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Na­vi­ga­ti­on

Ros­tocks Mu­se­en - Bi­lanz und Aus­blick

Pres­se­mit­tei­lung vom 25.01.2017

Mit zahl­rei­chen Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen ha­ben Ros­tocks Mu­se­en im ver­gan­ge­nen Jahr wie­der zahl­rei­che Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher an­ge­zo­gen.
„Mu­se­um geht im­mer“, re­sü­miert Dr. Mi­chae­la Sel­ling, Lei­te­rin des Am­tes für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en die gu­te Bi­lanz. „Der Pu­bli­kums­zu­spruch for­dert uns her­aus, im­mer wie­der mit in­ter­es­san­ten An­ge­bo­ten zu punk­ten“, un­ter­streicht sie. „Ein Mu­se­um lebt zwar vom Ob­jekt, aber ge­nau­so wich­tig ist des­sen In­sze­nie­rung. Gern wol­len wir un­se­re Gäs­te auch in die­sem Jahr mit un­ter­schied­li­chen Of­fer­ten und For­ma­ten über­ra­schen.“

Im ver­gan­ge­nen Jahr zähl­te das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um zähl­te 49.205 Gäs­te, das Hei­mat­mu­se­um 12.245, das Schiff­bau- und Schiff­fahrts­mu­se­um 38.000, die So­cie­tät Ros­tock ma­ri­tim 22.500 und die Kunst­hal­le rund 60.165 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher.

Kul­tur­his­to­ri­sches Mu­se­um

Auch 2017 war­tet das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock mit um­fang­rei­chen und span­nen­den Aus­stel­lungs­pro­jek­ten auf und spannt da­bei den Bo­gen vom 16. bis in das 20. Jahr­hun­dert. Da­ne­ben er­war­ten die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher in den ein­drucks­vol­len Räu­men der his­to­ri­schen Klau­sur Dau­er­aus­stel­lun­gen in ei­nem brei­ten Spek­trum von Nie­der­län­de­ri­scher Ma­le­rei des 16. bis 19. Jahr­hun­derts, Ros­to­cker Stadt­an­sich­ten aus zwei Jahr­hun­der­ten, über mit­tel­al­ter­li­che Kunst aus Ros­to­cker Kir­chen und Klös­tern, his­to­ri­sches Zinn, Sil­ber, Por­zel­lan, Ke­ra­mik und Uh­ren, Mün­zen, Stadt­an­sicht über Spiel­zeug aus dem 19. und frü­hen 20. Jahr­hun­dert bis hin zur Kunst des 20. Jahr­hun­derts.

Den Be­ginn des Aus­stel­lungs­jah­res 2017 gibt am 8. März 2017 die Aus­stel­lung „Vor­stadt der Bür­ger. Zwi­schen Stein­tor und Bahn­hof in Ros­tock“ (9. März 2017 bis 11. Ju­ni 2017). Die Aus­stel­lung wid­met sich erst­mals Ros­tocks Vor­stadt im Sü­den zwi­schen Stein­tor und Haupt­bahn­hof. Sie lädt ein zu ei­nem Spa­zier­gang durch die im Wach­sen be­grif­fe­nen Stra­ßen. His­to­ri­sche Fo­to­gra­fi­en und Do­ku­men­te bil­den den Hin­ter­grund für ei­ne Rei­se in die Grün­der­zeit um 1900. Ge­schich­ten und Er­in­ne­run­gen von Be­woh­nern und Be­su­chern er­gän­zen den Blick auf das Le­ben in den Vil­len und Woh­nun­gen Ros­to­cker Bür­ger und las­sen die Vor­stadt le­ben­dig wer­den. Mit­te des 19. Jahr­hun­derts wuch­sen die Städ­te über ih­re Mau­ern hin­aus. Mit dem Ent­ste­hen der Bahn­hö­fe ver­lo­ren die Wäl­le ih­re Funk­ti­on und ver­schwan­den all­mäh­lich. Auch Ros­tock dehn­te sich ab 1850 nach Wes­ten und Sü­den aus. Vor dem Stein­tor wuch­sen an­stel­le von Gär­ten und Acker­bür­ger­häu­sern Häu­ser zum Woh­nen. Aus Feld­we­gen wur­den Stra­ßen. Schon bald zier­ten ers­te präch­ti­ge Vil­len die Neue Wall­stra­ße. Mit der Er­öff­nung des Lloyd-Bahn­hofs 1886 be­gann dann die Ent­wick­lung ei­ner Vor­stadt aus bür­ger­li­chen Vil­len und Woh­nun­gen an brei­ten, gro­ß­zü­gi­gen von Bäu­men ge­säum­ten Stra­ßen und Plät­zen. Um 1900 leb­ten in der neu­en Stein­tor-Vor­stadt be­reits 6.970 Men­schen in 784 Häu­sern. Aus dem Raum vor dem Stein­tor wur­de das teu­ers­te Vier­tel Ros­tocks.

