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Suchtwoche vom 3. bis 7. September in Rostock

Pressemitteilung vom 29.08.2012

Vom 3. bis 7. September 2012 veranstaltet die Arbeitsgruppe Sucht beim Gesundheitsamt zum 19. Mal die Rostocker Aktionswoche gegen Suchtgefahren. Anlass dieser Aktionstage ist die Tatsache, dass Sucht kein Randproblem in der Gesellschaft ist, sondern viele Menschen betrifft. Sucht ist vor allem mit dramatischen persönlichen Schicksalen verbunden. Sie betrifft den abhängigen Menschen ebenso wie Familienangehörige, Freunde oder Kollegen. Abhängigkeitserkrankungen sind schwere chronische Krankheiten, die zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und vorzeitiger Sterblichkeit führen können.

In Deutschland verursachen Suchtmittel gesundheitliche, soziale und volkswirtschaftliche Probleme. Nach aktuellen repräsentativen Studien rauchen 16 Millionen Menschen, 1,3 Millionen Menschen sind alkoholabhängig 1,4 Millionen Menschen sind von Medikamenten abhängig. 600.000 Menschen weisen einen problematischen Cannabiskonsum auf, davon sind 220.000 cannabisabhängig. Über 200.000 Menschen praktizieren einen problematischen Konsum anderer illegaler Drogen. Bis zu 540.000 Menschen gelten als glücksspielsüchtig. Schätzungsweise sind rund 560.000 Internetnutzer onlineabhängig. Sucht entsteht meistens durch ein komplexes Geflecht aus individuellen Vorbelastungen, bestimmten Lebensumständen, Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen, Störungen im emotionalen Gleichgewicht, dem Einfluss wichtiger Bezugspersonen und der Verfügbarkeit von Suchtstoffen.

Alle Rostockerinnen und Rostocker sind zur Suchtaktionswoche herzlich eingeladen. Fünf Tage erwartet sie eine vielfältige Auswahl von Veranstaltungen mit Diskussionsangeboten sowie Informations- und Aufklärungsaktionen zum verantwortungsvollen Umgang mit verschiedenen Suchtmitteln in allen Lebensbereichen der Gesellschaft. Die Aktionswoche startet am 3. September 2012 um 19 Uhr mit dem Film „Bessere Zeiten“ im Licht- spieltheater Wundervoll, Barnstorfer Weg 4, und wird im Beisein von Fachleuten eröffnet.

Fachleute aus verschiedenen Bereichen haben am Dienstag, 4. September ab 14 Uhr, im Hörsaal des Zentrums für Nervenheilkunde, Gehlsheimer Str. 20, die Möglichkeit, das 6. Wissenschaftliche Symposium zum Thema Neue Entwicklungen in der Suchtbehandlung für eine Fortbildung zu nutzen. Anmeldung unter www.psychiatrie.med.uni-rostock.de oder Fax 4944902. Für pädagogische Fachkräfte findet am 5. September von 14 bis 16.30 Uhr ein Workshop zur „Suchtprävention in der Schule“ statt. Dazu sind ebenfalls Anmel- dungen erbeten unter: E-Mail: antje.wrociszewski@rostock.de oder Fax 381-5399.

Die Aktionswoche endet mit einer Buchlesung „Abstinenz im Dialog“ am 7. September, um 17 Uhr im Rathausfoyer. (Eintritt: 5 Euro). Der Autor Joachim Schwarze beschreibt szenisch aus „Das letzte erste Glas“ und „Der Trümmermann“ seinen Weg aus der Sucht. Bereit zum Dialog und auch bereit zu einem Gespräch mit dem Publikum spricht er über seine Abstinenz. Dabei können von Auszubildenden der Fortbildungsakademie der Wirtschaft frisch zubereitete alkoholfreie Mixgetränke ausprobiert werden. Die gesamte Woche gibt es die Möglichkeit, die verschiedenen Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe kennenzulernen.

Dr. Antje Wrociszewski
Sucht- und Psychiatriekoordinatorin
im Gesundheitsamt

 

Auszug aus dem Programm der Suchtwoche

Montag, 3. September

Eröffnung der Aktionswoche
im Lichtspieltheater Wundervoll
Barnstorfer Weg 4, www.liwu.de
Tel. 4903859, E-Mail@liwu.de

19 Uhr „Bessere Zeiten“
Schweden 2010, 100 Min. FSK: ab 16 Jahre
Regie: Pernilla August
Einen Tag vor Weihnachten erhält Leena einen Anruf vom Kranken- haus und wird zu ihrer im Sterben liegenden Mutter gerufen. Ihr Mann und die beiden kleinen Töchter begleiten sie auf der langen Reise. In Flashbacks zieht noch einmal ihre Kindheit mit dem kleinen schutzlosen Bruder an ihr vorbei, Gewalt, Demütigung und Suff der Eltern, ihre eigene verzweifelte Suche nach Normalität. Erst am Bett der Kranken erkennt sie, dass sie sich den Dämonen der Vergangenheit stellen und bewusst das schmerzende Kapitel abschließen muss, um eine Chance für die Zukunft mit ihrer Familie zu bekommen.
anschließendes Filmgespräch mit Fachleuten

14 bis 18 Uhr
Selbsthilfegruppentreffen
Suchtberatungs- und Behandlungsstelle der Volkssolidarität Rostock e.V.
Goethestraße 15, Tel. 4923441

10 Uhr Tag der offenen Tür Trockendock e.V.
Gesprächsrunde für Angehörige
Ansprechpartner: Manfred Lippe
Dalwitzhofer Weg 1a (Hof), Tel. 4590807

