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Na­vi­ga­ti­on

Toll­wut bei Fle­der­maus fest­ge­stellt

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.10.2006

Hun­de soll­ten an­ge­leint wer­den, Fun­de bit­te mel­den

Bei ei­ner in Ros­tock auf­ge­fun­de­nen Breit­flü­gel­f­le­der­maus wur­de Toll­wut fest­ge­stellt. Dar­über in­for­miert das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt der Han­se­stadt Ros­tock. Grund­la­ge ist ein Be­fund des in der Au­gust-Be­bel-Stra­ße 28 ge­fun­de­nen Tie­res vom Lan­des­amt für Land­wirt­schaft, Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Fi­sche­rei Meck­len­burg-Vor­pom­mern vom 17. Ok­to­ber 2006. Spe­zi­el­le Pro­ben des ges­tern un­ter ty­pi­schen An­zei­chen ge­stor­be­nen Tie­res wur­den zu wei­te­ren Un­ter­su­chun­gen an das Na­tio­na­len Re­fe­renz­la­bor für Toll­wut in Kö­nigs Wus­ter­hau­sen ge­sen­det.

Un­ter Be­ach­tung der ge­ge­be­nen ört­li­chen Si­tua­ti­on und nach ein­ge­hen­der fach­li­cher Be­ra­tung wur­den durch das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt vor­erst kei­ne spe­zi­el­len Schutz­ma­ß­re­geln ge­mäß Toll­wut-Ver­ord­nung an­ge­wie­sen. Dies lässt der Ge­setz­ge­ber spe­zi­ell für das Auf­tre­ten der Toll­wut bei Fle­der­mäu­sen aus­drück­lich zu. Es kann als ge­si­chert an­ge­se­hen wer­den, dass Toll­wut bei den eu­ro­päi­schen Fle­der­mäu­sen durch bei an­de­ren Wild­tie­ren nie ge­fun­de­nen Er­re­ger­ty­pen ver­ur­sacht wird und da­mit ein ei­gen­stän­di­ges Seu­chen­ge­sche­hen dar­stellt. Die­se Toll­wut­form konn­te bis da­to noch nie mit ei­nem Toll­wut­ge­sche­hen bei Füch­sen in Zu­sam­men­hang ge­bracht wer­den.

Al­le re­le­van­ten Be­hör­den und In­sti­tu­tio­nen wur­den durch das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt um­fas­send in­for­miert. Vor­sorg­lich wird der Fund­ort der Fle­der­maus im Au­ßen­be­reich in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den durch Mit­ar­bei­ter der Ros­to­cker Be­rufs­feu­er­wehr über­prüft. Par­al­lel er­folg­te die Prü­fung im Be­reich der Schlaf- bzw. Auf­ent­halts­plät­ze der Fle­der­mäu­se durch sach- und fach­kun­di­ge Mit­ar­bei­ter des Am­tes für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge der Han­se­stadt Ros­tock.

Al­len Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern wird emp­foh­len, ih­re Hun­de im Stadt­ge­biet an der Lei­ne zu füh­ren und jeg­li­chen Kon­takt zu Wild­tie­ren zu ver­mei­den. Er­in­nert sei an die­ser Stel­le an die Mög­lich­keit der jähr­li­chen Toll­wut­schutz­imp­fung der Hun­de und Haus­kat­zen. Beim Auf­fin­den to­ter oder of­fen­sicht­lich kran­ker Fle­der­mäu­se oder sons­ti­ger Wild­tie­re wie Füch­se, Mar­der­hun­de u.ä. for­dert das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt Ros­tock auf, jeg­li­chen Kon­takt zu die­sen Tie­ren zu ver­mei­den und un­ver­züg­lich das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt un­ter Tel. 0381 381-8601 oder die Leit­stel­le der Feu­er­wehr un­ter Tel. 0381 381-3711 bzw. über die Not­ruf-Num­mer 112 un­ter kon­kre­ter An­ga­be des Fund­or­tes zu in­for­mie­ren.

Toll­wut ist ei­ne an­zei­ge­pflich­ti­ge Tier­seu­che, wel­che auch auf den Men­schen durch un­mit­tel­ba­ren Kon­takt mit in­fi­zier­ten Tie­ren (in­fek­tiö­sen Spei­chel, Biss) über­tra­gen wer­den kann und in der Re­gel bei Nicht­er­ken­nung bzw. -be­hand­lung des Men­schen töd­lich en­det. Die letz­te amt­li­che Fest­stel­lung des Aus­bruchs der Toll­wut in Meck­len­burg-Vor­pom­mern er­folg­te im Jah­re 1993 eben­falls bei ei­ner Breit­flü­gel­f­le­der­maus, wel­che da­mals im Zoo Ros­tock tot auf­ge­fun­den wur­de.

Seit dem Jah­re 1994 wur­den bis heu­te ins­ge­samt 614 Tie­re (535 Wild­tie­re, 79 Haus­tie­re) aus dem Zu­stän­dig­keits­be­reich der Han­se­stadt Ros­tock auf Toll­wut un­ter­sucht. Da­bei wur­de kein ein­zi­ger po­si­ti­ver Toll­wut­be­fund fest­ge­stellt.