Im Som­mer steht die Re­for­ma­ti­on in Ros­tock, Meck­len­burg und Nord­eu­ro­pa im Mit­tel­punkt. Un­ter dem Ti­tel „Das Netz des neu­en Glau­bens: Ros­tock, Meck­len­burg und die Re­for­ma­ti­on im Ost­see­raum“ (7. Ju­li 2017 bis 5. No­vem­ber 2017) zeigt das Mu­se­um aus An­lass der Fei­ern zum 500. Ju­bi­lä­um der Re­for­ma­ti­on die gro­ße Aus­stel­lung zur Ge­schich­te der Re­for­ma­ti­on in Ros­tock und Meck­len­burg. Das kirch­li­che und re­li­giö­se Le­ben und der Glau­ben vor der Re­for­ma­ti­on, die Ent­wick­lun­gen, die zu den Um­brü­chen und Ver­än­de­run­gen führ­ten und die Ent­wick­lung der Lan­des­kir­che in Meck­len­burg seit der Mit­te des 16. Jahr­hun­derts ste­hen im Mit­tel­punkt. Ros­tock war da­mals nicht nur das geis­ti­ge Zen­trum der Re­for­ma­ti­on in Meck­len­burg, son­dern wur­de schon in den 1520er Jah­ren zu ei­nem au­ßer­or­dent­li­chen Mul­ti­pli­ka­tor re­for­ma­to­ri­schen Ge­dan­ken­gu­tes. Dies ist ei­nem der ers­ten evan­ge­li­schen Pre­di­ger in Ros­tock zu ver­dan­ken – Joa­chim Slü­ter. Sein Ge­sang­buch wur­de zu ei­nem Best­sel­ler und weit über die Gren­zen Meck­len­burgs ver­brei­tet. Kir­chen­lie­der aus Ros­tock präg­ten den evan­ge­li­schen Ge­mein­de­ge­sang in Schwe­den und Dä­ne­mark, in Eng­land und Lett­land. In der Aus­stel­lung ent­steht ein Ge­samt­blick auf die viel­fäl­ti­gen re­li­giö­sen, kul­tu­rel­len und ge­sell­schaft­li­chen Pro­zes­se im 16. und 17. Jahr­hun­dert, auf die Re­for­ma­ti­on und die Ge­sell­schaft des 16. Jahr­hun­derts.

Par­al­lel da­zu steht ein be­deu­ten­der deut­scher Künst­ler im Fo­kus. Mit der Aus­stel­lung „Chris­ti­an Rohlfs (1849–1938). Fall der Fäl­le“ (9. Ju­ni bis 24. Sep­tem­ber 2017) prä­sen­tiert das Mu­se­um ei­ner be­deu­ten­den deut­schen Ex­pres­sio­nis­ten des 20. Jahr­hun­derts. Far­ben­präch­ti­ge Ge­mäl­de und Gra­fi­ken des fa­cet­ten­rei­chen Künst­lers Chris­ti­an Rohlfs er­öff­nen ei­ne Aus­stel­lungs­se­rie mit hoch­ka­rä­ti­gen Meis­ter­wer­ken von Lyo­nell Fei­nin­ger, Os­kar Schlem­mer, Ru­dolf Bel­ling, Max Pech­stein, Erich He­ckel, Ernst Bar­lach und an­de­ren deut­schen Künst­lern. Um 1900 bra­chen avant­gar­dis­ti­sche Künst­ler in ganz Eu­ro­pa mit der tra­di­tio­nel­len Kunst und schu­fen die Klas­si­sche Mo­der­ne. Chris­ti­an Rohlfs war ei­ner von die­sen „ei­gen­ar­ti­gen“ In­di­vi­dua­lis­ten. Mit dem tra­di­tio­nel­len Re­per­toire von For­men und Far­ben ern­te­te er ers­te Lor­bee­ren. Auf de­nen ruh­te er sich nicht aus. Nie en­den wol­len­de Ex­pe­ri­men­te präg­ten sei­ne sti­lis­ti­sche Ent­wick­lung über Im­pres­sio­nis­mus zum Ex­pres­sio­nis­mus. Die Zeit war aus den Fu­gen und er ver­dich­te­te sein In­ne­res zu sym­bo­li­schen Zei­chen. Die un­ge­bän­dig­te Na­tur­ver­bun­den­heit bricht in sei­nem Spät­werk wie­der her­vor: Rohlfs‘ ganz ei­ge­ner ly­ri­scher Ex­pres­sio­nis­mus be­tört mit farb­in­ten­si­ven Blu­men­bil­dern.

