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Südlicher Rathausanbau fertig gestellt

Pressemitteilung vom 25.09.2012

Die Sanierung und Umgestaltung des südlichen Rathausanbaus ist nun nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit abgeschlossen. Oberbürgermeister Roland Methling und Sigrid Hecht, Leiterin des Eigenbetriebes Kommunale Objektbewirtschaftung und –entwicklung der Hansestadt Rostock, nahmen heute symbolisch den Schlüssel für das Gebäudeareal in Empfang.

Oberbürgermeister Roland Methling unterstrich: „Das Rostocker Rathaus zählt mit seinen rund 730 Jahren zu den ältesten Bauten der Stadt. Die Geschichte des Rostocker Rathauses ist aber auch die Geschichte einer beständigen Baustelle. Von 1270 an bis heute wurde um- und angebaut, neu gebaut und saniert. Häuser kamen hinzu und fielen wieder weg. Wände wurden errichtet und wieder eingerissen. Wir freuen uns, mit dem heutigen Tag diesen Teil des Rathaus-Komplexes offiziell übernehmen zu können. Die Hansestadt Rostock wird mit dieser behutsamen Sanierung und dem Neubau ihrer Verantwortung für dieses so besondere Areal gerecht. Zugleich verbessern sich der Service für unsere Kunden und die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erheblich.“

Unter Federführung der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH erfolgte eine umfassende Sanierung der Gebäude unter starker Berücksichtigung denkmalpflegerischer Auflagen und späterer barrierefreier Nutzung. Der
Gebäudeteil zwischen dem Neuer Markt 1A und der Großen Wasserstraße 19 wurde abgebrochen und durch einen funktionsgerechten modernen Neubau mit erweiterter Unterkellerung ersetzt. Dabei erfolgten Gefahr- und Schadstoffsanierungen der Holzdachstühle, Trockenbauarbeiten, Tischler-, Maler- und Bodenbelagsarbeiten, die Erneuerung der Dächer und Fassaden einschl. der Fenster im historischen Stil, Maurer- und Putzarbeiten, die komplette Erneuerung der technischen Ausrüstung einschließlich der Heizung, der Lüftung, der Sanitär- und Elektroanlagen. Der Innenhof ist als historisch bekannter „Schustergarten“ nun auch öffentlich nutzbar.

Oberbürgermeister Roland Methling dankte allen Beteiligten für ihr großes Engagement: „Diese Bauarbeiten auf historischem Grund erforderten enorm viel Fingerspitzengefühl. Daher gilt unser Dank allen Beteiligten für ihr großes Engagement. Besonderer Dank gilt den Architektinnen Diana Albert und Kerstin Beyer sowie allen Fachplanern und Ingenieurbüros, die mit viel Liebe und Hingabe zum Detail stets ein wachsames Auge auf alle Planungen und Arbeiten hatten.“

Entstanden ist eine Bruttogeschossfläche von insgesamt etwa 3.600. m² davon 2.305 m² Sanierung und 1.295 m² als Neubau. Die Gesamtkosten liegen bei 7,8 Mio. Euro, davon wurden 4,8 Mio. Euro im Rahmen von Städtebaufördermitteln und 3 Mio. Euro als Eigenanteil der Hansestadt Rostock zur Verfügung gestellt. Die um etwa 13 Prozent höheren Mehrkosten resultieren aus notwendigen Umplanungen und kostenintensiveren Angebotspreisen.

Das Ortsamt Stadtmitte und die Ausländerbehörde haben nun in dem unter der Adresse Neuer Markt 1 A geführten Gebäudekomplex ihren Sitz. In den oberen Etagen befinden sich Büros, Beratungsräume und Sanitärbereiche für das Amt für Management und Controlling und das Stadtamt. Das Kellergeschoss beherbergt Technikbereiche und Archivräume.

Die Sanierung erfolgte unter Erhalt der historischen Substanz wie der Decken- und Wandverkleidungen, von Stuckelementen, Unterzügen und Pfeilern, der Fassaden- und Fensterteilungen und des Oberlichtes im Bereich des jetzigen Ortsamtes. Die Kopie des historischen Portals wurde in den Eingangsbereich des Neubaus zwischen Neuer Markt 1a und Großer Wasserstraße 19 integriert. Im Gebäude Neuer Markt 1 A (ehemals Neuer Markt 33/34) wurde die frühere Bank-Schalterhalle, die zuletzt als Modellraum genutzt wurde, für das Ortsamt als attraktive Halle mit Oberlicht umgestaltet.

Bis Ende 1908 erfolgte der Abbruch des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Vorgängerhauses Neuer Markt 1A (ehemals 33/34). In den Jahren 1909/1910 entstand der Neubau des Giebelhauses als Geschäftsstelle der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank Schwerin, die 1921 auf dem Nachbargrundstück erweitert wurde. Bereits 1934 wurde das Gebäude durch die Stadt Rostock für Verwaltungszwecke erworben, im Jahr 1978 wurden beide Häuser unter Denkmalschutz gestellt. Das Gebäude Große Wasserstraße 19 entstand bereits 1798 als Wohn- und Geschäftshaus.

Etwa 90 Prozent der Firmen, die die Arbeiten ausgeführt haben, stammen aus Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt 24 Einzellose, aber auch zahlreiche Kleinaufträge wurden vergeben. Während der Bauarbeiten wurden zahlreiche Gutachter und Restauratoren sowie Sachverständige des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege eingebunden.