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Tier­seu­chen­recht­li­che All­ge­mein­ver­fü­gung

Pres­se­mit­tei­lung vom 14.09.2006

Tier­seu­chen­recht­li­che All­ge­mein­ver­fü­gung Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung von der Auf­stal­lungs­ver­pflich­tung ge­mäß § 1 Abs. 3 Ge­flü­gel-Auf­stal­lungs­ver­ord­nung für das Ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock

Ge­mäß § 1 Abs. 3 der Ver­ord­nung zur Auf­stal­lung des Ge­flü­gels zum Schutz vor der Klas­si­schen Ge­flü­gel­pest (Ge­flü­gel-Auf­stal­lungs­ver­ord­nung) vom 9. Mai 2006 (www.​ebu​ndes​anze​iger.​de, eBAnz AT28 2006 V1) in Ver­bin­dung mit der Ers­ten Ver­ord­nung zur Än­de­rung der Ge­flü­gel­auf­stal­lungs­ver­ord­nung vom 10.07.2006 (BGBl. I S. 1452) wird für das Ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock, Fol­gen­des an­ge­ord­net:

- Fol­gen­des Ge­biet, in dem Ge­flü­gel auch au­ßer­halb ge­schlos­se­ner Stäl­le oder Schutz­vor­rich­tung ge­hal­ten wer­den darf (Frei­land­hal­tung), wird amt­lich fest­ge­legt:

das ge­sam­te Stadt­ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock mit Aus­nah­me ei­nes ca. 500 m brei­ten Fest­land­strei­fens um den Ros­to­cker Breit­ling (kar­ten­mä­ßi­ge Dar­stel­lung in An­la­ge 1). Für Ge­flü­gel­hal­tung In die­sem Fest­land­strei­fen gilt un­ein­ge­schränkt und aus­nahms­los das Auf­stal­lungs­ge­bot.

All­ge­mei­ne Auf­la­gen

1. Wer Ge­flü­gel nicht aus­schlie­ß­lich in ge­schlos­se­nen Stäl­len hält, hat si­cher­zu­stel­len, dass die Tie­re nur an Stel­len ge­füt­tert wer­den, die für wild­le­ben­de Zug­vö­gel nicht zu­gäng­lich sind. Die Tie­re dür­fen nicht mit Ober­flä­chen­was­ser, zu dem wild­le­ben­de Zug­vö­gel Zu­gang ha­ben, ge­tränkt wer­den und Fut­ter, Ein­streu und sons­ti­ge Ge­gen­stän­de, mit de­nen Ge­flü­gel in Be­rüh­rung kom­men kann, ist für wild­le­ben­de Zug­vö­gel un­zu­gäng­lich auf­zu­be­wah­ren.

2. En­ten und Gän­se sind räum­lich ge­trennt von sons­ti­gem Ge­flü­gel zu hal­ten. Wer­den En­ten und Gän­se ge­mein­sam mit sons­ti­gem Ge­flü­gel ge­hal­ten, um die Ein­schlep­pung oder Ver­schlep­pung der Ge­flü­gel­pest in den Be­stand früh­zei­tig zu er­ken­nen, muss die in An­la­ge 2 Spal­te 2 vor­ge­se­he­ne An­zahl von sons­ti­gem Ge­flü­gel ge­hal­ten wer­den.

3. Un­ab­hän­gig von der Grö­ße des Ge­flü­gel­be­stan­des sind die Schutz­maß­nah­men nach § 8b Nr. 1-8 der Ge­flü­gel­pest-Ver­ord­nung ein­zu­hal­ten.

4. Die Durch­füh­rung von Ge­flü­gel­märk­ten, Ge­flü­gel­schau­en, Ge­flü­gel­aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen ähn­li­cher Art ist mit so­for­ti­ger Wir­kung ver­bo­ten. Über Aus­nah­men ent­schei­det auf An­trag das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt.

5. Ge­flü­gel, aus­ge­nom­men Ge­flü­gel, das un­mit­tel­bar zur Schlach­tung ver­bracht wird, darf nur in den Ver­kehr ge­bracht wer­den, so­weit das Ge­flü­gel 7 Ta­ge vor dem In­ver­kehr­brin­gen in ei­nem ge­schlos­se­nen Stall oder ei­ner Schutz­vor­rich­tung ge­hal­ten und längs­tens vier Werk­ta­ge vor dem In­ver­kehr­brin­gen kli­nisch tier­ärzt­lich oder im Fal­le von En­ten und Gän­sen vi­ro­lo­gisch nach nä­he­rer An­wei­sung der zu­stän­di­gen Be­hör­de mit ne­ga­ti­vem Er­geb­nis auf In­flu­en­za-A-Vi­rus der Sub­ty­pen H5 und H7 un­ter­sucht wor­den ist. Der­je­ni­ge, der Ge­flü­gel in den Ver­kehr bringt, hat ei­ne tier­ärzt­li­che Be­schei­ni­gung über die Un­ter­su­chung nach Satz 1 mit­zu­füh­ren. Die Be­schei­ni­gung ist auf Ver­lan­gen der zu­stän­di­gen Be­hör­de vor­zu­le­gen (§ 4 Ge­flü­gel-Auf­stal­lungs­ver­ord­nung).