Das Aus­stel­lungs­jahr 2017 im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um Ros­tock wird mit ei­ner Aus­stel­lung zur All­tags­ge­schich­te der DDR ab­ge­schlos­sen. „Von Ata bis Zen­tral­ko­mi­tee. DDR-All­tag in Ob­jek­ten“ (23. No­vem­ber 2017 bis 28. Fe­bru­ar 2018) prä­sen­tiert das Mu­se­um ein­fa­che und be­kann­te und we­ni­ger be­kann­te Ob­jek­te aus dem All­tags­le­ben in der DDR und er­zählt an­hand die­ser Bei­spie­le aus der Ge­schich­te des DDR-All­tags zwi­schen Pri­vat­heit und staat­li­chem Ein­fluss. Da­bei ste­hen The­men wie Fa­mi­lie, Schu­le und Stu­di­um, Be­ruf und Ar­beit, Frei­zeit und Ur­laub oder die ge­sell­schaft­li­che Tä­tig­keit im Mit­tel­punkt. Die Ob­jek­te und ih­re Ge­schich­ten er­mög­li­chen ei­ne Über­prü­fung, ob und wie der Staat auf das Le­ben der Men­schen Ein­fluss nahm, wie der All­tag in der DDR ge­meis­tert wur­de.


Schiff­bau- und Schiff­fahrts­mu­se­um

Mit rund 38.000 Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern kann das Mu­se­um im IGA Park 2016 ei­ne be­acht­li­che Be­su­cher­zahl auf­wei­sen. Da die ak­tu­el­le Son­der­aus­stel­lung „GE­ORG BÜCH­NER- Ein Schiff taucht wie­der auf“ auf ein au­ßer­or­dent­lich gro­ßes In­ter­es­se stö­ßt, wird die Prä­sen­ta­ti­on bis zum 5. März 2017 ver­län­gert.

Ein­zig­ar­tig sind die Ex­po­na­te der Aus­stel­lung „Der Rie­sen­kal­mar Ar­chi­teut­his – ge­heim­nis­vol­ler Gi­gant der Tief­see“, die vom 28. Ja­nu­ar bis zum 2. April auf dem Mu­se­ums­schiff zu se­hen sind. Von dem sel­ten be­ob­ach­te­ten, bis zu zwölf Me­ter lan­gen Kopf­fü­ß­ler wer­den un­ter an­de­rem Ten­ta­kel­tei­le und der horn­ar­ti­ge Schna­bel ge­zeigt.

Von März bis Mai wird das Tra­di­ti­ons­schiff das ma­ri­ti­me Ros­tock vor­stel­len. Wel­che In­sti­tu­tio­nen und Un­ter­neh­men sind heu­te noch auf „al­len sie­ben Mee­ren zu Hau­se“ bzw. ha­ben mit Schiff­bau und Schiff­fahrt zu tun? Die Fo­to­aus­stel­lung „Afri­ka-See­rei­sen mit der Ka­me­ra“ zeigt von April bis Ju­ni groß­for­ma­ti­ge ma­ri­ti­me Fo­tos des Ros­to­cker Buch­au­tors und ehe­ma­li­gen See­man­nes Her­mann Wink­ler.

Am 10. Ju­ni öff­net mit dem Ti­tel „Willst Du mit mir se­geln ge­hen?“ ei­ne ex­tra für Fa­mi­li­en kon­zi­pier­te Aus­stel­lung ih­re Pfor­ten. Das Flens­bur­ger Schiff­fahrts­mu­se­um und das Kie­ler Kin­der­kul­tur­bü­ro ha­ben ei­gens für Kin­der ei­ne Mit­mach­aus­stel­lung ent­wi­ckelt. Aber nicht nur Kin­der, son­dern die gan­ze Fa­mi­lie kann das Se­geln er­ler­nen. Ros­to­cker Se­gel­ver­ei­ne sind Part­nern der Aus­stel­lung und der Ver­an­stal­tun­gen.

