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Regionale Klimainformationen für die Hanse- und Universitätsstadt liegen vor

Pressemitteilung vom 11.04.2019 - Umwelt und Gesellschaft

Mit der zweiten Fortschreibung des Rahmenkonzeptes zur Anpassung an den Klimawandel  strebte die Stadt Rostock eine  Aktualisierung der regionalen Klimainformationen an.  Dies umfasst die Berechnung und Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung von langjährigen Temperatur- und Niederschlagsmittelwerten, Anzahl der Sommer- und Hitzetage, Anzahl der Starkregenereignisse und andere.

Diese Modellierung richtete sich gezielt auf die Stadt Rostock und nicht wie bisher auf Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus fand eine Betrachtung der nahen Zukunft (2036 – 2065) statt. Die neueren Ergebnisse liefern ein deutlich differenziertes Bild, da die Mittelung der Werte nun nicht mehr über das gesamte Bundesland erfolgt. Insgesamt wurden drei Szenarien der globalen Entwicklung betrachtet: Klimaschutzszenario, Moderates Szenario, Weiter-wie-bisher-Szenario. Die Ergebnisse liegen seit Ende Januar 2019 vor.

Zusammenfassend kann für den Raum Rostock gesagt werden, dass der Anstieg der mittleren Temperatur in allen Jahreszeiten erkennbar ist, besonders deutlich im Herbst. Ebenso können die Sommer- und Hitzetage zunehmen. Im Extremfall kann sich die Anzahl im Vergleich zu heute vervielfachen. Somit kann der Faktor „Wärmebelastung und Hitzestress“ an Bedeutung gewinnen. Gut ablesbar ist, dass die Niederschlagsmengen nahezu unverändert bleiben, jedoch die Dauer der Trockenperioden zunehmen kann. Das zeigt eine mögliche Veränderung der Niederschlagsmuster auf und bedeutet, dass Starkregenereignisse zunehmend auftreten können.

Derzeit wird die gesamtstädtische Klimafunktions- und Lufthygienekarte aktualisiert. Eine Fertigstellung ist noch in diesem Jahr geplant. Die regionalen Klimainformationen werden dabei nach Möglichkeit in diese Planungsgrundlage integriert. Die Klimafunktionskarte ist eine bedeutende Bewertungsgrundlage für das Umwelt- und Freiraumkonzept, das unter anderem die Sicherung und Förderung einer qualitätsvollen Freiraumversorgung für heutige und zukünftige Generationen in Rostock zum Ziel hat.

Die Ergebnisse des Umwelt- und Freiraumkonzeptes, bspw. Grünverbindungen, die ebenfalls als Frischluftkorridore fungieren, fließen in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans ein und nehmen somit Einfluss auf die gesamtstädtische Ordnung des Flächenbedarfs für die verschiedenen Nutzungen.

Insgesamt ist die Hanse- und Universitätsstadt Rostock auf einem guten Weg zur Anpassung an den Klimawandel, steht aber weiterhin vor großen Herausforderungen, die im Rahmen einer klimaangepassten Raum- und Siedlungsplanung bewältigt werden müssen. Dazu wurden in den vergangenen Jahren unter anderem das Integrierte Entwässerungskonzept (INTEK) und der Integrierte Entwässerungsleitplan (IELP) erarbeitet, die die hydrologische Gefährdungssituation der Stadt darstellen und in der Planung besondere Berücksichtigung finden.

Durch die küstennahe Lage besteht darüber hinaus eine besondere Exposition Rostocks gegenüber Sturmfluten.  „Der Anpassungsprozess betrifft die gesamte Stadtgesellschaft und erfordert von allen Beteiligten ein großes Engagement“, erläutert der Senator für Bau und Umwelt, Holger Matthäus. „Auch die Mitwirkung der Betriebe der Daseinsvorsorge, der klein- und mittelständischen Unternehmen sowie die Förderung des Bürgerengagements sind dabei wichtig und werden zukünftig in die kommunale Anpassungsstrategie stärker einbezogen.“