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Na­vi­ga­ti­on

Re­gio­na­ler Nah­ver­kehrs­plan Mitt­le­res Meck­len­burg/ Ros­tock 2005 bis 2010

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.02.2005



Auf der Grund­la­ge der Be­schlüs­se der drei Ge­biets­kör­per­schaf­ten An­fang
2003 hat der Vor­stand des Re­gio­na­len Pla­nungs­ver­ban­des Mitt­le­res
Meck­len­burg/ Ros­tock am 27. März 2003 be­schlos­sen, ei­nen neu­en
ge­mein­sa­men Re­gio­na­len Nah­ver­kehrs­plan für den Nah­ver­kehrs­raum auf
Grund­la­ge des § 7 des Ge­setz über den öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr
in Meck­len­burg-Vor­pom­mern (ÖPNVG M-V) zu er­ar­bei­ten. Dies ist in
di­rek­ter Zu­sam­men­ar­beit der Han­se­stadt Ros­tock, des Land­krei­ses Bad
Do­be­r­an und des Land­krei­ses Güs­trow so­wie un­ter be­son­de­rer
Ein­be­zie­hung des Land­krei­ses Nord­vor­pom­mern er­folgt. Über ein
Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren wur­de die Fir­ma PTV AG Ber­lin im No­vem­ber
2003 für die­se Auf­ga­be ge­bun­den.

Ge­gen­wär­tig liegt ein Ent­wurf vor, der in Kür­ze ein um­fang­rei­ches
Be­tei­li­gungs­ver­fah­ren durch­lau­fen wird. Ziel ist es, die­sen Ent­wurf mit ggf.
ein­ge­brach­ten Än­de­run­gen aus dem Be­tei­li­gungs­ver­fah­ren bis
vor­aus­sicht­lich zum Jah­res­en­de 2005 ab­schlie­ßend durch die zu­stän­di­gen
Gre­mi­en der Ge­biets­kör­per­schaf­ten be­stä­ti­gen zu las­sen.

Der Ent­wurf glie­dert sich in vier Tei­le:

A)    Re­gio­na­ler Teil (Ge­biets­kör­per­schafts­über­grei­fen­der Teil)
B)    Nah­ver­kehrs­plan für die Han­se­stadt Ros­tock
C)    Nah­ver­kehrs­plan für den Land­kreis Bad Do­be­r­an
D)    Nah­ver­kehrs­plan für den Land­kreis Güs­trow

so­wie er­gän­zend da­zu ein Gut­ach­ten „Un­ter­su­chung zur mög­li­chen
Über­nah­me der SPNV-Trä­ger­schaft in die re­gio­na­le Ver­ant­wor­tung“. Er trifft
Aus­sa­gen

•    zum Be­stand und zur künf­ti­gen Ent­wick­lung des An­ge­bots im
Öf­fent­li­chen Per­so­nen-Nah­ver­kehr (ÖPNV),
•    zum Be­stand und zur Ent­wick­lung der Nach­fra­ge nach
ÖPNV-Leis­tun­gen,
•    zur Fi­nan­zie­rung des ÖPNV und die
•    zur Or­ga­ni­sa­ti­on des ÖPNV.

Die ge­gen­wär­tig vor­lie­gen­den Nah­ver­kehrsplä­ne aus dem Jahr 1997
be­rück­sich­ti­gen in der vor­lie­gen­den Form neue recht­li­che und fi­nan­zi­el­le
Rah­men­be­din­gun­gen nicht:

•    ver­än­der­tes EU-Recht, na­tio­na­les Recht,
•    Ver­ga­be nach den vier Kri­te­ri­en des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­ho­fes,
•    ver­än­der­te In­fra­struk­tur­rah­men­be­din­gun­gen (Ein­woh­ner, Schü­ler,
Sied­lungs- und Wirt­schafts­räu­me usw.),
•    Ver­än­de­rung der fi­nan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen (Re­du­zie­rung in
al­len Be­rei­chen).
In­so­fern wa­ren die Nah­ver­kehrsplä­ne zu über­ar­bei­ten bzw. fort­zu­schrei­ben.