Mit dem Kunst- und Ge­schichts­pro­jekt „at the wa­ter’s edge“ – Er­in­ne­run­gen aus der Zeit des Kal­ten Krie­ges rund um die Ost­see setzt das Schiff­bau- und Schiff­fahrts­mu­se­um die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Kul­tur­ein­rich­tun­gen des Ost­see­rau­mes fort.
Zum Jah­res­en­de 2017 rol­len auf dem Tra­di­ti­ons­schiff dann wie­der die Mur­meln. Dem Wunsch zahl­rei­cher Mu­se­ums­be­su­cher fol­gend, war­tet MUR­MI­LAND II mit neu­en Mur­mel­bah­nen auf. Bis En­de Fe­bru­ar 2018 kann man dann wie­der nach Her­zens­lust spie­len.

Ne­ben den Aus­stel­lun­gen bie­tet das Schiff­bau- und Schiff­fahrts­mu­se­um auch spe­zi­el­le Ak­ti­ons­ta­ge mit Pro­gram­men für die gan­ze Fa­mi­lie. Am 21. Mai be­tei­ligt sich das Mu­se­um am In­ter­na­tio­na­len Mu­se­ums­tag. Am 17./18. Ju­ni wird Mu­se­um­ge­burts­tag ge­fei­ert, gleich­zei­tig fin­den die „Ta­ge der In­dus­trie­kul­tur am Was­ser“ statt. Am 12. Au­gust wird es wie­der ei­nen Han­se-Sail-Ak­ti­ons­tag ge­ben, und im Sep­tem­ber be­ge­hen die Ros­to­cker See­leu­ten e.V. den 65. Ge­burts­tag der Deut­schen See­ree­de­rei (DSR) an Bord des Tra­di­ti­ons­schif­fes.


Hei­mat­mu­se­um War­ne­mün­de

Das Hei­mat­mu­se­um War­ne­mün­de konn­te im ver­gan­ge­nen Jahr 12.245 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher ver­zeich­nen. Ob­wohl die Zahl von über 13.000, wie im Jahr zu­vor, lei­der nicht er­reicht wer­den konn­te, blei­ben die Be­su­cher­zah­len wei­ter­hin auf ei­nem für das Mu­se­um ho­hen Ni­veau. Zahl­rei­che Schen­kun­gen er­hielt der Ver­ein 2016 für das Hei­mat­mu­se­um War­ne­mün­de, dar­un­ter ein Brock­haus-Kon­ver­sa­ti­ons­le­xi­kon von 1898 in 16 Bän­den und ein War­ne­mün­der Adress­buch von 1935. Zahl­rei­che Vor­trä­ge und Ver­an­stal­tun­gen sind 2017 ge­plant, so am 17. Mai zur „Ros­to­cker Ha­fen­ge­schich­te“, am 19. Ju­li zur His­to­rie des Ho­tels „Nep­tun“ und am 16. Au­gust zum War­ne­mün­der Leucht­turm.

Die ak­tu­el­le Son­der­aus­stel­lung „Wie die Tech­nik nach War­ne­mün­de kam“ wird noch bis zum 15. Ju­ni 2017 zu se­hen sein. Auf­grund der um­fang­rei­chen Pla­nun­gen und Ar­bei­ten für den Um­bau der Dau­er­aus­stel­lung zwi­schen 2016 und 2018 wird es 2017 kei­ne neue Son­der­aus­stel­lung ge­ben. Re­stau­rie­run­gen von Mu­se­ums­gut wer­den im ge­plan­ten Um­fang fort­ge­setzt. Das 1. Quar­tal 2017 wird ge­prägt sein von der Su­che nach ei­nem neu­en Mu­se­ums­lei­ter/Mu­se­ums­lei­te­rin.


Kunst­hal­le Ros­tock

Die Kunst im Fo­kus und die Tra­di­ti­on im Blick: Die Kunst­hal­le Ros­tock ist ein Haus mit lang­jäh­ri­ger Aus­stel­lungs­ge­schich­te. Der Pa­vil­lon am Schwa­nen­teich hat sich seit der Er­öff­nung im Jah­re 1969 als ein Zen­trum für zeit­ge­nös­si­sche und mo­der­ne Kunst in Nord­deutsch­land eta­bliert. Das ur­sprüng­lich als rei­ner Aus­stel­lungs­pa­vil­lon für die Bi­en­na­le der Ost­see­län­der kon­zi­pier­te Haus be­her­bergt in­zwi­schen ei­ne ei­ge­ne Samm­lung und prä­sen­tiert in­ter­na­tio­na­le und na­tio­na­le Kunst.

