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Na­vi­ga­ti­on

Mel­de­pflicht in Be­her­ber­gungs­stät­ten - Pflich­ten des Be­her­ber­gungs­be­trie­bes

Als Lei­ter ei­ner Be­her­ber­gungs­stät­te, ei­nes Zelt- bzw. Cam­ping­plat­zes oder ei­nes Ha­fens sind Sie ver­pflich­tet, be­son­de­re Mel­de­schei­ne vor­zu­hal­ten. Sie ha­ben je­den Gast, der über­nach­ten will, da­zu an­zu­hal­ten, sei­ner ge­setz­li­chen Mel­de­pflicht nach­zu­kom­men und am Tag der An­kunft ei­nen Mel­de­schein aus­zu­fül­len. Die Mel­de­schei­ne müs­sen vom Gast hand­schrift­lich aus­ge­füllt und un­ter­schrie­ben wer­den. Aus­län­di­sche Gäs­te müs­sen sich da­bei durch Vor­la­ge ei­nes gül­ti­gen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­do­ku­ments (Pass oder Pas­sersatz) aus­wei­sen.

Die Mel­de­schei­ne müs­sen die fol­gen­den Da­ten ent­hal­ten:

  • den Tag der An­kunft und der vor­aus­sicht­li­chen Ab­rei­se
  • den Fa­mi­li­en­na­men
  • den Vor­na­men
  • das Ge­burts­da­tum
  • die Staats­an­ge­hö­rig­keit(en)
  • die An­schrift
  • Zahl der Mit­rei­sen­den und ih­re Staats­an­ge­hö­rig­keit in den Fäl­len des § 29 Ab­satz 2 Satz 2
  • Se­ri­en­num­mer des an­er­kann­ten und gül­ti­gen Pas­ses oder Pas­sersatz­pa­piers bei aus­län­di­schen Per­so­nen. Le­gen die­se kein oder kein gül­ti­ges Do­ku­ment vor, ist dies auf dem Mel­de­schein zu ver­mer­ken.

Dau­ert der Auf­ent­halt in ei­ner Be­her­ber­gungs­stät­te län­ger als sechs Mo­na­te, muss sich der Gast dann in­ner­halb von zwei  Wo­chen bei der Mel­de­be­hör­de an­mel­den. Für Gäs­te auf Zelt- oder Cam­ping­plät­zen und in Hä­fen gilt dies nur,

  • wenn sie in der Bun­des­re­pu­blik nicht be­reits ge­mel­det sind
  • wenn der Auf­ent­halt die Dau­er von drei Mo­na­ten über­schrei­tet.

Die­se Pflich­ten gel­ten nicht für

1. Ein­rich­tun­gen mit Heim­un­ter­brin­gung, die der Ju­gend- und Er­wach­se­nen­bil­dung, der Aus­bil­dung oder der Fort­bil­dung die­nen, so­weit Per­so­nen zu den ge­nann­ten Zwe­cken un­ter­ge­bracht wer­den,
2. Be­triebs- oder Ver­eins­hei­me, wenn dort nur Be­triebs- oder Ver­eins­mit­glie­der und de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge be­her­bergt wer­den,
3. Ju­gend­her­ber­gen und Berg­hüt­ten, zeit­wei­lig be­leg­te Ein­rich­tun­gen der öf­fent­li­chen oder öf­fent­lich an­er­kann­ten Trä­ger der Ju­gend­ar­beit und
4. Ein­rich­tun­gen der öf­fent­lich-recht­li­chen Re­li­gi­ons­ge­sell­schaf­ten.

  • §§ 29, 30 Bun­des­mel­de­ge­setz (BMG)
  • Mel­de­schein­ver­ord­nung (Ms­VO)
  • § 3 Bun­des­mel­de­ge­setz (BMG) (Da­ten­schutz­recht­li­cher Hin­weis)

Die Mel­de­sche­in­for­mu­la­re sind auf ei­ge­ne Kos­ten zu be­zie­hen.

Die Mel­de­schei­ne sind bis zum Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, das auf den Tag der An­kunft folgt, auf­zu­be­wah­ren. Sie sind für die Po­li­zei und für die zu­stän­di­ge Mel­de­be­hör­de zur Ein­sicht­nah­me be­reit­zu­hal­ten.

Es ist si­cher­zu­stel­len, dass Un­be­fug­te kei­ne Ein­sicht in die Mel­de­schei­ne be­kom­men. Nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­frist sind sie in­ner­halb von drei Mo­na­ten zu ver­nich­ten.

Ver­stö­ße ge­gen die Pflich­ten aus §§ 29, 30 Bun­des­mel­de­ge­setz kön­nen von der zu­stän­di­gen Mel­de­be­hör­de als Ord­nungs­wid­rig­keit mit ei­nem Bu­ß­geld ge­ahn­det wer­den.