Dienstag, 4. September

14 Uhr
Universitätsklinikum Rostock
6. Wissenschaftliches Symposium www.psychiatrie.med.uni-rostock.de
Hörsaal des Zentrums für Nervenheilkunde, Gehlsheimer Straße 20
Anmeldung erbeten: Fax 494-9682

14 Uhr Eröffnung
Prof. Dr. Dr. Johannes Thome
Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklini- kums Rostock
anschließend Grußworte
Dr. Liane Melzer, Senatorin für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Kultur

14.15 Uhr
Impulsvortrag Community Reinforcement Approach - Von der Einführung des Optimismus in die Suchtkrankenbehandlung
Dr. med. Markus Stuppe, Chefarzt der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH

14.30 Uhr
ESCapade - Familienorientierte Intervention bei problematischer Computernutzung
André Dobrig, Dipl.-Sozialpädagoge der Evangelischen Suchtberatungsstelle

14.45 Uhr
Sucht im Alter
Annika Fischer, Sozialpädagogin des AWO Sozialdienst, Seniorenzentrum Stadtweide

15.00 Uhr
Essen und Hungern als Sucht
Dr. med. Karsten Hake, Leitender Oberarzt der Klinik für Psychosomatik und psychotherapeutische Medizin der Universitätsmedizin Rostock

15.15 Uhr Pause und Imbiss
Versorgung durch Auszubildende der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH

15.30 Uhr
„Aber der Rückfall gehört doch dazu“ – zum Umgang mit Alkoholisierung während der Alkoholentwöhnungstherapie
Dr. med. Michael Köhnke
Chefarzt der Friedrich-Petersen-Klinik Rostock

15.45 Uhr
RISCA – ein Projekt zur Langzeitprognose nach akuten Alkoholintoxikationen bei Jugendlichen
Stefanie Bumke & Herr Dr. phil. Olaf Reis Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter der Universitätsmedizin Rostock

16.00 Uhr
Forensische Ambulanz in Rostock aus Sicht der Praxis
Dipl. Psych. Enrico Prinz
Psychologe in der Klinik für Forensische Psychiatrie der Universitätsmedizin Rostock

16.15 Uhr
Kontrolliertes Trinken – Stand der Dinge
Dr. med. Roland Wandschneider
Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock

Mittwoch, 5. September

9 bis 12 Uhr
Tag der offenen Tür
Suchtberatungs- und Behandlungsstelle der Volkssolidarität Rostock e.V.
Informationen über die Schwerpunktberatungsstelle Glücksspielsucht
Goethestraße 16, Tel. 4923441

13 bis 16 Uhr
Tag der offenen Tür
Tagesstätte Paulus
Vorstellung des Betreuungskonzepts und Angebote der Tagesstätte Integratives Betreu- ungszentrum Rostock IBZ
Diakonieverein des Kirchenkreises Rostock
Rostocker Stadtmission e.V.
Hawermannweg 17, Tel. 86519-20 oder 86519-0 (Sekretariat IBZ)

14 bis 16.30 Uhr
Workshop für Lehrerinnen und Lehrer „Suchtprävention in der Schule“
Neuer Markt 1, Beratungsraum 1a/1b im Rathausanbau
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 381-5346, -5384,
E-Mail: antje.wrociszewski@rostock.de oder dorit.metz@rostock.de
Vorstellen und Üben ausgewählter Methoden zu Nikotin/Alkohol für eine handlungsorientierte Umsetzung im Umgang mit jungen Menschen
Arbeit mit Methodenmaterial als Anregung für die Präventionsarbeit in der Schule/Berufsschule
Darstellung und Diskussion von Suchtverläufen
Folgen von Substanzmissbrauch
Promillerechnen
Einblicke in die Versorgungslandschaft der Rostocker Suchtkrankenhilfe sowie über Suchtpräventionsprojekte in der Stadt
Informationsmaterialien

Donnerstag, 6. September

16 bis 18 Uhr
Bowlingturnier für Betroffene
Ostsee-Bowling Warnemünde, Alte Bahnhofsstraße 10
Anmeldung erbeten unter Tel. 87700522, E-Mail: margrit.kohrt@ggp-rostock.de

10 bis 15 Uhr
Tag der offenen Tür
Das Betreute Wohnen für Suchtkranke stellt sich vor. Trockendock e.V., Schiffbauerring 20, Tel. 120159
Ansprechpartner: Mathias Wendt

Freitag, 7. September

10 bis 12 Uhr
stationäre Entwöhnungsbehandlung bei Alkohol- und/oder Medikamentenabhängigkeit
mit Führung durch die Friedrich-Petersen-Klinik, Semmelweisstr. 2, Gartenhalle
Voranmeldung erbeten unter Tel. 4034-121, Eintritt: frei
2 Fortbildungspunkte, bei Bedarf auch für Lehrer/innen und Schulklassen geeignet.

10 bis 13 Uhr
Tag der offenen Tür
Evangelische Suchtberatung Rostock gGmbH

10 Uhr und 11.30 Uhr
Vortrag „Bin eben mal die Welt retten“
Onlinerollenspiele mit ihrer Faszination und ihren Risiken
Dalwitzhofer Weg 1, Tel. 455128
Um Anmeldung wird gebeten.

17 Uhr
„Abstinenz im Dialog"
„Das letzte erste Glas“ und „Der Trümmermann“
Rathausfoyer, Neuer Markt 1
Eintritt: 5 Euro
Reinhardt O. Hahn und Joachim Schwarze erzählen in einer szenischen Lesung von ihrem Weg aus der Sucht. Bereit zum Dialog und auch bereit zu einem Gespräch mit dem Publikum sprechen sie über ihre Abstinenz.

Auszubildende der Fortbildungsakademie der Wirtschaft bieten alkoholfreie Mixgetränke an.