Ak­tu­el­le Po­si­tio­nen jun­ger Künst­le­rin­nen und Künst­ler fin­den Be­ach­tung. Ma­le­rei, Fo­to­gra­fie, Gra­fik und Plas­tik wer­den in den gro­ß­zü­gi­gen Räum­lich­kei­ten aus­ge­stellt. Mu­se­ums­päd­ago­gi­sche Ele­men­te so­wie spe­zi­ell auf die ein­zel­nen Aus­stel­lun­gen ab­ge­stimm­te Füh­run­gen und Rah­men­pro­gram­me run­den das An­ge­bot ab. 60.165 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher ha­ben das Haus im letz­ten Jahr be­sucht.

Aus­stel­lun­gen in der Kunst­hal­le 2017

Si­byl­le – Die Aus­stel­lung
vom 18.​Dezember 2016 bis 17. April 2017

Die SI­BYL­LE, „Zeit­schrift für Mo­de und Kul­tur“ war ei­ne Frau­en­zeit­schrift in der DDR, her­aus­ge­ge­ben vom Mo­de­in­sti­tut Ber­lin. Sie er­schien ab 1956 sechs­mal jähr­lich in ei­ner Auf­la­ge von nur 200.000 Ex­em­pla­ren, war re­gel­mä­ßig schnell ver­grif­fen und galt als Ost-Vogue mit ei­nem ho­hen kul­tu­rel­len An­spruch. Die Ma­cher wa­ren aus­schlie­ß­lich Fa­shion-De­si­gner und Fo­to­gra­fen. Ins­be­son­de­re die Fo­to­gra­fie spiel­te ei­ne stil­prä­gen­de Rol­le und war eher von Kunst, als von Mo­de be­ein­flusst. Die Kunst­hal­le Ros­tock un­ter­sucht das Phä­no­men SI­BYL­LE ins­be­son­de­re aus künst­le­ri­scher, fo­to­gra­fi­scher Sicht, stellt aber auch so­zia­le Im­pli­ka­tio­nen her­aus. Die Kunst­hal­le Ros­tock zeigt deutsch­land­weit erst­mals ei­ne um­fas­sen­de Aus­stel­lung zum The­ma SI­BYL­LE.

Er­zähl mir Mär­chen!
vom 15. Ja­nu­ar 2017 bis 26. Fe­bru­ar 2017
Es war ein­mal… So be­gin­nen vie­le Mär­chen, die bis heu­te in al­len Kul­tu­ren als Wis­sens­schatz be­wahrt wer­den. In frü­he­ren Zei­ten münd­lich wei­ter­ge­ge­ben, be­geg­nen dem Pu­bli­kum die Ge­schich­ten heu­te meist be­bil­dert in Bü­chern, Fil­men und im Thea­ter. Wer­ke aus der Samm­lung der Kunst­hal­le Ros­tock zei­gen die Brei­te der künst­le­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem The­ma Mär­chen. Die Aus­stel­lung gibt Ge­le­gen­heit, durch Bil­der in die Welt der Mär­chen ein­zu­tau­chen. Sie zeigt auch die Schwes­ter der blon­den Gold­ma­rie und lässt Ha­se und Igel von Wer­ner Schin­ko um die Wet­te ren­nen.

Ros­tock Krea­tiv
vom 9. März 2017 bis 19. März 2017
Die grö­ß­te Hob­by­kunst-Aus­stel­lung in Meck­len­burg- Vor­pom­mern. Auf rund 1.000 Qua­drat­me­tern Aus­stel­lungs­flä­che wer­den zum ach­ten Mal meh­re­re hun­dert Hob­by­künst­ler ih­re Ar­bei­ten zur Schau stel­len. Als be­son­de­res Gen­re wird auch wie­der die Fo­to­gra­fie ver­tre­ten sein.

Ar­ti­ge Kunst. Kunst und Po­li­tik im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus
vom 30. April 2017 bis 18. Ju­ni 2017
Die Aus­stel­lung setzt sich in kri­tisch-ana­ly­ti­scher Wei­se mit der Kunst­po­li­tik im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus aus­ein­an­der, die für das Selbst­bild des Re­gimes we­sent­lich war. Der Ti­tel „Ar­ti­ge Kunst“ regt als Ge­gen­be­griff zur dif­fa­mie­ren­den NS-Ter­mi­no­lo­gie der „ent­ar­te­ten Kunst“ da­zu an, über das Ver­hält­nis von Kunst und Po­li­tik so­wie Wi­der­stän­dig­keit und Ge­hor­sam nach­zu­den­ken. Ge­zeigt wer­den ex­em­pla­ri­sche Wer­ke der of­fi­zi­ell ge­dul­de­ten und ge­för­der­ten Kunst der NS-Zeit, da­zu in kon­fron­ta­ti­ver Ge­gen­über­stel­lung Wer­ke von ver­folg­ten oder ver­fem­ten Künst­lern, die ein kri­ti­sches Ge­gen­bild zur über­wie­gen­den Ein­fäl­tig­keit der sys­tem­kon­for­men Kunst ent­wer­fen.