Un­ter­su­chungs­pflich­ten

1. Wer Ge­flü­gel nicht aus­schlie­ß­lich in ge­schlos­se­nen Stäl­len hält, hat je­des ver­en­de­te Stück Ge­flü­gel nach nä­he­rer An­wei­sung des Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­am­tes Ros­tock un­ver­züg­lich auf In­flu­en­za-A-Vi­rus vi­ro­lo­gisch un­ter­su­chen zu las­sen.

2. Wer­den En­ten und Gän­se von sons­ti­gem Ge­flü­gel ge­trennt ge­hal­ten, sind die Tie­re vier­tel­jähr­lich vi­ro­lo­gisch auf In­flu­en­za-A-Vi­rus der Sub­ty­pen H5 und H7 un­ter­su­chen zu las­sen. Da­zu sind durch ei­nen Tier­arzt Ra­chen­tup­fer oder Kloa­ken­tup­fer ent­neh­men zu las­sen.

Be­grün­dung:

Für sämt­li­che Ge­flü­gel­hal­tun­gen in dem oben be­zeich­ne­ten Ge­biet lie­gen die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Ge­neh­mi­gung nach § 1 Abs. 2 Satz 1, auch in Ver­bin­dung mit Satz 2 Ge­flü­gel-Auf­stal­lungs­ver­ord­nung vor. Für den Be­reich von min­des­tens 500 m um den Ros­to­cker Breit­ling kann kei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung er­teilt wer­den, da sich hier an­säs­si­ge Ge­flü­gel­hal­tun­gen nach § 1 Abs. 2 Nr. 2 in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ei­nes Ge­bie­tes, in dem wild­le­ben­de Was­ser­vö­gel sich sam­meln, ras­ten und brü­ten be­fin­den.

Die­se All­ge­mein­ver­fü­gung er­geht un­ter dem Wi­der­rufs­vor­be­halt ge­mäß § 36 Abs. 2 Nr. 3 Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz (VwVfG) und kann ins­be­son­de­re wi­der­ru­fen wer­den, wenn die Vor­aus­set­zun­gen ge­mäß § 1 Abs. 2 Satz 1, auch in Ver­bin­dung mit Satz 2 der Ge­flü­gel-Auf­stal­lungs­ver­ord­nung nicht mehr vor­lie­gen (§ 49 Abs. 2 Nr. 3 VwVfG).

Die Ver­fü­gung tritt am 1. Sep­tem­ber 2006 in Kraft. Sie gilt bis zu ih­rer aus­drück­li­chen Auf­he­bung, min­des­tens je­doch bis zum Ab­lauf des 28. Fe­bru­ar 2007.

Ge­mäß § 76 Abs. 2 Nr. 1 und Nr. 2 des Tier­seu­chen­ge­set­zes han­delt ord­nungs­wid­rig, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig die­ser Tier­seu­chen­ver­fü­gung zu­wi­der­han­delt. Ord­nungs­wid­rig­kei­ten kön­nen mit ei­nem der Schwe­re der Zu­wi­der­hand­lung an­ge­mes­se­nem Bu­ß­geld ge­ahn­det wer­den.

Rechts­be­helfs­be­leh­rung: Ge­gen die­sen Be­scheid kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be Wi­der­spruch er­ho­ben wer­den. Der Wi­der­spruch ist schrift­lich oder zur Nie­der­schrift bei der Han­se­stadt Ros­tock, Der Ober­bür­ger­meis­ter, Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt, Am West­fried­hof 2, 18050 Ros­tock, oder bei je­der an­de­ren Dienst­stel­le des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock ein­zu­le­gen.

Dr. Stef­fen Zan­der
Amts­lei­ter An­la­ge 2

An­zahl der ge­hal­te­nen En­ten oder Gän­se je Be­stand

1

we­ni­ger als 10

11-100

101 - 1000

mehr als 1000

An­zahl des sons­ti­gen zu hal­ten­den Ge­flü­gels

2

min­des­tens 1, höchs­ten je­doch die­sel­be An­zahl wie ge­hal­te­ne En­ten und Gän­se

10-50

20-60

30-70