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Rostock im Hochzeitsfieber

Pressemitteilung vom 06.09.1999


Rund 50 Paare geben sich am 9. 9. 1999 in der Hansestadt das Ja-Wort/Erstmals wieder Eheschließungen in Vogtei/Standesamt mit großer Besetzung im Einsatz

Mit großem Aufgebot wartet das Rostocker Standesamt am 9.9.1999 auf. Fast die komplette Besatzung der insgesamt zehn Standesbeamten lotst an diesem vielgefragten Datum in den Hafen der Ehe. Rund 50 Paare - das sind etwa fünfmal mehr als an einem durchschnittlichen Donnerstag oder Freitag des Jahres - werden in der Hansestadt heiraten. "Der Ansturm hatte schon zu Jahreanfang begonnen. Viele Paare wollten sich diese seltene Zahlenkombination nicht entgehen lassen", berichtet die Leiterin des Standesamtes, Silvia Jühlke, die ähnliche Hochzeitswogen noch vom 8.8.1988 in Erinnerung hat.

Doch der 9.9.1999 wird noch aus anderen Gründen in der Erinnerung haften bleiben. Denn Heiraten ist ab diesem Tag in Rostock variantenreich an vielen Orten möglich. So öffnet erstmals nach 19 Jahren die Warnemünder Vogtei wieder ihre Pforten für Eheschließungen. Das historische Gebäude, das über die Jahrhunderte als Rathaus, Schänke, Brauerei und sogar Verlies diente, war im Frühjahr für das Ortsamt und die Tourismuszentrale saniert worden und bietet nun künftig auch Trauungen einen romantischen Schauplatz. "Ich freue mich, daß wir den Brautpaaren hier eine originelle Kulisse für Eheschließungen öffnen konnten", unterstreicht Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker, der selbst morgen früh in der Vogtei vorbeischauen und Eheleuten gratulieren will.

Neben der Vogtei und dem im historischen Kerkhoffhaus angesiedelten Standesamt werden sich einige Brautpaare morgen auch im Biedermeier-Café des Kulturhistorischen Museums das Ja-Wort geben können. "Diese Variante ist zunächst nur ein Versuch für einen Tag. Wir werden sehen, wie das Kloster zum Heiligen Kreuz angenommen wird und dann über mögliche weitere Trauungen dort entscheiden", so Silvia Jühlke.

Hochzeit ganz maritim bietet bereits seit August 1998 die "Georg Büchner" am Warnowufer in Schmarl. An Bord des fest vertäuten Frachters werden sich morgen sechs Paare in den Hafen der Ehe steuern lassen. Bereits seit August offeriert das Rostocker Standesamt auch eine "königliche" Variante für Eheschließungen - Heiraten in einem nahe Rostock gelegenen 1871 erbauten Herrenhaus, im Schloßhotel Nordland in Groß Potrems. "Die Paare sind sehr angetan von der besonderen Atmosphäre. Eine junge Familie hat uns sogar mit einem netten Brief gedankt", freut sich Silvia Jühlke, die auch nach langjähriger Berufsroutine noch romatische Überraschungen liebt. Davon werden auch die rund 50 Brautpaare am 9.9. etwas zu spüren bekommen. "Wir haben uns für dieses besondere Datum so einiges einfallen lassen, Verhaltenes und Stimmungsgeladenes", schmunzelt die Standesamtsleiterin, die sich nicht weiter in die Karten schauen lassen will. Vor der Vogtei wird jedenfalls eine Hochzeitskutsche bereitstehen, verrät sie.

Rund 800 Brautpaare trauen sich alljährlich in Rostock in den Hafen der Ehe. Und bei manchen hält die Liebe ein Leben lang. So feierte kürzlich ein verliebtes Rostocker Seniorenpärchen im Standesamt Goldene Hochzeit und erinnerte sich gemeinsammit den Standesbeamten an die Hochzeitszeremonie vor 50 Jahren. "Wir erfüllen gern solche Sonderwünsche, wenn es möglich ist", unterstreicht Silvia Jühlke. In puncto Heiratsorte seien allerdings in naher Zukunft keine neuen Varianten möglich. Rostock habe ohnehin mit seiner vielfältigen Auswahl für Eheschließungen landesweit im Norden mit die Nase vorn. Bis 16.00 Uhr währt in Rostock am 9.9. der Eheschließungs-Marathon. Und glücklicherweise kennt wahre Liebe keine Datumsgrenzen - schon am 10. September stehen die nächsten Paare vor dem Traualtar. ka