Schü­ler stel­len aus
vom 30. März 2017 bis 17. April 2017
Ros­to­cker Schu­len ha­ben die Mög­lich­keit, ei­ne Aus­stel­lung in der Kunst­hal­le zu ge­stal­ten. Die bes­ten Kunst­wer­ke, die im Un­ter­richt ent­ste­hen, wer­den aus­ge­stellt. Von Ma­le­rei und Gra­fik bis hin zur Fo­to­gra­fie sind al­le Spar­ten ver­tre­ten.

Wolf­gang Mat­theu­er - Bil­der als Bot­schaft
vom 2. Ju­li 2017 bis 17. Sep­tem­ber 2017
An­läss­lich des 90. Ge­burts­tags des Bil­der­ma­chers und Mit­be­grün­ders der Leip­zi­ger Schu­le Wolf­gang Mat­theu­er (1927-2004) zeigt die Kunst­hal­le Ros­tock ei­ne mehr als 90 Ge­mäl­de um­fas­sen­de Re­tro­spek­ti­ve. Ei­nen Schwer­punkt der Aus­stel­lung bil­den un­ter an­de­rem die wich­tigs­ten sinn­bild­haf­ten, oft groß­for­ma­ti­gen Ge­mäl­de, die seit 1965 ent­stan­den sind. Da­ne­ben wird ein re­prä­sen­ta­ti­ver Quer­schnitt sei­ner Land­schafts­ge­mäl­de ge­zeigt, die mehr als die Hälf­te sei­nes ma­le­ri­schen Oeu­vres aus­ma­chen. Par­al­lel zur Aus­stel­lung er­scheint das Werk­ver­zeich­nis der Ge­mäl­de.

Mar­kus Mat­thi­as Krü­ger – Hor­tus
vom 2. Ju­li 2017 bis 6. Au­gust 2017
Par­al­lel zur Re­tro­spek­ti­ve von Wolf­gang Mat­theu­er zeigt die Kunst­hal­le Ros­tock erst­ma­lig Ge­mäl­de des jun­gen Leip­zi­ger Ma­lers Mar­kus Mat­thi­as Krü­ger (* 1981). Die et­wa 40 in der Aus­stel­lung ver­sam­mel­ten Bil­der sind al­le­samt Land­schaf­ten, doch klas­si­sche Land­schafts­ma­le­rei be­treibt Krü­ger nicht. Viel­mehr han­delt es sich bei sei­nen Bil­dern um künst­lich kon­stru­ier­te Re­so­nanz­räu­me, die dem Künst­ler für die be­hut­sa­me Aus­lo­tung von Form, Far­be, Licht und Schat­ten die­nen und in de­nen er sei­ne Bild­for­men sorg­fäl­tig ar­ran­giert. Zu­rück bleibt beim Be­trach­ter der Ein­druck me­di­ta­ti­ver Schön­heit.
Be­glei­tend zur Aus­stel­lung er­scheint ein um­fang­rei­cher Ka­ta­log.

Port­fo­lio Ber­lin 03
vom 1. Ok­to­ber 2017 bis 3. De­zem­ber 2017
Ab Ok­to­ber 2017 zeigt die Kunst­hal­le Ros­tock die Aus­stel­lung Port­fo­lio Ber­lin 03.
Auch die drit­te Fol­ge der Aus­stel­lungs­se­rie ver­eint in den aus­ge­wähl­ten künst­le­ri­schen Po­si­tio­nen ein me­di­en­über­grei­fen­des Ar­bei­ten, das tra­di­tio­nel­le Gat­tungs­gren­zen hin­ter sich lässt. Port­fo­lio Ber­lin 03 prä­sen­tiert in­ter­na­tio­na­le, in Ber­lin le­ben­de und ar­bei­ten­de Künst­ler, die in die­ser Kom­bi­na­ti­on noch nie zu se­hen wa­ren. Wäh­rend in den Aus­stel­lun­gen Port­fo­lio Ber­lin 01 und 02 der Ma­le­rei- und Skulp­tur­be­griff als Be­zugs­punkt und Ge­gen­stand der Dis­kus­si­on dien­te, liegt der Schwer­punkt in der drit­ten Aus­ga­be bei Vi­deo, Per­for­mance und Fo­to­gra­fie.

