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Schutz der Niedermoore

Pressemitteilung vom 10.06.2002

10. Juni 2002

Schutz der Niedermoore
- ein wesentliches Ziel des Bodenschutzkonzeptes der HRO

Der Schutz der noch vorhandenen Niedermoore im Stadtgebiet ist im Maßnahmekatalog des Bodenschutzkonzeptes der Hansestadt Rostock als Schwerpunktaufgabe benannt. Voraussetzung dafür ist die Bestandsaufnahme ihrer Fläche. Hiermit wurde vom Amt für Umweltschutz vor drei Jahren begonnen. Bis auf einige Restflächen konnte sie im vorigen Jahr abgeschlossen werden. Neben der Moorausdehnung sollten auch die Zustände der Niedermoore anaylsiert werden. Bisher wurden dazu mehr als 400 Boden- profile untersucht und studentische Arbeiten der Rostocker Universität ausgewertet.

Verschiedene Torfarten, Bodendichten und physikalische Eigenschaften zeichnen ein Bild der unterschiedlichen Rostocker Niedermoortypen. Neben Verlandungs- und Versumpfungsmooren sind in der Hansestadt vor allem auch Durchströmungsmoore verbreitet, sie sich hauptsächlich in den Flusstälern durch fließendes Grundwasser bilden.

Von den ursprünglich 2.000 Hektar Rostocker Niedermoor, die das Moorschutzkonzept des Landes 1999 noch auswies, können heute im Ergebnis der Kartie-rungsarbeiten noch rund 1.300 Hektar bestätigt werden, bilanziert Dr. Antje Hiller vom Umweltamt. Eine Tendenz, die landesweit zu beobachten ist. Frühere intensive landwirtschaftliche Nutzungen, Entwässerungen und das Befahren mit schwerem Gerät haben den Flächen geschadet. Umfangreiche Renaturierungen wie beispielsweise der landestypischen Flusstalmoore (z.B. Trebeltal) und des Recknitz-Trebel- Grenztalmoores bei Bad Sülze kommen für die kleinflächigen Stadtmoore allerdings nicht in Frage. Vorstellbar wäre es, Teilflächen bzw. kleinflächige Moore nicht mehr landwirtschaftlich zu nutzen und so einer weiteren Degradierung/ Moorschädigung entgegenzuwirken, so die Umweltexpertin. Diese Moorschutzmaßnahmen lassen sich ab einer bestimmten Flächengröße im Rahmen des Landesmoorschutzprogrammes fördern. „Wenn doch eine Weiternutzung geplant wird, dann als eine das Niedermoor schonende Variante“, unterstreicht Dr. Antje Hiller. Nicht bebaute Niedermoore im Stadtgebiet werden heute meist extensiv als Mähwiese oder Weide genutzt. Reine Naturschutzflächen sind ebenfalls zu finden und geben Pflanzen und Tieren wertvollen Lebensraum. Diese Niedermoore müssen allerdings aufwendig gepflegt werden. Für Moorflächen, die sich in B-Plan-Gebieten befinden, sind Schutzmaßnahmen von besonderer Bedeutung.

Das Bodenschutzkonzept fordert ihre Freihaltung und die Einhaltung von unbebauten Schutzzonen. Aktuelles Beispiel sind Planungen im Ortsteil Gehlsdorf, wo sich im B-Plan-Gebiet „Rostocker Straße“ das sogenannte Trinenmur befindet. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung einer aktuellen Moor-kartierung deutlich. Das Umweltamt wird seine Zustandsanalyse der Niedermoore in diesem Jahr fortsetzen und damit das Bodeninformationssystem erweitern. Als weiterer Schritt werden alle Moore der Hansestadt in Schutzstufen eingeordnet. „Damit soll die Entwicklung dieser wertvollen Landschaftsbereiche gesichert werden“, unterstreicht Dr. Antje Hiller vom Umweltamt. x x

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