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Seltener portugiesischer Kompass als Leihgabe des Kulturhistorischen Museum Rostock im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo zu sehen

Pressemitteilung vom 15.09.2015

Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo zeigt bis zum 6. Dezember 2015 die kürzlich eröffnete Ausstellung „Weltvermesser – Das Goldene Zeitalter der Kartographie“. Die Ausstellung mit bedeutenden Leihgaben aus zahlreichen Museen und Bibliothek aus dem In- und Ausland gibt einen Überblick über die europäische Kartographie des 16. bis 18. Jahrhunderts. Gezeigt werden hochkarätige Exponate wie Karten, Atlanten und Globen, Stadtpläne, Veduten und Gemälde, Instrumente zur Landvermessung, zur Astronomie sowie Werkzeuge zur Kartenherstellung.

Unter den Objekten der Ausstellung ist auch eine hochrangige Leihgabe aus dem Kulturhistorischen Museum Rostock: ein portugiesischer Schiffskompass aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der aufwändig ausgestattete Kompass entstand 1780 in der Werkstatt des portugiesischen Kompassmachers Manuel Feirrera in Lissabon. Er gehört heute weltweit zu den wenigen derartigen Objekten, die erhalten sind. Neben dem Rostocker Exemplar ist ein weiteres im Brasilianischen Nationalmuseum in Rio de Janeiro und eines in Lissabon bekannt.

Der Rostocker Kompass besteht aus einer Kompassscheibe mit Windrose in einem beweglich aufgehängten Kasten. Der äußere wie der innere Kasten verfügen über zwei, außen mit hölzernen Scheiben verschließbare Visieröffnungen sowie ausklappbare Diopter, mit denen ein Ziel angepeilt werden kann. Derartige Instrumente wurden vom 16. bis 18. Jahrhundert in der Seefahrt verwendet, worauf die bewegliche Aufhängung des Kompasses im Kasten verweist. Aber auch bei der Landvermessung kamen Kompasse mit Visiereinrichtungen zum Einsatz.