Künst­ler­grup­pe Mar­fa
vom 17. De­zem­ber 2017 bis 28. Ja­nu­ar 2018
Su­san­ne Rast, Dirk Wun­der­lich, Mal­te Bre­ken­feld
Zu der Künst­ler­grup­pe Mar­fa ge­hö­ren die bei­den Bild­hau­er Su­san­ne Rast und Dirk Wun­der­lich aus Knee­se bei Sass­nitz und der Ma­ler Mal­te Bre­cken­feld aus dem nicht weit ent­fern­ten Repnitz. Die Grup­pe wur­de 2005 ge­grün­det und be­zieht sich auf den durch Do­nald Judd be­kann­ten Ort in Te­xas. Ob­wohl al­le drei Künst­ler sehr in­di­vi­du­ell ar­bei­ten, wur­de die Hal­tung des Ame­ri­ka­ners zu Ar­chi­tek­tur und Ord­nung im Raum für die Grup­pe an­re­gend.
Die Schwer­punk­te künst­le­ri­scher Zu­sam­men­ar­beit bil­den die Be­rei­che freie und an­ge­wand­te Skulp­tur, skulp­tu­ra­le In­stal­la­ti­on und Ob­jekt­de­sign im In­nen- und Au­ßen­be­reich. Die Kunst­hal­le Ros­tock wird die­se in­ter­es­san­te Ver­knüp­fung von In­di­vi­dua­li­tät und ge­mein­sa­mer Ar­beit im Raum the­ma­ti­sie­ren und in ei­ner ent­spre­chen­den Aus­stel­lung an­schau­lich ma­chen. Zur Aus­stel­lung soll ein Ka­ta­log er­schei­nen.

Aus­stel­lun­gen im Ca­fé
Im Ca­fé der Kunst­hal­le Ros­tock fin­den die­ses Jahr erst­mals mo­nat­lich wech­seln­de Aus­stel­lun­gen statt. Die Rei­se durch den gra­fi­schen Be­stand des Hau­ses spie­gelt evi­dent Samm­lungs­schwer­punk­te des letz­ten Jahr­hun­derts wi­der. Die sti­lis­tisch ganz un­ter­schied­lich und in ver­schie­dens­ten Tech­ni­ken ge­schaf­fe­nen Land­schaf­ten, Por­träts oder Fi­gu­ren­bil­der aus dem von ge­sell­schafts­po­li­ti­schen Er­eig­nis­sen ge­präg­ten 20. Jahr­hun­dert ver­wei­sen auf ein um­fang­rei­ches Spek­trum der gra­fi­schen Samm­lung der Kunst­hal­le Ros­tock.
Hö­he­punkt der klei­nen Ca­fé-Aus­stel­lun­gen wird die Prä­sen­ta­ti­on zu Selbst­bild­nis­sen der Künst­ler Lo­vis Co­rinth, Fritz Cre­mer, Lea Grundig, Jo­han­nes Wüs­ten und an­de­ren im Ju­ni sein.

Ja­nu­ar: Her­mann Glöck­ner (1889-1987) – Scha­blo­nen­dru­cke
Fe­bru­ar: Her­mann Nau­mann (*1930) – Va­ria­ti­on I-VIII
März: Paul Mül­ler Ka­empff (1861–1941) – Ah­rens­ho­oper Land­schaf­ten
April: Künst­ler­grup­pe Cla­ra Mosch (1977- 1982)
Mai: Grif­fel­kunst/Ka­te Diehn-Bitt (1900-1978) – Zeich­nun­gen
Ju­ni: Selbst­por­träts von An­ders Zorn, Lo­vis Co­rinth, Ot­to Nie­mey­er-Hol­stein, Lea Gun­dig, Fritz Cre­mer , Ar­no Mohr, Jo­han­nes Wüs­ten und an­de­ren
Ju­li: Max Uh­lig (*1937) – Land­schaf­ten
Au­gust: Sig­hard Gil­le (*1941) – Ein Schü­ler von Wolf­gang Mat­theu­er
Sep­tem­ber: Fritz Koch-Go­tha (1877-1956) – Il­lus­tra­tio­nen und Ka­ri­ka­tu­ren
Ok­to­ber: Su­san­ne Kandt-Horn (1914-1996) – Li­tho­gra­fi­en
No­vem­ber: Grif­fel­kunst/Der Schwe­de Kurt Ull­ber­ger (1919-2008) – Farb­holz­schnit­te
De­zem­ber: Ot­to Nie­mey­er-Hol­stein (1896-1984) – Win­ter­land­schaf­ten


