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Na­vi­ga­ti­on

Hun­de­hal­tung: Er­laub­nis für die Hal­tung ei­nes ge­fähr­li­chen Hun­des be­an­tra­gen

Al­le Bun­des­län­der ha­ben Ge­set­ze oder auch Rechts­ver­ord­nun­gen zur Ab­wehr der von ge­fähr­li­chen Hun­den aus­ge­hen­den Ge­fah­ren er­las­sen. Die Re­ge­lun­gen in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern sind un­ter­schied­lich, so gel­ten in ei­ni­gen Bun­des­län­dern Hun­de be­stimm­ter Ras­sen und Grup­pen von vorn­her­ein als ge­fähr­lich oder es wird ei­ne Ge­fähr­lich­keit ver­mu­tet. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern gilt so ei­ne Ver­mu­tung für Hun­de be­stimm­ter Ras­sen seit Ju­li 2022 nicht mehr.

In Meck­len­burg-Vor­pom­mern gel­ten Hun­de als ge­fähr­lich, die ei­ne über das na­tür­li­che Maß hin­aus­ge­hen­de Kampf­be­reit­schaft, An­griffs­lust oder Schär­fe (ge­stei­ger­te Ag­gres­si­vi­tät) auf­wei­sen, un­pro­vo­ziert ei­nen Men­schen oder Tier durch Biss ge­schä­digt bzw. wie­der­holt Men­schen ge­fähr­det ha­ben oder durch ihr Ver­hal­ten ge­zeigt ha­ben, dass sie un­kon­trol­liert Wild oder an­de­re Tie­re het­zen oder rei­ßen.

Für das Hal­ten und Füh­ren ei­nes ge­fähr­li­chen Hun­des wird ei­ne Er­laub­nis be­nö­tigt, eben­so für die Nut­zung ei­nes ge­fähr­li­chen Hun­des für die Zucht.

Ge­gen Ent­schei­dun­gen der zu­stän­di­gen ört­li­chen Ord­nungs­be­hör­de (Ord­nungs­amt) oder der zu­stän­di­gen Kreis­ord­nungs­be­hör­de (Kreis­ord­nungs­amt) kann Wi­der­spruch ein­ge­legt wer­den (§§ 68 ff. Ver­wal­tungs­ge­richts­ord­nung - Vw­GO). Wird dem Wi­der­spruch nicht ab­ge­hol­fen, kann Kla­ge beim zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­ge­richt er­ho­ben wer­den.

Die für die Er­laub­nis er­for­der­li­chen An­trags­un­ter­la­gen stellt die zu­stän­di­ge ört­li­che Ord­nungs­be­hör­de (Ord­nungs­amt) zur Ver­fü­gung. Un­ter­la­gen für die Sach­kun­de­prü­fung er­hal­ten Sie auch von der zu­stän­di­gen Kreis­ord­nungs­be­hör­de (Kreis­ord­nungs­amt).

Vor­zu­le­gen sind ein Sach­kun­de­nach­weis so­wie ein Nach­weis über die un­ver­än­der­li­che Kenn­zeich­nung des Hun­des (falls vor­han­den), au­ßer­dem ist ein Füh­rungs­zeug­nis zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de nach § 30 Ab­satz 5 des Bun­des­zen­tral­re­gis­ter­ge­set­zes zu be­an­tra­gen und die ver­hal­tens­ge­rech­te und aus­bruch­si­che­re Un­ter­brin­gung des Hun­des nach­zu­wei­sen.

Sach­kun­de­nach­weis für Hun­de­hal­ter 

Der Sach­kun­de­nach­weis für Hun­de­hal­ter wird bei der Ab­nah­me der Sach­kun­de­prü­fung nach § 6 der Hun­de­hal­ter­ver­ord­nung aus­ge­stellt.

Die Sach­kun­de­prü­fung ist grund­sätz­lich vor ei­nem Prü­fungs­aus­schuss ei­ner Kreis­ord­nungs­be­hör­de ab­zu­le­gen, al­ter­na­tiv kann ei­ne gleich­wer­ti­ge Aus­bil­dung bei ei­ner an­de­ren (staat­li­chen oder nicht­staat­li­chen Stel­le) nach­ge­wie­sen wer­den.

Im Rah­men die­ses Er­laub­nis­ver­fah­rens ist die er­for­der­li­che Sach­kun­de, die Ge­eig­net­heit und Zu­ver­läs­sig­keit der Hal­te­rin oder des Hal­ters so­wie ei­ne ver­hal­tens­ge­rech­te und aus­bruch­si­che­re Un­ter­brin­gung des Hun­des nach­zu­wei­sen.

Die Hun­de­hal­te­rin oder der Hun­de­hal­ter muss das 18. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben.

Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -
Wie Sie ei­ne Sach­kun­de­prü­fung vor dem Prü­fungs­aus­schuss des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ab­le­gen kön­nen, er­fah­ren Sie hier: Sach­kun­de­nach­weis für Züch­ter und Hal­ter ge­fähr­li­cher Hun­de
 
Die Prü­fung der per­sön­li­chen Zu­ver­läs­sig­keit wird durch die Vor­la­ge ei­nes Füh­rungs­zeug­nis­ses ein­ge­lei­tet. Da­für muss ein Füh­rungs­zeug­nis nach § 30 Abs. 5 des Bun­des­zen­tral­re­gis­ter­ge­set­zes mit dem Ver­wen­dungs­zweck: „Er­laub­nis zum Hal­ten und Füh­ren ei­nes ge­fähr­li­chen Hun­des“ bei der zu­stän­di­gen Mel­de­be­hör­de zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de be­an­tragt wer­den.
 
Wer ent­ge­gen § 4 Abs. 1 Hun­deh­VO M-V ge­fähr­li­che Hun­de oh­ne be­hörd­li­che Er­laub­nis hält oder führt, han­delt ord­nungs­wid­rig. Die Ord­nungs­wid­rig­keit kann mit ei­ner Geld­bu­ße bis zu 5.000 EUR ge­ahn­det wer­den.
 

Fol­gen­de Kos­ten fal­len (ge­ge­be­nen­falls) an für:

  • die Ent­schei­dung über die Er­tei­lung ei­ner Er­laub­nis
  • den Er­lass ei­ner Un­ter­sa­gungs­ver­fü­gung
  • die Ab­nah­me der Sach­kun­de­prü­fung.
Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -

In der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock kos­tet

  • die Aus­stel­lung ei­ner Be­schei­ni­gung über den Nach­weis des Nicht­vor­lie­gens der Ge­fähr­lich­keit bzw. der ge­fahr­dro­hen­den Ei­gen­schaf­ten 50,00 EUR
  • die Ent­schei­dung über die Er­tei­lung ei­ner Er­laub­nis 75,00 EUR.

Wur­de ein Hund durch die Hal­te­rin oder den Hal­ter als ge­fähr­lich er­kannt oder wur­de die Ge­fähr­lich­keit durch die Ord­nungs­be­hör­de fest­ge­stellt, ist ein An­trag auf Er­laub­nis für das Hal­ten und Füh­ren des ge­fähr­li­chen Hun­des und ggf. für die Ver­wen­dung des ge­fähr­li­chen Hun­des für die Zucht zu stel­len.

Die er­for­der­li­chen Nach­wei­se, ins­be­son­de­re der Sach­kun­de­nach­weis, müs­sen der Ord­nungs­be­hör­de da­nach in­ner­halb von drei Mo­na­ten vor­ge­legt wer­den, die Frist kann ein­ma­lig um höchs­tens drei wei­te­re Mo­na­te ver­län­gert wer­den.

Die zu­stän­di­ge Ord­nungs­be­hör­de be­stä­tigt die An­trags­stel­lung. Die­se Be­stä­ti­gung dient der Hun­de­hal­te­rin oder dem Hun­de­hal­ter als Le­gi­ti­ma­ti­on bis zur end­gül­ti­gen Ent­schei­dung über den An­trag.

Die er­for­der­li­che Er­laub­nis muss un­ver­züg­lich be­an­tragt wer­den, die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen in­ner­halb von drei Mo­na­ten vor­ge­legt wer­den.

Die Re­gel­ver­mu­tung der Ge­fähr­lich­keit ei­nes Lis­ten- oder Kampf­hun­des kann mit ei­ner We­sens­prü­fung wi­der­legt wer­den. Bei Zwei­feln an der Ein­ord­nung von Misch­lin­gen kann die zu­stän­di­ge Ord­nungs­be­hör­de ein ky­no­lo­gi­sches Gut­ach­ten ein­ho­len.

Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -

In der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock kann Ihr Hund die We­sens­prü­fung beim Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt ab­le­gen. In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie hier: We­sens­test von ge­fähr­li­chen Hun­den

Für den Um­gang mit ge­fähr­li­chen Hun­den gibt es be­son­de­re Ver­bo­te und Ge­bo­te, z. B. kei­ne Mit­nah­me auf Spiel­plät­zen, an Ba­de­stel­len, die nicht für Hun­de aus­ge­wie­sen sind, an Lie­ge­plät­zen für Men­schen, ei­nen Lei­nen- und Maul­korb­zwang.

Be­ach­ten Sie, dass auch die Ge­mein­den Sat­zun­gen für den Um­gang mit Hun­den er­las­sen kön­nen, z. B. zum Lei­nen­zwang. Die­se kön­nen auch für Hun­de gel­ten, die nicht ge­fähr­lich im Sin­ne der Hun­de­hal­ter­ver­ord­nung sind.

Be­reits der ers­te un­kon­trol­lier­te Biss Hun­des kann zu ei­ner schwe­ren Ver­let­zung oder zum To­de von Men­schen füh­ren. Al­le Hun­de sind au­ßer­halb be­frie­de­ter Be­sitz­tü­mer im­mer un­ter Auf­sicht zu hal­ten. Hun­de­füh­re­rin­nen und Hun­de­füh­rer müs­sen kör­per­lich und geis­tig in der La­ge sein, ei­nen Hund si­cher zu füh­ren.

An­sprech­part­ner in Meck­len­burg-Vor­pom­mern sind die ört­li­chen Ord­nungs­be­hör­den (Ord­nungs­äm­ter).