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Na­vi­ga­ti­on

Schritt­zäh­ler ist Ex­po­nat des Mo­nats im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 31.08.2007

Je­den Mo­nat wählt das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock ein Ex­po­nat, das für die Dau­er ei­nes Mo­nats ei­ne be­son­de­re Auf­merk­sam­keit er­fährt. Im Sep­tem­ber wird dies ein Schritt­zäh­ler (Pe­do­me­ter) sein, der um 1800 in Lon­don von der Fir­ma Spen­cer & Per­kins her­ge­stellt wur­de.

Auf den ers­ten Blick wie ei­ne Ta­schen­uhr aus­se­hend, ist der Schritt­zäh­ler ein Ge­rät zur Land­ver­mes­sung.

Schon in Ägyp­ten und im Rö­mi­schen Reich ver­maß man das Land, zu­meist mit Hil­fe gro­ßer Zir­kel mit ge­norm­ter Spann­wei­te. Mit der Wei­ter­ent­wick­lung der trag­ba­ren Uhr ent­stan­den im 17. Jahr­hun­dert - zu­nächst in Eng­land - Zähl­wer­ke wie die­ses als Län­gen­mess­ge­rä­te. Den lan­gen, oben be­weg­lich mon­tier­ten Bü­gel häng­te der Ver­mes­ser fest in sei­nen Ho­sen­bund, so­dass der ta­schen­uh­ren­ähn­li­che Kopf bei je­dem Schritt durch den Ober­schen­kel ein we­nig nach vorn ab­ge­knickt wur­de. So trieb je­der Schritt den Zei­ger des Zäh­lers vor­an. Mit den drei hin­ter­ein­an­der ge­schal­te­ten Zähl­wer­ken konn­te ei­ne Stre­cke bis zu zwölf Mei­len zu Fuß ver­mes­sen wer­den.

Die Fir­ma Spen­cer & Per­kins stell­te von 1765 bis 1806 in Lon­don ne­ben sol­chen Schritt­zäh­lern vor al­lem Ta­schen­uh­ren und auf­wen­di­ge Spiel­uh­ren her. Wenn die Land­ver­mes­sung sich auch heu­te prä­zi­se­rer Me­tho­den be­dient, so ge­lan­gen Schritt­zäh­ler der­zeit ge­ra­de un­ter Sport­lern wie­der zu Eh­ren. Das Pe­do­me­ter kann Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 18 Uhr in der Aus­stel­lung Kunst­hand­werk in Au­gen­schein ge­nom­men wer­den. Der Ein­tritt ist frei.