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Na­vi­ga­ti­on

Sa­nie­rung der Ros­to­cker Gar­ten­denk­ma­le Drei­wall- und Heu­bas­ti­on

Pres­se­mit­tei­lung vom 24.07.2015

Die Ent­wür­fe für die Ge­stal­tung der Drei­wall- und Heu­bas­ti­on wur­den be­reits auf der Orts­bei­rats­sit­zung im Ju­li durch die Pla­nungs­bü­ros prä­sen­tiert. „Lei­der ha­ben nicht vie­le Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner die Ver­an­stal­tung ge­nutzt, um sich über die Pla­nun­gen zu in­for­mie­ren und mit­zu­re­den“, be­dau­ert Wer­ner Si­mo­witsch, Orts­bei­rats­vor­sit­zen­der Stadt­mit­te. „Des­halb ha­ben wir ei­ne wei­te­re Bür­ger­ver­an­stal­tung an­ge­regt und möch­ten vor Ort ins Ge­spräch kom­men.“ Am 11. Au­gust 2015 um 17 Uhr sind zu­nächst al­le In­ter­es­sier­ten ein­ge­la­den, sich im Ka­pi­tel­saal des Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­ums mit dem Pla­nun­gen ver­traut zu ma­chen und an­schlie­ßend im Rah­men ei­nes Wall­rund­gan­ges wei­te­re An­re­gun­gen und Hin­wei­se ein­zu­brin­gen.

Die west­li­chen Wall­an­la­gen zwi­schen Sch­waan­scher Stra­ße und Krö­pe­li­ner Tor sind als Bau­denk­mal und Denk­mal der Gar­ten- und Land­schafts­ge­stal­tung ge­schütz­te Grün­be­rei­che mit­ten im Ros­to­cker Stadt­zen­trum. Ur­sprüng­lich als Ver­tei­di­gungs­an­la­gen er­baut, sind es heu­te wich­ti­ge in­ner­städ­ti­sche Auf­ent­halts­or­te und be­deu­ten­de Zeug­nis­se der Zeit­ge­schich­te. So wie sich die An­la­gen zur­zeit je­doch prä­sen­tie­ren, wer­den sie so­wohl von Gäs­ten als auch von Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern nicht wahr­ge­nom­men. Im Auf­trag der Han­se­stadt Ros­tock ha­ben sich Pro­fes­sor Ste­fan Pul­ke­nat aus Gie­low und das Ros­to­cker Pla­nungs­bü­ro WAS­TRA-Plan In­ge­nieur­ge­sell­schaft mbH ge­mein­sam mit dem Land­schafts­ar­chi­tek­ten Han­nes Ha­mann mit der zu­künf­ti­gen Ent­wick­lung der Drei­wall- und Heu­bas­ti­on aus­ein­an­der­ge­setzt. Grund­la­ge da­für sind un­ter an­de­rem die denk­mal­pfle­ge­ri­schen und grün­pfle­ge­ri­schen Ziel­set­zun­gen, be­schlos­sen durch die Ros­to­cker Bür­ger­schaft, aber auch ein­ge­hen­de Bau­grund- und Ar­ten­schutz­un­ter­su­chun­gen.

Die Drei­wall­bas­ti­on, ein be­ein­dru­cken­des Fes­tungs­bau­werk der Ba­rock­zeit, ist ein Erd­bau­werk mit drei Wäl­len auf ei­nem fünf­ecki­gen Grund­riss, das die Teu­fels­kuh­le um­schlie­ßt. Der Wall­zu­gang vom Krö­pe­li­ner Tor aus wur­de im ver­gan­ge­nen Jahr be­reits neu ge­stal­tet. Im kom­men­den Jahr soll auch die ei­gent­li­che Grün­an­la­ge ein­la­den­der und er­leb­ba­rer wer­den. Die vor­han­de­ne Bo­den­mo­del­lie­rung bleibt da­bei er­hal­ten, Bö­schungs­schä­den wer­den re­pa­riert und stö­ren­de Mau­ern be­sei­tigt. Der of­fe­ne Cha­rak­ter der Wall­an­la­gen wird durch die Re­du­zie­rung des Ge­hölz­be­stan­des und Be­sei­ti­gung von Säm­lings­auf­wuchs wie­der ent­wi­ckelt.

Mit der nun vor­lie­gen­den Pla­nung wird gro­ßer Wert auf ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis von Er­leb­bar­keit und Na­tur­schutz ge­legt. So wird wert­vol­ler Baum­be­stand er­hal­ten und vi­ta­li­siert. Eben­so wer­den Tei­le der Wall­an­la­gen im jet­zi­gen Zu­stand na­tür­lich be­las­sen.

Die Be­son­der­heit der An­la­ge soll durch viel­fäl­ti­ge Blick­be­zie­hun­gen wie­der er­leb­bar ge­stal­tet wer­den. Die We­ge auf den ver­schie­de­nen Wall­ebe­nen wer­den kla­rer her­aus­ge­ar­bei­tet und be­to­nen die fünf­ecki­ge Bas­ti­ons­form. Das Ge­wäs­ser der Teu­fels­kuh­le wird vom obe­ren Wall­weg und der an­gren­zen­den Wie­sen­flä­che ein­seh­ba­rer sein.

Im Be­reich der Heu­bas­ti­on be­fan­den sich ein Was­ser­turm und bis zum En­de des 2. Welt­krie­ges ei­ne be­fes­tig­te Flak-Stel­lung. Die An­la­gen wur­den teil­wei­se ab­ge­ris­sen und ver­füllt. In den Hohl­räu­men be­fin­det sich ein bau­fäl­li­ges Fle­der­maus­quar­tier, wel­ches im Zu­ge der Bau­maß­nah­men fach­ge­recht er­setzt wird. Die nach­träg­lich auf­ge­bau­te Stüt­z­wand soll ab­ge­tra­gen und die ur­sprüng­li­che Bö­schungs­form her­ge­stellt wer­den. In dem Zu­sam­men­hang wird die de­so­la­te Trep­pen­an­la­ge ab­ge­ris­sen und ei­ne neue, sich an die Bö­schungs­si­tua­ti­on an­ge­pass­te An­la­ge er­rich­tet. Die zur­zeit ober­ir­disch ver­lau­fen­de Fern­wär­me­lei­tung wird un­ter die Bö­schung ver­legt. Ra­sen- und Pflanz­flä­chen so­wie Bän­ke sol­len zum Ver­wei­len auf der Heu­bas­ti­on ein­la­den.

Die zu­künf­ti­ge dif­fe­ren­zier­te Kom­bi­na­ti­on von So­li­tär­bäu­men, Wie­sen, Na­tur be­las­se­nen Be­rei­chen, Ge­hölz­flä­chen, of­fe­nen Be­rei­chen und Sitz­flä­chen er­hö­hen nicht nur die Auf­ent­halts­qua­li­tät in den Wall­an­la­gen, son­dern bie­ten auch Flo­ra und Fau­na Mög­lich­kei­ten zur viel­fäl­ti­gen Ent­wick­lung. Die Be­ar­bei­ter der Ar­ten­schutz­un­ter­su­chun­gen von der PfAU GmbH wei­sen dar­auf hin, dass ei­ne so ge­pfleg­te Gar­ten­an­la­ge den An­sprü­chen vie­ler Ar­ten ent­ge­gen kommt und Grund­la­ge für ei­nen be­son­de­ren Ar­ten­reich­tum ist.