Statistische Veröffentlichung „2019 im Überblick" erschienen
Pressemitteilung vom
Mit Kurzberichten zum Verlauf der Coronavirus-Infektionen und zur Entwicklung der ärztlichen Versorgung
Mit der aktuellen statistischen Veröffentlichung „2019 im Überblick" liegt eine erste Übersicht statistischer Daten des Jahres 2019 für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock vor. Die Statistiken, überwiegend in Tabellenform, geben einen kurzen Abriss zu wirtschaftlichen, demografischen, sozialen und kulturellen Strukturen in Rostock.
209.477 Rostockerinnen und Rostocker lebten zum Jahresende 2019 in der Hanse- und Universitätsstadt, 392 Personen mehr als Ende 2018.
Die positive Entwicklung in den letzten Jahren in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt hielt auch 2019 weiter an. Im Verarbeitenden Gewerbe, Bauhauptgewerbe sowie Ausbaugewerbe waren 2019 im Vergleich zu 2018 steigende Umsätze zu verzeichnen. Die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stiegen zum 30.06.2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Dem entsprechend sank die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) Ende 2019 gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 6,3 Prozent.
Der Wohnungsbestand in Rostock stieg auch 2019 auf insgesamt 121.685 Wohnungen weiter an. 2019 wurden insgesamt 1.033 Wohnungen fertiggestellt, rund acht Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.
Im Tourismus meldeten die größeren Rostocker Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten (einschließlich Camping) für 2019 insgesamt rund 830.000 Gäste mit rund 2,3 Mio. Übernachtungen. Die Hanse- und Universitätsstadt erreichte 2019 das bislang beste Jahresergebnis seit der Einführung der Tourismusstatistik 1991.
Die aktuelle Ausgabe der Statistischen Nachrichten „2019 im Überblick" beinhaltet neben den Quartalszahlen zwei Kurzberichte.
Bericht zur Corona-Pandemie
Der zweiseitige Bericht zur Corona-Pandemie schafft einen Überblick über die seit dem 9. März 2020 täglich gemeldeten Infektionsfälle mit dem Corona-Virus in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Im Vergleich zu anderen Kreisen und kreisfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich, dass die Inzidenz von 42 bestätigten Corona-Virus-Infektionen je 100.000 Einwohner in der Hanse- und Universitätsstadt unter dem Durchschnittswert für ganz Mecklenburg-Vorpommern liegt (Inzidenz von 46).
Entwicklung und die innerstädtische Verteilung der ambulanten Ärztinnen und Ärzte
Ein zweiter Bericht informiert über die Entwicklung und die innerstädtische Verteilung der ambulanten Ärztinnen und Ärzte in Rostock. Laut Bundesärztekammer gab es 2018 in Deutschland ca. 392.400 berufstätige Mediziner. Rund die Hälfte der Ärzte ist stationär in Krankenhäusern, 40 % ambulant und die restlichen 9 % in Behörden oder anderen Bereichen tätig. Bundesweit gibt es über 157.000 ambulante Ärzte.
In Rostock stieg die Zahl der Arztpraxen nach der Wende sprunghaft an: 1991 wurden 214 Niederlassungen registriert, ein Jahr später waren es bereits 333 Ärzte. 2019 waren 481 Ärzte ambulant tätig: 424 Ärzte betreiben als niedergelassene Ärzte eine Arztpraxis. Hinzu kommen 57 Ärzte, die in den Praxen angestellt sind. Die größte Gruppe innerhalb der Ärzteschaft stellen die Allgemeinmediziner. Als Hausärztinnen und -ärzte betreuen sie ihre Patienten über längere Zeiträume, kennen deren gesundheitliche Vorgeschichte und sind daher von besonderer Bedeutung für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung. Innerhalb Rostocks ist die Zahl der Allgemeinarztpraxen in den letzten Jahren gesunken. Aktuell praktizieren 93 Allgemeinmediziner in der Hanse- und Universitätsstadt, vor fünf Jahren waren es noch 106.
19 der 93 Allgemeinärzte sind direkt in Stadtmitte ansässig. Es folgen die Stadtbereiche Lütten Klein mit 13 und die Kröpeliner-Tor-Vorstadt mit acht ambulant tätigen Allgemeinmedizinern. In einigen Stadtbereichen finden sich wenig bis gar keine Praxen der Allgemeinmedizin. Bei der Unterteilung des Stadtgebietes in Nord-West, Mitte und Ost erkennt man die innerstädtischen Unterschiede genauer.
Über die Hälfte der Allgemeinärzte findet sich in den Stadtbereichen Stadtmitte, Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Südstadt, Hansaviertel, Reutershagen, Gartenstadt/Stadtweide und Biestow. In Relation zur Bevölkerung bedeutet das: Auf einen Allgemeinarzt kommen etwa 1.850 Personen. Anders sieht die ärztliche Versorgung zwischen Brinckmansdorf und Rostock-Heide aus: Im Osten Rostocks praktizieren lediglich 14 Allgemeinärzte. Auf einen niedergelassenen Allgemeinarzt kommen im Schnitt 3.100 Einwohnerinnen und Einwohner.
Die Häufigkeit der Arztbesuche steigt mit zunehmendem Alter an. Daher sind bei der Betrachtung der Arztdichte zusätzlich demographische Faktoren relevant. Dem bundesweiten Trend folgend werden auch die Einwohnerinnen und Einwohner der Hanse- und Universitätsstadt älter: 2005 lag das Durchschnittsalter noch bei 43,4 Jahren, 2019 bei 45,3 Jahren. Innerhalb des Rostocker Stadtgebietes schwankt dieser Wert allerdings stark. In der KTV ist das Durchschnittsalter mit 37,6 Jahren am niedrigsten, gefolgt von Stadtmitte mit 40,0 Jahren. Das höchste Durchschnittsalter weist Warnemünde auf (55,3 Jahre), gefolgt von den Stadtbereichen Dierkow-Ost (53,3 Jahre) und Rostock-Heide (52,9 Jahre). Die Kombination aus Durchschnittsalter und Arztdichte zeigt somit innerstädtische Gegebenheiten auf: Die im Schnitt älteren Bewohner aus Rostock-Heide müssen wesentlich weitere Wege zu Allgemeinärzten in Kauf nehmen als die vergleichsweise jungen Einwohnerinnen und Einwohner der Innenstadt oder der Kröpeliner-Tor-Vorstadt.
Die Publikation „2019 im Überblick" wird kostenfrei unter der Internetadresse www.rostock.de/statistik (Rubrik „Veröffentlichungen") als Download bereitgestellt.