Mit der erst­ma­li­gen Fest­set­zung ei­nes ge­mein­sa­men Nah­ver­kehrs­rau­mes
durch den Wirt­schafts­mi­nis­ter am 17. Ok­to­ber 2003 in Meck­len­burg-
Vor­pom­mern war da­mit auch die Mög­lich­keit ge­ge­ben, erst­mals ei­nen
ge­mein­sa­men, ge­biets­kör­per­schafts­über­grei­fen­den Re­gio­na­len
Nah­ver­kehrs­plan zu er­stel­len. Auf Grund die­ser ver­än­der­ten Be­din­gun­gen
müs­sen neue Rah­men­be­din­gun­gen und Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men ge­fun­den
wer­den, die auch zu­künf­tig ei­nen fi­nan­zier­ba­ren, at­trak­ti­ven ÖPNV im
Wirt­schaf­t­raum Ros­tock – Bad Do­be­r­an – Güs­trow auch un­ter öko­lo­gi­schen
Ge­sichts­punk­ten si­chern. Die völ­lig neue Qua­li­tät spie­gelt sich be­son­ders
im Teil A wie­der, da der ÖPNV nicht an der Stadt- oder Land­kreis­gren­ze
auf­hört. Durch­gän­gi­ger, bar­rie­re­frei­er ÖPNV, op­ti­ma­le
An­schluss­be­zie­hun­gen, ab­ge­stimm­te An­ge­bo­te, ver­ein­heit­lich­te
Qua­li­täts­stan­dards, Nut­zung von Syn­er­gie­ef­fek­ten, aber auch die
Si­che­rung ei­ner zu­künf­ti­gen Fi­nan­zier­bar­keit des heu­te schon
hoch­wer­ti­gen ÖPNV sind In­hal­te und Zie­le die­ses neu­en Rah­men­pla­nes.
Es be­steht da­mit die Chan­ce, über neue Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men wie ei­nen
ge­mein­sa­men Auf­ga­ben­trä­ger­ver­bund, der ge­mein­sam Ver­kehrs­leis­tun­gen
be­stellt, Auf­ga­ben we­sent­lich bes­ser und ein­heit­li­cher, aber auch
kos­ten­ef­fi­zi­en­ter zu er­le­di­gen.

In die­sem Zu­sam­men­hang wur­de auch ei­ne Über­nah­me der
Auf­ga­ben­trä­ger­schaft für den Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr (SPNV)
un­ter­sucht, die ge­gen­wär­tig noch beim Land liegt. Die
Ge­biets­kör­per­schaf­ten sind der Auf­fas­sung, und das Gut­ach­ten hat dies
auch be­legt, dass sich bei ei­ner Über­nah­me die­ser Auf­ga­ben­trä­ger­schaft
für den SPNV wei­te­re Vor­tei­le für die Re­gi­on er­ge­ben. Ei­ne Vi­si­on da­zu
wur­de schon vor­ge­stellt, das Stadt­bahn­kon­zept, das die Re­gi­on en­ger mit
der Ros­to­cker Ci­ty ver­bin­den soll.

Der neue Re­gio­na­le Nah­ver­kehrs­plan bil­det die Pla­nungs­grund­la­ge für die
nächs­ten Jah­re bis 2010. In ihm sind aber auch schon vie­le Maß­nah­men
be­rück­sich­tigt, die weit über die­sen Zeit­raum hin­aus­ge­hen. Das be­deu­tet,
dass im Pla­nungs­zeit­raum da­für schon vor­be­rei­ten­de Maß­nah­men rea­li­siert
wer­den, die erst nach 2010 um­ge­setzt wer­den kön­nen und zum Tra­gen
kom­men, wie z.B. das Stadt­bahn­kon­zept. Da­bei wur­de in al­len Punk­ten
dar­auf Wert ge­legt, kei­ne „Luft­schlös­ser“ zu pro­du­zie­ren, son­dern nur auch
auf Dau­er fi­nan­zier­ba­re Maß­nah­men zu pla­nen.

Da­mit wird die­se Wirt­schafts­re­gi­on wei­ter zu­sam­men­wach­sen und
at­trak­ti­ver wer­den. Für die in der Re­gi­on le­ben­den und ar­bei­ten­den
Men­schen wird es auch künf­tig ei­nen mo­der­nen und at­trak­ti­ven Nah­ver­kehr
ge­ben, der ver­bin­det und nicht trennt. Tou­ris­ti­sche Ge­bie­te sol­len wei­ter
er­schlos­sen, aber auch mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den, nur so bleibt die­ser
wich­ti­ge Wirt­schafts­zweig auch auf Dau­er at­trak­tiv. Letzt­end­lich si­chert ein
um­fang­rei­ches Nah­ver­kehrs­an­ge­bot den An­spruch auf ei­ne öko­lo­gisch
in­tak­te Re­gi­on.