru­fen, die ge­mein­sam mit den be­trof­fe­nen Flä­chen­ei­gen­tü­mern, mit Ar­chi­tek­ten und Ver­kehrs­pla­nern kon­zep­tio­nel­le Ge­dan­ken für die wei­te­re Ent­wick­lung der Mit­tel­mo­le ent­wi­ckeln wird. Die Mit­tel­mo­le ist ei­nes der at­trak­tivs­ten Area­le in un­se­rer Stadt. Wir soll­ten da­her die Chan­ce nut­zen, hier dau­er­haft gel­ten­de Rah­men­be­din­gun­gen für ei­ne po­si­ti­ve Ent­wick­lung von Kul­tur, Sport und Tou­ris­mus, aber auch Schiff­fahrt, Han­del und Ver­kehr zu schaf­fen. Ich freue mich, dass das nun­mehr al­le Be­tei­lig­ten so se­hen. Das war nicht im­mer so. Bis zur Be­schluss­fas­sung über ein sol­ches grund­sätz­li­ches städ­te­bau­li­ches Ent­wick­lungs­kon­zept für die Mit­tel­mo­le wer­den wir Ent­schei­dun­gen zu Flä­chen- und Ge­bäu­de­ver­ga­ben zu­rück­stel­len.

Mit und auf zahl­rei­chen Grün­an­la­gen in Ros­tock stimmt das Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker so­wie Gäs­te der Stadt un­ter dem Mot­to “Ros­tock freut sich auf die IGA” auf die Welt­aus­stel­lung. Ins­ge­samt zwan­zig Pro­jek­te wur­den da­zu auf den Weg ge­bracht. So konn­te in der ver­gan­ge­nen Wo­che der 1. Bau­ab­schnitt der Sa­nie­rung des We­ge­net­zes und des Ge­hölz­be­stan­des in den Bar­n­stor­fer An­la­gen über­ge­ben wer­den. In Form ei­ner Ver­ga­be- ABM wur­den in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Ar­beits­amt Ros­tock 17 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer über ei­nen Zeit­raum von zwölf Mo­na­ten be­schäf­tigt. Vier ABM-Kräf­te konn­ten nach die­ser Maß­nah­me durch die bau­aus­füh­ren­de Fir­ma in ein fes­tes Ar­beits­ver­hält­nis über­nom­men wer­den.

Für die In­ter­na­tio­na­le Gar­ten­bau­aus­stel­lung 2003 konn­ten mitt­ler­wei­le sech­zehn Na­tio­nen als Aus­stel­ler ge­won­nen wer­den. Die Ver­hand­lun­gen lau­fen noch und ge­ben An­lass zum Op­ti­mis­mus, über zwei Dut­zend Na­tio­nen­gär­ten auf dem IGA-Are­al be­her­ber­gen zu kön­nen. Ein In­fo-Point auf dem Neu­en Markt wird in­ter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ab Mit­te Sep­tem­ber über die Vor­be­rei­tun­gen auf die IGA in­for­mie­ren.

Ich dan­ke Ih­nen für Ih­re Auf­merk­sam­keit und wün­sche uns al­len ei­nen kon­struk­ti­ven Sit­zungs­ver­lauf. x x

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