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Teilflächensanierung von Altablagerungen im Diedrichshäger Moor abgeschlossen

Pressemitteilung vom 16.11.2005

Mitte November 2005 werden die Sanierungsarbeiten auf der letzten größeren ehemaligen Deponie im Rostocker Stadtgebiet im Warnemünder Weidenweg abgeschlossen. Die 11,3 ha große Altablagerung wurde von 1961 bis 1976 offiziell als Hausmülldeponie bewirtschaftet. Zusätzlich wurden auch Gewerbe- und Industrieabfälle sowie nach 1976 größere Mengen Bauschutt und Bodenaushub unkontrolliert abgelagert.

Aus Gründen der Gefahrenabwehr forderte das Staatliche Amt für Umwelt und Natur Rostock (StAUN) im Dezember 2000 von der Hansestadt Rostock Maßnahmen zur Sicherung und Rekultivierung dieser Altablagerung. Die Stadt ist nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz als Grundeigentümerin der Flächen zu entsprechenden Sanierungsmaßnahmen verpflichtet. Für die Sicherung einer gasaktiven Teilfläche von 3,8 Hektar wurde ein Sanierungsplan aufgestellt. Ziel der Sicherungsmaßnahmen war es, die gefährlichen Gasemissionen über Dränagen zu fassen und schadfrei über Filter (Deponiegasfenster) abzuleiten. Die Profilierung der Oberfläche und eine spezielle Abdeckung sorgen außerdem für die Ableitung des Oberflächenwassers in Gräben und minimieren die Sickerwassereinträge in den Deponiekörper.

Die ersten beiden Bauabschnitte von September bis November 2004 umfassten die Beräumung der Fläche von baulichen Anlagen, Pflanzenbewuchs und wilden Ablagerungen, die Oberflächenprofilierung sowie den Einbau der gaswegsamen Ausgleichsschicht und der Gasdrainagerohre. Außerdem erfolgte die Verlegung der Geokunststoff-Ton-Dichtung, der Drainagematten auf etwa der Hälfte der Fläche sowie der Einbau eines Deponiegasfensters. Im dritten Bauabschnitt im Jahr 2005 wurden die restlichen Dränagematten (14.500 m²) und Dichtungsmatten 15.000 m²) verlegt, der Unterboden (8.000 m³), der Oberboden (11.000 m³) und das zweite Gasfenster angeliefert und eingebaut. Auf der gesamten Fläche wurde die Schottertragschicht hergestellt (7.500 m³). Im Böschungsbereich erfolgte eine Wiederbepflanzung.

Die Baumaßnahme wurde auch 2005 mit 146.000 Euro durch das Land gefördert und öffentlich ausgeschrieben. Die Kosten für den dritten Bauabschnitt betragen einschließlich der Ingenieurleistungen über 480.000 Euro. Den Zuschlag für die Baumaßnahmen in diesem Jahr erhielt die Firma BMR Spezialleistungen GmbH Rostock, die Bauüberwachung und Projektsteuerung wurde durch die Baugrund Stralsund Ingenieurgesellschaft mbH wahrgenommen.

Die Kosten für die gesamte Sanierungsmaßnahme belaufen sich auf über einer Million Euro. Mit Abschluss dieses Bauabschnittes sind auf dieser Teilfläche der Altablagerung geordnete Zustände hergestellt worden. Die Begehbarkeit der Fläche wird durch eine Einzäunung eingeschränkt, um wilden Ablagerungen vorzubeugen. Die südlichen Randbereiche der Altablagerung müssen zu einem späteren Zeitpunkt rekultiviert werden. Alle bisherigen Altlastenuntersuchungen, Überwachungen und Planungen einschließlich der Durchführung der Sanierungsmaßnahme erfolgten in enger Abstimmung mit dem StAUN Rostock.

Die Nachnutzung der sanierten Teilfläche durch Warnemünde-typisches Gewerbe, wie den Anglerverein mit Bootslagerplätzen und die Tourismuszentrale sowie Stellplätze für Warnemünde hat bereits nach den ersten beiden Bauabschnitten begonnen und kann unmittelbar im Anschluss an die Abnahme des dritten Bauabschnitts fort geführt werden. Die Sanierung stellt somit ein sehr gutes Beispiel für das Brachflächenrecycling in Rostock dar.