So­cie­tät ma­ri­tim

Auch 2016 wur­de das Ge­bäu­de in der Au­gust-Be­bel-Stra­ße 1 eh­ren­amt­lich vor dem ste­tig schlei­chen­den Ver­fall be­wahrt. Vie­le Kul­tur­gü­ter der Han­se­stadt Ros­tock konn­ten ge­zeigt wer­den, die sonst der Öf­fent­lich­keit nicht zu­gäng­lich wä­ren. Knapp 22.500 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher wur­den 2016 in der Au­gust-Be­bel-Stra­ße 1 ge­zählt. Auf rund 1.200 Qua­drat­me­tern wur­den und wer­den ma­ri­ti­me Dau­er­aus­stel­lun­gen ge­zeigt.
Wech­seln­de Son­der- und Wan­der­aus­stel­lun­gen hat­ten 2016 wie­der ih­ren Platz im Haus ge­fun­den.

Die im­mer ak­tu­el­le, sehr er­folg­rei­che Aus­stel­lung „Schick, schräg und schau­rig - Schät­ze aus der Ge­schich­te der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock“ wur­de am 23. Au­gust 2016 er­öff­net und fin­det nach wie vor gro­ßen Zu­spruch. Die haus­ei­ge­ne klei­ne Bi­blio­thek im un­te­ren Ge­schoss wur­de auch im Jahr 2016 mit Spen­den und Nach­läs­sen auf über 3.200 Bü­cher er­wei­tert. Rund 40 Füh­run­gen und Pro­jekt­ta­ge, spe­zi­ell für Schul­klas­sen, be­glei­tend zum Ge­schichts­un­ter­richt wur­den im letz­ten Jahr durch­ge­führt. Zur eh­ren­amt­li­chen Re­pa­ra­tur­in­itia­ti­ve „Re­pair Ca­fé“ fan­den sich 22 Mal In­ter­es­sen­ten zu­sam­men, um al­lein oder ge­mein­sam mit an­de­ren ei­ge­ne ka­put­te Ge­gen­stän­de zu re­pa­rie­ren. Aber auch an­de­ren Ver­ei­nen und In­sti­tu­tio­nen wur­de ein Zu­hau­se ge­bo­ten.
Die mo­bi­le Boots­fahr­schu­le nutz­te wie­der das gan­ze Jahr den „Klub der Fah­rens­leu­te“ für Kur­se und Schu­lun­gen. Der Cir­cus Fan­ta­sia und der Is­la­mi­sche Bund in Ros­tock e.V. nutz­ten das „Atri­um“ als Win­ter­quar­tier. Wö­chent­lich wur­de ein Ka­pi­täns­tref­fen und mo­nat­lich ein Tref­fen ehe­ma­li­ger Hoch­see­fi­scher ver­an­stal­tet. Die In­itia­ti­ve Bür­ger­be­tei­li­gung Ros­tock, kurz Pro­log und der So­zi­al­ver­band VDK tra­fen sich eben­falls re­gel­mä­ßig. Der TV-Talk „Stadt-Streit-Kul­tur“ des TV-Sen­ders MV1 wur­de im Atri­um der Au­gust-Be­bel-Str. 1 sechs Mal auf­ge­zeich­net. Die Stu­den­ten der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter Ros­tock (hmt) prob­ten hier für das Thea­ter­stück „Spül­saum“. Seit Sep­tem­ber 2016 ver­an­stal­tet die Deut­sche Ge­sell­schaft für das hoch­be­gab­te Kind e.V. Frei­tags­kur­se in den Räum­lich­kei­ten. Dau­er­aus­stel­lun­gen wid­men sich un­ter an­de­rem den The­men „Han­del und Schiff­fahrt der Han­se­zeit“, „See­not­ret­tung“ und „Dampf­schiff­fahrt“.

Für 2017 sind sie­ben wei­te­re Aus­stel­lun­gen ge­plant, dar­un­ter „Skulp­tu­ren der Na­tur – Ich fand im Sand im Ost­see­strand“ im April und im Mai ei­ne Fo­to­ex­po­si­ti­on „Die ernst­haf­te Su­che nach dem Hei­te­ren“. Als In­for­ma­ti­ons-, Bil­dungs- und Be­geg­nungs­stät­te ist das Ge­bäu­de von Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 18 Uhr ge­öff­net und be­rei­chert das Kul­tur­ange­bot der Han­se­stadt Ros­tock.