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Rostocker Amt sichert fundierte Ausbildung

Pressemitteilung vom 23.03.1999



Drei Azubis bereiten sich gegenwärtig auf ihre Abschlußprüfung im Mai 1999 vor

Das Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt Rostock besteht als städtisches Amt seit 1995. Durch den Schweriner Innenminister ist es als Ausbildungsstätte bestätigt und bildet Vermessungstechniker aus. Damit setzt die Stadtverwaltung eine lange Ausbildungstradition in Rostock fort, die in den 50er Jahren begann und durch den damaligen Liegenschaftsdienst und das Kombinat Geodäsie und Kartographie kontinuierlich weitergeführt wurde. Heute findet die berufspraktische Ausbildung für Vermessungstechniker im Haus des Bauwesens am Holbeinplatz statt. Seit nunmehr sechzehn Jahren betreut Dipl.- Ing ( FH ) Hartmut Block die Auszubildenden in Rostock. Im Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt wird er dabei von den jeweiligen Fachabteilungen unterstützt. Hier werden junge Menschen während einer dreijährigen Ausbildung auf einen sehr interessanten und vielseitigen Beruf vorbereitet, der handwerkliches Geschick und Können mit modernster elektronischer Meß- und Auswertetechnik verbindet. Um Vermessungstechniker zu sein, reicht es nicht, nur Knöpfe zu drücken. Die handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten und das Verständnis für die mathematischen Zusammenhänge spielen eine große Rolle für eine erfolgreiche Arbeit in diesem technischen Beruf. Er erfordert eine gute Kommunikationsfähigkeit und teamorientiertes Arbeiten.

Drei Auszubildende bereiten sich gegenwärtig auf ihre Abschlußprüfung im Mai 1999 vor. Ihre praktischen Erfahrungen sammeln sie derzeit bei einer Grenzherstellung auf dem Gelände der ehemaligen Korffschen Handelsschule. Für das neue Lehrjahr werden wieder zwei motivierte Auszubildende gesucht, die gute schulische Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern und eine gewisse körperliche Fitneß mitbringen.

Die Ausbildung zum Vermessungstechniker räumt der berufspraktischen Ausbildung in den Ämtern und Vermessungsbüros einen sehr breiten Raum ein. So sieht die theoretische Ausbildung im zweiten und dritten Ausbildungsjahr nur noch jeweils zehn Wochen vor, die an der "Beruflichen Schule für Bautechnik Georg Adolph Demmler" in Schwerin absolviert wird.

Einige Auszüge aus dem Ausbildungsberufsbild Vermessungstechniker: Der Vermessungs-techniker hat die Aufgabe, bei Vermessungsarbeiten im Gelände, Außendienst sowie bei der Vorbereitung und Auswertung der Vermessungen im Büro mitzuwirken. Er unterstützt den Vermessungsingenieur und kann einfache vermessungstechnische Aufgaben selbständig ausführen.Zu den Tätigkeiten im Außendienst gehören die Ausführung einfacher Lage- und Höhenvermessungen, die Mitwirkung bei Grundstücks,- Bau- und ingenieurtechnischen Vermessungen und Spezialvermessungen. Im Innendienst sind zeichnerische Arbeiten und Kartierungen, zu erledigen, Vermessungen mit den dazugehörigen vermessungstechnischen Berechnungen vorzubereiten und auszuwerten sowie die Auskünfte aus vermessungs- und katastertechnischen Nachweisen und Karten zu geben. Natürlich hat die Elektronik inzwischen auch in den Alltag des Vermessungstechnikers Einzug gehalten. Gerade in den letzten Jahren ist die Entwicklung auf dem Gebiet der elektronischen Meß- und Auswertetechnikrasant vorangeschritten. Dabei ist ein durchgängiger Datenfluß bei der Abarbeitung von Vermessungsaufgaben auch im Rostocker Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamt gewährleistet. Die Arbeit beginnt im Außendienst mit der Aufmessung relevanter Punkte und setzt sich am PC fort. Hier werden die registrierten Daten aufbereitet und berechnet. Diese Daten ergeben schließlich am Graphikarbeitsplatz eine Art Sternenhimmel. Folgerichtig verbunden entsteht am Bildschirm aus diesen Punkten eine neue Karte. Ausgedruckt wird sie schließlich vom Zeichenautomaten (Plotter) im gewünschten Maßstab auf Folie oder Papier. All das wird in der Ausbildung vermittelt, ständig geübt und angewandt. Neben dem Computer muß ein Vermessungstechniker auch mit Meßband, Fluchtstange, Lattenrichter, Lot und Prisma umgehen können. Auch die Normschrift, in Tusche und Bleistift, ist Bestandteil der Lehrausbildung. Müssen Zahlen oder Texte per Hand in eine Karte geschrieben werden, ist indviduelles Schriftbild nicht gefragt.

Jeder neue Vermessungsauftrag erfordert zunächst eine gründliche Recherche in den vorhandenen Unterlagen. Dabei ist Sorgfalt geboten. Oft sind alte Vermessungsrisse noch in deutscher Schrift angefertigt, müssen richtig gelesen und interpretiert werden. Diese Vorarbeiten sind nötig sowohl für amtseigene Vermessungsarbeiten, als auch für die anderer Auftraggeber. Weitere Ausbildungsstätten in unserem Bundesland sind neben dem Rostocker Amt am Holbeinplatz das Landesvermessungsamt in Schwerin, einige Kataster- und Vermessungsämter der Landkreise sowie einzelne Büros der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure.