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Seemannsarbeiten aus Tauwerk im Heimatmuseum

Pressemitteilung vom 25.05.1999



"Hundepints, Schweinsrücken und neunschwänziger Katze, Seemannsarbeiten aus Tauwerk" ist eine Austellung überschrieben, die ab 28. Mai im Heimatmusum Warnemünde zu sehen ist. Zur Zeit der großen Segelschiffe war die Arbeit mit Tauwerk die vorrangige Beschäftigung der Seeleute. Die Instandhaltung der Takelage durch die Matrosen setzte die sichere Beherrrschung bestimmter Gebrauchsknoten und Spleiße wie auch die Kenntnis besonderer Methoden der Tauwerksbehandlung, zum Beispiel des Bekleedens von Wanten und Trossen, des Flechtens von Matten oder des Einbindens von Blöcken voraus. Ausgehend von den ursprünglichen Gebrauchsknoten erfanden die Segelschiffsleute im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Zierknoten, die nicht unbedingt bei den täglichen Spleiß- und Takelarbeiten Verwendung fanden, wohl aber in der Freizeit zu dekorativen "seemännischen Handarbeiten" (fancywork) kunstvoll zusammengefügt wurden. Die Entstehung und Blütezeit seemännischer Knotenkunst waren eng mit den Gegebenheiten in der Zeit der Segelschiffe des 19. Jahrhunderts verbunden, und so leitete das Verdrängen der Großsegler durch maschinengetriebene Schiffe auch deren Niedergang ein. Die moderne Schiffahrt mit immer schnelleren Antrieben ließ die Reisen kürzer und den Rahmen für Selbstbeschäftigung in der Freizeit kleiner werden. Neue Angebote wie Radio, Film und Fernsehen führten darüber hinaus zu einem anderen Freizeitverhalten der Seeleute. Viel ist nicht geblieben von der "Seemannsvolkskunst aus Tauwerk", daß sie aber nicht ganz in Vergessenheit gerät, dazu tragen einige heute wieder fahrende Großsegler und Traditionsschiffe bei, denn auf ihnen sind wie einst die alte Seemannschaft und Fertigkeiten im Umgang mit Tauwerk gefragt. Im Jahre 1983 wurde zudem von einigen "Knoten-Enthusiasten" in England die "Internationale Gilde der Knotenmacher" gegründet. Bereits heute zählt sie weltweit etwa 1.000 Mitglieder. Seeleute, Fischer, Akademiker, einfach alle, die Freude an Tauwerk und Knoten haben, gehören der großen Familie an.

Wer Spaß am Ergebnis der Fingerfertigkeit der Seeleute hat, sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen. Sie wird bis zum 31. Oktober gezeigt und ist von Mittwoch bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.