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Strong Ci­ties Coun­tering Vio­lent Ex­tre­mism To­ge­ther - Star­ke Städ­te ge­mein­sam ge­gen ge­walt­tä­ti­gen Ex­tre­mis­mus

Pres­se­mit­tei­lung vom 21.12.2021

Vom 6. bis 10. De­zem­ber 2021 be­such­ten De­le­ga­tio­nen aus den Städ­ten Hal­le/Saa­le und Ros­tock im Rah­men des Aus­tausch­pro­gramms „Strong Ci­ties Coun­tering Vio­lent Ex­tre­mism To­ge­ther - Star­ke Städ­te ge­mein­sam ge­gen ge­walt­tä­ti­gen Ex­tre­mis­mus“ die U.S.-ame­ri­ka­ni­schen Städ­te At­lan­ta und Sa­v­an­nah. Der De­le­ga­ti­on aus Ros­tock ge­hör­ten Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Po­li­zei­in­spek­ti­on Ros­tock, des Re­gio­nal­zen­trums für De­mo­kra­tie, des Ver­eins Bunt statt braun e.V., der Re­gio­na­len Ar­beits­stel­le für Bil­dung, In­te­gra­ti­on und De­mo­kra­tie (RAA) M-V e.V. und der Stadt­ver­wal­tung an, die im Be­reich der Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on so­wie der De­mo­kra­tie­för­de­rung ak­tiv sind.

Im Rah­men ei­nes um­fang­rei­chen Vor­trags­pro­gramms be­rich­te­ten staat­li­che und re­gio­na­le Si­cher­heits­be­hör­den so­wie For­schen­de der Geor­gia Sta­te Uni­ver­si­ty von ih­rer Ar­beit in der Ex­tre­mis­mus- und Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung. Deut­lich wur­de, dass die Zu­sam­men­ar­beit auf Bun­des-, Lan­des-, re­gio­na­len und lo­ka­len Ebe­nen best­mög­lich ver­netzt wer­den muss und viel En­ga­ge­ment in den Er­halt und den In­for­ma­ti­ons­fluss von Da­ten ge­steckt wird, um mög­li­che Ge­fähr­de­rin­nen oder Ge­fähr­der recht­zei­tig er­fas­sen zu kön­nen. Be­rich­te zeig­ten, dass in den USA Ge­walt­straf­ta­ten häu­fig mit Waf­fen­ge­walt ein­her­ge­hen.

„Für die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock als Lo­ka­le Part­ner­schaft für De­mo­kra­tie ist das Aus­tausch­pro­gramm ei­ne Mög­lich­keit der über­re­gio­na­len Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Ak­teu­rin­nen und Ak­teu­ren zu den Struk­tu­ren der Prä­ven­ti­ons­ar­beit. Be­we­gend wa­ren die Be­rich­te von eh­ren­amt­lich Ak­ti­ven aus dem Be­reich der Aus­stiegs­ar­beit mit Rechts­ex­tre­men so­wie des Lei­ters des „So­ma­li Ame­ri­can Com­mu­ni­ty Cen­ter“, die ge­zeigt ha­ben, das ei­ne so­zia­le Be­glei­tung und das Em­power­ment von Be­trof­fe­nen ei­ne dau­er­haf­te Auf­ga­be für ei­ne Ge­sell­schaft ist“, be­rich­tet Mar­len Schmidt, Ko­or­di­na­to­rin des Kom­mu­na­len Prä­ven­ti­ons­ra­tes und fe­der­füh­rend für die „Lo­ka­le Part­ner­schaft für De­mo­kra­tie der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock“.

„Wir ha­ben sehr en­ga­gier­te Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter von Nicht-Re­gie­rungs-Or­ga­ni­sa­tio­nen ken­nen­ge­lernt. Die Be­zie­hun­gen zu ih­nen wol­len wir aus­bau­en, zur ge­gen­sei­ti­gen Mo­ti­vie­rung und Un­ter­stüt­zung im Kampf für De­mo­kra­tie und ge­gen Rech­t­ex­tre­mis­mus“, er­gänzt Anet­te Nie­mey­er aus Sicht der Fach- und Ko­or­di­nie­rungs­stel­le der „Part­ner­schaft für De­mo­kra­tie“ beim Ver­ein Bunt statt braun e.V..

„Be­ein­druckt hat mich die In­ten­si­tät der Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Si­cher­heits­be­hör­den nicht nur auf abs­trak­ter Ebe­ne, son­dern auch in den kon­kre­ten ein­zel­nen Pro­blem­la­gen der je­weils be­trof­fe­nen Men­schen. An­de­rer­seits war durch die Er­fah­run­gen vor Ort sehr ein­drück­lich er­sicht­lich, wel­che Be­dro­hun­gen für ei­ne fried­li­che und de­mo­kra­ti­sche Ge­sell­schaft ent­ste­hen, wenn Waf­fen na­he­zu über­all frei ver­käuf­lich sind so­wie Hass und Het­ze un­ge­hin­dert ver­brei­tet wer­den kön­nen. Dies zeigt deut­lich, dass wir in un­se­rer Ar­beit bei­den The­men­fel­dern be­son­de­re Auf­merk­sam­keit zu­kom­men las­sen müs­sen, um ähn­li­che Ent­wick­lun­gen ein­zu­däm­men“, so Achim Se­ge­barth, Lei­ter der Po­li­zei­in­spek­ti­on Ros­tock.

