Rostocker Feuerwehren übten Brandbekämpfung in St. Marien
Pressemitteilung vom
Heute Vormittag führte das Brandschutz- und Rettungsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Innenstadtgemeinde Rostock eine Großübung zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in der St.-Marien-Kirche zu Rostock durch.
Um den durch die "Corona-Pandemie" überlagerten aber dennoch stets präsenten Gefährdungslagen aus Sicht des für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zuständigen Fachamtes gerecht zu werden, wurde in der St.-Marien-Kirche das Szenario eines Brandes auf der Ebene zwei in einer Höhe von 32 Metern im Glockenturm angenommen. Dabei wurde im Verlauf der Übung eine Brandausbreitung in Richtung des Dachstuhles des Seitenschiffes im Hoch- bzw. Kreuzgewölbe angenommen.
Durch die eingesetzten Kräfte mussten neben umfangreicher Lageerkundung und Raumordnung im Freien innerhalb des Kirchengebäudes die betroffene Ebene über unterschiedliche Aufstiegswege erreicht werden, um neben der Suche einer vermissten Person auch simulierte Brandbekämpfungsmaßnahmen mit unterschiedlich taktischen Aspekten durchzuführen. Sowohl die Bausubstanz in ihrer architektonischen und räumlichen Ausprägung als auch zusätzlich das Mitführen von Schutz-, Rettungs- und Brandbekämpfungsgerät verlangten den Einsatzkräften alles ab.
Von der Berufsfeuerwehr Rostock waren drei Löschzüge mit insgesamt 32 Einsatz- und Führungskräften vor Ort. Die Freiwillige Feuerwehr Stadt-Mitte war mit zwei Löschfahrzeugen und 16 Kräften beteiligt.
Zur Gewährleistung des Stadtschutzes während der Übung wurden zusätzliche Ressourcen der Berufsfeuerwehr an der Hauptwache in Dienst genommen. Durch die Freiwilligen Feuerwehren in Gehlsdorf, Groß Klein und Warnemünde wurden die jeweiligen Gerätehäuser besetzt.
Dennoch kann bilanziert werden, dass sowohl die Brandschützer als auch die Innenstadtgemeinde von dieser Übung profitierten. Konnten die Beamten und Kameraden einerseits den abwehrenden Brandschutz unter realen Bedingungen in historischer Bausubstanz üben, bestand für die Kirchenvertreter sozusagen "hautnah" die Möglichkeit zu erkennen, wie wichtig Maßnahmen für die Vorbeugung und Früherkennung eines Brandes sind und welchen hohen Wert optimale Einsatzunterlagen für die den Einsatz leitenden Kräfte der Feuerwehr bei der Bewältigung eines solchen Ereignisses haben.
Auch der für die Feuerwehr zuständige Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski, dankte der Kirchgemeinde und allen Beteiligten: "Komplexe Übungen, so wie hier und heute in unserer Marienkirche, haben für den Brandschutz einen großen Mehrwert. Sie bringen unseren Einsatzkräften zusätzliche Erkenntnisse und Erfahrungen, die im Realfall und unter dann tatsächlichen Stressbedingungen gut abrufbar sind. Letztlich zeigen Brände wie in Notre-Dame de Paris im Jahr 2019 oder 2020 in der Kathedrale von Nantes, wie verwundbar diese kulturellen und architektonischen Baukunstwerke sind und wie viel sie im Brandfall den Feuerwehrkräften abverlangen. Das in der heutigen Übung angenommene Szenario ist also leider keine utopische Horrorvorstellung, sondern kann ganz schnell zum Ernstfall werden. Darauf wollen wir uns bestmöglich vorbereiten", so der Senator abschließend.