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Na­vi­ga­ti­on

Schlich­ten statt Rich­ten –  Schieds­per­so­nen für Schieds­stel­len in Ros­tock

Run­der Tisch statt Kla­ge ist das Ziel die­ser Gre­mi­en. Strei­tig­kei­ten bei­spiels­wei­se über die ein­ge­wor­fe­ne Fens­ter­schei­be oder die zu ho­he He­cke des Nach­barn so­wie wei­te­re An­sprü­che aus dem Nach­bar­recht kön­nen ein­fach ge­schlich­tet wer­den. Aber auch bei Scha­dens­er­satz- und Schmer­zens­geld­an­sprü­chen kann durch Ein­schal­tung der Schieds­stel­le der Gang zum Ge­richt ver­mie­den wer­den.

Seit mehr als 25 Jah­ren gibt es in Ros­tock Schieds­stel­len, in de­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt eh­ren­amt­lich tä­tig sind. Grund­la­ge die­ser Tä­tig­keit bil­det das Schieds­stel­len- und Schlich­tungs­ge­setz Meck­len­burg-Vor­pom­mern, vom 13. Sep­tem­ber 1990, zu­letzt ge­än­dert durch Ar­ti­kel 1 des Ge­set­zes vom 26. Mai 2021 (GVOBl. M-V S. 598).

Die Schieds­stel­len sind je­weils mit ei­ner vor­sit­zen­den und stell­ver­tre­ten­den Schieds­per­son be­setzt. Sie wer­den durch die Bür­ger­schaft der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock auf fünf Jah­re ge­wählt. Die lau­fen­de Amts­pe­ri­ode um­fasst den Zeit­raum vom 1. Fe­bru­ar 2021 bis 31. Ja­nu­ar 2026.

Auf­ga­be der Schieds­stel­len ist es, zwi­schen strei­ten­den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern un­ter­ein­an­der bzw. Bür­ge­rin­nen und Bür­gern so­wie Fir­men, Ver­ei­nen und sons­ti­gen Ein­rich­tun­gen zu schlich­ten bzw. ei­nen Ver­gleich her­bei­zu­füh­ren und so­mit den Rechts­frie­den zwi­schen den Be­tei­lig­ten wie­der­her­zu­stel­len.


Auf den In­ter­net­sei­ten des BDS www.​sch​ieds​amt.​de bzw. www.​bds-​rostock.​de fin­den sich um­fas­sen­de In­for­ma­tio­nen und Hin­wei­se zur eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­keit der Schieds­per­so­nen, die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten so­wie die Er­reich­bar­keit der Schieds­per­so­nen.

Der Bund Deut­scher Schieds­män­ner und Schieds­frau­en (BDS) ist die an­er­kann­te In­ter­es­sen­or­ga­ni­sa­ti­on der Schieds­leu­te. Er un­ter­stützt die Schieds­leu­te in ih­rer eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­keit und or­ga­ni­siert Wei­ter­bil­dun­gen. Des Wei­te­ren ar­bei­tet der BDS mit den Kom­mu­nal­ver­wal­tun­gen und Jus­tiz­be­hör­den zu­sam­men.

Die Orts­äm­ter kön­nen eben­falls den Kon­takt zu den Schieds­per­so­nen ver­mit­teln. Zu­stän­dig ist in der Re­gel die Schieds­stel­le, in dem der An­trags­geg­ner wohnt.

Vor der Ver­hand­lung:

Sie (An­trag­stel­ler) be­an­tra­gen ein Schlich­tungs­ver­fah­ren ent­we­der schrift­lich oder ge­ben den An­trag münd­lich bei Ih­rer Schieds­per­son zu Pro­to­koll. Der An­trag muss ent­hal­ten: Vor­na­me, Na­me, An­schrift der Ge­gen­par­tei (An­trags­geg­ner) so­wie den ge­nau­en Sach­ver­halt.

Nach Ab­schluss des Ver­fah­rens er­folgt ei­ne kon­kre­te Kos­ten­ab­rech­nung.

Wäh­rend der Schlich­tung:

Nach ei­ner La­dungs­frist von min­des­tens zwei Wo­chen kann das Ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den. Hier­für wer­den Räu­me von der Stadt­ver­wal­tung zur Ver­fü­gung ge­stellt, oft­mals in den Orts­äm­tern. Je­de Par­tei kann ei­nen Bei­stand, z.B. ei­nen Rechts­an­walt oder ei­ne Per­son ih­res Ver­trau­ens mit­brin­gen. Die Sit­zun­gen sind nicht öf­fent­lich. Die Schieds­per­son ist zur ab­so­lu­ten Ver­schwie­gen­heit ver­pflich­tet. Sie lei­tet das Ver­fah­ren als neu­tra­ler Mo­de­ra­tor bzw. Me­dia­tor. Bei­de Streit­par­tei­en er­hal­ten Ge­le­gen­heit, ih­re Sicht aus­führ­lich dar­zu­le­gen. Das Ziel sind ge­mein­sa­me Lö­sungs­vor­schlä­ge.

Nach der Ei­ni­gung:

Im Ide­al­fall ei­ni­gen sich bei­de Streit­par­tei­en auf ei­nen Ver­gleich. Dar­über wird ein Pro­to­koll an­ge­fer­tigt, das von al­len Be­tei­lig­ten zu un­ter­schrei­ben ist. Der Ver­gleich ist so­fort ver­bind­lich. Wird ge­gen die Ein­hal­tung ver­sto­ßen, kann die Ver­ein­ba­rung ge­richt­lich voll­streckt wer­den.

Bei ei­ni­gen nach­bar­recht­li­chen und auch straf­recht­li­chen Strei­tig­kei­ten ist der ers­te Schlich­tungs­ver­such vor ei­ner Schieds­stel­le zwin­gend er­for­der­lich. Soll­te ein Ver­such schei­tern, wird in Zi­vil­sa­chen ei­ne Er­folg­lo­sig­keits­be­schei­ni­gung bzw. ei­ne Süh­ne­be­schei­ni­gung in Straf­sa­chen zur Vor­la­ge beim Amts­ge­richt aus­ge­stellt.

  • Ei­ne schnel­le Be­ar­bei­tung der An­ge­le­gen­heit auch au­ßer­halb der Sprech­zeit spart Zeit und schont die Ner­ven.
  • Kos­ten­er­spar­nis ge­gen­über teu­ren Ge­richts­ver­fah­ren!
  • Mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit wird ei­ne Ver­ein­ba­rung ge­trof­fen, die Ru­he auf Dau­er nach sich zieht, weil es kei­nen Ge­win­ner oder Ver­lie­rer gibt.

In­ter­es­sier­te Bür­ger der Han­se­stadt Ros­tock, die das 25.​Leb​enja​hr voll­endet ha­ben und sich nach ih­rer Per­sön­lich­keit und ih­ren Fä­hig­kei­ten für das Amt eig­nen kön­nen sich bei der Mit­ar­bei­te­rin des Rechts­am­tes Frau Kat­ja Lü­ck­ert (Tel. 0381/381-1167, E-Mail: kat­ja.​lue​cker​t@​rostock.​de) be­wer­ben.

Der nächs­te Ver­pflich­tungs­zeit­raum be­ginnt im Fe­bru­ar 2026.