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Sonderausstellung zur Rostocker Nachkriegsgeschichte

Pressemitteilung vom 19.04.2005

Im Jahr 2005 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 60. Mal: ein wichtiger Anlass, diesem historischen Ereignis zu gedenken und sich mit seinen Auswirkungen zu beschäftigen. Das Kulturhistorische Museum Rostock präsentiert deshalb in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Hansestadt Rostock vom 22. April bis zum 28. August 2005 im Kloster zum Heiligen Kreuz die Ausstellung "ZwischenZeit. 1945-1953. Rostock in den Jahren nach dem Krieg". Im Mittelpunkt steht der Zeitraum von der Einnahme der Stadt durch sowjetische Truppen am 1. Mai 1945 bis zur Grundsteinlegung für die Lange Straße am 30. Januar 1953.

Die Ausstellung thematisiert erstmals eine bisher in der Stadtgeschichte nur am Rande einbezogene Phase der Entwicklung Rostocks, die in ihren Auswirkungen bis zur politischen Wende in der DDR reicht. Im Mittelpunkt stehen das Kriegsende mit seinen Folgen für die in der zerstörten Stadt lebenden Rostockerinnen und Rostocker, die politischen und sozialen Entwicklungen in der Stadt in der sowjetischen Besatzungszone bis hin zur Umgestaltung Rostocks zur sozialistischen Großstadt Anfang der 1950er Jahre. Lebendig werden die historischen Ereignisse einer bewegten und bewegenden Zeit mit ihren Brüchen und Verwerfungen, die politischen Entwicklungen zwischen dem Kriegsende und der frühen DDR sowie die Geschichten der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt.

Anhand von ausgewählten, zum großen Teil erstmals präsentierten Zeugnissen gibt das Museum einen Einblick in Rostocks Geschichte in der Zeit der beginnenden deutschen Teilung und des Aufbaus der sozialistischen Ordnung im Osten Deutschlands. Objekte, Dokumente, Plakate und Fotos aus den Sammlungen des Museums und des Archivs verbinden sich mit Leihgaben Rostocker Bürgerinnen und Bürger. Dazu zählen die Stabskarte des sowjetischen Frontkommandanten von 1945 ebenso wie Zeugnisse des entbehrungsreichen Lebens in der Stadt oder die erstmals seit Jahrzehnten gezeigten kostbaren Zeichnungen und Pläne zum Bau der Langen Straße von 1952 oder die Wettbewerbsentwürfe zur Neubauung des Stadtzentrums und des Neuen Marktes von 1948/49. Hunderte selten oder noch nie gezeigte und in der Mehrheit unveröffentlichte Fotodokumente, zu einem großen Teil aus den privaten Sammlungen der Rostocker, lassen einen einzigartigen Blick in die Straßen und auf die Plätze, aber auch in die Häuser und die Arbeitsstätten zu. So entsteht ein Panorama einer Stadt am Beginn der DDR.

Die Ausstellung soll ein Anlass sein, dem wichtigen historischen Ereignis zu gedenken, aber auch die Möglichkeit bieten, eigenen Erfahrungen oder denen von Eltern und Großeltern und der Geschichte Rostocks in einem wichtigen Zeitraum nachzuspüren. Die Sonderausstellung zur Rostocker Nachkriegsgeschichte wird von Oberbürgermeister Roland Methling am 21. April 2005 im Kulturhistorischen Museum Rostock um 17 Uhr eröffnet.