„Durch den Aus­tausch im Rah­men des Pro­gramms ha­be ich ei­nen tie­fer­ge­hen­den Ein­blick in die po­li­ti­sche Kul­tur der USA er­hal­ten. Die Ge­sprä­che mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus den Si­cher­heits­be­hör­den, zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen, der In­sti­tu­ti­on Schu­le so­wie der Wis­sen­schaft ha­ben so­wohl Ge­mein­sam­kei­ten als auch Un­ter­schie­de im Um­gang mit den Her­aus­for­de­run­gen ei­ner durch die Di­gi­ta­li­sie­rung zu­neh­mend glo­bal ver­netz­ten ex­tre­men Rech­ten ver­deut­licht. Da­bei ist mir ins­be­son­de­re die Aus­sa­ge des Po­li­tik­wis­sen­schaft­lers Cas Mud­de im Kopf hän­gen ge­blie­ben, der be­tont hat, dass der rechts­ex­tre­me Dis­kurs nicht los­ge­löst vom mas­sen­me­dia­len Dis­kurs be­trach­tet wer­den kön­ne, son­dern viel­mehr im Zu­sam­men­hang und Zu­sam­men­spiel mit die­sem ana­ly­siert wer­den müs­se. Dies gilt es, vor al­lem bei der Ent­wick­lung von ad­äqua­ten und zeit­ge­mä­ßen Prä­ven­ti­ons­an­sät­zen zu be­rück­sich­ti­gen“, fasst Da­wid Mohr, Pro­jekt­lei­ter des Mo­dell­pro­jek­tes Klap­pe auf! des RAA M-V, sei­ne Er­fah­run­gen aus der Teil­nah­me am Aus­tausch­pro­gramm zu­sam­men.

„Der in­ter­na­tio­na­le Aus­tausch dient nicht nur der Fort­ent­wick­lung von Ar­beits­me­tho­den, son­dern auch der Ver­fei­ne­rung der ei­ge­nen de­mo­kra­ti­schen Hal­tung – der gan­ze Mensch wird ge­schult“, so Lin­da Stiehm, Stu­di­en­lei­te­rin im Re­gio­nal­zen­trum für de­mo­kra­ti­sche Kul­tur.

Mit „Strong Ci­ties Coun­tering Vio­lent Ex­tre­mism To­ge­ther“ hat das U.S. De­part­ment of Sta­te ein Aus­tausch­pro­gramm ge­schaf­fen, bei dem sich Fach- und Füh­rungs­kräf­te auf dem The­men­ge­biet der Ge­walt- und Ex­tre­mis­mus­prä­ven­ti­on in ei­nem in­ter­na­tio­na­len Rah­men ver­net­zen und über die Prä­ven­ti­ons- und Si­cher­heits­struk­tu­ren in­for­mie­ren. Da­bei neh­men Städ­te teil, die selbst An­schlä­ge mit rechts­ex­tre­mis­ti­scher Mo­ti­va­ti­on er­le­ben muss­ten bzw. sich ge­gen ex­tre­mis­ti­sche Ak­ti­vi­tä­ten en­ga­gie­ren. Zum Netz­werk ge­hö­ren u.a. die deut­schen Städ­te wie Ber­lin, Dres­den, Düs­sel­dorf und Augs­burg.

Die ame­ri­ka­ni­sche De­le­ga­ti­on wird vor­aus­sicht­lich im März 2022 in Ros­tock und Hal­le zu Gast sein.

Wei­te­re In­fos zum „Strong Ci­ties“- Netz­werk: https://​str​ongc​itie​snet​work.​org/​en/​cities/

Lo­ka­le Part­ner­schaft für De­mo­kra­tie:

Die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ist seit 2015 als „Lo­ka­le Part­ner­schaft für De­mo­kra­tie (PfD)“ im Rah­men des Bun­des­pro­gramms „De­mo­kra­tie Le­ben“ un­ter der Fe­der­füh­rung des 1. Stell­ver­tre­ters des Ober­bür­ger­meis­ters Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski ak­tiv.
Das Kern­ziel lau­tet „De­mo­kra­tie för­dern. Viel­falt ge­stal­ten. Ex­tre­mis­mus vor­beu­gen.“

Mit Hil­fe des Bun­des­pro­gramms ver­ste­tigt die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock die Ar­beit für ei­ne le­ben­di­ge, viel­fäl­ti­ge und de­mo­kra­ti­sche Zi­vil­ge­sell­schaft, un­ter­stützt die Eta­blie­rung so­wie die Ent­wick­lung von Ver­fah­ren der de­mo­kra­ti­schen Be­tei­li­gung so­wie die ge­sell­schaft­li­che Sen­si­bi­li­sie­rung in Be­zug auf de­mo­kra­tie- und rechts­staats­feind­li­che Phä­no­me­ne.


Kon­takt:
Fach­be­reich Men­schen­freund­li­che Stadt
Kom­mu­na­ler Prä­ven­ti­ons­rat
Mar­len Schmidt
Tel. 0381 381-5450
E-Mail: prae­ven­ti­ons­rat@​rostock.​de
www.​rostock.​de/​pra​even​tion