Home
Navigation

Rostock bei Olympia in Turin dabei

Pressemitteilung vom 27.01.2006

Aika Klein, Arian Nachbar und André Hartwig wurden heute von OB Roland Methling verabschiedet

Mit Aika Klein, Arian Nachbar und André Hartwig sind drei Rostocker Sportler bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin/Italien dabei. "Die Teilnahme bei Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers. Wir freuen uns mit Ihnen, dass dieser Traum in ein paar Tagen für Sie wahr wird", sagte Oberbürgermeister Roland Methling während der feierlichen Verabschiedung heute im Rostocker Rathaus. "Natürlich können wir nur erahnen, wie viel Training, Fleiß, Energie, Ausdauer und Mut solch hervorragende sportliche Erfolge erst ermöglichen. Für die anstehenden Wettkämpfe wünschen wir Ihnen daher maximale Erfolge."

Alle drei Sportler wurden vom Deutschen Eisschnelllaufverband für Disziplinen im Short Track nominiert, bei denen in Turin insgesamt zehn deutsche Sportlerinnen und Sportler an den Start gehen werden. Aika Klein, Arian Nachbar und André Hartwig sind beim Sportverein ESV Turbine Rostock organisiert und werden von Karin Schmidt trainiert. Die Bundesstützpunkttrainerin wird bei ihrer Arbeit mit den Bundeskadern vom Übungsleiter Henri Alm unterstützt.

Zu den größten Erfolgen zählen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften in Staffelwettbewerben und über 500, 1000 und 1500 m. Arian Nachbar war im Short Track 1998 und 2002 schon bei den Olympischen Winterspielen dabei. Somit ist Turin 2006 für ihn die dritte Olympia-Teilnahme. Auch Aika Klein und André Hartwig profitieren bei ihrer zweiten Olympiateilnahme von den olympischen Erfahrungen, welche sie bei den olympischen Winterspielen in Salt Lake City sammeln konnten. Alle drei Sportler sind mehrfache Deutsche Meister in den vergangenen Jahren.

Die Basis der sportlichen Erfolge wurde in der Abteilung Short Track des ESV Turbine Rostock gelegt. Von derzeit 121 Mitgliedern in der Abteilung sind 76 Kinder und Jugendliche und davon 41 Kadersportler. Der ESV Turbine Rostock ist seit 1998 Bundesstützpunkt und eines von drei deutschen Leistungszentren für Short Track.

Short Track ist eine olympische Sportart und Disziplin des Eislaufs, ausgetragen auf einer 111 Meter langen ovalen Bahn (in der Regel auf einem Eishockeyfeld), bei der über mehrere Runden im K.-o.-System der Sieger ermittelt wird. Die Bezeichnung Short Track (Kurzbahn) bezieht sich auf die Bahnlänge, die im klassischen Eisschnelllauf in der Regel 400 Meter beträgt. Ausschlaggebend ist * im Unterschied zum verwandten Eisschnelllauf * nicht die erzielte Zeit, sondern ausschließlich die Platzierung. Pro Lauf starten vier bis acht Läufer - auf kürzeren Strecken weniger, auf längeren mehr - von denen zwei bis drei die nächste Runde erreichen. Massenstart und Laufen im Pulk stellen besondere Anforderungen an das taktische Verhalten der Läufer, die engen Kurvenradien erzwingen eine gegenüber dem klassischen Eisschnelllauf wesentlich andere Lauftechnik und Ausrüstung.

Es gibt verschiedenen Disziplinen. Der Mehrkampf (Overall) besteht aus Rennen über 1500 Meter (13 1/2 Runden), 500 Meter (4 1/2 Runden), 1000 Meter (9 Runden) sowie 3000 Meter (27 Runden), die in dieser Reihenfolge (meist an zwei bis drei Tagen) ausgetragen werden. Die ersten drei Strecken werden mit allen Teilnehmern vom Vorlauf bis zum Endlauf ausgetragen, über 3000 Meter gibt es nur ein Rennen mit den sechs bis acht Bestplatzierten nach drei Strecken. Mehrkampfmeister werden bei WM, EM und nationalen Meisterschaften ermittelt. Im Staffellauf (Relay) bestreiten aus je vier Läufern bestehende Mannschaften Rennen über 3000 Meter (Frauen) bzw. 5000 Meter (Männer). Es wird laufend gewechselt, die jeweils nicht im Einsatz befindlichen Läufer halten sich innerhalb des 111-Meter-Ovals auf. Staffelmeister werden bei Olympischen Winterspielen, WM, EM und nationalen Meisterschaften ermittelt.

Die üblicherweise ausgetragenen Einzelentscheidungen sind Distanzen über 500 Meter, 1000 Meter und 1500 Meter. Die Austragung kann sowohl separat als auch im Rahmen eines Mehrkampfes erfolgen. Einzelsieger werden bei Olympischen Winterspielen, WM und einigen nationalen Meisterschaften ermittelt.

Bei den Rennen werden Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h und Kurvenschräglagen von 60 Grad erreicht. Dabei kommt es immer wieder mal zu Ausrutschern. Um die Verletzungsgefahr zu reduzieren, gibt es strenge Schutzmaßnahmen, die jeder Sportler einhalten muss. Dazu gehören Schutzanzüge mit Schienbeineinlagen, Halskrausen und schnittfeste Handschuhe. Auch die Schlittschuhspitze muss einen Radius von mindesten fünf Millimeter haben.